Der "gefährliche" Hund

  • Was mich ja interessiert, wie wollen die Leute in entsprechender Stelle weiter mit Chico arbeiten?

    Eigentlich hieße das doch 24/7 MK :ka: , da der Auslöser für sein Verhalten nicht bekannt ist.

    Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Vor allem, wer traut sich das zu?

  • Dann bin ich mir ja Deines Mitleides sicher :smile: Das ist eine Frage die mich interessiert. Ernsthaft interessiert.
    Weil es dermassen offensichtlich ist, dass es sein kann.

    Kommt ein anderer Hund in Frage, gehört da auch ein Mensch dazu. Die Phantasie dass ein Mensch sich ein Hundegebiss bastelt und damit ein Blutbad verursacht, fehlt mir (nun ja...), aber ein anderer Mensch kann mit einem Hund dort gewesen sein. Warum auch nicht?
    Egal, ich nehm's Mitleid.

    Eine dritte Person schloß die PolBehörde (vergangenen Freitag wurde dies in einem Videomitschnitt veröffentl.) aus.

  • Ein anderer Hund hätte andere Spuren hinterlassen.
    Man kann bestimmt Speichelreste abgleichen, Haare am Tatort, etc.
    Zumindest, wenn ich davon ausgehe, dass man z.T. bei Morden anhand einzelner Fasern von Kleidungsstücken den Täter überführen kann.
    Chico wird seine Spuren in der Wohnung hinterlassen haben und ein anderer Hund wäre mit Sicherheit anhand von Fell o.ä. erkannt worden.

    Vielleicht bin ich einfach zu naiv, dass ich unserer Polizei und Staatsanwaltschaft soweit traue ...

  • Du unterstellst dem Hund gerade eben diese Absicht - töten.


    Nein tue ich nicht.
    Und auch das ist mir egal. Ob er gezielt gebissen hat mit Tötungsabsicht oder ob er einfach nur wiederholt gebissen hat mit Todesfolge.

    Mal so ganz offen, wenn Lebewesen in meiner Verantwortung sich eher wehren als sich alles gefallen zu lassen und sowas wie einen ganz natürlichen Selbstschutz haben, hab ich mein Ziel erreicht. Wenn die sich zu Wehr setzen, weil sie Schmerzen leiden - ganz natürlich.

    ein Hund wehrt sich... vollkommen in Ordnung.Das Gegenüber dabei tödlich verletzten/töten... nein.


    Wurde der Hund provoziert ohne Ende? Hatte er ewig Schmerzen? Beides Faktoren, die man wirklich einfach abschalten kann. Dann kann ich den Hund sichern und ihm endlich - denn das hatte er scheinbar noch nie - ein schönes Leben mit Bewegung im Freien ermöglichen.


    Möchtest du die Unversertheit und das Leben anderer (oder auch das eigene und der eigenen Familie) in so einem Fall darauf setzen, dass ein nicht anwesender Gutachter wirklich den richtigen Trigger für das Verhalten gefunden hat?

    Vielleicht hatte der Hund Schmerzen, vielleicht waren sie aber nicht der wirkliche Auslöser. Vielleicht wurde er provoziert, vielleicht war das aber nicht der wirkliche Grund für die tödlichen Bisse.
    Es wird immer Spekulation bleiben und man muss mMn die Befriedigung der eigenen Neugierde von der Verantowrtung für die Zukunft trennen. Ich habe vollstes Verständnis für jeden, der sagt, er wird auf Grund solch spekulativer Annahmen nicht die Verantwortung auf sich nehmen und sagen, wenn man xy behebt, kann der Hund wieder nach draußen.

    Das Verhalten kann dutzend Ursachen und noch mehr Auslöser haben und wenn man nur ein Teil in diesem Puzzle falsch deutet, kann wieder ein Mensch (schwer) zu Schaden kommen. Tierliebe in allen Ehren und bei aller Empathie für das traurige Leben des Hundes, Gesundheit und Leben anderer aufs Spiel setzen um vielleicht etwas Widergutmachung an dem hund zu leisten ist für mich eine Rechnung die nicht aufgeht.


    Natürlich wäre es hochinteressant zu erforschen und zu ergründen, was in diesem Hund tickt. Das wäre aber weder dem Hund noch dem Umfeld gegenüber fair.

  • Danke für die Info

    straalster: wo ist denn genau der Unterschied ob der Hund nun wg Provokation oder aufgrund von schiefgelaufener "Abrichtung" oder einfach so aus versehen wg besonders massivem Beutetrieb oder Übersprung oder so 2 Menschen zerfleischt hat?

    Der ist ein Hund und kann so oder so nix dafür im Sinne von schuld oder?
    Und gesichert werden muss er auch in jedem Fall gleich sicher.

