Der "gefährliche" Hund
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KuschlWuffl -
4. April 2018 um 18:27 -
Geschlossen
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Ihr klingt, als sei Sachkunde das grösste Übel dieser Welt.
Ich bin schon allein aus Gründen pro Hund für einen Sachkundenachweis. Es geht um Lebewesen.
Hier im DF gibt es genügend Beispiele von Problemstellungen und Fragen, wo sich einem die Fussnägel hochrollen. Niedlich mit Kühen und Kälbern "spielende" Hunde, Welpen, die seltsamerweise von 12 h Äktschn am Tag überdrehen und dann zur Kompensation in Boxen gesperrt werden.
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Es geht bei diesen Tests aber nicht um Sachkunde. Es geht darum, dass ein völlig sinnloser und willkürlich aufgestellter und bestandener Test nicht im Geringsten aussagt, ob der Halter SACHkundig ist, also mit Hunden umgehen kann. Und das er etwas von Hunden versteht. Jeder Idiot der ihn bezahlen kann, besteht diesen Test. Von Hunden, ihrem Verhalten, seinen Bedürfnissen, etc. hat man danach aber immer noch nicht die geringste Ahnung UND er verhindert keine Beissvorfälle, wofür er eigentlich gedacht war.
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Im echten Leben da draussen gibts davon noch weit mehr.
Ich muss in allen möglichen Lebensbereichen, in denen ich sonst Schaden anrichten könnte, meine Sachkunde nachweisen. Durch entsprechende Ausbildung, Schulungen und Weiterbildungen.
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Jain. Nachweise wie den Sachkundenachweis für Hunde musst Du nirgendwo abliefern. Zumindest nicht so, als würdes Du dann was vom Fach verstehen. Ein Führerschein z.B. , bezeugt auch nur, dass Du ein paar der vielen Straßenverkehrsregeln auswendig kannst UND, dass Du bei einer Prüfung so fahren kannst, dass der Prüfer Dich nicht durchfallen lässt. Aber weder erlernst Du die Technik ein solches Gefährt auch selbst zu reparieren oder Teile auszutauschen (hierfür wäre eine Ausbildung notwendig), noch erlangst Du dadurch die Reife, verantwortungsvoll am Straßenverkehr teilzunehmen. Das kommt von DIR und ändert sich ständig mit laufender Erfahrung und hat vor allem charakterliche Hintergründe und keine durch irgendeine Prüfung erlernte.
Alle Tests die der normale Mensch im Laufe seines Lebens ablegen muss, beziehen sich in der Regel auf statische Dinge, bzw. Sachen die relativ unveränderlich sind und immer den gleichen Regeln folgen. Die wenigsten müssen Prüfungen darüber ablegen, ob sie dazu geeignet sind, ein Lebewesen mit verschiedensten Charakterzügen, rassebedingten besonderen Merkmalen und das auch noch unter verschiedensten Lebenssituationen zu führen.
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Nur einen Hund soll man sich einfach so kaufen und halten können? Warum? Grad weil ich Hunde mag, bin ich dafür, dass vor ihrer Anschaffung die zur Haltung nötige Sachkunde erworben werden muss. Wie soll ein Halter, der noch nicht mal rafft, dass sein Hund nicht mit den Schafen "spielt", fehlgeleitetes Jagdverhalten am Kind erkennen?
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Wenn man sich nicht wenige Postings in diesem Forum anschaut, dann ist das mit der "Sachkunde" so ein Ding. Was oder wen nimmst Du denn als Maßstab für jemanden, der sachkundig ist? Dich? Also MEINE Hunde z.B. spielen tatsächlich mit Schafen. Die leben teils auch mit ihnen. Und die Schafe spielen auch mit ihnen.. von sich aus. SIE fordern die Hunde zum Spiel auf und allen gefällt das. Ist so ein Rasseding bei HSH. Bist Du jetzt nicht sachkundig, weil Du keine Hunde kennst, die das machen, bzw. mit denen das geht? Dürftest Du nach Deiner Ansicht jetzt nur Hunde DEINER Rasse halten, weil Deine Aussagen auf andere nicht zutreffen? Sozusagen als Teilsachkundiger? Hast Du Dir mal die Test sog. Sachkundenachweise verschiedener Länder angeschaut? Mal abgesehen davon, dass einige so leicht und allgemein sind und in vollem Umfang (mit Antworten) im Internet zu finden sind, findet man in ihnen unzählige Fehler oder Pseudowahrheiten, weil irgendjemand, irgendwelche alten Zöpfe der Hundeerziehung ausgegraben hat, die heute längst widerlegt sind.
