Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2

  • Wir hatten hier lange ein ähnliches Problem wie @oregano. Also Emil wollte Chica immerzu einschränken auf den Gassigängen. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Chica Emil vor schickt, weil sie ja keinen Kontakt zu fremden Hunden haben will. Er war quasi ihr Held in schillernder Rüstung. Wenn sie dann allerdings doch mal Kontakt aufnehmen wollte, oder aber einfach nur an ihm vorbei gerannt ist, dann hat er sie gemaßregelt. Anfangs bei Bewegung generell (also wenn sie mal gerannt ist), später nur noch, wenn sie ihm die Führung abnehmen wollte. Zuhause hat eindeutig Chica die Hosen an. Souverän ist sie definitiv nicht, dennoch darf sie zuhause den Ton angeben.
    Emil hatte jetzt aufgrund seiner Lahmheit lange Leinenknast, 2 Wochen, für ihn ewig. Ich weiche das jetzt ganz langsam auf, also er muss eine Weile an der Leine gehen, solange er noch im Hibbelmodus ist, und wenn er das Schnüffeln anfängt leine ich ab. Und Fiete ist dazugekommen. Jetzt weiß mein kleines Rudel noch nicht so genau, wie es sich verhalten soll. Im Allgemeinen ist Emil weiterhin vorne weg, weil die anderen beiden einfach so schnüffelig sind und Emil ja immer Termine hat. Fiete kommt Chica nicht zu nahe (doof ist er nicht) und orientiert sich an Emil. Bislang noch. Ob das so bleibt werden wir sehen, wenn Fiete erwachsen ist. Draussen hat Emil auch keinerlei Berührungsängste mit Fiete, sie laufen nebeneinander, schnüffeln nebeneinander, begrüßen zusammen ankommende Hunde, zuhause allerdings weicht Emil noch immer meist aus. :muede:

  • Ich würde das unterschiedlich sehen - nach dem was ihr sonst so schreibt - oder auch nur zu bedenken geben, dass es unterschiedlich sein könnte.


    Alles was ich von Ari bisher gelesen habe ist, dass der eher ein unsouveränes Modell ist und viel Lebenshilfe braucht, vom Collie dagegen, dass der eigentlich ein ziemlich mit vier Pfoten im Leben stehender Kerl ist - ja, jung, aber so grundsätzlich. Es kann einfach sein, dass der Collie schon weiß, was richtig ist und dass Ari korrigiert oder runtergeregelt gehört und das - angemessen an Alter und eigene "Phasen" natürlich noch zu viel (und das Dazwischendrängeln wäre natürlich auch unter den Punkt "frech" abzuhaken) versucht und macht. Wenn ich Recht habe, bekommst du ohnehin irgendwann mal einen richtigen Crash und das System ordnet sich neu (oder du musst immer! regeln).


    Natürlich sollte auch der Collie sein Feedback bekommen zu unangebrachten Aktionen. Aber falls die Idee passt, dann ist es eher kontraproduktiv den Collie immer zu deckeln in dem was er tut. Das ist, als würdest du den offensichtlich kompetenteren immer auf inkompetent setzen. Also falls du merkst, dass es etwas gibt, was er da regulieren will, vielleicht probierst du mal, ihm zu helfen für die Umsetzung (zB Ari ist zu aufgeregt o.ä.).

    Hm, das ist ein interessanter Punkt. So hab ich das tatsächlich noch nicht betrachtet.
    Aber die Einschätzung stimmt - Ari ist definitiv kein souveräner Hund und Cashew steht wunderbar mit allen vier Beinen im Leben. Das stimmt also.


    Ich hatte es halt immer von dem Eifersucht-Standpunkt aus betrachtet. Angefangen hat es, dass sich beide zur Begrüßung auf mich stürzen wollten und Ari dann Cashew auf den Kopf gesprungen ist und der dann in den Spitz gebissen hat. Und inzwischen beißt er halt praktisch nur noch in den Spitz.


