4-monatiger Husky kaum zu bändigen

  • Nur nochmal kurz, ich finde es schon wichtig dass man dem Hund Sachen wegnehmen kann, notfalls auch aus dem Maul fischen kann.

    Dafür gibt es das Kommando Aus.



    Ich finde es immer ganz fürchterlich, wie schnellfertig immer wieder die Tipps gegeben werden, den Hund bei der Erfüllung seiner Grundbedürfnisse zu stören und ihm völlig unnötig das Futter weg zunehmen. Was genau soll der Hund daraus lernen ausser, dass der Mensch nicht weiß was er will und ihn terrorisiert.


    Ich möchte mir bitte schön verbitten, dass man mir meinen Teller Spaghetti Bolognese einfach so weg nimmt. Auch wenn anschließend der Teller mit Extrakäse voll ist: Ich will in Ruhe essen!


    Bitte: Lasst eure Hunde in Ruhe wenn sie fressen. Bitte! Übt das Abnehmen von Futter mit anderen Dingen, aber nicht mit dem Futternapf.



    Im Umkehrschluss: Nehmt ihr den Hunden auch den Wassernapf immer wieder mal weg, damit er kapiert wer die Ressourcen einteilt? Weckt ihr ihn und jagt ihm aus dem Körbchen, um ihm zu zeigen, wer ihm das weiche Kissen zu Verfügung stellt? Nein? Warum also mit dem Futter so ein Bohei machen? Ist mir unverständlich.

  • Ich kann dir die Bücher von Günther Bloch ans Herz legen mir ist da so einiges klar geworden. Es hilft einem vieles zu verstehen sodass man sich nachher selbst helfen kann

  • Vielleicht auch als kleiner Tipp: Wenn du dir das Vertrauen deines Hundes erarbeitet hast, folgt er dir überall hin. Er wird dich und deine Entscheidungen nicht anzweifeln. Es gibt sicherlich sehr autarke Rassen, denen das nicht so im Blut steckt, aber der Hund wurde darauf gezüchtet sich dem Menschen anzuschließen. Es gibt kein anderes Tier das so eine enge Verbindung mit dem Menschen eingeht. Wieso zur Hölle sollte also ein Hund der Rudelführer sein wollen? Es steckt nicht mal in seinen Genen, es gibt keine sinnvolle Erklärung dafür :roll:
    Es mag Hunde geben, die überfordert sind und sich dann in der Vordergrund drängen, selbst Entscheidungen treffen, weil man selbst unfähig ist. Aber auch das tut er nicht, weil er der King ist, sondern um sich selbst oder den Menschen zu schützen. Alles andere ist Erziehung, Grenzen aufzeigen und Hausregeln lernen. Ein Hund der nicht gezeigt bekommt wie man sich den Alltag vorstellt, KANN sich gar nicht richtig verhalten.
    Und ich sage mir selbst immer so grob: Im ersten Jahr darf er alles mal ausprobieren und dann sollte er so langsam verstanden haben wie es bei mir läuft. Aber jetzt auch nach Jahren machen meine Hunde immer noch mal was zum ersten Mal, wo ich denen klar machen muss:"Okay, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, finde ich blöd." Und das mache ich denen klar und damit ist das Thema gegessen. Aber ich sehe das nicht als ständigen Kampf um die Position des Rudelführers.
    Man sagt ja immer so, dass ein Hund 100 Wiederholungen braucht um etwas Neues zu lernen und wenn du den Hund erst 99 mal vom Sofa geworfen hast, brauchst du entweder eine sehr deutliche Ansage aus dem Bauch heraus (die in der Regel beim 1. mal und spätestens beim 2. mal wirkt) oder eben das 100. mal, damit ein nachhaltiger Lerneffekt bleibt.
    Das menschliche Gehirn braucht übrigens im Schnitt 66 Tage um sich an neue Gewohnheiten zu gewöhnen. Jetzt überlege mal ob du als Mensch jetzt schon die neuen Hausregeln verinnerlicht hättest..


    Zum Thema Napf vernehmen kann ich nur sagen: Mach lieber Tauschgeschäfte wenn dein Hund draußen etwas findet. Freu dich wenn er auf dich reagiert, statt zu schimpfen.
    Und lass den Hund drinnen am Napf in Ruhe fressen. Ich behaupte mal, dass so ziemlich jeder seinem Hund (zur Not) den Napf wegnehmen könnte wenn er müsste. Das basiert dann aber auf Vertrauen und nicht auf einer Machtposition. Wenn du sowas aber ständig "übst" machst du deinen Hund richtig verrückt, sodass er immer in Angst fressen muss. Gar nicht gut.

