Der "gefährliche" Hund
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KuschlWuffl -
4. April 2018 um 18:27 -
Geschlossen
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Ich habe auch bislang von keinem Gebrauchshundehalter so verblendete Einstellungen gehört wie von so manchen Soka Haltern. Meist ist man sich (bei den Gebrauchshunden) sehr bewusst über das was man an der Leine führt und hat keine rosarote Brille auf. Die Sokas haben da, warum auch immer, das Pech dass man ja nix negatives über sie sagen darf. Und wenn mal einer auffällig geworden ist lag es sicher an der traumatischen Kindheit oder oder oder. Niemals nie nicht würde der Hund genetisch das mitbringen können wozu er letzten Endes mal gezüchtet wurde.
(war bei mir vor ca 3 Jahren ja nicht anders. Hust... Mein rosa Regenbogen pupsendes Hundsi fing an andere Hunde anzugehen, auf jeden Bewegungsreiz anzuspringen und war nurmehr mit sehr sehr viel Management händelbar. Und der ist, im Nachhinein betrachtet, echt nett und harmlos gewesen, es kam nie zu einem Vorfall weil ich ihn nie ungesichert rumlaufen ließ. Trotzdem hab ich den mega shitstorm in so manchen Kreisen geerntet weil er je nach Situation mit Maulkorb und doppelt gesichert geführt wurde...).
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Und warum hört man über Malis nicht in dieser Häufigkeit etwas? Gibt es im Schnitt einfach weniger oder landen Malis öfter in passenden Händen?
Mali, DSH und Co werden in der Regel wesentlich früher im eigenen Umfeld "unnett", sprich die nagen deutlich früher und öfter erstmal die eigenen Halter an und werden meist schon entsorgt, bevor es so eskaliert wie bei Staff und Co, die bis zum Knall zumindest in der eigenen Familie eher unauffällig waren.
1. das und 2. haben die Leute, die wissen was sie da haben dem Hund mit 11 Monaten entweder schon einen gewissen Gehorsam beigebracht oder der Hund laeuft nicht frei durch die Pampa (und ganz sicher nicht 2 Hunde in dem Alter mit einem Jugendlichen)..
Kalle hat auch mal auf Radfahrer reagiert. Da war er 4 oder 5 Monate.
Man weiss halt auch nicht, was der Halter da wusste, wie er diese Hunde fuehrt, was der Jugendliche fuer Anweisungen hatte, usw.
Da die Hunde erst 11 Monate waren, haben sie MK- und Leinenzwang (weil aelter als 6 Monate). Den WT duerfen/muessen sie erst mit 12 Monaten machen und ohne den gibts keine Befreiung.
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Vielen Dank, wieder etwas schlauer
unterm Strich viele kleine Sachen die in Kombination zur tickenden Zeitbombe werden. Wirklich schade für die Rassen. Habe bis jetzt nur einen Staff-Mix erleben dürfen der seinen austicker hatte und das war glücklicherweise in der Hundeschule bei der einzelstunde und mein Trainer hat ihn an der Leine gehabt. Ansonsten hätte ich mir Marley wahrscheinlich über die Schulter geworfen und wäre um mein Leben gelaufen. Und wenn ich mal oberflächlich sein darf, wunderschöner Hund aber nicht ganz richtig im Kopf.
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Es ist nicht so, dass es sich um per se „tickende Zeitbomben“ handelt. Es sind halt Hunde mit Potential. Sehr triebig, willensstark, entschlossen und kräftig. Mit ausgeprägtem Beuteverhalten und Zähigkeit. Und dem Potential zu Artgenossenunverträglichkeit. All das waren ja gewünschte Eigenschaften, die „Gameness“ wurde hier schon angesprochen. Gleichzeitig wurden sie lange Zeit sehr konzentriert auf Menschenfreundlichkeit selektiert.
In den richtigen Händen und aus guter Zucht sind das tolle Hunde. Nur leider fühlt sich immer noch gerne das falsche Klientel von den Hunden angesprochen, oder - wie hier auch schon beschrieben - der Halter unterschätzt das Potential. Weil sie in ihrer Familie eben auch liebenswerte Quatschköppe sind.
