Bemerkenswerte Sätze - Teil VII

  • Nur wundere ich mich manchmal, dass da kein Umstehender reagiert und jemanden in diesem Zustand einfach einsammelt, wenn möglich oder Hilfe ruft.

    Auf Hilfe Anderer brauchst du heutzutage nicht mehr hoffen. Kenn da auch so etliche Geschichten. :verzweifelt:

    Ich hoffe da auch nicht drauf, es ist mir nur einfach unverständlich. Und ich glaube nicht, dass es erst "heutzutage" so ist. Es ist eben "menschlich". Aber den Part von "menschlich" verstehe ich einfach nicht. Als ich nach diesem Unfall (6 Wochen später) wieder einigermaßen laufen konnte und auf Krücken im Supermarkt war, kamen bemerkenswerte Sätze von der Kassiererin:


    "Ach, sie leben ja noch. Wir hatten uns schon gewundert, nachdem sie so geblutet haben. Und wir mussten wegen Ihnen ja so viel aufwischen :|"


    Aber dann anscheinend nicht so sehr gewundert, dass irgendwer auf die Idee kam, mal Hilfe zu rufen. Geht mir einfach nicht in den Kopf:ka:

  • Ich bin mal neben unserem Fußballplatz umgeknickt und ohnmächtig geworden und hatte wohl auch Zuckungen (warum auch immer, jedenfalls hatte ich beim aufwachen keine Schuhe mehr an). Mein damals 6-jähriger Sohn war dabei und Oliv (als Junghund).


    Mein Sohn hat mir später erzählt, dass mehrere Autos langsam vorbei gefahren sind und die Leute ganz interessiert geschaut haben, aber angehalten hat da keiner. Komme ich bis heute nicht drüber hinweg. :no:


    Ich meine ich hatte ein Kind dabei, da schaut man doch mal mal was da los ist und ob man helfen kann, oder?

  • Sowas kann ich überhaupt nicht verstehen :no:


    Noch dazu, wenn da ein Kleinkind alleine daneben steht...:( :

  • Für den Kleinen war das auch schlimm die Mama da so liegen zu sehen. Und er hat das auch schon registriert, dass keiner geholfen hat und das hat ihn auch ziemlich mitgenommen. Hat er noch lange drüber gesprochen.:/

  • Mein Bruder hatte mal einen Wildunfall. Er kam nicht aus dem Auto raus, da sich das ganze Auto verzogen hatte. Da sind einige Autos vorbei gefahren, keiner hat angehalten. Irgendwann konnte er dann durch den Kofferraum rauskommen. Er hatte dann versucht die Leute zum anhalten zu bewegen, in dem er gewunken hatte. Auch wieder keiner angehalten. Einzig und allein 2 Franzosen, die nur auf der Durchreise waren, haben gehalten und ihm geholfen. Und dann hat er auch noch 2 Stunden auf die Polizei gewartet. :fear:

    Und die Ausrede "Ich halte nicht alleine an, der Mann hätte mich überfallen können." Man sah halt eindeutig den Unfall, der Hirsch stand sogar noch Ewigkeiten vor dem Auto rum und es sind 2 Stunden vergangen, in dem locker 50 Autos vorbei gefahren sind und keiner hat geholfen.


    Oleniv Deine Story ist echt schrecklich. Dein armer Sohn!

  • Schlimm ist das. Und die waren ja nun sicher auch nicht alle allein unterwegs. Kann man nur hoffen, dass man es selbst besser macht und einem im Fall der Fälle dann doch geholfen wird. :verzweifelt:

  • Dazu fällt mir nur ein, dass ich auch wenn ich mich nicht traue auszusteigen, wenigstens Polizei und Notarzt informiere, denn dazu bin ich verpflichtet und könnte es auch anders nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.


    Mir ist mal nachts ein verletzter, blutender Mann vor die Motorhaube gesprungen und hat sich vor mein Auto gestellt und geschrien - ich habe im Auto gesessen und geschrien...


    Als ich konnte, bin ich 100m weiter gefahren, wo ebenfalls ein Auto stand und der Fahrer sagte mir, dass er schon Polizei und Feuerwehr informiert hätte, die kamen da auch gerade um die Ecke. Ich wäre in der Situation aber auch niemals ausgestiegen, war wie im schlechten Film.


    Morgens bin ich zu meinem Auto und habe die blutigen Handabdrücke auf der weißen Motorhaube gesehen - ich war fix und fertig und bin erstmal in die Waschstraße..

  • Ich bin mal neben unserem Fußballplatz umgeknickt und ohnmächtig geworden und hatte wohl auch Zuckungen (warum auch immer, jedenfalls hatte ich beim aufwachen keine Schuhe mehr an). Mein damals 6-jähriger Sohn war dabei und Oliv (als Junghund).


    Mein Sohn hat mir später erzählt, dass mehrere Autos langsam vorbei gefahren sind und die Leute ganz interessiert geschaut haben, aber angehalten hat da keiner. Komme ich bis heute nicht drüber hinweg. :no:


    Ich meine ich hatte ein Kind dabei, da schaut man doch mal mal was da los ist und ob man helfen kann, oder?


    Sowas ähnliches hab ich als Kind von der anderen Seite erlebt: Der Vater einer Freundin fuhr mich und besagte Freundin zum Training. Auf dem Gehweg lag jemand - Kommentar unseres Fahrers: wie kann man nur so besoffen sein!


    Als ich das meinen Eltern erzählte, war die Reaktion ganz anders: Hoffentlich war der nicht krank und brauchte Hilfe! Hat der Herr xyz nicht angehalten und nachgeschaut? - Nein hatte er nicht. Und ich muss zugeben: ich als gar nicht mehr so kleines Kind hatte die Einschätzung des Erwachsenen keinen Moment hinterfragt. Erst als ich die andere Möglichkeit von meinen Eltern hörte, wurde mir klar, dass wir da eigentlich hätten helfen müssen. Hat sich eindrucksvoll in mein Gedächtnis gebrannt.


    Soll heißen: ganz viele Menschen unterstellen erstmal, dass der Hilfebedürftige ja irgendwie selbst schuld sei. Solche Menschen sind meiner Erfahrung nach deutlich weniger geneigt, tatsächlich zu helfen.



    Und die Ausrede "Ich halte nicht alleine an, der Mann hätte mich überfallen können." Man sah halt eindeutig den Unfall, der Hirsch stand sogar noch Ewigkeiten vor dem Auto rum und es sind 2 Stunden vergangen, in dem locker 50 Autos vorbei gefahren sind und keiner hat geholfen.

    Die Ausrede versteh ich sogar. Aber dann fährt man im nächsten Ort zur Polizeiwache und macht Meldung (wer ein Handy dabei hat, kann gleich hinter der nächsten Kurve halten und die Polizei rufen). Denn egal ob der Unfall echt oder eine Falle ist - die Polizei ist dafür zuständig. Basta.

  • Ich wurde mit 15 Halbwaise und mit 17 wurde ich von der neuverliebten Frau, die mich zur Welt brachte in ein Ledigen-Wohnhaus ausquartiert (in eine 1 Zimmerwohnung).


    Nun, dort wohnten halt nur Frauen jeden Alters.


    Ich, kurze Haare, stehe am Fahrstuhl:


    Ältere Frau fragt: besuchen sie hier jemanden?


    Ich: nein, ich wohne hier.


    Ihre Kinnlade fiel runter, hier dürfen doch nur Frauen wohnen.


    Ich grinste sie an, zuckte die Schultern und liess sie verzweifelt zurück.:lol:

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