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Es sind doch nicht allein kriminelle Kleingruppen, die dafür sorgen, dass Hunde zur Gefahr für andere Menschen und Tiere werden, es sind auch die völlig unbedarften HH, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Immerhin da könnte Sachkunde helfen, ja.
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Die "kriminellen Kleingruppen" von denen Du sprichts, macht bei den zigmillionen Hundehalten sogar nur einen so kleinen Teil aus, dass man ihn statistisch vernachlässigen kann (Wobei hier dank des Populismus gerade deren Hunde für das negative Bild sorgen) . Da es aber seit der Einführung des sog. Sachkundenachweises keinerlei sichtbare oder erkennbare Rückgänge bei den Beissvorfällen (nur die müssen ja aufgenommen werden) von Hunden gibt, sondern ganz im Gegenteil die Anzahl dieser Vorfälle sichtbar steigt, scheint es da mit der Sachkunde durch einen Nachweis ja nicht all zuweit her zu sein. Denn im Gegensatz zu früher ist der in einigen Bundesländern oder für bestimmte Hunde (20/40) ja Pflicht.
Ich bin auch absolut dafür, das sich Hundehalter Sachkunde, bzw. Wissen über Hunde aneignen müssen. Das geht aber nicht per Verordnung. DAS muss vom Halter selbst kommen. Halter denen ihr Hund etwas bedeutet, werden das ohnehin tun. Den anderen und ihrer Umwelt hilft es aber kein bisschen, wenn sie ein paar Kästchen mit auswendig gelernten Fragen anhaken und so intelligente Aussagen lernen wie: "Wenn der Hund knurrt dann a) möchte er was zu fressen b)will er spielen c) droht er." Wobei man als Sachkundiger ja eigentlich wissen müsste, dass die hier richtige Antwort, tatsächlich eigentlich falsch ist.
Ich finde es sehr merkwürdig, dass man in solchen Dingen so gerne nach dem Staat schreit, zumal der bei solchen Sachlagen nur rein populistische, aber keinesfalls sachkundige Maßnahmen treffen kann. Wer will sowas?
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Hi,
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Es gibt nur eine trügerische Sicherheit, die uns ganz schnell mit Anlauf um die Ohren fliegen kann.
Da bin ich anderer Meinung. Natürlich haben Führerschein und Verkehrsregeln einen Sinn. Und natürlich kann es auch mit ihnen dennoch zu Unfällen kommen. Aber wie würde es wohl auf den Straßen ohne diese Regeln aussehen?
In der Fahrschule lernt man in der Regel auch, dass man vorausschauend fahren und für andere mitdenken muss. Dass man Gefahren erwarten muss. Sei es das Kind, das dem Ball auf die Straße nachläuft, ein ungesicherter Hund oder ein unsicherer/draufgängerischer Fahrer. Man lernt Erste Hilfe, man lernt das Absperren bei einem Unfall oder Defekt. Man lernt, welche Profiltiefe sicher ist, wann von Sommer- auf Winterreifen gewechselt werden muss etc. pp.
Und das alles muss man absolvieren, bevor man jemals alleine fahren darf - und obwohl ein Auto oder Führerschein in zahlreichen Fällen zwingend notwendig ist, um den Lebensunterhalt zu verdienen.
Halte ich mich nicht an die Regeln, gibt es entweder Geldstrafen und/oder Punkte oder gar Führerscheinentzug.
Jetzt zum Luxus: Haustiere
Hier gibt es vielerorts noch immer.... nichts. Ich kann spontan mehrere Tiere kaufen. Weil mir an einem Sonntagabend oder Donnerstagnachmittag eben gerade mal so ist. Eine Woche oder einen Monat später kann ich feststellen - hm, doch nicht meins, also weg damit. Oder ich bringe andere Lebewesen in Gefahr, weil ich schlicht und einfach keine Ahnung und mich übernommen habe.
Alleine dieses "ich hab zwar keine Ahnung, ich will aber trotzdem jetzt sofort" ließe sich ziemlich einfach durch das Führerschein-Prinzip vermeiden. Theorie lernen (Grundbedürfnisse, Sicherheit bei der Haltung, Grundlagen der Körpersprache), Praxis testen (erstmal durch Anschauungsmaterial "Ist das gerade freundliches Wedeln? Ist das gerade entspanntes Liegen? Ist das gerade Spielen/Mobben/Jagen? Ist der Hund entsprechend gesichert neben der Straße? Wie blocke ich einen Fremdhund?) - sprich: lernen, Situationen und Lebewesen besser einzuschätzen und wie das Verhalten in einigen Situationen ausfallen sollte.
