Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Ich war mit meiner Schullektüre zum größten Teil zufrieden. Auf dem Gymnasium Krabat und Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ohhh und irgendwie noch Mit Jeans in die Steinzeit - war wohl Klasse 5? Das fand ich auch cool :-D ), in der Realschule gab es dann ein Projekt aufgeteilt zwischen der Dreigroschenoper und Der Gute Mensch von Sezuan (ich war glücklicherweise in Gruppe 2 - das Buch mochte ich, die Dreigroschenoper sagte mir gar nicht zu) und als Abschlusslektüre gab es Grafeneck :emoticons_look: Hab ich bis heute nur zur Hälfte gelesen. Und finde es bis heute schade, das Thema fand ich interessant, aber die Umsetzung war mir viel zu langweilig und langatmig (und da ich Glück hatte und meine Paradedisziplin Innerer Monolog in der Prüfung verfügbar war, gab es trotzdem eine glatte 1,0 :applaus::herzen1:) :/

    4/6, die ich gut fand, finde ich einen sehr guten Schnitt =) leider haben wir nie so richtige Klassiker gelesen.. Aber die suchen sich ja meistens die Doofen oder eher Langatmigen raus, also auch nicht so schlimm :lol: Hole ich ja mittlerweile nach, die Klassiker, kann sie mir aber selbst aussuchen ;)

  • Ich habe auch sehr früh Bücher gelesen die „eigentlich“ nichts für mich waren.

    Meine Eltern hatten zu meinem Leidwesen nur wenig Bücher, aber ich war drei mal in der Woche in der Bücherei, manchmal über Stunden. Dort habe ich dann zwischen den Regalen die Bücher gelesen die ich noch nicht ausleihen durfte.

    Oder ich habe mich mit einem aufgeklappten Kinderbuch hingesetzt und in dieses Buch ein anderes gelegt und gelesen :D

  • Oh, Erinnerungen. :herzen1:

    Ich habe auch meine gesamte Kindheit und Jugend hindurch meine kompletten Samstage (von Öffnung bis Schließung) in der Stadtbibliothek verbracht und tonnenweise interessantes Zeug gelesen. Das war mein Wohnzimmer, ich hab mich sauwohl gefühlt zwischen all den Büchern auf 5 Etagen. Und kurz bevor die Bibliothek geschlossen wurde bin ich mit meinem Riesenstapel Bücher nach unten zum Ausleihen gerannt- die hielten dann bis zum nächsten Samstag. Die Liebe zu Büchern war schon immer da. :paketliebe:

  • Das klingt soo schön :herzen1: Ich hab als Kind nur die Bücher gelesen, die vom Ponyclub geliefert kamen. Einen Teil habe ich bis heute behalten =) Als Jugendliche dann kaum gelesen, ich glaube in der Bibliothek war ich auch nur 2-3x. Weiß gar nicht, wieso. Mittlerweile würde ich ganz gerne den Dienst nutzen und unterstützen, aber ich hab ja schon meine eigene Bibliothek zu Hause, da ist das eigentlich nicht besonders sinnvoll. Zumal ich die Bücher, die mich sehr interessieren und die ich mir ausleihen würde, ja eigentlich schon auch gerne besitzen würde :roll:

    Erst dank euch bin ich so richtig zur (auch vielfältigen) Leseratte mutiert und ich bin soo froh darüber. Hab aber dementsprechend knapp 20 Jahre “aufzuholen“ xD

  • Bibliothek war bei uns die Pfarrbücherei und die Schulbücherei :D Aber da konnte ich immerhin meine Liebe zu den Klassikern entdecken.


    Während hingegen die Lektüre von Miller und Bukowski in sehr jungen Jahren vermutlich zu einem eher späteren Verlust meiner Jungfräulichkeit geführt hat :mute: Man, fand ich das eklig.

  • Oh, die ersten Leseerinnerungen.....Zuhause gab es viel, querbeet, ohne besonderen Bildungsanspruch. Es wurde einfach ständig gelesen und ich durfte auch an fast alles ran.

    Für die Klassiker war die Schule zuständig.

    Meine Eltern die typische Generation: Mitgliedschaft im Bertelsmann- Buchclub, Quartalskauf und so, bunte Mischung. Gekauft wurde auch im Handel und mal im Kaufhaus.

    Dann gab es die Pfarrbücherei in dem kleinen Ort, verwaltet von einer sehr aufgeschlossenen und engagierten Dame, da war nichts verstockt oder einseitig, tolle Jugendbuchabteilung.

