Der "gefährliche" Hund
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KuschlWuffl -
4. April 2018 um 18:27 -
Geschlossen
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Das ist doch aber ein völlig anderes Szenario - und natürlich finde ich das Verhalten dieses Vaters auch unmöglich!
Vermutlich reden wir völlig aneinander vorbei.....
Ich finde, meine Mitmenschen haben ein Recht darauf, sich keine besonderen Gedanken machen zu müssen über besondere Verhaltensweisen, wenn ICH sie in die Situation bringe gemeinsam mit meinen Hunden einen Raum zu teilen - ob das nun der Bürgersteig ist, der Imbisswagen bei einem Stadtfest, die Bierzeltgarnitur, an der ich sitze um meine Currywurst-Pommes-Schranke zu verspeisen, ein Stadtpark, eine Spielstraße, eine Fußgängerzone, ein Naherholungsgebiet mit Freilaufmöglichkeit für Hunde...
Wenn ICH mich mit meinen Hunden an die Seite stelle, um eine Mutter mit Kinderwagen nebst daher laufendem Kleinkind passieren zu lassen - dann KANN die Mutter sich darauf verlassen, dass sie mit ihrem Kinderwagen und Kleinkind meine Hunde passieren kann, ohne ihr Kleinkind dafür besonders schützen zu müssen, indem sie es z. B. auf den Arm nimmt.
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Weil wir ja kürzlich darüber schrieben, dass selten etwas zu lesen ist, welche Folgen letztendlich nach einem Beißvorfall (Schmerzensgeld oder so) entstanden sind, hier ein Urteil in 2. Instanz:
25.000 Euro Schmerzensgeld nach Hundebiss
ZitatWas war passiert? Die Klägerin führte im Juni 2016 ihren Hund - einen Retriever - im Bereich des Rheindamms in Mannheim aus. Der Hund war nicht angeleint. In der Nähe des Rheindamms begegnete sie dem Mann, der seinen – ebenfalls nicht angeleinten - Schäferhund ausführte.
Obwohl beide Parteien versuchten, ihre Hunde festzuhalten, kam es zum Kampf zwischen den Hunden. Die Frau wurde in die Hand gebissen und zog sich eine offene Mittelhandfraktur zu. Nach der Operation dieser Verletzung erlitt sie am selben Tage eine Lungenembolie und einen Schlaganfall mit schweren Folgen.
Anmerkung von mir:
Der Artikelschreiber hat einen Tritt verdient. Er schreibt fälschlicherweise "Strafe". Es handelte sich um einen Zivil-, nicht um einen Strafprozess, und der HH ist nicht zu einer Strafe verurteilt wurden, sondern zur Zahlung von Schmerzensgeld. Das ergibt sich auch aus der korrekten Bezeichnung im Artikel: Klägerin und Beklagter.
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In der Öffentlichkeit habe ich natürlich dafür Sorge zu tragen dass von meinen Hunden keine Gefahr ausgeht, genauso bin ich aber dahinter mein Kind nicht in Gefahren laufen zu lassen.
Bei dem Beispiel auf dem Hundeplatz finde ich den Vater auch absolut unmöglich. Anders wäre es wenn ich beim Bäcker um die Ecke gehe und habe einen Hund in der Hand hängen.
Mein Sohn ist 5, mit Hunden aufgewachsen, wir haben oft auch nicht ganz einfache Kandidaten bei uns, er weiß also generell wie er sich zu verhalten hat und würde nie ungefragt einen Hund anfassen. Eher bleibt er stehen und lässt einen Hund vorbei. Dennoch würde ich ihn nie komplett ohne Aufsicht auf dem Hundeplatz stromern lassen! Letzendlich wäre mein Kind ja der Leidtragende.
Neulich bretterte uns ein Kind mit Roller rein. Ein Auto kam aus der Ausfahrt, wir stoppten und in dem Moment hing das Kind schon in den Leinen. 5cm von Ambers Schnauze entfernt mit seinem Gesicht. Das hätte richtig böse enden können, auch wenn wir nicht da gewesen wären, dann hätte er nämlich im Auto gebremst. Eltern weit und breit nicht zu sehen, denen hätte ich was erzählt.
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So wie du in deinem letzten Statement schreibst Hundundmehr, habe ich all deine Antworten auch verstanden