Dann erst mit bestandenem "Führerschein" ein Tier halten dürfen.
Jeder, der diesen Aufwand nicht auf sich nehmen will, kann eben keins anschaffen. Unbedachte Spontankäufe gäbe es nicht mehr. Halter, die absolut uninformiert an Anschaffung und Alltag mit dem Tier gehen, gäbe es nicht mehr. Tiere als Geschenk? Nope.
Allein die Faulheit der Menschen würde dafür sorgen, dass sich die Einstellung zur Anschaffung eines Tieres erheblich ändert.
Als ersten Schritt fände ich das begrüßenswert.
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Wie soll ein Halter, der noch nicht mal rafft, dass sein Hund nicht mit den Schafen "spielt", fehlgeleitetes Jagdverhalten am Kind erkennen?
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Also MEINE Hunde z.B. spielen tatsächlich mit Schafen. Die leben teils auch mit ihnen. Und die Schafe spielen auch mit ihnen.. von sich aus. SIE fordern die Hunde zum Spiel auf und allen gefällt das. Ist so ein Rasseding bei HSH. Bist Du jetzt nicht sachkundig, weil Du keine Hunde kennst, die das machen, bzw. mit denen das geht? Dürftest Du nach Deiner Ansicht jetzt nur Hunde DEINER Rasse halten, weil Deine Aussagen auf andere nicht zutreffen?
Inwiefern trifft die Aussage von McChris denn nicht zu?
Es gibt ausreichend Halter, die Jagdverhalten für Spielen halten. Die Mobben für Spielen halten. Die Fixieren als "aaaaw, er legt sich extra hin/macht sich extra klein" halten. Die jedes Schwanzwedeln als freundlich deuten. Die auf der Hundewiese der Meinung sind, die spielen ja alle so schön und haben alle so einen Spaß, während die Hunde gerade gestresst sind.
Die Überdrehen als Freude interpretieren.
Das hat rein gar nichts damit zu tun, dass manche Hunde vielleicht tatsächlich mit anderen Spezies spielen. Sondern damit, ob ich das als Halter unterscheiden kann, was gerade abläuft.
Man muss sich nur mal die Videos anschauen, wo Hunde andere Tiere "wiederbeleben" - sei es durch "Herzdruckmassage" (drauf springen) oder indem sie Fische mit Wasser "versorgen" (versuchen zu vergraben/ zuzuschieben). Die Kommentare bestehen in der Regel zum Großteil aus "Hunde sind die besseren Menschen", "sie versuchen das Tier zu retten" etc. Nicht selten von Hundehaltern! Dass diese dann auch Jagen für Spielen halten, ist nicht überraschend.
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Ein Lebewesen funktioniert nicht wie ein technischer Gegenstand mit Automationsfunktionen- frage mich, was daran überhaupt zu reden ist.
Zu behaupten ein Test des Umgangs des Besitzers mit seinem Hund würde ohne einen Test des Hundes ohne seinen Halter nichts bringen ist einerseits ein Faustschlag ins Gesicht für alle, die es schaffen ihren schwierigen Hund vorfallsfrei zu führen, andererseits verkennt es völlig die Tatsache, dass sich mit den gängigen Testeinheiten ( die alle einstudierbar sind) keine adäquate Aussagen treffen lassen.
Einzig wichtig ist doch nur dass der Hundebesitzer eine gewisse Ahnung von den Motivationsmustern des eigenen Hundes hat. Das kann man nur auf einem Gassigang unter Realbedingungen beurteilen.
Dabei soll der Hundehalter im Vorfeld diese Realbedingungen nennen. Kein Hund muss durch Menschenmengen, kein Hund muss auf eine Hundewiese usw. Er muss das nur, wenn sein ignoranter Besitzer das verlangt.
Anhand dieses Tests des Hund/Halter- Teams oder auch mehreren, werden dann bestimmte Auflagen, z.B. Kurse besuchen zu müssen, um den Hund freilaufen zu lassen, erteilt. Da ist das Geld sinnvoller eingesetzt als mit irgendwelchen erhöhten Steuern.
So würde man ein bisschen mehr den eigentlichen Zweck verfolgen und ein bisschen mehr Wissen verbreiten.
