Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Noch ein Grund, wieso hier fast alles eBook ist mittlerweile.

    Es ist halt ein Unterschied, ob ich 5€ fürs eBookoder 15€ fürs Paperback zahle, bei der Menge.

  • Und ich hab festgestellt, Dass sich für mich Skoobe echt lohnt. Klar gibts auch Sachen, die es da nicht gibt, die ich unbedingt will und die ich kaufe. Aber statt wie früher 10-12 Bücher pro Monat sinds jetzt 1-2.

  • Ich habe gerade herausgefunden, dass unsere Bibliothek hier Overdrive anbietet - und damit jede Menge englische E-Books zur Ausleihe. Ich werde sobald wie möglich dahindackeln und meine Mitgliedschaft erneuern.


    Und ja, Papier-Bücher sind teuer. Scheint ja auch ein herstellungsproblem zu sein. Wir mussten letztes Jahr einige Interviews verschieben, weil Erscheinungstermine wegen Rohstoffmangel nicht eingehalten werden konnten.

    Zum Glück habe ich noch gerne Hardcover gelesen, die sind mir zu groß und zu schwer. Ich bin aber froh, jetzt nicht mehr immer jahrelang warten zu müssen, bis das Taschenbuch rauskommt.

  • Ania Ahlborn - Neighbours


    Drew will weg aus seinem alten Leben. Weg von dem Ort an dem seine Kindheit zum Trauma wurde und an dem seine alkoholkranke Mutter seinen Alltag bestimmt. Da kommt das Angebot von Kindheitskumpel Mickey, bei ihm einzuziehen, gerade richtig.

    Doch schon bald kommen Drew Zweifel. Er zieht in eine wunderschöne Wohngegend, in das einzige Haus, dass aussieht, als würde es dort nicht hingehören. Mickey scheint sich nicht dafür zu interessieren, dass er da ist und die Nachbarn sind seltsam freundlich und besonders die Nachbarin hat eine unglaubliche Anziehungskraft auf Drew.


    Hm, das bisher enttäsuchendste Buch der Autorin, wobei es trotzdem nicht wirklich schlecht ist. Ich hatte nach dem Anfang auf einen übernatürlichen Twist gehofft, aber das ganze kommt etwas arg gewöhnlich daher und bleibt im Thrillereinheitsbrei stecken. Wie gesagt, es bleibt spannend, die Hauptfigur ist sympathisch, aber ich hatte mir nach Brother, Seed und Shuddering einfach etwas mehr erhofft.


    Note: 3,0

  • "Das Geheimnis jenes Sommers" von Susan Stairs


    Was für ein Roman! So spannend, daß ich ihn kaum aus der Hand legen konnte.


    Erzählt wird in zwei Strängen, immer abwechselnd. Einmal 2010 / 2011 und dann ein Strang aus jenem Sommer 1983.

    Spielen tut es in Irland; der Strang von jenem Sommer ist auf dem Land angesiedelt, in einem kleinen Dorf.


    Es fängt an mit einer Art Prolog von Weihnachten 2010, der einen schon neugierig macht.

    Margaret, genannt Mags, ist untröstlich, weil wegen eines Schnee-Chaos´ ihre Tochter Orla nicht kommen kann. Sie hat ein richtiges Tief. Dann kramt sie in einer Schachtel herum, mit alten Briefen und Bildern, was sie noch schwermütiger macht - und den Leser neugierig.


    Schließlich kann nach dem Jahreswechsel Orla nach Hause kommen. Als sie verlauten läßt, daß sie mit ihrem Freund vielleicht nach Amerika gehen möchte, ist Mags schon wieder deprimiert. Sie möchte nicht, daß Orla geht, sagt aber nicht warum.

    Als Orla wieder nach Hause fahren möchte, gibt ihr ihr Vater PJ einen Umschlag. Später findet sie darin nicht nur Geld, sondern auch ein altes Bild. Darauf zu sehen sind ihre Eltern - ihre Mutter hochschwanger mit ihr - und zwischen ihren Eltern ein vierzehnjähriger Junge, den sie nicht kennt. Vor allem fällt ihr auf, daß ihre Mutter auf dem Bild so glücklich ist, wie sie sie noch nie gesehen hat. Denn ihre Mutter hat immer Stimmungsschwankungen gehabt, und ab dem Spätsommer Depressionen. Das war schon so, als sie Kind war.