    Das Problem ist aber egal von welcher Seite man es betrachtet, im Moment ist es irgendwie festgefahren.
    Ich war bei Ari schon mal viel weiter und er war ruhiger beim Heim kommen - aber seit Cashew da ist - bzw den letzten paar Monaten - ist es wieder schlimmer, wenn nicht sogar schlimmer als am Anfang.
    Selbst wenn Cashew ihn eigentlich nur runterregeln möchte bewirkt er halt das komplette Gegenteil und stresst Ari damit noch mehr, wodurch er mehr überdreht, was Cashew mehr nervt und so weiter.
    Ari runterregeln geht hauptsächlich ihm keine Beachtung zu schenken.
    Ich hab schon überlegt sie beim Alleine bleiben zu trennen, aber das kann ich nicht so, dass beide Hunde ihren Wohlfühlfaktor behalten können.


    Was meinst du genau mit Crash wenn ich fragen darf? Ich hab ne Idee bin aber nicht sicher ob es stimmt.


    Vielleicht sollte ich mal unsere Trainerin dazu holen. So eine Situation sollte sich ja ganz gut provozieren lassen.

  • Ich kann mir das schon vorstellen, dass es Ari aufdreht. Er scheint ja ohnehin ein Problem zu haben wenn er aktiv runtergeregelt werden soll - wenn es beim Menschen nicht klappt, dann hat er es zumindest nicht so intus, dass er es dann ungesehen von dem "beinahe noch Baby" korrigiert werden könnte.


    Mit Crash meine ich, dass sich der Collie irgendwann nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen wird, wenn Ari sich gegen die Korrektur wehrt. Oder dass dem Collie - was es sonst gar nicht müsste - irgendwann die Hutschnur platzt und er überreagiert. Und dann kann es gut sein, dass die beiden sich einmal heftig haben. Das Problem ist, wenn das nicht ausdiskutiert wird, hast du evtl einen ewigen Schwelbrand.


    Ich würde also an deiner Stelle eher alles daran setzen, dass sich Ari von dir runterregeln lässt und das dann auch tun. Den Collie wegschicken, wenn er machen oder mitmachen will - du machst das. Wäre jetzt - unseriöse Ferndiagnose mal nicht außer acht lassen - mein Weg.

  • mal was Lustiges. Wir haben hier so einen Weg am mit Wiese rechts und links jeweils begrenzt durch derzeit weißblühende Büsche. Andiamo schnüffelnd in seinem Trotteltempo vor sich hin. Farinelli nervt mich weil ihm öde ist. Plötzlich guckt er hoch und flitzt zu Andiamo. Dachte ich zumindest denn er rennt vorbei zu den Büschen, die eine richtige Wand bilden. Er stoppt direkt davor, steckt den Kopf rein und ist zur Hälfte verschwunden. Andiamo geht auch mal gucken was da los ist und steht hinter Farinelli. Und dannist erst Farinelli komplett weg und zack erst der halbe Andiamo dann der Ganze. Da stand ich ohne Hunde. Normal kommen sie sofort wenn ich rufe aber nichts passiert. Ich geh auch mal gucken und hoffe ich verschwinde nicht auch gleich. Man sieht echt gar nichts ausser Busch mit Blüten. Schimpfe laut und auf einmal rappelts und sie tauchen wieder auf.


    Das war echt kinoreif! :lachtot:

  • @Hummel
    Ich denke du hast Recht mit deiner Einschätzung.


    Ich habs mal gefilmt (und einfach laufen lassen) als ich vorhin heim gekommen bin. Die zwei waren draußen weil meine Mutter früher heim kommt und das Getier dann in den Garten darf.


    Cashew entscheidet sich offensichtlich ganz speziell zu Ari zurückzugehen und ihn zu bearbeiten.