Aber die Leute mit kriminellen Absichten erreicht man damit sowieso nicht. Und die Verantwortungslosen werden im Alltag wieder verantwortungslos führen.
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Und ich ergänze: Diese individuell ausgeformten Prüfungen mit Begleitung und nicht standardisierten Auflagen sind rechtlich angreifbar, nahezu unmöglich zu kontrollieren (es sei denn mit ebenso individueller Kontrolle) zeit-, personal- und sachkundeaufwäändig und damit teuer. Zu teuer.
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Zur Frage, ob der Hund zerstörerischer ist als der Mensch
Das hat @Lorbas doch gar nicht geschrieben?
Doch,tierische Lebewesen können durchaus zerstörerische Kräfte entwickeln, noch mehr sogar als Menschen.
Das stand da - und das ist auf tierische Lebewesen bezogen, nicht alleine auf den Hund, weil die Aussage von dir, Phonhaus , auf die diese Aussage bezogen war, auch nicht von Hunden sondern tierischen Lebewesen spricht. Es ging um zerstörerische KRÄFTE, die entwickelt werden KÖNNEN, ohne Hilfsmittel - und nicht darum ob irgendetwas zerstörerischer ist als der Mensch (dessen "Hilfsmittel" ja bekannterweise dermaßen zerstörerische Kräfte entfalten können, dass sie die Welt zerstören bei einem Einsatz).
Dann erst mit bestandenem "Führerschein" ein Tier halten dürfen.
Jeder, der diesen Aufwand nicht auf sich nehmen will, kann eben keins anschaffen. Unbedachte Spontankäufe gäbe es nicht mehr. Halter, die absolut uninformiert an Anschaffung und Alltag mit dem Tier gehen, gäbe es nicht mehr. Tiere als Geschenk? Nope.Ja, das ist die eine Seite.
Was mir dabei fehlt: Die Pflicht des VERKÄUFERS, sich davon überzeugen zu müssen, dass ein Käufer diesen Führerschein hat.
So lange die Hundeproduktion so ungebremst läuft, besteht eben auch die Möglichkeit, sich einen Hund zulegen zu KÖNNEN - und zwar ohne das Procedere zur Berechtigung der Haltung eines Hundes durchlaufen zu müssen.
Phonhaus Wieso deine - aus deiner Sicht logische - Folgerung, JEDER Hundehalter müsse dann zum Praxiserwerb entsprechende Schulungen durchlaufen, ein Extrem ist:
Es fahren eben nicht Millionen von Autofahrern durch die Gegend, ohne einen Führerschein gemacht zu haben, und fallen damit nicht auf.
Wer sich nicht zumindest die Grundlagen zum Führen eines Kraftfahrzeuges aneignet, fällt sehr schnell auf - weil er sehr schnell in einen Unfall verwickelt wird. Dazu ist der Straßenverkehr viel zu komplex, um dort ohne ein "Grundgerüst" bestehen zu können.
Auch der Führerschein auf Probe, der ja noch gar nicht so lange existiert, ist entstanden aufgrund der Problematik der Erfahrung, die für das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges erforderlich ist.
Dem entgegen steht der einfache Fakt, dass Millionen von Hundehaltern ihre Hunde unproblematisch führen, und sich die Praxis, die Erfahrungen während der Haltung aneignen können. Zumindest so weit, dass sie nicht zu einem Problem für die Umwelt werden.
Deshalb ist deine Schlussfolgerung mit den Trainingsstunden zum Praxiserwerb extrem.
Zu behaupten ein Test des Umgangs des Besitzers mit seinem Hund würde ohne einen Test des Hundes ohne seinen Halter nichts bringen ist einerseits ein Faustschlag ins Gesicht für alle, die es schaffen ihren schwierigen Hund vorfallsfrei zu führen, andererseits verkennt es völlig die Tatsache, dass sich mit den gängigen Testeinheiten ( die alle einstudierbar sind) keine adäquate Aussagen treffen lassen.
Hm - dieser Beitrag steht jetzt aber nicht im Zusammenhang mit dem derzeit hier diskutierten "Führerschein für Hundehalter".
In deinem Beitrag geht es doch um einen Test für Halter UND Hund, wenn es zu einem Vorfall gekommen ist, der eine Prüfung von Hund UND Halter erforderlich macht.
Da bestand doch aber schon Einigkeit, dass die Vielfalt und Unterschiedlichkeit dieser Wesenstests ein großes Manko ist, und auch Willkür (von Seiten des Prüfers) zulässt.
