Der "gefährliche" Hund

  • Eventuell durch extreme Provokation (scharfmachen) ausgelöst, die es so im Alltag nicht gibt - lässt sich vermeiden


    Du weißt aber nicht, wie der Hund das verknüpft hat. Das zeigen ja auch die Beispiele von "Die Swiffer".

    Kann ich auch was beisteuern: Hund tillt aus, wenn jemand in eine zusammengerollte Zeitung spricht. Nicht wenn jemand mit einer Zeitung vor ihm steht, nicht wenn jemand mit einer zusammengerollten Zeitung vor ihm steht und schläge andeutet. Sondern das reinsprechen in eine zusammengrollte Zeitung wie Kinder es auch gern mal zum Spaß machen.

    Da spielt viel mit rein. Kommen wir Nachhause und ziehen erst den Hund aus, geht sie ins Wohnzimmer auf das Lammfell, weil sie weiß wir gehen gleich wieder. Sonst ziehen wir uns zuerst aus. Hunde verknüpfen vieles offensichtliche aber eben auch viele kleine Signale, die von uns teils ganz unbewusst ausgehen.

    Überspitzt und rein Fiktiv, vor einer Provoaktion wurde ein Schlüssel aus der Hosentasche genommen um den "Zwinger" zu schließen. Dann reicht der Griff in die Hosentasche als Trigger eventuell schon aus.

  • "Auffällig geworden" ist ein sehr dehnbarer Begriff und es stört mich einfach hier extrem, dass man in der Diskussion bisweilen den Eindruck hat, man spräche hier von einem Hund, der jemandem in die Hand geschnappt hat.

    Ich habe mit Hunden gearbeitet, die aggresiv gegen Menschen geworden sind, hatte auch selbst ein solches Tier. Aber es ist einfach ein Unterschied, wie weit die Tiere in ihren Hanldungen gehen.
    Und ein Hund der "aus Versehen" einen Menschen totbeißt ist nicht weniger gefährlich als einer, der es aus Absicht macht, vermutlich noch gefährlicher.


    Für mich zählt es einfach, erstmal zu schauen, warum. Und dann individuell weiterzumachen. Dabei geht es mir gar nicht nur um Tiere, sondern auch um Menschen.


    Und es geht in dieser Diskussion nicht um die Resozialisierung und Wiedereingliederung straffällig gewordener Menschen, es geht um einen Hund der zwei Menschen getötet hat und bei diesem Thema sollten wir auch bitte bleiben und da keine Inhalte vermischen.

  • Für mich liegt der Unterschied unter anderem in den folgenden Punkten:

    • Hat einen (Hirn-)Tumor - eventuell inoperabel, eventuell schmerzbereitend und mit Auswirkungen auf das Verhalten verbunden - Einschläfern eventuell einzige Möglichkeit
    • Eventuell durch extreme Provokation (scharfmachen) ausgelöst, die es so im Alltag nicht gibt - lässt sich vermeiden
    • Hat Tumor oder ist krank, hat Schmerzen und ist desorientiert - könnte eventuell nach entsprechender Behandlung ganz anderes Verhalten zeigen
    • Ihm wurden Schmerzen zugefügt (bewusst oder unbewusst) und dann wie beschrieben das Szenario mit der Verteidigung für sein Leben

    Da würde ich im Sinne des Überlebens durchaus einen Unterschied machen. Schon mal ewig lange Zahnschmerzen gehabt? Das kann echt in den Wahnsinn treiben. So als billiges Beispiel. Auch die Voraussetzung ist da für mich einfach gänzlich anders, daher würde ich eine Abklärung wünschen. Lässt sich das Problem beheben oder nicht? Aber dazu müsste Problem/Ursache eben erstmal bekannt sein.

    Macht für mich alles keinen Unterschied. Das kann alles genau so wieder vorkommen, wenn es sich hätte vermeiden lassen wären nicht zwei Menschen tot. Das gefährlichste an der Sache ist aber, dass man nie sicher sein kann, WAS es genau ist. Der kann Monate relativ normal sein, und dann kommt der Trigger.

    Außerdem war der Hund ja schon lange vorher auffällig - spricht nicht gerade für eine Kurzschlussreaktion. Und selbst wenn, ein Hund der derart kurzschließt ist zu gefährlich.

  • Aber @straalster das Warum wirst du doch bei Chico nie erfahren!

    Selbst wenn er bei einem bestimmten Trigger ausrastet, weißt du immer noch nicht, ob es der Auslöser für das Todbeissen seiner zwei Leute war.

    Man kann vielleicht alles durchspielen und denkt, ok jetzt haben wir die Auslöser gefunden und können entsprechend gegensteuern.

    Ja aber was ist, wenn im Alltag nur ein Aspekt mehr dazu kommt, der bei den Tests nicht berücksichtigt wurde und Chico reagiert genauso wie an besagten Tag???

