Mit den Nerven am Ende - Tierheimhund zurückbringen?

  • wenn ich heim komme freut sie sich wie blöd. Ich ignoriere es meistens, weil sie dann extrem gepusht wird wenn ich sie auch noch freudig begrüße. Sie springt dann wie ein Flummi durch die Wohnung und ist dann auch dementsprechend außer Rand und Band, wenn ich mit ihr raus gehe.
    In der Wohnung beschäftige ich sie zwar nicht mit Suchspielen, aber so Sachen wie Platz, Pfote, Nasentouch übe ich mit ihr in der Wohnung mit Bestätigung über Leckerli.

    Versuch mal wenn du (ab jetzt) heimkommst, knie dich hin schau sie aber nicht direkt an, sprich sie ruhig an und streichel sie ein paar mal gaaaaaanz langsam über die Brust. Das schüttet Oxytocin aus und beruhigt etwas. Sie freut wenn du heimkommst, dreht aber hohl, weil es dann rausgeht. Klar springt da ne Sicherung raus :D


    Wenn du sie eh in der Wohnung beschäftigst, nutz die Sachen, die sie kann und verändere sie so, dass sie immer etwas schwerer werden.

  • Wart ihr schon mal joggen oder Rad fahren? Das ist wirklich ein guter Tipp. Zum einen kannst du sie super auspowern zum anderen ist Ausdauersport auch gut für Entspannung. Das muss man natürlich langsam steigern.
    Und bitte Aufhören mit dem Stöckchen spielen. Das kann wirklich schief gehen (Tierarztkosten Olé) und zum anderen pushen solche Spiele auch ungemein.
    Drinnen würde ich sie möglichst ruhig halten und eben nur Konzentrationssachen machen. Wobei das eben teilweise auch mehr fordert als 1 1/2 Stunden spazieren gehen. Wichtig ist dann sehr viele Ruhepausen einzubauen und auch mal Ruhetage. Vielleicht nur jeden 2. Tag Radfahren/Joggen oder großer Spaziergang und am nächsten nur kleine kurze Runden, aber vielleicht dafür eine mehr.
    Es ist wirklich ein schmaler Grad zwischen Auslastung und Überforderung. Viele Hunde sind dann so drüber wie deine, auch das mit dem exzessiven Markieren würde ich als Symptom zählen. Es gibt auch sowas wie Stresspinkler und nicht wenige Hunde fangen dann auch an aus Stress zu markieren oder sogar ständig zu koten.
    Eigentlich sollte man ja meinen, dass sie sich nach 8 Monaten an den neuen Alltag gewöhnt hat, aber manchmal passt der Alltag nicht so gut zum Hund. Vielleicht probierst du es einfach noch mal aus weniger mit dem Hund zu machen, sondern sie gezielter zu beschäftigen und dann mehr ruhen zu lassen.


    Das mit den Katzen könnte eventuell auch ein Stressfaktor sein, den du aber leider nicht abstellen kannst. Hat Betty denn einen wirklich ruhigen Liegenplatz wo die Katzen sie nicht stören?


    Was mir noch einfällt. Wie lange machst du das mit dem Homeoffice jetzt schon und seit wann bist du nicht mehr im Außendienst? Ist das vielleicht für sie auch ungewohnt und stressig, weil du noch gar nicht so lange so viel zu Hause bist?

  • Mir fehlt bei dem Programm die Kopfarbeit. Irgendwas, was dem Hund Spaß macht und richtig anstrengend ist.


    Aber ob es das (und die Tipps der anderen - gleichmäßiges, nicht pushendes Laufen beispielsweise) nun rausreißt...


    Grundsätzlich finde ich, dass eine Abgabe "in Ordnung" wäre. Du hast es lange versucht, viel aufgegeben und bist nervlich am Ende. Viel mehr an Investition geht ja nun nicht mehr.

  • Oha da hast Du eine kreative Mischung daheim :smile:
    Ich an Deiner Stelle würde mir ein Zeitlimit setzen.
    Abgeben? Na komm, Du hast Deinen Job angepasst und verzichtest auf einige Kohle, das hättest Du niemals gemacht wennn Dir das Hundchen nicht wirklich am herzen liegen würde!


    Vielleicht gehst Du ja - aufgrund Deiner Erfahrung mit ganz andern Hunden - nicht optimal mit ihr um?
    Ich habe recht viel Hundeerfahrung und würde an einem Border Collie sehr sicher völlig scheitern und verzweifeln :lol:
    Mit der Hilfe von den Leuten hier (immer schön kritisch bleiben...) findest Du ganz schnell diverse mögliche Optimierungsmöglichkeiten im Umgang mit Deinem Hundi.
    Wenn DU noch verraten magst, wo Du Dich so rumtreibst, vielleicht sogar Gassikumpels oder einfach mal jemandem wo Du aufatmen kannst weil er / sie Dir die Leine hält :smile:


    Jetzt wo Du im Forum nach Hilfe fragst, überstürze es nicht mit abgeben :smile:
    Halte noch ein wenig durch (so Du willst!) und schau was sich tut :smile:


    :streichel:


    Ich bin leider nicht in Deiner Nähe, sonst würd' ich mal ein Ründchen mit der Zwetschge drehen und Dich kaffeetrinken gehen schicken :smile:


    ...oh, autofahren können viele Hunde nicht - und lernen es :smile: (also mitfahren, nicht selber...)