    Für mich liegt der Unterschied unter anderem in den folgenden Punkten:

    • Hat einen (Hirn-)Tumor - eventuell inoperabel, eventuell schmerzbereitend und mit Auswirkungen auf das Verhalten verbunden - Einschläfern eventuell einzige Möglichkeit
    • Eventuell durch extreme Provokation (scharfmachen) ausgelöst, die es so im Alltag nicht gibt - lässt sich vermeiden
    • Hat Tumor oder ist krank, hat Schmerzen und ist desorientiert - könnte eventuell nach entsprechender Behandlung ganz anderes Verhalten zeigen
    • Ihm wurden Schmerzen zugefügt (bewusst oder unbewusst) und dann wie beschrieben das Szenario mit der Verteidigung für sein Leben

    Da würde ich im Sinne des Überlebens durchaus einen Unterschied machen. Schon mal ewig lange Zahnschmerzen gehabt? Das kann echt in den Wahnsinn treiben. So als billiges Beispiel. Auch die Voraussetzung ist da für mich einfach gänzlich anders, daher würde ich eine Abklärung wünschen. Lässt sich das Problem beheben oder nicht? Aber dazu müsste Problem/Ursache eben erstmal bekannt sein.

  • Was mich ja interessiert, wie wollen die Leute in entsprechender Stelle weiter mit Chico arbeiten?

    Eigentlich hieße das doch 24/7 MK :ka: , da der Auslöser für sein Verhalten nicht bekannt ist.

    Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Vor allem, wer traut sich das zu?

    Die Behörde hat dazu bisher nur mitgeteilt, dass ein seriöser Vorschlag vorliegt. Details dazu sind nicht bekannt, aber zum Prüfungsmaßstab erfahren wir hoffentlich mehr in der Pressekonferenz heute um 15.30 Uhr.

  • Bei Facebook hab ich gerade (als nicht bestätigtes Gerücht) Hellhounds gelesen... keine Ahnung, ob das stimmt.

    Dann wäre man sich jedenfalls sicher, dass man dem Hund nicht auf der nächsten Hundewiese begegnet. Die könnten die Verantwortung tragen, wenn sie es denn wollen- denke ich.

  • Du, Raphaela, es geht hier nicht um meine Neugier. Aber es geht mir um ein Leben und eine allgemeine Einstellung.
    Ich weiß, dir geht es um die Sicherheit aller bzw der anderen.

    Aber würde ich jetzt pauschal sagen: Oh, das Tier oder der Mensch ist auffällig geworden - weg damit. Dann wäre ich keine Pflegestelle.

    Für mich zählt es einfach, erstmal zu schauen, warum. Und dann individuell weiterzumachen. Dabei geht es mir gar nicht nur um Tiere, sondern auch um Menschen. Die können auch aus Reflex zuhauen, zustechen, schießen, schupsen. Oder eben mit Berechnung. Da muss man immer individuell schauen, woran es liegt, was geht und was nicht. Aber dieses "woran liegt es, was geht und was nicht" - hat für meine Begriffe noch nicht stattgefunden. Nur darum geht es mir. Nicht um "Hund leben lassen um jeden Preis"

  • Möchtest du die Unversertheit und das Leben anderer (oder auch das eigene und der eigenen Familie) in so einem Fall darauf setzen, dass ein nicht anwesender Gutachter wirklich den richtigen Trigger für das Verhalten gefunden hat?

    Genau das isses.
    Also, alle "Chico soll leben!" Leute hier im Forum: Würdet ihr das tun? Persönlich, offiziell und mit Unterschrift dafür bürgen das der Hund ja sicher umerzogen werden kann?
    Würdet ihr dafür geradestehen wenn doch wieder etwas passiert, Stichwort hier besonders Schmerzensgeld an die dann Betroffenen?
    Ebenso für die Unterbringung und das Training aufkommen?

    Falls ja: Dann macht.
    Falls nein: Füße, bzw Finger stillhalten.

    Ernsthaft, wir Halter von Listenrassen (und der Mini gehört für die meisten doch eh dazu) kämpfen seit fast 18 Jahren darum das die Leute unsere Hunde endlich als das ansehen was sie sind.
    Hunde.
    Hunde mit gewissen Eigenschaften.
    Es sind so unglaublich viele Hunde damals aus ihren Familien gerissen worden, Hunde die niemals auffällig waren wurden eingezogen, teils eingeschläfert.

    Und ein Hund der mehr als auffällig wurde, der so heftig gebissen hat das 2 Menschen tot sind, der soll leben?

    Soll das alles wieder von vorne losgehen?
    Sollen wir anderen wieder ständig angepöbelt werden, je nach Wohnlage uns nur noch nachts mit dem Hund raustrauen, wieder ständig befürchten müssen das man uns den Hund vergiftet, das man uns Polizei und Ordnungsamt (natürlich anonym) auf den Hals hetzt?
    Wegen einem Hund der das getan hat was niemals ein Hund tun sollte?

    Schade das nur an Chico gedacht wird und nicht daran was es für alle anderen Hund und Halter seiner Rasse (und ähnlichen Rassen) bedeutet.


    Edit: Und es interessiert mich schlicht nicht warum Chico gebissen hat.
    Weil man niemals eien Garantie dafür geben kann das man jeden Trigger gefunden hat.
    Weil NIEMAND exakt sagen kann was passiert ist, denn niemand war dabei während der Hund erzogen wurde. Weiß auch keiner mehr von welche Zucht oder aus welchem Hinterhof der Hund kommt.
    Die Gefahr ist einfach zu groß das es wieder passiert und ich bin da einfach zu sehr bei den Vulkaniern: Das Wohl vieler steht über dem Wohl des einzelnen.
    Auch wenn es um einen Hund geht.

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