  • Ich hab jetzt nur den Eingangspost gelesen und schreib dir hier mal meine Meinung und evtl. Tips dazu.


    Versuch bitte nie einen Hund körperlich müde zu bekommen. Das wird so gut wie nie funktionieren (vor allem bei einem jungen voll im saft stehenden Hund!).
    Als erstes würde der kleine sein Futter nicht mehr im Futternapf bekommen, sondern ich streu ihm das Futter einfach in der Wiese weitläufig auf.
    Da ist schon mal die Nase im vollen einsatz und nach dem Frühstück ist erst mal ruhe.
    Oder dann evtl. mal in einem Futterball versuchen wobei das wieder sein kann das es ihn zu sehr hochpusht. Das muss man versuchen.
    Den Jungen nachmittags mit Ballspielen zu beschäftigen ist auch etwas ungünstig. Ich würd mich da immer wieder auf einen anderen Platz setzen und ihn einfach mal gucken lassen (mal in den Wald, mal wo am Stadtrand,...) Da würd ich aber nichts verlangen von ihm. Leine und Geschirr drauf und auf eine Bank setzen,... fertig. Das auch nicht zu lagen vl. 10 -15 Minuten. Wenn ers aushält und runterkommt auch evtl. etwas länger.
    Der muss echt geistigen Input bekommen, ist meine Meinung.


    Zur Beisshemmung kann ich dir ehrlich gesagt nicht viel sagen, denn das kenn ich von keinen meiner 3. Es war von anfang an geklärt das meine Haut empfindlicher ist als so manches Hundefell und da gabs 1-2 mal echt tacheles wenns weh tat und dann hat sich das erledigt.


    Auch würd ich zu Hause eine Box etablieren. Aber keine Stoffbox oder diese zusammenfaltbaren Aluboxen denn da wirst nicht lange spaß dran haben, aber dein Hund denn die sind schnell zerlegt.


    Aber wenn man deinen Post so liest, du geht schon ziemlich auf deinen Hund ein.
    Wenn er mist macht oder gar nicht runter kommt, gehst du raus mit ihm. Spielst mit ihm, auf jeden Fall schenkst du ihm dann Aufmerksamkeit.
    Er kommt immer an sein Ziel. Beschäftigung oder zumindest Aufmerksamkeit.

  • Dies sind gute Denkanstösse. Wahrscheinlich nehme ich alles persönlich, weil ich das Gefühl habe, dass ich gescheitert bin, wenn etwas mit ihm nicht klappt. Ich weiss ja, dass alle seine "Fehler" durch mein Verhalten entstehen. Zusätzlich möchte ich wohl auch nicht, dass andere Personen denken, dass wir nicht mit unserem Hund klar kommen. Da ist wohl sehr viel Unsicherheit meinerseits dabei. Warum es mir schwer fällt ihn zu loben, darauf finde ich im Moment keine Antwort. Da muss ich mir noch einmal Gedanken drüber machen. Ja er hält mir den Spiegel gnadenlos vor, aber wie sollte es auch anders ein. Er kann ja nicht in meinen Kopf hineinschauen und kann nur auf mein Verhalten reagieren. Aber ich denke durch ihn kann ich noch einiges lernen und mich auch weiterentwickeln.

    Vielen Dank, du hast das toll erklärt. Ich muss mir wohl jeden Tag wieder bewusst machen, dass er wirklich noch ein Hundekind ist und viel Zeit braucht alles zu lernen. Auch brauchen wir noch mehr Zeit, dass wir als Team zusammenwachsen und er uns voll vertraut. Er ist ja noch nicht einmal 4 Wochen bei uns, das vergesse ich manchmal einfach. Es fühlt sich halt an, als ob er schon viel länger bei uns ist. Gut, holt ihr mich dann jeweils wieder in die Realität zurück

  • Zusätzlich möchte ich wohl auch nicht, dass andere Personen denken, dass wir nicht mit unserem Hund klar kommen.