Warum du das jetzt an dieser Stelle einbringst, verstehe ich nicht - denn darum geht es doch gerade gar nicht?
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Ich glaube, wir reden einfach aneinander vorbei. Genau um das, was Du sagst, geht es mir: Das Millionen Halter von Hunden ohne Training oder Führerschein ihre Hunde unauffällig führen, während das bei Straßenverkehr im ähnlichen Fall vermutlich in Massenkarambolagen enden würde. Und deshalb hinkt für mich der Vergleich.
Zu Deinem Ansatz. Ich find ihn ja gar nicht mal schlecht vom Grundgedanken her. Nur: Bei Entwicklungen von Verordnungen wird (sollte) nicht die beste Idee in Umsetzung gegeben, sondern das, was innerhalb der gegebenen Rechtsordnung machbar und rechtlich auch haltbar ist. Und da fiele mir kein Konzept ein, Deinen Gedanken umzusetzen, ohne massiv in andere Rechte einzugreifen. -
Zitat
Also MEINE Hunde z.B. spielen tatsächlich mit Schafen. Die leben teils auch mit ihnen. Und die Schafe spielen auch mit ihnen.. von sich aus. SIE fordern die Hunde zum Spiel auf und allen gefällt das. Ist so ein Rasseding bei HSH.
@Herdifreund
Nun laufen da draussen aber nicht hauptsächlich HSH herum und selbst bei denen im Einsatz gibt es unter Junghunden genügend Exemplare, die in ihrer Herde in anfangs spielerisches Beutefangverhalten gegenüber ihren Weidetieren verfallen und bei ausbleibender Korrektur durch den Halter (erwachsende Mentorhunde gibt es noch viel zu wenig in D) später auch Ernst machen - über verletzte Weidetiere bis hin zu getöteten Weidetieren. Auch da wieder das Problem: die nicht sachkundigen Halter erkennen dieses Verhalten nicht rechtzeitig genug, genauso, wie sie häufig Probleme der Hunde untereinander nicht rechtzeitig erkennen. Im Herdenschutz, noch dazu im über Vereine organisierten Herdenschutz, gibt es niemanden, der sich gegen den Erwerb spezieller Sachkunde ausspricht, um HSH adäquat einsetzen zu können. Im Gegenteil - denn jeder Tierhalter mit HSH im Einsatz, bei dem öffentlich bemerkbare Probleme auftreten, kann schlimmstenfalls dazu beitragen, dass ALLE HSH-Betriebe Probleme bekommen. Das will und unterstützt niemand.
Nicht jeder Hund, der das Rasse-Prädikat "Herdenschutzhund" trägt, taugt auch als solcher, bei vielen genügt es, die vorhandene Genetik in die richtigen Bahnen zu lenken, bei etabliertem, weil nicht rechtzeitig erkannten Fehlverhalten, bleibt aber in einigen Fällen nichts anderes mehr, als den Hund aus dem Herdenschutz herauszunehmen.
Wie der Erwerb dieser Sachkunde aussehen sollte und könnte - das ist mit Sicherheit noch diskussionswürdig. Nach dem Motto "fördern und fordern" allerdings, gibt es in vielen Bundesländern bereits die Pflicht, einen Sachkundenachweis zu erbringen, durch Teilnahme an entsprechenden Veranstaltungen, um Fördergelder für Herdenschutzhunde bekommen zu können. Alle Arbeitstauglichkeitsprüfungen der Vereine enthalten immer auch Teile, die die Reaktion der Hunde auf Umfeldreize testen, um Hunde mit gesteigertem Aggressionsverhalten auf harmlose Aussenreize ausfiltern zu können. Die Entwicklung dorthin entstand tatsächlich aus Freiwilligkeit. Das mag aber auch mit daran liegen, dass man in vielen Bereichen der Nutztierhaltung Sachkunde nachweisen muss (das geht auf viele verschiedene Arten) und so etwas dort einfach als weitaus normaler und selbstverständlicher empfunden wird, als in der Heimtierhaltung.
Mein Beispiel mit dem ach so niedlich mit Kühen und Kälbern "spielendem" Hund, bei dem der Halter nicht erkannt hat, dass es sich da eben nicht um ein "Spiel" zwischen unterschiedlichen Tierarten gehandelt hat, bezog sich auf einen kürzlichen Thread im Forum und sollte ein Beispiel dafür sein, wie viele HH potentiell für andere Lebewesen gefährlich werdendes Verhalten ihrer Hunde fehlinterpretieren.