    Seine Reaktion wäre ja nicht nur einmal zubeißen und das wars, sondern doch Tötungsabsichten, so schlimm dieses Wort auch klingt.

    In meinen Augen ein untragbares Risiko.

  • Du weißt aber nicht, wie der Hund das verknüpft hat. Das zeigen ja auch die Beispiele von "Die Swiffer".

    Kann ich auch was beisteuern: Hund tillt aus, wenn jemand in eine zusammengerollte Zeitung spricht. Nicht wenn jemand mit einer Zeitung vor ihm steht, nicht wenn jemand mit einer zusammengerollten Zeitung vor ihm steht und schläge andeutet. Sondern das reinsprechen in eine zusammengrollte Zeitung wie Kinder es auch gern mal zum Spaß machen.

    Da spielt viel mit rein. Kommen wir Nachhause und ziehen erst den Hund aus, geht sie ins Wohnzimmer auf das Lammfell, weil sie weiß wir gehen gleich wieder. Sonst ziehen wir uns zuerst aus.

    Überspitzt und rein Fiktiv, vor einer Provoaktion wurde ein Schlüssel aus der Hosentasche genommen um den "Zwinger" zu schließen. Dann reicht der Griff in die Hosentasche als Trigger eventuell schon aus.

    Aber dann gibt es eben auch noch das ortsbezogene und das personenbezogene Lernen und Verhalten.


    Mein Punkt ist doch einfach nur: Der Ursache für dieses Verhalten wurde bisher mitnichten versucht auf den Grund zu gehen.

    Der Hund weiß nicht "Töten von Menschen geht gar nicht". Vielleicht hatte er auch einfach keinen anderen Ausweg mehr. Dass ist Menschen, die ganz faktisch zig andere Möglichkeiten haben, auch schon so gegangen. Aber bisher scheint keiner so richtig nachzuforschen und genau das stört mich. Nicht mal schauen, ob es eine Lösung gibt. Sondern direkt töten, weil, geht ja nicht, dass sich ein Lebewesen gegenüber Menschen eventuell (wie gesagt, ich weiß es nicht) einfach nur zur Wehr setzt.

  • Aber dann gibt es eben auch noch das ortsbezogene und das personenbezogene Lernen und Verhalten.

    Mein Punkt ist doch einfach nur: Der Ursache für dieses Verhalten wurde bisher mitnichten versucht auf den Grund zu gehen.

    Und das weißt du genau woher?
    Weil nix in der Presse steht?
    Weil keiner der TH-Mitarbeiter mal auf FB geschrieben hat: saß ne Stunde bei Chico am Zwinger, eigentlich ist er ganz lieb.

    :???:


    @SanSu Danke. Du hast mich verstanden. ;)

  • wenn es sich hätte vermeiden lassen wären nicht zwei Menschen tot

    Das wäre schön, wenn es so wäre.

    Dem ist aber nicht so. Wenn die Halter einfach ebenfalls in ihrer Sicht und Situation gefangen waren, konnten sie vielleicht die einfachsten Lösungen nicht sehen. Wie wir alle.

  • WIe manche hier gleich losschießen wegen Presse und Gerichtsmedizin .. :roll:

    Ich bin hier wirklich sehr erstaunt, dass hier 80 Prozent eher die Menschen ''bemittleiden'' und sich über den Hund recht wenig Gedanken gemacht wird. Natürlich darf sowas keinesfalls passieren und einen Menschen das Leben nehmen ist ein Unding. Aber hier weiß doch niemand was die Leute vorher mit dem Hund alles getrieben haben. Das geht nämlich in der Presse wieder schön unter. Genau, weil es niemanden da draußen interessiert! Weil es ist ja der ''Mörderhund''. Natürlich rechtfertigt es keineswegs so ein Verhalten oder solch einen Tat, aber wenn man ein Tier Jahrelang so behandelt und sich nicht in professionelle Hilfe begibt, geht es vielleicht schnell nach hinten los.

    Hier im Ort war ebenfalls ein Hund der auf jeden Menschen los ist und am Ende auch der Tochter ein Stück aus dem Gesicht gebissen hat. Der Hund ließ sich nicht mal mehr füttern oder konnte Kontakt zum Menschen ertragen. Heraus stellte sich dann ein Tumor im Kopf, weshalb er ebenfalls eingeschläfert werden musste. Ich bin der Meinung, das sich dieser Hund hier erstmal gründlich auf den Kopf gestellt gehört und dann kann man entscheiden.

  • Warum werden hier eigentlich ständig Menschen und Hunde vermischt?
    Ein Mensch kann reflektieren.
    Ein Hund nicht. Der lebt im hier und jetzt.

    Es ist doch letztendlich egal, ob der Hund auf Frust oder aus Aggression getötet hat. In beiden Fällen hätte er eine Grenze überschritten.

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