Der "gefährliche" Hund

  • Natürlich will ich nicht gebissen werden, aber ich stehe ihm das Recht zu es zu versuchen.

    Versteh ich das richtig, du gibst Mato das Recht zu versuchen dich zu beißen?

    Diese Pflicht habe ich nicht nur bei einem geschädigten Hund. Diese hab ich auch mit einem normalen nicht auffälligen Hund zu jeder Zeit.

    Was absolut lächerlich ist bei einem normalen Hund.

    Da packste im Zweifelsfall ne Leine dran, hältst den Hund bei dir, schirmst ihn vielleicht noch ein bisschen ab. Aber mit dem gehste normal Gassi, der darf hier und da frei laufen, mit dem kannste durch den Park gehen, normales Leben eben.

    Ein Hund der wirklich angreift kann so nicht geführt werden. Der darf niemals mehr als den Meter Leine habe, der muss permanent den Maulkorb aufhaben, etc etc.

    Es gibt soviele Trigger die du als Mensch garnicht wahrnimmst! Auf der anderen Straßenseite läuft jemand der sich heute morgen mit Deo XY eingesprüht hat. Davon merkst du nix, aber der Hund flippt völlig aus und geht alles in seiner Nähe an.


    Da ich weiß das ein menschliches Gewissen bei normalen menschen sich sehr schnell aufgrund von Verdrängung beruhigt...

    ...

    Ich gehe jetzt einfach davon aus das ich dich hier falsch verstehe.

    Trotzdem bin ich der Meinung das es jedes Lebewesen verdient hat, dass man sich ein wenig um es bemüht. gerade bei einem Haushund, bei dem die Chance sehr groß ist, das eben ein Mensch ein Fehler gemacht hat.

    Nein. Das bemühen um Tiere die so austicken ist oft genug skeptisch zu sehen.

    Denn selten geht es da um den Hund, sondern immer um den Halter der sein aaaarmes Hundchen doch nicht so einschränken kann.... Das sind wandelnde Zeitbomben, solche Gespanne und in fast allen Fällen leiden andere darunter.

    Wenn der Hund dann wegkommt zu Leuten die sich auskennen ist das immer nur Schadensbegrenzung.

    Und so sehr ich diese Leute auch bewundere, ich empfinde das nicht als sinnvoll.

    Denn für den Hund an sich, der ja ein soziales Lebewesen ist, ist das kein tolles Leben. Leinenknast, Maulkorbzwang, häufig richtiger Streß durch diverse Trigger, kaum bis garkeine Sozialkontakte mehr, häufige Aufenthalte im Zwinger oder gut gesicherten Räumen, etc.

    Denn niemand will so einen Hund nachts im Bett! Oder nachts frei im Haus rumlaufend. Das Risiko selbst verletzt zu werden ist da einfach viel zu groß.

  • Ja, bei solchen Ausloesern wird's dann richtig 'lustig'.

    Auf die muss man erstmal kommen und dann soll man die 'abstellen' koennen o.ae. :muede:

    Mir kommt so ein Hund nicht ins Haus.

    Ich hab kein Thema so nen Hund 'mitzunehmen' und auch im Training hab ich kein Thema mit so Hunden. Aber daheim will ich so einen Hund nicht! Liegt aber auch daran, dass viele dieser Hund auch noch ein Problem mit Artgenossen haben und meine momentane Wohnsituation es nicht ermoeglicht, solch einen Hund stressfrei (fuer ihn, meine anderen Hunde und mich) zu halten.


  • Aber ehrlich gesagt - das sind doch falsch konditionierte Hunde. Hunde die Menschen angreifen ohne verwarnung weil man den Hund anfasst, weil man in dessen Revier ist, weil man seine Beute angreift?

    Sorry, das gehört zum um und auf, dem Hund selber das gezielt beizubringen dass er sich dort nicht einzumischen hat, verwarnen darf aber gleichzeitig den Rückzug trainieren zu lassen.

    Sehe es ja auch immer wieder hier, meiner ist derzeit ruhig, zu mir kommen, egal wo ich bin und wieviele Kinder ich um mich habe - Hunde um mit meinem Rüden zu stänkern (mittlerweile ist er so gefestigt - dass er darauf nicht mehr einsteigt). Ein Knurrender Fremdhund während ich Kinder ab 3 jahre betreue und so ein fremdhund steht knurrend vor einem 3 jährigen welcher selber gerade zwischen beiden Hunden steht.. Aber hallo... So einen Hund pack ich am Halsband und zerre ihm zum besitzer zurück. Es herrscht maulkorb oder Leinenpflicht, wer sich nicht daran hält wird angezeigt. Sorry, da bin ich "böse", da ist mir lieber so ein Hund verbeisst sich in meine Hand oder mein Bein, als einem 3 jährigen ins Gesicht. Ich krieg vor dem Gesetz nämlich den Freispruch.