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Bei den Staffs, AmStaff und Co steht es ja eigentlich bei fast allen auch schon im Namen dabei. Terrier!
Bewegungsreize, Jagdtrieb, nie aufgeben, teils sehr hart sich selbst gegenüber, etc.
Und das dann eben nicht in einem 8 Kilo Jack Russel Körperchen, sondern gerne 20+ Kilo Muskeln und Zähne.
Arren ist da in vielem einfach wirklich ne Ausnahme. Aber dennoch muss ich aufpassen das er niemanden verletzt, weil der so überschwänglich ist und keine Ahnung hat wie schwer und stark der ist. Was der für liebevolles Knapsen hält führt zu blauen Flecke und da fließt so manches Mal auch Blut.
Darum ist er bei Kindern immer an der Leine, weil der einfach viel zu grobmotorisch und stürmisch ist. Gleichzeitig kann ich für ihn in Sachen Kinder aber die Hand ins Feuer legen, die dürfen nämlich alles bei ihm. Ohren ziehen, Augen pieksen, auf ihn drauffallen...
(Nicht das ich das zulasse. Aber es ist schon erstaunlich wie unbeschwert manche Eltern ihre Kinder die kaum laufen können von hinten an einen ranschicken.... Während die meisten Eltern eher das andere Extrem sind.)
Ich glaube wir reden wirklich aneinander vorbei. Da ich der Meinung bin das man für jeden Schaden seines Hundes verantwortlich ist, dann auch für den Schaden des eigenen auffälligen Hundes. Und ja das finde ich sinnvoll....
Ich formuliere es anders: Bist du bereit das Risiko einzugehen das der Hund, den du "rettest" und resozialisierst, einen weiteren Menschen anfällt und verletzt?
Wirst du dafür gradestehen?
Möchstest du wirklich das verantworten das ein weiterer Mensch schweren Schaden nimmt, nur damit ein Hund gerettet wird?
Ich bin ja garnicht dieser Meinung. Das ist das was du herauslesen willst. Ich bin nur nicht dafür jeden Hund gleich abzuknallen, wenn nicht wenigstens die Chance besteht ihn zu resozialisieren.
Das Problem an der Sache ist das es da eben keine Garantie gibt.
Dann ist der Hund eben bei Trainer X soweit okay, wird dann vermittelt und plötzlich merkt man "Hups, da gibts noch Trigger A, B und C, die im Training einfach nie vorgekommen sind" oder aber schlicht der neue Halter wird unvorsichtig. Und dann passiert wieder was.
Das ist einfach ein zu großes Risiko.
Oh, ich hab mir schon ein Kampf auf Leben und Tod mit nem AmStaff geliefert, aber das ist glaube ich nicht zu vergleichen, da der als Waffe benutzt wurde. Aber auch wenn nicht bin ich in der Nähe großer Hunde mir ständig bewusst, dass dieser eine Gefahr in meiner Nähe darstellt.
Und dann bist du wirklich der Meinung das es gut ist wenn jeder Mensch in so eine Situation kommen kann?
Denn das ist es worum es mir geht, je mehr solche Hunde "gerettet" werden desto mehr wird es Situationen geben in denen völlig unschuldige Menschen (und tiere) zu Schaden kommen.
Ich persönlich will das nicht. Ich möchte nicht das das Leben eines so dermaßen auffällig gewordenen Hundes mehr wiegt als das Recht auf Unversehrtheit aller anderen.
Ich halts da mit den Vulkaniern, das Wohl vieler wiegt schwerer als das Wohl des einzelnen.
Wegen der Verantwortung für den Hund: auch da versuche ich es nochmal anders zu formulieren.
Nehmen wir wieder den Mato. Ja, er kommt ja ausm Tierschutz. Aber dennoch begibst du dich mit ihm in den öffentlichen Raum, oder? Und das ohne Maulkorb, richtig?
