Erfahrung beim Einschläfern

  • Meine TÄ schläfert mit 3 Mitteln ein.
    1. Valium
    2. Narkose
    3. Pheno


    Daheim, von Anfang bis Ende in meinen Armen.


    Und so war es bisher immer würdevoll und friedlich.

  • Ich will ja nicht klugscheissen, aber in D wird mit Pentobarbital eingeschläfert, nicht mit Phenobarbital. Nur weil ich das jetzt hier mehrfach falsch gelesen habe.
    Phenobarbital ist hier zugelassen zur Behandlung von Epilepsie beim Hund; bekannt als Luminal.

  • Ich will ja nicht klugscheissen, aber in D wird mit Pentobarbital eingeschläfert, nicht mit Phenobarbital. Nur weil ich das jetzt hier mehrfach falsch gelesen habe.
    Phenobarbital ist hier zugelassen zur Behandlung von Epilepsie beim Hund; bekannt als Luminal.

    Danke fürs Ausschreiben vom Medikament. Gerade für mich in Italien sind korrekte Medikamentennamen sehr wichtig damit sich kein Übersetzungsfehler einschleicht. :tropf:

  • @Yolanda: Danke, dass Du dafür einen eigenen Thread aufgemacht hast, wenn auch aus einem ganz grauenvollen Anlass!


    Meinem Pudel, mit dem ich zum Studium ausgezogen bin, wurde noch ein Venenzugang gelegt, weil ich es damals nicht besser wusste; heute würde ich nie mehr einem Tier auf seiner letzten Reise bei Bewusstsein einen Venenkatheteder setzen lassen, sondern, wie schon mehrmals geschrieben, erst i/m, d. h. durch einen Pieks in den Oberschenkel, sedieren lassen.


    Er hatte einen schnellwachsenden Tumor, und ich musste ganz schnell entscheiden, ob ich ihn mit einer Depotschmerzspritze noch einmal mit nach Hause nehmen wollte oder nicht, aber da die Diagnose ohnehin klar war, war meine Entscheidung es auch.


    Als ich mit der nächsten Pudelmixhündin den letzten Weg antreten musste, war morgens um sechs nur die Frau des Tierarztes bereits in der Praxis, selber ausgebildete Tierarzthelferin. Auf meine Frage, ob ein Venenkatheter sein müsse, erklärte sie mir, sie könne auch gleich großzügig dosiert intramuskulär sedieren, wenn ich das wolle.


    Natürlich wollte ich, und ich hielt den Hund auf dem Schoß, während sie ihr ganz ruhig die Spritze setzte.


    Sofort entspannte der vorher vor Schmerzen gekrümmte Hund und wurde lang und länger auf meinem Schoß, und so hielt ich sie, bis der Kollege des Tierarztes eintraf. Gemeinsam legten wir den flach und gleichmäßig atmenden Hund auf den Tisch, und er erklärte mir, er würde noch einmal i/v eine Narkose spritzen, weil die Sedierung schon eine Weile her war; mir selber war gar nicht aufgefallen, wie die Zeit vergangen war.


    Auch das geschah ganz ruhig und friedlich, und der Atem der Hündin wurde noch flacher, bis sie nach dem Euthanasiemittel noch einmal einen tiefen Atemzug tat, und dann war das Leben leise aus ihrem Körper entwichen.


    Die nächsten Hunde "entschliefen" ebenso friedlich. Bei meiner Aussiehündin, die hier auf ihrem Lieblingsplatz auf die letzte Reise geschickt wurde, war nach der intramuskulären Sedierung nur noch eine Spitze notwendig, weil sie so starke Rhythmusstörungen hatte, dass das Herz ohnehin nur noch ganz schwach schlug. Ich konnte noch nicht einmal hören, wann sie ihren letzten Atemzug tat, ich sah einfach, dass sie tot war.


    Darum, was die Tierärzte spritzen, habe ich mich nie gekümmert, ich habe ihnen immer vertraut. Alle haben die Tiere immer noch einmal gründlich abgehört, z. T. mehrmals.


    Wie gesagt, meine Devisen sind:


    - keinen Venenkatheter bei Bewusstsein
    - erst i/m sedieren

  • Auch von mir einfach noch einmal ein großes Danke!


    Ich habe hier Informationen bekommen, die neu für mich waren. Über dieses Thema spricht man so ungern - und deswegen oft auch zu selten.

  • Ich musste meinen alten Hund leider auch einschläfern lassen. Mir war es wichtig, dass mit Pentobarbital eingeschläfert wird und nicht mit T61.
    Er schlief friedlich ein. Ich würde es immer wieder so machen. Mit T61 lasse ich kein Tier einschläfern.

  • Ich möchte nochmal dazu anmerken, dass die Euthanasie über den Venenzugang für mich die schnellste und humanste Methode ist. Es ist einfach die schnellste und sicherste Art und man muss in keine Körperhöhlen und Organe mehr spritzen. Ich würde eine Narkose i.v. daher nicht per se verteufeln. Gerade bei kreislaufschwachen Tieren kann es manchmal sehr, sehr lange dauern, bis eine Narkose bzw. Sedierung wirklich "überall" angekommen ist wenn man nur i.m. spritzt - und man kann sich nicht immer so sicher sein, dass sie die "Todesspritze ins Herz" wirklich nicht mehr wahrnehmen.


    Auch Tiere mit Atemnot können je nach verwendeter Narkose i.m. noch schlimm zyanotisch werden oder fast ersticken aufgrund des depressiven Medikamentecharakters - auch da ist i.v. oft "netter" und schneller.



    Grundsätzlich sollte man hier wohl auch dem Tierarzt ein Stück vertrauen (bzw. sich jemanden suchen, dem man vertraut!), denn wie immer gibt es viele unterschiedliche Methoden und auch Tierärzte haben ihre eigenen "Vorlieben" mit denen sie vertraut und sicher im Handling sind. Nicht immer ist es daher besser, wenn man krampfhaft auf irgendwas "besteht", dessen Anwendung der betreffende Tierarzt aber vielleicht gar nicht sicher ausführt.

  • Grundsätzlich sollte man hier wohl auch dem Tierarzt ein Stück vertrauen (bzw. sich jemanden suchen, dem man vertraut!), denn wie immer gibt es viele unterschiedliche Methoden und auch Tierärzte haben ihre eigenen "Vorlieben" mit denen sie vertraut und sicher im Handling sind. Nicht immer ist es daher besser, wenn man krampfhaft auf irgendwas "besteht", dessen Anwendung der betreffende Tierarzt aber vielleicht gar nicht sicher ausführt.


    Und ich denke hier ist eines ganz besonders wichtig: darüber sprechen.


    Und zwar nicht erst, wenn es soweit ist und man sich dazu durchgerungen hat, den letzten Gang jetzt anzutreten, sondern vorher, in einer ruhigen Minute. Ich weiß man macht es nicht gerne, weil man das Thema lieber verdrängt, aber einfach mal den TA beiseite nehmen und in der Theorie den Fall der Fälle durchsprechen und die Möglichkeiten abklären.

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