  • Das hat mal absolut nix mit falsch konditioniert zu tun.

    Sowas gibts zwar auch, aber ich kenne das nur selten!

    Joa Rueckzug trainieren...da kommen wir an den Punkt, den du nicht magst. Naemlich die Genetik.

    Was haben jetzt 3-jaehrige, die gezielt zu einem Hund hingehen damit zu tun? Und wieso sagst du erst, der Hund darf verwarnen (was uebrigens auch abschnappen beinhaltet ;) ), zerrst dann aber einen knurrenden Hund rum?

    Ich mein's nicht boese, wirklich nicht! Aber ich versteh einfach nicht, was du sagen moechtest. Sorry!!

  • Deine Antworten erwecken manchmal den Eindruck, du kennst dich mit bestimmten Rassen und Hundetypen nicht oder nur in der Theorie aus.

    Bei einem keifenden Begleithund (egal ob nun aus Gruppe 9 oder auch kleine andere Terrier, Spaniel, Pudel, Hütis - ach alles was - wurscht) da würde ich dem auch ins Halsband greifen und zum Besitzer schleifen - die Frage ist, was du mit einem Hund machst, der es ernst meint.

    Und bei Hunden, die es ernst meinen, das sind Waffen - das ist nur nicht "falsch konditioniert". Die sind gefährlich. Da ist es nicht mit "bestimmtem Auftreten" getan.

    Ob da was "schiefgelaufen" ist oder nicht, ist aus der Distanz nicht wirklich zu beurteilen. Sind sie als private Hunde gehalten, dann ist schon was schiefgelaufen, was meist aber nicht in einer falschen Konditionierung liegt, sondern an einer Verkennung des wahren Wesens des Hundes.

  • die Frage ist, was du mit einem Hund machst, der es ernst meint.

    DAS ist der naechste Punkt.

    Meine Bekannte die neulich so angegriffen wurde, hatte es gewagt, den Hund am Halsband zu halten. Damit er nicht auf/ueber die Strasse rennt.

    Eigentuemer wussten wohl von dem Problem, haben meine Bekannte aber nicht informiert.

    So einen Hund schleift keiner mehr zu dem Eigentuemer zurueck...

  • Aber ehrlich gesagt - das sind doch falsch konditionierte Hunde. Hunde die Menschen angreifen ohne verwarnung weil man den Hund anfasst, weil man in dessen Revier ist, weil man seine Beute angreift?

    Das ist doch egal, ob "falsch konditioniert" oder sonstwas.

    Ich könnte an meinem Pudel rumkonditionieren wie ich will, der wäre nicht in der Lage, so entschlossen jemanden anzugreifen. Sich im Arm festbeissen, dass mehrere Leute den nicht abkriegen, jemanden schwer verletzen usw. Dafür hat der nicht den Biss, nicht den Mut, nicht die Entschlossenheit und auch nicht die Kraft und Grösse.

    Klar könnte man den zum absolut mistigen Stinkstiefel machen, der durchaus auch zuschnappt. Trotzdem hat der nicht das Zeug dazu, SO gefährlich zu sein. Da können noch soviele Hundeflüsterer rumlaufen und erzählen, dass man jeden Hund zum "Kampfhund" abrichten kann. Das ist Quatsch. Zum Angstbeisser, ja - aber zu so entschlossenem Angreifen? Provoziert oder nicht? Nein.

    Da braucht es schon den "passenden Hund" dazu PLUS falsche Erziehung, falsches Verhalten, schlechte Erfahrungen und oder was alles noch.

    Da kommt einiges zusammen, das bezweifelt ja auch niemand. Wie gefährlich ein Hund dann potentiell werden kann, das hat schon sehr viel mit dem Typ zu tun, einfach damit, was der körperlich und mental auffahren kann.

    Immer so zu tun, als wären alle Hunde eigentlich Schäfchen, das ist schon absurd. Und bei einem Hund, der seine Gefährlichkeit derart eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, wie der am Badesee, sorry, da ist der Zug abgefahren.