Damit gibts du ihm ja ein gewisses Grundvertrauen, nämlich das er nicht einfach irgendjemand beißt.
Soweit ich weiß habt ihr ihn doch sogar ohne Maulkorb direkt vom Flughafen geholt, so groß kann die Sorge das er was macht dann ja nun nicht gewesen sein.
Und so mache ich das mit meinen Hunden ja auch. Klar weiß ich das die was tun könnten und sicher trage ich Sorge das nix passiert. (gut, bei den beiden muss ich nix machen).
Aber das ist einfach überhaupt kein Vergleich zu so einem Hund.
Mit dem im öffentlichen Raum ist immer ein Risiko. Sowas wie den Hund mal eben über die Wiese schlendern lassen ist nicht drin. Der Hund muss immer an der (kurzen!) Leine sein, er muss immer einen Maulkorb tragen.
Selbst mal unaufmerksam sein? Wenn du und ich mal unaufmerksam sind passiert im schlimmsten Fall was? Also bei meinen beiden höchstens das sie abdampfen um nen anderen Hund oder Mensch zum Spielen und Streicheln auffordern.
Bei so einem Hund hat man im schlimmsten Fall nen schwerverletzten Menschen und/oder nen toten anderen Hund.
Man hat also viel mehr Verantwortung als mit einem recht normalen, netten Hund. Passieren kann immer was, aber was passieren kann ist einfach eine völlig andere Dimension.
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Kannst du eigentlich auch was anderes als Schwarz/Weiß?
Nein, nur ist er Platz in einem Post begrenzt. Darum kann man hier nicht auf alle Möglichkeiten und Ausnahmen Eventualitäten und Besonderheiten eingehen, oder auch nur ansatzweise tiefer in einer Materie einsteigen.
Meine Güte. Das ist doch alles reine Provokation, oder?
Wenn du das als Provokation siehst, dann ist das für dich Provokation, da muss du mich doch nicht fragen, denn wenn ich "nein" sage, änderte das nichts daran, das du Provokation siehst und empfindest. Aber ja "Nein".
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Ich formuliere es anders: Bist du bereit das Risiko einzugehen das der Hund, den du "rettest" und resozialisierst, einen weiteren Menschen anfällt und verletzt?
Wirst du dafür gradestehen?
Möchstest du wirklich das verantworten das ein weiterer Mensch schweren Schaden nimmt, nur damit ein Hund gerettet wird?
Hmm, ich glaub so langsam fällt der Groschen. Nein ich bin nicht bereit ein solches Risiko einzugehen. Das heist das der "resozialisierte Hund" unter einer erhöhten Aufmerksamkeit stehen würde. Ich also jeglich Situation zuerst vermeiden würde in der der Hund auffällig geworden ist und lässt sich das nicht vermeiden würde ein solcher hund entsprechend gesichert werden.
Würde ich dafür geradestehen: für den Fall, dass ich einen solchen Hund hätte und es trotz alle Sicherungsmassnahmen und Vermeidungsstrategien und Resozialisierungsversuchen zu einem zweiten Vorfall kommen, wäre es, mal unabhängig der Gesetzeslage, meine moralische Pflicht dafür geradezustehen. Mit Sicherheit werde ich einiges davon nicht mögen. Aber das gilt auch jetzt schon für meine Hunde. Also das geradestehen.
Möchte ich das Verantworten? Nein, natürlich nicht.
Ich bin auch nicht der Meinung das ein Hund um jeden Preis gerettet werden sollte. Sprich wenn bei der Resozialisierung festgestellt wird, dass das mit dem Hund nichts wird, bin ich auch der Meinung das der nicht mehr unter Menschen sollte. Und ewig in einer Zelle, wie du es selber sagst, ist kein Leben. Aber jeder Hund der Auffällig geworden ist, sollte wenigstens eine Chance erhalten, das man ihn begutachtet, das man versucht herauszufinden welcher Trigger es gab, das man überlegt, ob man dem Hund, je nachdem, mit den entsprechenden Einschränkungen oder mit dem entsprechenden Training noch ein hundewürdiges Leben bieten kann. Stellt sich heraus das das nicht mehr geht. Ok. Aber eine Chance hat jeder verdient. Meiner Meinung nach.
