Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
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Hummel -
6. Juni 2018 um 05:32 -
Geschlossen
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Romane, ja. Sagt jetzt nicht viel aus, ich weiß.
Ich lese meist eher so die lustige Fantasy-Richtung. Aber "Romane" die mich gepackt haben waren: "Die Bücherdiebin" und "Die Musik der Wale". Ich fand beide trotz schweren Themas an sich nicht runter ziehend. Und die Herausarbeitung der Charaktere einfach klasse. (für mich sind Protas aber eh meist wichtiger als Handlung/Action etc.)
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Hmmm ... Normalerweise bin ich manchmal von Happy Ends genervt. Offene Enden, oder Enden, wo es nicht so gut ausgeht, mag ich oftmals lieber. Fragt mich nicht, warum.
Normalerweise.
Doch jetzt ... Bei dem Roman "Irgendwo ist immer Frühling" von Linnea Holmström habe ich mir gewünscht, daß alles gut ausgeht. Ja, stellt euch vor! Ich habe mir ein Happy End gewünscht. Und was kommt? Ein trauriges Ende. Nein! Ausgerechnet bei einem Roman, wo ich mir ein Happy End gewünscht habe...
Ich fasse es nicht...
Der Inhalt:
Annika ist ziemlich einsam und hat kaum Kontakte zu anderen. Dank ihrer Mutter, die sie zu Lebzeiten drangsaliert und von einem normalen Leben abgehalten hat, da sie der Meinung gewesen ist, daß Annika sich ausschließlich um sie kümmern mußte. Nun ist sie seit Jahren tot, und Annika hat es noch nicht geschafft, in ein normales Leben zu kommen. Sie arbeitet zwar im Krankenhaus in Stockholm, aber so richtig mit anderen Menschen umgehen kann sie nicht. So sitzt sie nach der Arbeit zu Hause vorm Computer und sieht sich die Welt per Internet an, statt selber loszuziehen.
Doch dann entdeckt sie den Blog von Milla, die gerne umherreist, und gerade in Barcelona ist, wo Annika auch gerne mal hin möchte.
Auf dem Blog können die Leser mit Milla "reden". Also schreibt Annika ihr auch. Als sie von den anderen einfach in die virtuelle Gemeinschaft aufgenommen wird, ist sie glücklich. Wenigstens da hat sie nun Kontakt zu anderen.
Doch irgendwann schreibt Milla, daß sie Leukämie hat und nach Stockholm zurückgeht, um sich da behandeln zu lassen.
Zufällig geht sie in das Krankenhaus, in dem Annika arbeitet. Die erste Begegnung von ihnen - wo noch keiner weiß, wen er vor sich hat - verläuft alles andere als gut.
Doch dann freunden sie sich auch im wahren Leben an. Annika ist die einzige, die Milla sehen will.
Als die Chemo vorbei ist, schreibt Milla eine Liste mit Dingen, die sie noch erleben und machen möchte. Und Annika soll ihr dabei helfen.
So wird Annika hineinkatapultiert in so manche Situationen, die sie sonst nie machen würde; die ihr aber seltsamerweise richtig Spaß machen.
Doch der wichtigste Wunsch: Milla möchte nach Hause nach Torsö, um ihren Jugendschwarm zu küssen
Also fahren sie zu ihrer Familie nach Hause - obwohl Milla mit ihrer Familie zerstritten ist. Doch sie werden wider Erwarten herzlich aufgenommen. Milla möchte allerdings nicht, daß ihre Familie von ihrer Krankheit erfährt, was sehr schwer für Annika ist.
Zu Annika sagt Milla immer, wenn sie eine neue Chemo bekommen soll, würde sich das Krankenhaus bei ihr melden. Doch Annika wird mißtrauisch, da es Milla immer schlechter geht. Sie ruft einen Pfleger, der Milla von früher kennt, an, um zu fragen, wann die Chemo gemacht werden soll und was wirklich los ist. Zuerst will der Pfleger nichts sagen. Doch dann meinte er, daß ihr nur noch eine Knochenmarkspende helfen würde.
Nun wird Annika klar, daß es nicht nur der Jugendschwarm ist, weshalb Milla nach Hause wollte. Sondern daß Milla vor allem deshalb dorthin fahren wollte, um ihre Familie noch einmal zu sehen...
Der Roman war schön geschrieben, man hat nach kurzer Zeit die Protagonisten lieb gewonnen (weshalb ich mir ein Happy End gewünscht habe). Ich habe nicht aufhören können zu lesen.
Trotzdem:
Nach diesem Roman brauche ich erstmal was Seichtes zum Lesen.
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Fitzek find ich wirklich schwierig.
Fänd' aber ne Diskussionsrunde dazu spannend.
In seinen Thrillern geht es wirklich sehr sehr oft um brutale Vergewaltigung. Sehr häufig sind auch Kinder und junge Erwachsene beteiligt. Oft geht es auch um organsierte Vergewaltigung, Gruppenvergewaltigung. Und wenn das nicht, dann um wirklich herbe Gewalt.
Keine Frage. Der Mann kann Spannung. Der Mann kann schreiben.
Und selbstredend brauchen wir uns nicht darüber unterhalten, dass alles was ich zwei Absätze vorher aufgezählt hab auch wirklich existiert.