    Nun will sie wissen, wer der Junge ist. Ihr Vater sagt nichts, ihre Mutter will sie nicht fragen, weil sie sie nicht noch mehr aufregen will. Sie spürt, ihr Vater möchte ihr etwas mitteilen, das sie aber selber herausfinden muß, weil er - wie es aussieht - seiner Frau versprochen hat, nichts zu sagen.


    Also forscht Orla nach. Sie findet heraus, daß der Junge der Sohn ihrer Tante aus England gewesen ist; wundert sich dabei, daß sie eine Tante hat, da nie von einer Tante die Rede war.

    Sie erfährt, daß der Junge in jenem Sommer die Ferien bei ihren Eltern verbracht hat, und der Sommer in einer Katastrophe endete...


    Zwischendrin die Geschichte von 1983:

    Tim darf die Ferien bei seiner Tante und seinem Onkel verbringen, die er vorher noch nie gesehen hat. Da sie sich nicht kennen, gibt es ein paar Schwierigkeiten und Mißverständnisse. Aber im Grunde genommen ist es auch schön da.

    Vor allem, weil er die Nachbarstochter im gleichen Alter kennenlernt. Maeve muß auf ihre fünf kleinen Brüder aufpassen, weil ihre Mutter, seit der Vater vor einem halben Jahr einfach fort ist, nur noch wie betäubt ist. Trotzdem können die beiden etwas unternehmen. Allerdings gibt es einen Wehrmutstropfen. Barry, ein etwas älterer Junge, der Tim ziemlich auf dem Kieker hat, und auch immer wieder bei Maeve auftaucht.


    Tim merkt, daß Mags und PJ irgendetwas verheimlichen. Aber niemand will ihm etwas sagen.

    Und dann kommt auch noch Maeve mit ihrer Vermutung, daß ihr Vater sie nicht einfach verlassen hat; daß da irgendwas passiert sein muß.

    Dann sieht Tim auch noch, nachdem er bei einer Disco ziemlich enttäuscht worden ist, daß Maeves Mutter und der Pfarrer bei seiner Tante und Onkel sind, und er muß sofort an Maeves Vermutung denken. Doch wieder will niemand etwas sagen. Auch zu Maeve wird nichts gesagt.


    Dann ist Tim schuld am Tod des Hundes von Maeves Familie. Er hatte ihn aus Mitleid, weil er angebunden war und die kleinen Jungs ihn dauernd geärgert haben, losgemacht. Nur ist der Hund weggerannt und dann von einem LKW überfahren worden.

    Das veranlaßte ihn, nach Hause zu wollen. Er hatte solche Schuldgefühle. Doch er konnte nicht nach Hause, weil seine Eltern nach Cornwall in den Urlaub gefahren sind. Wieder etwas, das seltsam war. Und wieder das seltsame Verhalten von Tante und Onkel.

    Und dann findet er etwas heraus, das ihm den Boden unter den Füßen wegzieht...


    -----------

    Einfach spannend. Der Roman ist gut geschrieben, es macht Spaß zu lesen.

    Die Charaktere sind gut gezeichnet. Vor allem das Gefühlsleben von Tim geht einem nah, so gut ist es beschrieben.

    Was auch interessant ist, ist die Beschreibung vom Irland in den 80er Jahren, vor allem auf dem Land. Alles ist geprägt von Armut und der Schwierigkeit Arbeit zu finden, Essen zu bekommen.


    Ich muß sagen: Ein Top-Roman!

  • Zuletzt gelesen: "The Road" von Cormac McCarthy


    Gilt ja als moderner Klassiker und endlich, endlich habe ich das Werk auch gelesen. Dabei war ich beim Kauf noch ein wenig zögerlich, hier im Thread kennt man ja meine Vorliebe für dickere Wälzer. Aber manchmal sind ja gerade die kurzen Romane die, die ordentlich "Wucht" haben.