In dem Moment der direkt möglichen Einflussnahme meiner Hunde, übernehme ich vollste Verantwortung, denke nicht darüber nach, ob sich andere dumm/verantwortungslos verhalten, sondern sehe zu, dass niemand meinen Hunden zu nahe kommt! Ob nun Eltern mit Kids, Radfahrer, oder Leute die mit Handy spazieren gehen und von ihren unbeaufsichtigten Hunden begleitet werden, alles vermeidbare Alltagssituationen die ich wuppen muss, wie auch immer!
Situation wie beschrieben auf dem Hundeplatz, erlebe ich leider auch ab & an, trotz wartender Person im nahen Umfeld parkender Autos ... da lobe ich mir meinen Teckel, der seine Gosche laut bis zum Nordpool aufreißt und so ruckzuck jeden informiert
... meine Ladies sind leider maulfauler, zumindest was Bellen angeht.Unvernunft und Dummheit erwachsener Personen gehen leider (meist) auf Kosten Anderer

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Ich hab hier ein bisschen weiter hinten gelesen und muss nochmal meinen Senf zum Diensthund geben.
Natürlich müssen die loslassen! Ohne kommen die durch keine Prüfung! Ausserdem wird zusätzlich auch ein Umwelttest gemacht, die dürfen nicht einfach alles schreddern was vor die Nase kommt.
Generell ist klar, ein Hund der auf Kommando, oder auch wenn er es für angebracht hält, zupackt ohne einen Ärmel zu brauchen ist natürlich eine höhere Gefahr als ein Familien Labbi der mal zubeißt aus Unsicherheit.
Aber es darf auch nicht jeder Honk so trainieren und Gehorsam ist das A und O. Die meisten DHFs nehmen ihre Hunde mit nachhause zu ihren Kindern und selbst beim Training laufen da Kinder rum.
Angst hätte ich eher vor den Hunden die mit Starkzwangmitteln auf irgendwelchen Hinterhöfen in die Selbstverteidigung getrieben werden um "Gute wachhunde" zu werden.
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network Danke

Es geht aber auch nicht nur um dummes/verantwortungsloses Verhalten.
Manchmal spielt auch der Zufall mit - wenn der Vater wie jeden Morgen mit seinem kleinen Sohn zum Bäcker ums Eck in einer Fußgängerzone geht, um frische Brötchen zu holen, und der Kleine rennt die paar Meter vor... und steht ums Eck plötzlich vor einem Hund, Auge in Auge...
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Richtig, in deinem Beispiel bin ich als Hundehalter aber in der Sorgeleistung und muss meinen Hund händeln können! Dumme Sachen passieren, gerade den Kleinmenschen, die stolpern auch mal über ein Sandkorn und vielleicht genau vor meinen Hund. Da muss ich ihn sichern!
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Manchmal spielt auch der Zufall mit - wenn der Vater wie jeden Morgen mit seinem kleinen Sohn zum Bäcker ums Eck in einer Fußgängerzone geht, um frische Brötchen zu holen, und der Kleine rennt die paar Meter vor... und steht ums Eck plötzlich vor einem Hund, Auge in Auge...
Da reichte bei uns Haustür aufmachen. Plötzlich stand Jettes Vorgänger Nase an Nase mit Nachbar´s kleinwüchsiger Enkeltochter.
Der Terrier war zwar angeleint und die Beiden schauten sich nur völlig perplex mit großen Augen an aber ich hab mich da echt verjagt.
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Eben genau! Alltagssituation halt, ob bewußt/unbewußt Zustande kommend, ich muss immer schauen, dass ich meine Vierbeiner & mich unter Kontrolle habe!
Und ich bin davon überzeugt, dass alle Hundehalter (variabel gerne auch gegen Autofahrer/Radfahrer/Füßgänger u.e.m. ersetzbar)selbst auch schon in manch unvorhergesehener Situation Glück hatten - ich für meinen Hundehalteralltag kann das zumindest sicher behaupten