  • Was das angeht: Viele, wenn nicht die meisten wegen Beißvorfällen auffällig gewordenen Hunde, sind sicher einfach an irgendeiner Stelle in ihrem Leben komplett falsch behandelt worden. Aber definitiv nicht alle. In allen möglichen anderen Bereichen sind sich Hundehalter üblicherweise einig, dass Hunde Veranlagungen mitbringen, einen eigenen Charakter haben, eigene Stärken und Schwächen. Jeder ist gerne bereit zu sagen, dass manche Hunde einfach richtige kleine Gandhis der Hundewelt sind. (So einer war übrigens mein Glenny, und ich kann mir nicht vorstellen dass den irgendwas zu einem Beißer hätte machen können.) Wieso in aller Welt ist dann der Gedanke so abwegig, dass es auch unter den Hunden echte Choleriker, Psychos oder auch Soziopathen geben sollte? Deren Veranlagung dann halt nur mehr oder weniger Chancen hat, voll zu Tage zu treten? Sicherlich nicht gerade häufig, aber durchaus möglich.

    Jedenfalls habe ich schon (zum Glück ganz vereinzelte!) Hunde kennen gelernt, mit denen hätte ich mich definitiv niemals angelegt, die hätte ich niemals in meiner Nähe haben wollen, und mir war völlig klar: Wenn die ernst machen, dann hält man die nicht mehr, das endet bitterböse. Glück, wenn dann ein See in der Nähe ist... Insgesamt waren es nur drei; von einem weiß ich nicht, was daraus geworden ist, die beiden anderen wurden eingeschläfert. Und ich fand und finde das absolut richtig. (Und bevor das jemand falsch versteht, ich denke die weitaus meisten Hunde haben wirklich eine schlimme Vorgeschichte wenn sie so ernsthaft zubeißen, und die meisten davon kann man auch wieder so weit hinbekommen dass sie mit den entsprechenden lebenslangen(!) Vorsichtsmaßnahmen handhabbar werden. Bloß, wer kann und will dafür die Verantwortung übernehmen?)

    Spannend finde ich aber nach wie vor, dass die Rasse so unter den Teppich gekehrt wird. Sonst sind sie doch auch immer groß dabei zu sagen, welche "böse Rasse" es diesmal war?

  • Ich kann mich nur wiederholen. Ja, es gibt sie. Die misshandelten Hunde, die dann irgendwann reagieren, weil halt ab einem gewissen Punkt Schicht im Schacht ist.

    Aber ein Grossteil der gefaehrlichen Hunde wurde nicht misshandelt! Die haben nicht im dunklen Keller/Verschlag gelebt und deren einziger Kontakt mit Menschen bestand nicht aus Pruegel! Das sind auch nur selten Hunde, die einfach nichts richtig machen konnten, sondern immer Dresche bekommen haben.

    Im Gegenteil! Das sind extrem oft verwoehnte Hunde, denen niemals Grenzen aufgezeigt wurden, denen nie Verantwortung abgenommen wurde, die nie Frusttoleranz und Impulskontrolle gelernt haben!

    Und dann kommen Dinge wie Beutefangverhalten, Nervenkostuem, Reizschwelle, Konfliktverhalten, usw. dazu. Und ja..fuer mich ist die Zucht da auch ein Faktor, den man nicht ignorieren darf..

    Nein, Hunde streben nicht nach der Weltherrschaft! Aber ich kenne wirklich keinen Hund, der damit klarkommt keinerlei Grenzen zu haben und alles regeln zu muessen. Die Auswirkungen auf so ein Leben sind dann halt unterschiedlich, auch weil wir eben andere Zuchtziele haben. Das der Weimaraner, DJT, Mali, ... bei so einem Leben eher problematisch wird als z.B. der Beagle (Groesse mal bitte ignorieren) liegt mAn einfach auf der Hand..

    Diese Phsyos unter den Hunden sind (wie schon mal geschrieben) meiner persoenlichen Meinung nach so extrem selten, dass sie gut wie niemand hier kennt..

  • Der Grund für Hundeangriffe liegt nicht immer und ausschließlich am Fehlverhalten des Menschen,

    Dieses Argument wundert mich auch immer wieder.

    Wird ein Mensch bei einem Mitmenschen zum Täter oder sogar zum Mörder,

    kommt immer die schlechte Kindheit ins Spiel.

    Hat ein Hund solche Ausraster, muß es ganz einfach immer der Mensch Schuld sein.

    Das es aber sowohl Arschlöcher unter den Menschen als auch unter Hunden geben könnte, dieser Aspekt wird niemals gesehen.

    Und ich bin davon überzeugt, daß es Arschlochköter gibt, ganz ohne Zutun des Menschen.

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