    Das war bei mir das schlimmste was andere denken muss dir einfach egal sein aber das war für mich das schwierigste. Witzig war das alle die total genervt vom Hundekind waren hinterher ganz was anderes behauptet haben :fear:


  • ich fragte mich, ob er mich eigentlich als seinen "Chef" respektiert. Die Lehrerin der Hundeschule meinte, dass er uns nicht als Rudelführer anerkennt und deshalb geht er aufs Sofa und schnappt nach uns, wenn wir ihn runterholen. Ausserdem meinte sie, dass wir ihm beibringen müssen, dass wir ihm auch Futter mal wegnehmen können. Natürlich sollen wir es ihm danach wieder zurückgeben. Ich habe das gestern mal versucht. Am Mittag klappte das ohne Probleme aber abends, als er sowieso schon ein wenig durch den Wind war, klappte das nicht. Beim ersten Versuch bellte er und beim zweiten Versuch knurrte er. Dabei liess ich es dann, weil ich nicht wollte, dass er nach mir schnappt oder mich sogar beisst.

    Ich schreib jetzt mal, was mir so durch den Kopf geht...


    Ich muss vorausschicken, dass ich nicht partnerschaftlich mit meinen Hunden umgehe, sondern schon gern als Anführer die Entscheidungen für uns (also mich und 2 Hunde betreffend :lol: ) treffe, im Haus und unterwegs und eigentlich immer und überall.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hunde gibt, die immer wieder in Frage stellen, wer die Hosen anhat, und da muss man einfach immer mitdenken, sonst hat der Hund erst den kleinen Finger und dann die ganze Hand. Es gibt aber auch sehr leicht zu führende Hunde, die alles mitmachen und sich gern anschließen.


    Es ist nicht klug, es auf eine direkte Konfrontation zB das Futter betreffend ankommen zu lassen. Ranghöhe oder "Cheftum" äußert sich nicht darin, einfach den Futternapf wegzunehmen. Geschweige denn, rohe Gewalt gegen den Hund auszuüben mit den von anderen hier von meinen Vorrednern beschriebenen Handlungen wie Leinenrucken, Nackenschütteln... ich frage mich, wer seinen Hund so erzieht, ich kenne niemanden in meiner Umgebung, der seinen Hund so behandelt (zum Glück). Ich auch nicht, übrigens. :smile:


    Meine Hunde dürfen auch nicht aufs Sofa und ins Bett, einfach, weil ich das so will, und ja, es ist eine erhöhte Liegestätte, und die nehme ich für mich in Anspruch und Basta.
    Ich esse, ohne dass ich angebettelt werde, ich gehe meinen Stiefel auf dem Spaziergang, und meine Hunde gehen dann dahin mit, wohin ich bestimme, wo wir hingehen.


    Ich bewege mich im Haus und Garten frei, ohne dass meine Hunde mir im Weg rumhampeln dürfen, ich begrüße meine Besucher und nicht der Hund, ich bemühe mich in jeder Hinsicht ein vorausschauender und verlässlicher Anführer unseres kleinen Rudels zu sein und meine 2 Hunde verlassen sich auf mich. Dazu muss ich auch fremde Hunde wegblocken, wenn die uns blöd ankommen, ich kann mich nicht darauf ausruhen "die Hunde machen das unter sich aus" :ugly:
    Wenn ein Mensch es schafft, dass sich sein Hund ohne Wenn und aber auf ihn verlässt und einlässt, dann kann dieser Mensch auch mit einem starren Blick und einem deutlichen Fingerschnippen den Hund von der Couch holen, und der wird dann reagieren.
    Besser wäre natürlich, er geht gar nicht drauf :D
    Gutes Verhalten sofort loben, unerwünschtes Verhalten trotzdem rückmelden und korrigieren, aber sich nie auf einen Machtkampf einlassen, den wir nur verlieren können, wenn die Zähne eingesetzt werden...


    Soweit meine Einlassungen dazu :smile:


    PS: Vielleicht nicht sofort Trainer wechseln, sondern mal nachfragen, wie sie das meint mit dem Chef und Rudelführer sein... da gibts nämlich himmelweite Unterschiede...

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hunde gibt, die immer wieder in Frage stellen, wer die Hosen anhat, und da muss man einfach immer mitdenken, sonst hat der Hund erst den kleinen Finger und dann die ganze Hand. Es gibt aber auch sehr leicht zu führende Hunde, die alles mitmachen und sich gern anschließen.