Also ganz klar: Hund um jeden Preis retten, Nein.
Das Problem an der Sache ist das es da eben keine Garantie gibt.
Dann ist der Hund eben bei Trainer X soweit okay, wird dann vermittelt und plötzlich merkt man "Hups, da gibts noch Trigger A, B und C, die im Training einfach nie vorgekommen sind" oder aber schlicht der neue Halter wird unvorsichtig. Und dann passiert wieder was.
Das ist einfach ein zu großes Risiko.
Zusätzliche Trigger, hmmm. Ich weiß ja noch nichtmal beim Mato ob der noch zusätzliche Trigger hat, die er nur noch nicht ausgepackt hat. Schwerig, darauf jetzt eine verständliche Antwort zu finden. Grundsätzlich: ja zusätzliche Trigger können ein Risiko darstellen. Aber ist das Risiko zu hoch? Da muss ich glaub ich länger drüber nachdenken. Denn momentan stehen die unbekannten Trigger bei einem solchen Hund auf der selben Stufe wie die unbekannten Trigger in meinem TS Hund.
Und dann bist du wirklich der Meinung das es gut ist wenn jeder Mensch in so eine Situation kommen kann?
Wie kommst du darauf das ich es gut finde? Um es nochmal ganz klar auszudrücken: Ich bin nicht der Meinung retten um jeden Preis. Aber jeder Mensch kann in die Situation kommen von einem Hund angefallen zu werden. Das bedeutet nicht das ich das toll finde.
Wegen der Verantwortung für den Hund: auch da versuche ich es nochmal anders zu formulieren.
Nehmen wir wieder den Mato. Ja, er kommt ja ausm Tierschutz. Aber dennoch begibst du dich mit ihm in den öffentlichen Raum, oder? Und das ohne Maulkorb, richtig?
Damit gibts du ihm ja ein gewisses Grundvertrauen, nämlich das er nicht einfach irgendjemand beißt.
Soweit ich weiß habt ihr ihn doch sogar ohne Maulkorb direkt vom Flughafen geholt, so groß kann die Sorge das er was macht dann ja nun nicht gewesen sein.
Um noch mal abschließend auf den Mato zurückzukommen. Ja ich bewege mich mit dem Mato im öffentlichen Raum. Ich hab ihm überhaupt nicht vertraut. Er war zu diesem Zeitpunkt ein Killer auf zwei Beinen. Ich hab das verhungerte Ding angesehen und habe in meinem Kopf Trainingsszenarios abgespuhlt, die Entfernungen zu anderen Menschen eingeschätzt und die Umgebung sondiert. Ich hab unter Strom gestanden, als hätte ich arbeiten müssen. Und das der Mato ohne Maulkorb bis zum Auto durfte hatte nur Etwas mit meinem Vertrauen in mich und der Umgebungssituation zu tun. Mato musste sich mein Vertrauen erst verdienen. Zugegeben hat er das auch soweit geschafft, das er dann im Auto auch ohne Maulkorb fahren durfte, obwohl die Umgebungssitaution negativer wurde. Ich hab auch die erste Nacht nicht wirklich geschlafen. Mato musste sich jedes bischen Vertrauen erarbeiten. Und selbst heute vertraue ich dem Arschkopp nicht zu hundert Prozent, weil ich immer im Hinterkopf habe, dass der Trigger haben kann die ich nur noch nicht gesehen hab. und je unbekannter eine Situation ist desto höre fährt sich meine Wahrnehmung dem Mato gegenüber. Ist vielleicht sogar ein bischen unfair dem Hund gegenüber, aber anders könnte ich nicht beruhigt einen Hund halten.
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Und warum hört man über Malis nicht in dieser Häufigkeit etwas? Gibt es im Schnitt einfach weniger oder landen Malis öfter in passenden Händen?
