Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Kate Elisabeth Russell - My Dark Vanessa


    Vanessa ist 15, als sich ihrEnglischlehrer ihr sexuell nähert. In ihrer Erinnerung ist er ihre erste große Liebe, der erste und einzige Mann, der sie je verstanden hat. Doch als Jahre später die Anschuldigungen von anderen ehemaligen Schülerinnen an ihn immer lauter werden, sieht sich auch die nun erwachsene Vanessa immer öfter damit konfrontiert, dass ihre Beziehung von anderen als Missbrauch bewertet wird. Anfangs wehrt sie sich dagegen, hält an ihrer "Liebe" fest, doch nach und nach beginnt die Geschichte zu bröckeln.


    Es ist kein einfaches Buch, die Thematik ist schwer zu ertragen und wen das Thema sexueller Missbrauch tiggert, sollte einen großen Bogen um das Buch machen. Was ich nicht verstehe, sind die Kritiken, die behaupten "My Dark Vanessa" würde Missbrauch romantisieren. Ganz ehrlich, wer die Beschreibungen romantisch findet, sollte überlegen, was mit ihm nicht stimmt.

    Die Ich-Erzählerin berichtet schonungslos von den Übergriffen und beschreibt auch eingehend, wie sie manipuliert, um all das als Beziehung zu sehen, die sie nicht nur gewollt, sondern initiiert hat. Es ist schwer zu ertragen, als Leser die perfide Manipulation zu erkennen und zu sehen zu müssen, wie die Prota darin gefangen bleibt.

    Die erste Hälfte des Buches ist Intensiv, bedrückend und mitreissend. In der zweiten Hälfte zieht sich die Handlung dann etwas und hätte deutlich gestrafft werden können.


    Note 2,8

  • Eigentlich wollte ich es ja nicht lesen, gerade weil es überall in den Bestsellerlisten stand und steht - aber dann habe ich es beim Bücherflohmarkt doch mitgenommen: David Safier, Miss Merkel - Mord in der Uckermark


    Und siehe da, ich war angenehm überrascht und fühlte mich durchgängig gut unterhalten. Ein lockeres Buch, mit sicher gewollten Parallelen zu Agatha Christie und Miss Marple, das natürlich nichts mit einem "echten" Krimi zu tun hat, sondern m. E. eine Persiflage unter Einbeziehung realer Personen ist.

    Safier benutzt die richtigen Namen - Angela Merkel und Joachim Sauer. Es gibt einen Personenschützer, der klischeehaft "gross, stark, naiv" dargestellt wird, aber ein ganz lieber Kerl ist. Unrealistisch, dass es nur einen gibt, der 24 Stunden im Dienst ist.... Aber es ist ja nun mal ein Spassroman und kein realistischer Report.


    Das Buch ist keine hochklassige Literatur, aber nett zu lesen ohne Anspruch auf Tiefgründigkeit, wobei die versteckten Anspielungen (der Mops Putin usw.) schon in Richtung Satire gehen. Den zweiten Band, den es jetzt gibt, werde ich vielleicht auch lesen, aber nicht sofort. Den gibt es bestimmt auch bald mal im Bücherschrank oder auf dem Flohmarkt für kleines Geld.


    Meine Empfehlung: Leichte Lektüre für den Urlaub oder den Feierabend.


    Gruss

    Gudrun

  • Mir ist gestern aufgefallen dass ich dringend einen schönen Platz zum Lesen brauche. Im Schreibtischstuhl- unbequem. Sofa- irgendwie blöd, man versinkt so komisch drin und ich mag es nicht. Bett- schlecht, denn jedesmal wenn ich mich darein setze für länger, werde ich müde.


    Ich brauche einen Sessel und einen Platz nur fürs Lesen. Dazu habe ich jetzt meinen Erker auserkoren... perfekt, Licht von allen Seiten.


    Habt ihr bevorzugte Leseplätze?

  • Mir ist gestern aufgefallen dass ich dringend einen schönen Platz zum Lesen brauche. Im Schreibtischstuhl- unbequem. Sofa- irgendwie blöd, man versinkt so komisch drin und ich mag es nicht. Bett- schlecht, denn jedesmal wenn ich mich darein setze für länger, werde ich müde.


    Ich brauche einen Sessel und einen Platz nur fürs Lesen. Dazu habe ich jetzt meinen Erker auserkoren... perfekt, Licht von allen Seiten.


    Habt ihr bevorzugte Leseplätze?

    Ich lese überall, sobald die Renovierung aber abgeschlossen ist, richte ich mir ne Leseecke ein, direkt unterm Dachfenster, mit Sessel, Nachttischlampe und Bücherregal. Wird dann vermutlich auch mein Stricksessel. Ich freue mich schon sehr drauf :herzen1:

  • Ich habe einen bequemen Lesesessel. Ich lese aber auch gerne auf dem Sofa oder im Bett.

    Manchmal nehme ich mir auch beim Gassi ein Buch und eine Decke mit und mache es mir dann ein Stündchen auf einer Wiese bequem.

  • Mir hallt "Das Eis-Schloss" von Tarjei Vesaas nach, das ich gestern Abend arglos anfing und irgendwann in der Nacht durch hatte

    Habs jetzt auch gelesen. Danke für den Tipp. Ein bemerkenswertes Buch.

    Ich muss sagen, ich bin ein fauler Leser geworden. Früher habe ich alles querbeet gelesen, was irgendwie als "Literatur" gilt. Inzwischen bin ich doch eher ein Unterhaltungs-Leser geworden.

    Da war die tiefe Metaphorik, die Dichte und der irgendwie fehlende Plot ganz schön ungewohnt. ich muss wieder breiter lesen, glaube ich...


    Ich muss aber sagen, deutsche Bücher sind sacketeuer. Ich zahle selten mehr als 6 Euro oder so für ein Ebook (lese viel auf englisch), und das schmale Bändchen hat mal eben 17,99 gekostet. Auf Englisch wären es 6,50 gewesen. Aber das erscheint mir immer blöd, ein übersetztes Buch dann nicht in meiner Muttersprache zu lesen.

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