    Ich behaupte mal das machen die allermeisten Hunde dann aber, weil sie am Menschen zweifeln. Nicht, weil sie Bock drauf haben der Führer zu sein, sondern weil sie merken, dass man es selbst nicht so gut hin bekommt und den Hund immer mal wieder in brenzliche Situation manövriert. Es gibt wie gesagt immer Ausnahmen und auch sehr autarke Rassen, aber ich würde immer erst mal bei mir schauen ob ich in den Augen meines Hundes unsicher bin oder sogar etwas falsch mache.


    Wahrscheinlich nehme ich alles persönlich, weil ich das Gefühl habe, dass ich gescheitert bin, wenn etwas mit ihm nicht klappt. Ich weiss ja, dass alle seine "Fehler" durch mein Verhalten entstehen. Zusätzlich möchte ich wohl auch nicht, dass andere Personen denken, dass wir nicht mit unserem Hund klar kommen.

    Dir wird das leider als Hundehalter noch sehr oft passieren, dass andere über dich urteilen. Da müssen wir alle durch. Allerdings bist du für deinen Hund immer der Experte, weil du am meisten Zeit mit ihm verbringst und ihn am besten kennst. Also filtere die ach so tollen Ratschläge und Tipps einfach (auch die aus dem Forum) und such dir das raus was für euch passt. Wenn du immer auf dein Herz und Bauchgefühl hörst, kannst du kaum was falsch machen.
    Es ist absolut normal, dass man Fehler bei der Erziehung macht, auch nach Jahren noch. Man muss sich ja auch erst mal auf den Hund einspielen und raus finden wie der so tickt. Und selbst wenn man das weiß, ist man nicht fehlerfrei. Gut ist es nur, wenn man im Nachhinein sogar seinen Fehler selbst bemerkt und weiß wie man es beim nächsten mal besser machen kann. Und du informierst dich ja so gut es geht und hast schon brauchbare Tipps umgesetzt. Es geht doch steil bergauf bei euch :gut:

  • Im Allgemeinen darf ich seine Handlungen nicht immer so persönlich nehmen und nicht als "Angriff" gegen mich werten.

    Warum wertest du es denn überhaupt als was persönliches?
    Ich mein, da muss doch ein Grund sein?


    Zusätzlich möchte ich wohl auch nicht, dass andere Personen denken, dass wir nicht mit unserem Hund klar kommen.

    Ja. Das wollen inzwischen viele Leute nicht und genau damit macht ihr euch so angreifbar.
    Angreifbar und verletzlich, das riechen diverse "Hundeversteher", "Gurus" und diverse "Trainer", die nutzen das und drücken euch dann eben sowas wie das mit dem Rudelführer als Erziehungsmethode auf.


    Wenn ich alleine unterwegs bin mit meinen Hunden labert mich keiner an über Erziehung oder so.
    Bin ich mit meinen Hunden und ner Freundin samt ihrem (schwierigen) Hund unterwegs finden sich immer wieder so Leute. Einfach weil meine Freundin auch eher unsicher ist was die Außenwirkung angeht.
    Führe ich aber ihren Hund und sie ist ein Stück weg mit meinen Hunden, oder ich habe alle 3, werde ich nicht angesprochen.
    Ich bin mir meiner sicher und das strahle ich wohl offensichtlich auch aus. Es ist mir ehrlich gesagt absolut latte ob sich Lieschen Müller auf der anderen Straßenseite gestört fühlt wenn mein Hund beim Gassi bellt.
    Es ist mir sogar latte wenn die sich gestört fühlen weil der Hund nen Haufen aufn Bürgersteig legt. Der Whippet bevorzugt Steinuntergrund, der olle Drecksack, also scheißt er mit Vorliebe mit der Nase im Gebüsch und dem Arsch aufm Bürgersteig. Was solls? Ich hab immer Beutel dabei, ich machs immer weg. Wer das nicht sehen will, der soll eben weggucken.


    Obwohl ich hier in einer Kurstadt lebe, direkt neben der Großstadt und nen kleinen Kampfhund an der Leine hab, dazu den Whippet der allein durch seine Form total auffällt, habe ich nichtmal den Bruchteil an dummen Begegnungen wie viele andere hier im Forum.
    Klar, ein paar Idioten gibts immer! Aber an sich haben wir meist totale Ruhe und werden nie doof angequatscht. Ausstrahlung macht eben wirklich nen Unterschied.

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