Mali, DSH und Co werden in der Regel wesentlich früher im eigenen Umfeld "unnett", sprich die nagen deutlich früher und öfter erstmal die eigenen Halter an und werden meist schon entsorgt, bevor es so eskaliert wie bei Staff und Co, die bis zum Knall zumindest in der eigenen Familie eher unauffällig waren.
Ich glaube aber, dass man von Malis in den nächsten Jahren noch mehr hören wird, weil der Mali in Mode kommt. Jeder will jetzt einen. Und sie werden auch immer mehr vermehrt und gezüchtet. Leider oftmals "Hauptsache er hat viel schwarz" oder "ist dunkel" - das ist schwer in. Und je weniger auf die Linien geachtet wird und je mehr auf Farbe und schnelles Geld, desto mehr gehen auch die Nerven verloren bzw die Macken von bestimmten Linien kommen raus. Bleibt ein unsicherer, reaktiver Hund, der im Zweifel nach vorn geht und dann aber richtig.
Ich finde jeder Hund, der reaktiv ist, ein gewisses Aggressionspotential mitbringt und eine Grundveranlagung hat, alles, was einen Konflikt darstellt mit den Zähnen zu lösen, ist "geeignet" um "so" zu sein - auch in jungen Jahren.
Wenn die Halterschaft vernünftig ist, passiert züchterisch weniger Mist und die Exemplare, die es gibt - auch mit anspruchsvollerem Charakter - werden besser geführt und mindestens gut gesichert.
Wenn ich mir auf Facebook und Co Posts durchlese wie "Mein 10 Monate alter Mali attackiert jetzt plötzlich Autos und mag keine Hunde mehr. Eigentlich will er nur spielen, aber das sieht böse aus. Ich hab schon versucht, ihn mit Leckerchen abzulenken, aber er kriegt das gar nicht mit. Was macht ihr dann? Was soll ich tun?" - Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Nicht, weil jemand unerfahren ist, sondern weil jemand so blöd ist, sich so einen Hund zu holen ohne Ahnung und nicht mal jetzt sieht, was da an der Leine hängt. Und: NEIN, Malis (und andere ähnliche Hunde) sind keine Bestien oder böse Hunde. Die brauchen nur einen anderen Lebensrahmen als der gemeine Retriever, Pudel oder Beagle.
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Wir haben damals einem sehr aggressiven Hund seine dritte Chance gegeben. Seinen ersten Besitzer hat er ins Krankenhaus befördert im Tierheim einen Pfleger verletzt und einen Hund getötet. Als er bei uns ankam war er noch keine 2 Jahre alt. Und im großen und ganzen, war diese dritte Chance ein riesiger Fehler.
Der Hund hat 10 Jahre unser Leben bestimmt, Sicherungsverwahrung, Stromzäune, Zwinger mit Schieber, 2,80 hohe Zäune, oben nach innen gebogen, Maulkörbe, Zwinger im Haus, Leinen mit Schlinge, usw.
Diese ganzen Maßnahmen führten dazu, dass er keinen Hund und keinen Menschen mehr ernsthaft verletzte und er lebte auch nicht komplett in isolationshaft. Aber jedes händling mit ihm war nur kompliziert. Im Haus frei schlafen, durfte er glaube ich das erste mal nach 5 Jahren. Er war ständig doppelt und dreifach gesichert. Fuhren wir in den Urlaub, hatte der Hund dann 2-3 Wochen keine gassigänge und keinen menschlichen direkten Kontakt. Und auch mit den beiden anderen Hunden hatte er dann keinen Kontakt.
Chancen geben hört sich immer gut an, aber Plätze für solche Hunde und endplätze für solche Hunde, die gewährleisten können, dass diese Hunde, in der Gesellschaft eigentlich nicht mehr auftauchen, sind mehr als rar gesät. Und die meisten dieser Plätze sind übervoll und die Wartelisten lang und länger. Trigger können alles sein, das aufheben eines Kopfkissens, die Zeitungen raus bringen, einfach nur vom Sofa aufstehen. Unser Hund damals tickte z.b. aus, wenn du die Geschirrspülmaschine geöffnet hast. Er dürfte wohl im vorigen Zuhause die Essensreste dadrin ablutschen und hat diese Ressource verteidigt.
