Der "gefährliche" Hund

  • Und das ist jetzt toll, ein Tier, das, im Gegensatz zu einem menschlichen zum Tode Verurteilten, ohnehin keinen Begriff davon hat, was gerade mit ihm passiert, sein Leben lang in einem Hochsicherheitstrakt einzusperren? (Sowohl bei Bulle, als auch beim Hund.) Und ehrlich gesagt fehlt mir gerade etwas das Verständnis. Dass man Tiere, die von der Schlachtung bedroht sind, retten will, kann ich noch irgendwie nachvollziehen. Dass man sich dann unbedingt mit einem gefährlichen Tier machen muss, das entzieht sich meiner Verständnis. Ich meine, anstelle des einen Bullen, der jetzt da unter semioptimalen Bedingungen dahinvegetiert hätte er wahrscheinlich 5 sozialverträgliche Kühe nehmen können und denen ein wirklich artgerechtes Leben bieten...

  • Schmusi war nur vorübergehend allein in diesem kleinen Paddock und Günter ist durch ihn auch nicht vereinsamt.

    -Wie gesagt, wer sich dazu schlau machen will findet genug Infos über die zwei. ;)

  • Ich meine, anstelle des einen Bullen, der jetzt da unter semioptimalen Bedingungen dahinvegetiert hätte er wahrscheinlich 5 sozialverträgliche Kühe nehmen können und denen ein wirklich artgerechtes Leben bieten...

    Das schlag ich heute meinen Nachbarn vor.

    "Hol dir doch lieber 5 Nette Hunde, anstatt einen "Verpeilten" zu halten. :D

  • Huch, wer jetzt?

    Dachte ich auch - aber ich gehe vom Menschen aus (der Bulle hat ja Sichtkontakt von seiner Weide aus).
    Deshalb meine Erwiderung "...oder in Ruhe" :smile:
    Einsamkeit ist nicht für jeden Menschen negativ. Ich bin wesentlich lieber allein als in menschlicher Gesellschaft (Ausnahme: mein Schatz und damit hätte ich echt nie gerechnet). Einsamkeit ist für mich paradiesisch.

    Also mein Partner hat schon geschluckt, als ein solcher Kandidat hier kurzzeitig im Raum stand - was ich verstehen kann.

    Ich habe seit ich meinen Partner habe, überhaupt keine "fragwürdigen" Kandidaten mehr. Ganz bewusst und konsequent.
    Kann's also gut verstehen :smile:

    Ich meine, anstelle des einen Bullen, der jetzt da unter semioptimalen Bedingungen dahinvegetiert hätte er wahrscheinlich 5 sozialverträgliche Kühe nehmen können und denen ein wirklich artgerechtes Leben bieten...

    Aber das geht uns doch nix an. Man könnte und sollte und täte so vieles... es ist SEINE Entscheidung, damit haben wir uns gar nicht zu beschäftigen.
    Der Bulle steht auf einer Weide, auf der Weide nebenan sind Kälber. Das ist mehr als 99% der lebenden Bullen jeh sehen, erleben, riechen und sehen werden.
    Ideal ist immer noch anders, ja. Läuft aber ein Bulle auf einer Weide bei seinen Mädels rum, wird sofort wieder "Gefahr, Gefahr" gebrüllt...
    's isch nid eifach.

  • Ich meine die Frage ernst und wirklich nicht provokant: Aber wer hier, der sich für die Vermittlung des Hundes einsetzt und ihn sogar aufnehmen würde, kann sicherstellen, dass ihm niemals ein Fehler oder eine Unaufmerksamkeit passiert? Diese Person muss ja 24/7 voll auf der Höhe sein, ihr dürfen keine Fehler passieren UND sie muss alle Fehler, die die Umwelt macht sofort korrigieren können. Sie braucht eine Krankheitsvertretung, die ebenfalls unfehlbar ist.
    Diese Verantwortung zu tragen, das traue ich keinem Menschen zu.

    Auch nicht provokant: Ich kenn den Hund nicht. Ich kann ihn nicht beurteilen. Aber selbst mit dem Wissen, der hat zwei Menschen umgebracht, halte ich ihn ganz offen und ehrlich nicht für unrettbar.

    Eben, weil ich ihn nicht kenne. Weil ich die genauen Umstände nicht kenne. Weil ich ihn noch nie gesehen habe. Weil mir Menschen schon so viel über meine Pflegenasen erzählt haben und es immer anders kam...