    McCarthys "Road" erzählt von einer ziemlich düsteren und trostlosen dystopischen Gesellschaft. Irgendwo in den USA ziehen ein namenloser Mann und sein Sohn durch das Land, die die Katastrophen, die wohl zum Kollaps der wohlhabenden, funktionierenden Gesellschaft führten, überlebt haben. Eine Frau, die Mutter, gab es auch mal, bis sie irgendwann nicht mehr konnte und sich von den beiden trennte, um ihrer Existenz ein Ende zu setzen.

    Der Vater und der Sohn haben nur eine Art Einkaufswagen bei sich, der ihre wenigen Habseligen enthält. Sie frieren oft, sind meist am Verhungern, und bis auf eine Pistole mit kaum Munition haben sie nichts, womit sie sich verteidigen könnten. Sie kämpfen sich durch eine öde und potentiell gefährliche Landschaft, stets auf der Hut vor anderen Überlebenden, die vielleicht nicht zu den "good guys" gehören. Denn die verzweifelten Umstände haben nicht wenige Menschen brutal und skrupellos gemacht, was in "The Road" ein paar Mal thematisiert wird - da sind Leute, die sich andere Menschen als Sklaven halten oder diese verspeisen, doch auch vor Plünderern und Dieben müssen der Mann und der Junge sich immer in Acht nehmen.


    Sprachlich besticht das Buch durch eine einerseits präzise und klare Sprache, die andererseits durch McCarthys schriftstellerisches Talent passagenweise sehr lyrisch und durchaus anspruchsvoll zu lesen daherkommt. Ich lese ja recht häufig englischsprachige Bücher und "The Road" war zwar für mich immer gut verständlich, aber ich stieß doch immer wieder auf mir nicht bekanntes Vokabular und würde "The Road" weder inhaltlich noch sprachlich als geeignete Strandlektüre empfehlen.


    Ich verstehe, warum das Werk so populär ist, Wumms hat es nämlich tatsächlich. Persönlich würde ich es jetzt nicht als neues Lieblingsbuch bezeichnen, aber es rührt natürlich große Themen und Fragestellungen an, die uns alle betreffen.


    Allerdings hat mich das Ende total fertig gemacht, ich hatte das nicht so erwartet...


  • tinybutmighty Ich hab das Buch ja auch kürzlich gelesen, wenn auch auf deutsch.

    Das Ende hat mich auch sehr beschäftigt.


  • Robertson & Reynolds - Aliens Fire and Stone


    Während den Geschehnissen in Hadley's Hope gelingt einer kleinen Gruppe die Flucht auf den Nachbarmond, doch auch dort sind die Kolonisten nicht in Sicherheit.


    Nette kleine Graphic Novel mit wirklich schöner Artwork, die sich nah ans ursprüngliche Design hält und die beiden Erzählstränge aus Prometheus und den ersten beiden Alien Filmen verbindet. Interessante Ansätze, aber ich hätte mir gewünscht, die Autoren würden sich erzählerisch etwas mehr trauen und das abrupte Ende verdirbt etwas den Spaß.


    Note: 3,0

  • Menno, jetzt hatte ich mich so gefreut über Overdrive. Extra vorher geschaut, ob man auf dem Kindle lesen kann, Google hat behauptet, ja...


    nun, nachdem ich zur Bücherei gedackelt bin, Jahresgebühr gezahlt habe und das erste Buch ausleihen wollte - ätsch, Kindle geht nur in den USA.


    Naja, jetzt werde ich mir wohl einen gebrauchten Ereader zulegen, Tolino oder so... und halt zweigleisig fahren. Wird sich trotzdem lohnen, das Angebot ist ganz ok.

  • Sidik Fofana – Stories from the Tenants downstairs


    Acht miteinander verwobene Geschichten um die (vielen) Nachbarn des Hochhauses "Banneker Street" in Harlem. Es geht um Armut, Gewalt, Bildung, Geld, Jobs, Sexualität, Rassismus, Träume, Familie und nicht zuletzt die herannahende Gentrifizierung des Viertels. Viele der Mieter haben ihre Kündigung bereits bekommen ....


    Manche Geschichten sind kurz, manche lang, alle sehr stark in ihren Themen und Narrativen. Das Hörbuch ist sensationell von einem durchweg Schwarzen Cast gesprochen.


    4 von 5 Sternen für mich

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