    Wenn ich nicht rechtzeitig zum Essen Zuhause war, wußte Mutter, wo ich bin....:smile:

    Hier auf dem Land sind die Katholischen öffentlichen Büchereien, KöBs genannt, die am besten ausgestatteten und fast jede kleine Gemeinde hat so eine. Find ich toll, besonders für Kinder und Jugendliche.

  • Ich finde es im nachhinein betratet total schade, das ich als Kind und Jugendliche Büchern so gar nichts abgewinnen konnte.

    Die einzigen 3 Bücher die ich damals gelesen habe waren alle Pflichtprogramm aus der Schule bzw. Buchpräsentationen.

    In der Grundschule haben wir "Der Findefuchs" gelesen, in der IGS dann irgendein Buch über Römer und für eine Buchpräsentation "Im Düsterwald". Das Buch habe ich tatsächlich sogar mehrmals gelesen, genauso wie den Findefuchs. Aber mehr Bücher haben es mir damals nicht angetan.

    Wir hatten eine riesige, tolle Stadtbibliothek, da hätte ich mich richtig austoben können...

    Ich habe also einiges an Nachholbedarf. :)

  • Auf Wunsch von Stachelschnecke sage ich was zu meiner Jahresanfangs-Lektüre. Ich habe in den ersten Tagen des Jahres fast nur gelesen und finde es schade, dass ich so nicht weitermachen kann. xD

    Angefangen habe ich das Jahr mit Leonie Swann "Dunkelsprung". Eigentlich war ich nach "Garou" fertig mit der Autorin, das hatte mich so gar nicht begeistert. Aber nachdem es hier im Thread mal gelobt wurde, habe ich es doch auf meine Liste gesetzt und nicht bereut. Meiner Meinung nach das bisher beste Buch von ihr. Ich mag ihre bizarren Ideen, ich mag diese wilde Kombination von Mythen, Phantastik, Thriller und noch einigem mehr. Allerdings hat auch diesmal irgendwann knapp hinter der Hälfte die Langeweile auf mich als Leser gewartet, irgendwie schafft die Autorin es nicht, die wirklich brillanten Ideen auch durchgängig brillant zu erzählen. Aber insgesamt trotzdem: richtig gute Lektüre.

    Dann habe ich mich auf Marten T Haart "In unnütz toller Wut" gestürzt. Köstlich. Der alltägliche kleine Wahnsinn und der alltägliche große Wahnsinn bilden den Hintergrund vor lauter gar nicht kleinen persönlichen Schiksalen. Wunderbar erzählt - gleichzeitig liebevoll und schonungslos. Mich hat die immer wiederkehrende Thematisierung von Sex ein wenig gestört, da rolle ich immer innerlich mit den Augen: können die denn gar nichts anderes denken? Aber vielleicht ist das so. Auf jeden Fall reißt dieses Buch auf winzig kleinem Raum ganz viele kleine und große Themen auf, ohne den Anspruch zu haben, diese Themen erschöpfend zu behandeln. Sie sind einfach da und die kleinen persönlichen Themen sind genauso wichtig wie die größeren und ganz großen politischen Themen. Wie im normalen Leben eben, nur nicht ganz so normal vielleicht.

  • Erste Lektüre 2020 beendet: Oyinkan Braithwaite, "My Sister, the Serial Killer". Hab es von meiner Mutter geschenkt bekommen und meine Erwartungen waren nicht allzu groß - umso toller war es dann, dass mich das Buch sehr positiv überraschen konnte.

    Es ist eine bitterböse und zugleich anrührende Geschichte, die die Autorin erzählt: Die Protagonistin und Ich-Erzählerin hat eine sehr schöne, etwas naive jüngere Schwester, die - nicht zum ersten Mal - den aktuellen Partner getötet hat. Und weil Schwestern nunmal zusammenhalten, auch wenn Liebe und Hass in ihrer Beziehung häufig sehr eng zusammenliegen, hilft die Ältere der Jüngeren wieder mal, das hinterlassene Chaos zu beseitigen.

    Komplizierter wird die Lage aber, als die schöne Ayoola ausgerechnet an Tade Interesse zeigt - der als Arzt in dem Krankenhaus tätig ist, in dem die Ältere, Korede, als Krankenschwester arbeitet. Und Korede ist schon lange heimlich verliebt in den charismatischen Doktor...

    Klingt etwas abgefahren, und das ist es auch ein wenig - aber auf sehr erfrischende, unterhaltsame Weise. Der Schreibstil ist absichtlich sehr einfach und knapp gehalten, was aber gut zum Inhalt passt. Außerdem gelingt es der Autorin meiner Ansicht nach sehr gut, die Beziehung der Schwestern zu porträtieren (wer eine Schwester hat, wird verstehen, warum das eine recht vielschichtige und komplexe Sache ist).

    Mir hat es gefallen.

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