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Ich glaube, wir reden einfach aneinander vorbei. Genau um das, was Du sagst, geht es mir: Das Millionen Halter von Hunden ohne Training oder Führerschein ihre Hunde unauffällig führen, während das bei Straßenverkehr im ähnlichen Fall vermutlich in Massenkarambolagen enden würde. Und deshalb hinkt für mich der Vergleich.
Es gibt doch schon den Sachkundenachweis (und bin mir nicht sicher, ob der hier bei uns nur für die 20/40 Regel gefordert wird; Ich selber bin drumherum gekommen, weil ich schon vorfallslos einen großen Hunde gehalten habe, als dieser Nachweis eingeführt wurde.)
Diesen zu überarbeiten und länderübergreifend für jeden (Neu-)Hundehalter zur Pflicht zu machen, würde mMn völlig ausreichen, um Hundehalter zu sensibilisieren.
Die Deppen, die für den massiven Stress sorgen, erreichst du damit nicht. Hier wäre eine bessere Kontrolle und ein besseres Prüfen und Durchsetzen der schon vorhandenen Regelungen/Gesetze nötig -und ausreichend.
Mit "meinem Konzept" - da meinst du meinen Vorschlag, durch sowohl Kontrolle der Vermehrung als auch Einfuhrkontrolle die Verkäufer von Hunden in die Pflicht zu nehmen?
Hm - wessen derzeitige Rechte würden denn eingeschränkt - und wie?
Die der "Ich möchte EIN MAL von meiner tollen Hündin Nachwuchs haben"-Klientel?
Finde ich nur richtig. So viel Unverstand gehört unter Aufsicht - des Vet-Amtes. Das wird bisher nur gemacht für gewerbliche Welpenproduzenten, und damit wird ein tierschutzkonformer Mindeststandard gewährleistet. Den hätten mMn ALLE Hunde verdient.
Die von "Ups-Würfen" Betroffenen? Ich wette, es gäbe ganz plötzlich deutlich weniger dieser "Ups", wenn die Menschen plötzlich jemanden hätten, der ihnen auf die Finger schaut und für - kostenträchtige! - Einhaltung von Mindeststandards sorgt. (Die Verantwortungsbewussten, die tatsächlich von einem Ups überrascht wurden, übernehmen doch jetzt schon freiwillig diese Auflagen... ihnen würde eine Kontrolle durch das Vet-Amt nicht weh tun, denn sie SORGEN sich.)
Die "Hinterhofzuchten", die eine einträgliche und kaum kontrollierbare Hundeproduktion betreiben? Denen die Hände egal sind, in die ihre Produkte gelangen? Oder - schlimmer noch - die ganz gezielt für die Deppen produzieren, die gerne ein "gefährliches Werkzeug" hätten?
Ja, diese gewerblichen Verkaufsstätten wie Zoo Z. in Du., oder Welpenstube W. in Do. würden immer noch existieren - aber wie viele der seriösen Züchter würden aufatmen können, wenn deren Bemühungen eben nicht mehr in einen Topf geworfen werden KÖNNTEN mit all diesen Produktionsstätten, die derzeit legal oder halblegal noch möglich sind?
Weil der Käufer für die Quelle verantwortlich gemacht werden KANN, aus der er seinen Hund bezogen hat - und der Verkäufer auch belangt werden kann.
Beim Import von Hunden - wie sehr würden die Tierschutzorganisationen aufatmen, die sich derzeit schon an die bestehenden Regelungen halten, eben weil sie nicht mehr in einen Topf geworfen werden können mit all den "Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht"-Vereinen?
Nein, damit werden mit Sicherheit nicht alle Probleme gelöst.
Aber die lückenlose Identifikationspflicht, durch die Verstöße bis hin zur Quelle des Hundes geahndet werden können, wäre eine Verbesserung
- für all die, die jetzt eh schon die geltenden Regelungen akzeptieren
- für Hunde, weil diesen die Einhaltung von Mindestanforderungen zugute käme; Vor Allem bei denen, wo es jetzt noch nicht eingehalten wurde.
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hier bei uns nur für die 20/40 Regel gefordert wird
Klingt nach NRW, dann ja nur für 20/40 und völlig nichtssagend. Ich hab eine Frage vergeigt, da hatte ich nicht mal eine Idee was ich antworten sollte und der prüfende TA auch nicht... Dazu kam ich hätte den Test auch mit meinem Handy als Hilfe machen können, alleine in einem Raum oder auf Wunsch draußen auf der Terrasse..
Also auch das müsste dringend überarbeitet werden.
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