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Richtig, in deinem Beispiel bin ich als Hundehalter aber in der Sorgeleistung und muss meinen Hund händeln können! Dumme Sachen passieren, gerade den Kleinmenschen, die stolpern auch mal über ein Sandkorn und vielleicht genau vor meinen Hund. Da muss ich ihn sichern!
Eben genau! Alltagssituation halt, ob bewußt/unbewußt Zustande kommend, ich muss immer schauen, dass ich meine Vierbeiner & mich unter Kontrolle habe!
Aber genau darum ging es eben in dem Ursprungsbeitrag von @Lurchers nicht.
Es stand nicht einmal ausser Frage, dass er sich seiner Verantwortung als HH bewusst ist (wenn dem nicht so wäre, hätte er keinen weiteren Gedanken daran verschwendet, sich nicht einmal Sorgen gemacht).
Was daraus: Der "gefährliche" Hund
gemacht wurde, halte ich nahezu für schier unglaublich.
Also ausser dass man sich jetzt gegenseitig ein bisserl bepudern konnte, wie sehr man sich seiner eigenen Hunde stets und immerdar zu 100 % sicher ist und nicht einmal mehr ein Restrisiko (was es nahezu überall gibt) gelten lässt (auf eine solche Idee käme ich nicht einmal. Denn nicht nur Menschenkinder sind hin und wieder unberechenbar, sondern auch Tiere ... UND genau deswegen passiert es meistens, haargenau deswegen: Wenn alle vier Faktoren aufeinander treffen, in so eine Situation überhaupt kommen, Kind nicht zu 100 % berechenbar (hat es noch nie gemacht), Hund nicht zu 100 % berechenbar (hat er noch nie gemacht) sowie Verantwortliche, denen es nicht in den Sinn käme, ein derartiges Restrisiko überhaupt zu berechnen. Dabei sollte eigentlich ein jeder wissen und nicht abstreiten, dass die Kombination Hund/Kind. erst recht nicht fremd, von beiden, erhöhter Aufmerksamkeit bedarf). Es sollte nicht darum gehen, wer nachher mehr Schuld hat. Zumindest nicht b e v o r etwas passiert (nachher, wenn, jupp).
Hier stehen sich doch nicht die Verantwortungen Kinder vs. Hunde gegenüber (Hunde, das ist doch auch noch beliebig austauschbar). Es wurde nur darauf hingewiesen, dass sich der Vater offensichtlich seiner (eigenen, ihm obliegenden) Aufsichtspflicht gegenüber seines 2-jährigen Sohnes offensichtlich nicht bewusst gewesen zu sein scheint (und er hat auch eine). So trug @Lurchers ganz plötzlich beide Seiten der Verantwortung, die sich eigentlich hätte genau so teilen müssen, wie sie z.B. dann nachher (also wenn was passiert wäre, was nicht so ist) in Bezug auf die Haftung verteilt werden würde.
Und mir als Mutter käme es gar nicht in den Sinn, mich auf die Verantwortung anderer zu berufen, sondern handele im Sinne meiner Verantworung, wie ich auch handele, mir meiner Verantwortung als HH bewusst zu sein (Mama-Eier-Grabsch mit Sohnemann und Vater, nebst Butti-ran-stürm-Tochter, die ich hätte keinesfalls aufhalten können, blieben ungeschoren. Doch sie blieben nicht ungeschoren, weil ich mich auf die Kindern konzentrierte, sondern auf meine Hunde) und mein Brüller (mehr zufälligerweise) auch die Menschen einfrieren liess.
Niemand hat stets alles unter Kontrolle. Deswegen soll es sich innerhalb von menschlichen Gemeinschaften als konstruktiv erwiesen haben, wenn man die Verantwortung teilt und nicht auf eine Partei, i.d.F. die Hundehalter, alleine abwälzt.
Und man mutiert auch nicht zum verantwortungslosen HH, wenn man registriert, dass ein anderer Teil dem offensichtlich nicht gerecht wurde. Doch, so viel Multitasking im Denken ist möglich. Es weiss doch keiner, wo so ein Stöpsel hinstolpert, ob man es noch schafft, dass sich keine Kinderhand ins geöffnete Maul streckt, oder in die Augen sticht oder sich am Hund festkrallt (wie bei Muttern in die Haare, in die Brust ... jaja, autsch, autsch... was auch immer, kennt doch jeder ... und dabei hat Mami nicht auch noch einen Hund an der Leine). Selbst wenn mein Dicker aus Versehen drauf tritt oder nur mit dem Schwanz wedelt oder es nur abschütteln möchte ... oder den Kopf beiseite bewegt, um die Hand aus dem Maul zu bekommen ... und dann zählt eigentlich nur noch eines:
selbst auch schon in manch unvorhergesehener Situation Glück hatten - ich für meinen Hundehalteralltag kann das zumindest sicher behaupten

Eben genau! Glück gehabt!!
Glück gehabt, ist aber etwas anderes als Verantwortung.
Glück gehabt zu haben, ist das, was einem zugute kam, wenn Verantwortung alleine nicht mehr hätte ausgereicht.
Manche schliessen ja, weil sie immer so viel Glück hatten (u.u.U. nicht einmal Punkt 1 - wie kommen es überhaupt zu Unfällen - kennenlernten, nicht in so etwas geraten sind), möglicherweise auf persönliche Leistung, ich nicht.
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