43 kg DSH der den Geschirrspüler mit seinem Leben verteidigt in einer 10 Quadratmeter großen Küche, ist wirklich ein Traum. Und er war da schon einige Jahre bei uns und sollte halt langsam, mit sicherungsvorkehrungen wie Maulkorb, hausleine, Würger im Alltag langsam mitlaufen. Das haben wir übrigens nie wirklich geschafft. Als er dann krank und vom Krebs zerfressen war, die Kraft nachließ, da gab es dann ein paar Alltagsmomente mit ihm, vorher gab es einfach zu viele mögliche und unmögliche trigger. Wer stellt sich so ein Leben mit Hund vor? Manchmal ist es besser, bevor noch mehr passiert, ein schnelles Ende zu machen. Ja, das tut mir auch immer leid, aber leid kann sich auch scheinbar endlos ziehen. Ich rede nicht davon, wenn ein Hund mal tackert, den gleich einzuschläfern, aber wenn Menschen schwerst verletzt, oder sogar vom Hund getötet werden, dann ist da kein Platz mehr, für mehr Chancen. Die Gefahr eines solchen Hundes ist einfach zu groß und die paar wenigen Stellen, die solche Kandidaten noch sicher aufnehmen und führen könnten, sind übervoll. Und auch wenn sich das jetzt schlimm anhört, dann lieber die ressourcenin Hunde stecken, die noch zu retten sind.
Lg
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Mali, DSH und Co werden in der Regel wesentlich früher im eigenen Umfeld "unnett", sprich die nagen deutlich früher und öfter erstmal die eigenen Halter an und werden meist schon entsorgt, bevor es so eskaliert wie bei Staff und Co, die bis zum Knall zumindest in der eigenen Familie eher unauffällig waren.
Ich glaube aber, dass man von Malis in den nächsten Jahren noch mehr hören wird, weil der Mali in Mode kommt. Jeder will jetzt einen. Und sie werden auch immer mehr vermehrt und gezüchtet. Leider oftmals "Hauptsache er hat viel schwarz" oder "ist dunkel" - das ist schwer in. Und je weniger auf die Linien geachtet wird und je mehr auf Farbe und schnelles Geld, desto mehr gehen auch die Nerven verloren bzw die Macken von bestimmten Linien kommen raus. Bleibt ein unsicherer, reaktiver Hund, der im Zweifel nach vorn geht und dann aber richtig.
Ich finde jeder Hund, der reaktiv ist, ein gewisses Aggressionspotential mitbringt und eine Grundveranlagung hat, alles, was einen Konflikt darstellt mit den Zähnen zu lösen, ist "geeignet" um "so" zu sein - auch in jungen Jahren.
Wenn die Halterschaft vernünftig ist, passiert züchterisch weniger Mist und die Exemplare, die es gibt - auch mit anspruchsvollerem Charakter - werden besser geführt und mindestens gut gesichert.
Wenn ich mir auf Facebook und Co Posts durchlese wie "Mein 10 Monate alter Mali attackiert jetzt plötzlich Autos und mag keine Hunde mehr. Eigentlich will er nur spielen, aber das sieht böse aus. Ich hab schon versucht, ihn mit Leckerchen abzulenken, aber er kriegt das gar nicht mit. Was macht ihr dann? Was soll ich tun?" - Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Nicht, weil jemand unerfahren ist, sondern weil jemand so blöd ist, sich so einen Hund zu holen ohne Ahnung und nicht mal jetzt sieht, was da an der Leine hängt. Und: NEIN, Malis (und andere ähnliche Hunde) sind keine Bestien oder böse Hunde. Die brauchen nur einen anderen Lebensrahmen als der gemeine Retriever, Pudel oder Beagle.
Tztztztztz! Die brauchen einfach noch mehr Liebe. Viel mehr als alle anderen Hunde!
Und ja, ich denke leider auch das diese Hunde in den naechsten Jahren auffaelliger und durch Vorfaelle bekannter werden
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