    [Externes Medium: https://youtu.be/Y5qh13HOzSo]


    Wirklich wehren tut sich Ari ja eigentlich gar nicht, sein Fokus liegt auf mir. Er reagiert nur aufs Zwicken.
    Ich denke ich werde auch versuchen Ari deutlicher zu beruhigen und Cashew klar zu machen, dass er das nicht zu regeln hat und es mir überlassen kann.


    Danke!

  • Jo, der arme Cashew wirkt etwas verzweifelt, weil das Große sich einfach nicht abregen will. Ich denke, das wird sich ändern, wenn du ihn unterstützt und das umsetzt und Ari deutlich runterfährst.

  • Bei den österreichischen Zwergis liest es sich eher, als sei das spitzgemischte das souveränere von den beiden.


    Ich würde einfach dran bleiben - denke ein "jetzt und für immer" gibts nicht bzw wenn es das gäbe müsste es so massiv sein, dass ich persönlich da schon keine Lust drauf hätte. Eher bisschen schauen, dass man Dynamiken ruhig hält.

    Ja das stimmt. Finya ist cool, aber interessiert sich einfach null für das, was Frodo tut, ergo hat sie ihn auch nie gemaßregelt. Das ist nicht ihre Baustelle, womit sie ja nicht ganz Unrecht hat.


    Hmh okay für den Moment passt das wohl so. Ich habe halt nur etwas Angst, dass Frodo, wenn Finya noch älter und tüddeliger wird, versucht sich durch das Einschränken sein Ego zu polieren. Das brauchts echt nicht.
    Wobei da auch noch den Daumen drauf zu haben, macht im ganzen Pudelmanagement wohl kaum mehr einen Unterschied |)

  • Cashew ist eben ein Hüti. Die meisten haben eine ganz genaue Vorstellung von dem, wie man sich in verschiedenen Situationen verhalten soll oder adaptieren unser Verhalten, wenn uns etwas am anderen Hund nicht passt/stört und wollen dann auch dafür sorgen, dass der andere Hund sein Verhalten einstellt/ändert. Und wenn das nicht passiert, versuchen sie es selbst zu regeln, überdrehen ggf durch kläffen, schnappen etc. An Stelle von Cashew könnte das auch Abby sein. Sie hat auch genaue Verhaltensmuster im Kopf und wer sich wie zu benehmen hat.


    Abby würde ich in so Situationen ruhig ansprechen, ihr versichern, dass alles gut ist (Ich sag ihr oft, wenn sie meint sie müsste was regeln "Abby, ist alles gut, ich habs gesehen" ), ihr ggf nen Alternativverhalten aufzeigen und mich um den anderen Hund kümmern, dass er runter kommt (das ist ja bei jedem anders).

  • Cashew ist eben ein Hüti. Die meisten haben eine ganz genaue Vorstellung von dem, wie man sich in verschiedenen Situationen verhalten soll oder adaptieren unser Verhalten, wenn uns etwas am anderen Hund nicht passt/stört und wollen dann auch dafür sorgen, dass der andere Hund sein Verhalten einstellt/ändert. Und wenn das nicht passiert, versuchen sie es selbst zu regeln, überdrehen ggf durch kläffen, schnappen etc. An Stelle von Cashew könnte das auch Abby sein. Sie hat auch genaue Verhaltensmuster im Kopf und wer sich wie zu benehmen hat.


    Abby würde ich in so Situationen ruhig ansprechen, ihr versichern, dass alles gut ist (Ich sag ihr oft, wenn sie meint sie müsste was regeln "Abby, ist alles gut, ich habs gesehen" ), ihr ggf nen Alternativverhalten aufzeigen und mich um den anderen Hund kümmern, dass er runter kommt (das ist ja bei jedem anders).

    Nachdem ich gestern gerafft habe um was es ihm wirklich geht und dann entsprechend auch anders reagiert habe - ihn Ernst genommen habe und gezeigt habe, dass ich das jetzt kläre (im Nachhinein ist das so offensichtlich, aber er ist halt mein erster Hüterich), hatte ich auch das Gefühl, dass sich die Situation deutlich einfacher lösen ließ. :dafuer:

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