    (Es geht hier: Wesen, Meinung der Vorbesitzer/Retter - Ich)

    Hund, dumm, langsam, hört nicht - bei mir die schnellste Reaktionszeit, superlieb zu allem und jedem, lernt extrem gerne, hört auf alles und sofort

    Hund, dumm, aggressiv zu jedem!!! Bissig, Teile ihrer Zunge verloren, kann nicht raus - zunächst überdreht aber lieb, brauchte ihre Ruhe, entspannt bei jedem Kontakt, Vorzeigehund ist am allerliebsten draußen und dabei immer entspannt, liebt jedes Wesen

    Katze, aggressiv und zugleich schüchtern - Liebt Menschen, nie aggressiv solange sie nicht in eine Ecke gedrängt wird, macht nichts lieber als Kuscheln oder Kontaktliegen


    Ich find das sehr sehr situationsabhängig. Und Chico hatte keine Chance sich in irgendeiner anderen Situation mal zu beweisen. Der hat einmal - und keiner hier weiß warum - richtig dolle Scheiße gebaut. Wurde er geschlagen? Wurde er "abgerichtet"? Hatte er fiese Schmerzen (und seine rechte Gesichtshälfte sieht sehr danach aus - wie schon erwähnt wurde)? Aber viele hier schreien direkt nach Todesstrafe und der Dicke hat noch gar keine Chance bekommen.

  • Kann ich mir für ein Herdentier, dem jegliche Sozialpartner fehlen, nicht vorstellen, dass es das als schön empfindet.

    Ah doch der Bulle :bindafür:
    Absolut!
    Stierhaltung ist ein ganz übles Thema für sich.

    Ich bin als Kind sehr oft bei unsern Bauer-Nachbarn gewesen, dort lebte der einzige Stier weit und breit der die Sonne und Gras kannte.
    Der Bauer wurde deswegen so lange ich denken kann, angefeindet. Sowas Gefährliches hält man einfach nicht...

  • Ich habe seit ich meinen Partner habe, überhaupt keine "fragwürdigen" Kandidaten mehr. Ganz bewusst und konsequent.Kann's also gut verstehen :smile:

    Und weil sich mein Partner eben auch bisweilen um den Honkhund kümmern muss und 2 solcher Gefahrguttransporter einfach mal echt ne Hausnummer sind, wir auch Verantwortung dafür haben, dass unseren Mitmenschen nix passiert, bleibt es eben nur beim Honkhund, der im Falle seiner Explosionen 2 Hände braucht und weil da eben noch 4 andere Hunde hier leben (für die anderen 2 Hände). :pfeif:

  • Auch nicht provokant: Ich kenn den Hund nicht. Ich kann ihn nicht beurteilen. Aber selbst mit dem Wissen, der hat zwei Menschen umgebracht, halte ich ihn ganz offen und ehrlich nicht für unrettbar.
    Eben, weil ich ihn nicht kenne. Weil ich die genauen Umstände nicht kenne. Weil ich ihn noch nie gesehen habe. Weil mir Menschen schon so viel über meine Pflegenasen erzählt haben und es immer anders kam...

    (Es geht hier: Wesen, Meinung der Vorbesitzer/Retter - Ich)

    [...]

    Ich find das sehr sehr situationsabhängig. Und Chico hatte keine Chance sich in irgendeiner anderen Situation mal zu beweisen. Der hat einmal - und keiner hier weiß warum - richtig dolle Scheiße gebaut.

    Wir gehen hier von dem Fall aus, dass der Hund getötet hat. Das ist doch bitte eine andere Qualität als die hier von dir genannten Fälle.

    Kannst du 100% Sicherheit bieten? Nur mal zwei Fälle, die mir passiert sind:
    - Kleines Kind fährt mit dem Fahrrad in meinen Hund, der Fuß läuft.
    - Eine Niete der nagelneuen Biothan- Schleppleine bricht, Hund weg.
    Beides Mal trifft mich als Halter keine Schuld, aber ich habe trotzdem die Verantwortung, wenn etwas passiert.

    Ich hatte auch einen Pflegi, der nicht allein bleiben konnte und gleichzeitig in Stresssituationen geschnappt hat. Das ist aber etwas völlig anderes als ein Hund, der wiederholt getötet hat. Das ist absolut kein normales Verhalten, wieso sollte er sich nicht ein weiteres Mal extrem abweichend verhalten?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!