Aber ich frag mich zwei Dinge. Was denkt er sich so beim Schreiben wenn er brutale Vergewaltigungen an Kindern / Frauen detailliert beschreibt? Weiß nicht. Befremdlich.
Und was denkt man sich als Leser:in? Ist man abgeschreckt? Nicht so betroffen weil Fikton? Gewohnheit (weil man sowas zu oft liest)?
Ich mag's nimmer lesen. Es ist schade, weil Fitzek wirklich gut ist. Aber die Häufung von Gewalt und brutaler Vergewaltigung in seinen Büchern reicht mir aus, um davon die Finger zu lassen. Spannung geht für mich auch anders.
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Für mich kommt Fitzek generell nicht in Frage, weil ich dieses Ergötzen an Gewalt um der Gewalt willen ekelhaft finde. Und wenn man nur so kann, ist man für mich auch kein guter Autor. Dafür ist mir meine Zeit zu schade, Spannung kriegen andere Autoren und Autorinnen wesentlich hochwertiger hin. Ich gehöre zu den Leserinnen, die sowas genervt weglegen, weil es mir schlicht viel zu plump und doof ist.
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Ich finde Fitzek gar nicht so blutrünstig und gewalttätig, da gibt's noch viel viel schlimmere... Finde aber seine Plots bzw seine Charaktere viel zu übertrieben und unglaubwürdig. Beim Seelenbrecher war es für mich bisher am schlimmsten (Noah, Nachtwandler, Passagier 23, Achtnacht sonst noch gelesen). Das ging echt gar nicht.
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Nicht so betroffen weil Fiktion?
Ich finde Fitzek gar nicht so blutrünstig und gewalttätig, da gibt's noch viel viel schlimmere...
Ein klein wenig geht es mir so. Ich finde ebenfalls, da gibt es viel schlimmere und ich lese extrem ungern Gewalt (im Sinne von wirklich beschrieben, sehr grausam, Vergewaltigung etc.).
Bei Fitzek finde ich, dass die eigentlichen Protas der Story/Spannung/Action immer untergeordnet werden, ich hab mich da noch nie wem nahe gefühlt. Dadurch ist es bei mir tatsächlich bei ihm etwas weniger das "mitfühlen". Auch wenn ich gerade selbst merke, dass das sehr doof klingt. Aber wenn es Protas sind, die ich mag, deren Leben ich begleite, mit denen ich mitfühle, trifft mich da ein vergleichsweise sehr viel weniger Leid sehr viel mehr.
Ich mag da an Fitzek tatsächlich dieses totale ausrichten auf Hauptsachee Spannung, Hauptsache Cliffhanger, Hauptsache mindestens ein Twist pro Kapitel... nicht. Ist ein wenig wie Action-Popcorn-Kino für mich . Ja, unterhält. "Worum ging es denn?" - "Keine Ahnung, aber irre Verfolgungsjagden und tolle Special Effects!" Also, im übertragenenen Sinne. Ich les den gar nicht mehr -
Thema Gewalt in der Literatur finde ich auch schwierig.
Ich lese vieles, was Grausamkeiten verschiedenster Art beinhaltet, aber mich befremden Genre oder Genrevertreter total, bei denen drastische Gewalt Mittel zum Zweck ist. Dh nicht eingebunden in einen (realen) historischen Kontext oder als Rädchen im Getriebe einer Story, sondern einfach eine Schlachtplatte auf 300 Seiten.
(Auf Fitzek nicht bezogen, von dem kenn ich nichts und leg auch keinen Wert drauf)
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Genau das meine ich. Ich lese durchaus Bücher, in denen Gewalt vorkommt. Auch besonders harte Gewalt. ABER diese muss sich in die Handlung einfügen und nachvollziehbar sein, historisch korrekt oder aufgrund des Charakters passend. Aber um das zu schaffen, muss man natürlich vernünftige Charaktere und eine ordentliche Geschichte stricken können. Und eben das schafft Fitzek (und viele andere Autoren) eben nicht. Da geht es um Schockeffekte und Gewalt als Selbstzweck, und das nervt und langweilt mich total. Das ist einfach irgendwie... hohl. Wie eine Schablone, die immer und immer wieder angelegt wird. Total austauschbar. Und dann muss es natürlich immer blutiger und schrecklicher werden, da Leser ja abstumpfen.
Dass man manchmal Bücher lesen möchte bei denen man nicht nachdenken muss, in Ordnung. Aber auch da gibt es deutlich angenehmere Vertreter. Ich bin eben deswegen keine Thriller Leserin, weil das Genre fast immer auf diese Effekte setzt. Perlen zu finden ist da wirklich harte Arbeit.
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edit: doppelt wie es scheint
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Ich hab "Wenn sie wüsste" ehrlich bei Amazon gekauft, aber dieser neue drm, um es als ePub zu konvertieren und auf meinem Pocketbook zu lesen, lässt sich einfach nicht umgehen. Dh ich hab 4,99€ ausgegeben für ein Buch, das ich nicht wirklich lesen kann. Der DRM für Bücher ab 2023 erschienen ist enorm verstärkt worden. Bei einem anderen - Monster Road, ebenfalls 2023 - habe ich es wie es scheint irgendwie noch hinbekommen, aber bei dem Buch schaff ich es partout nicht. 1,5h und die Möglichkeit auf vernünftiges Gassi in den Sand gesetzt für nix. Scheiße.
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