  • Ich würde tatsächlich aufhören rumzuwurschteln. entweder du suchst dir jemanden, der sich mit solchen Hunden auskennt, euch zeigt, wie man miteinander arbietet. Und arbeiten solltet ihr. richtig arbeiten. Nicht nur immer ruhig werden lassen. du solltest sehen und lernen, wie man Hunde in höheren Erregungslagen steuern kann. Und dein Hund sollte das ebenfalls lernen (dürfen). Und du solltest lernen, wie du mit deinem Hund umgehen kannst, damit ihr glücklich werdet.#
    Willst oder kannst du das nicht, würde ich den Hund abgeben. Was sagen denn die Kazten dazu?

  • Gibt es bei euch nur die Möglichkeit über einen (teuren) Hundetrainer?


    Sehr viel günstiger sind Hundevereine. Bei uns beträgt der Jahresbeitrag inkl. Trainingsgebühr keine 100 Euro.
    Oftmals muss man sich da auch zwei, drei, vier verschiedene Vereine anschauen, bis man kompetente Trainer erwischt und es auch menschlich/hündisch gut passt. Aber ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht und auch in schwierigen Fällen tolle Erfolge gesehen, sofern die Leute dran geblieben sind.


    Bei uns würden mir im Umkreis von 10 Minuten Fahrzeit spontan fünf Vereine einfallen.


    Alles alles Gute für Betty und dich!

  • Ich finde es immer schwer einen Rat zu geben. Wichtig ist das ihr zusammen auch glücklich seid. Hat sie auch Eigenschaften die du liebst ? Habt ihr auch schöne Zeiten ? Wenn nein, gib sie bitte ab. Dann stimmt die Chemie überhaupt nicht.


    Kannst Du ihr die Krallen nicht selbst kürzen ? Das ist eigentlich nicht so schwer und spart Tierarztkosten.


  • Kannst Du ihr die Krallen nicht selbst kürzen ? Das ist eigentlich nicht so schwer und spart Tierarztkosten.

    Im Eingangspost hat Anna-1984 geschrieben, daß Betty panisch reagiert wenn an ihre Pfoten gewollt wird.

  • Mir fehlt auch definitiv die kopfmäßige Auslastung in dem geschriebenen Tagesablauf. Ruhige Suchspiele, bei denen sie sich über ne Zeitlang konzentrieren muß. 1/4 Stunde Suchaufgaben alle 2-3 Tage, und der Hund ist platt..... Keinerlei Wurfspiele, bei denen sie was erjagen muß oder so, das pusht, wie hier schon mehrfach geschrieben.


    Zu dem nächtlichen Geschäfteln: ich würde mal testen, ob das noch passiert, wenn Du zB das letzte Futter mittags gibst. Vielleicht ist bei ihr halt die Verdauungszeit genau so lang, daß sie genau x Stunden nach dem Abendessen geschäfteln muß. Wenn Du das letzte Essen auf mittags vorverlegst, vielleicht macht sie ihr Geschäft dann schon bei der Abendrunde?


    Zum Rest müßte man Euch glaub ich vor Ort miteinander sehen - da jetzt was zu schreiben, dafür müßte man die Kristallkugel bemühen :-) Ich befürchte, ohne Trainer wirst Du da selbst nicht weiterkommen, denn wenn Du noch Ideen hättest, hättest die ja schon ausprobiert. ;-(


    Ich wünsche Dir alles Gute - keine leichte Entscheidung......

  • naja, ich stehe um 6 Uhr auf und laufe mit ihr die Morgenrunde, etwa 15 min. Dann bekommt sie ihr Futter. Um 7 gehe ich aus dem Haus und bin gegen 11:30 Uhr wieder da.
    Dann gehe ich mit ihr je nach Wetter 1.5 - 2h spazieren, mit Kong und ab und an Stöckchen werfen, wo sie sich auch mal austoben kann.


    Gegen 14 Uhr mache ich dann bis etwa 17-18 Uhr mein Home Office, sie liegt dann immer auf dem Sofa und schläft oder döst.


    Gegen 17:30 bekommt sie ihr Abendessen und dann gehe ich gegen 21:30 die letzte Runde, etwa 30 min. Manchmal bzw oft auch davor nochmal eine kurze Runde, so kurz nach dem Abendessen, falls sie Pipi muss.

    Bei den Rassen die in deinem Hund mitgemischt haben, wundert mich nicht, dass dein Hund bei dem Programm am Rad dreht. Ich denke, der Hund ist einfach nicht entsprechend seinen Anlagen ausgelastet genug. Einen intelligenten Hund sollte man auch mit Kopfarbeit beschäftigen. Mantrailing oder sonstige Spurensuche. Richtige Unterordnungsübungen mit Spaß dabei. Und evtl auch Agility falls es ihm Spaß macht zusätzlich. Dein Hund braucht definitiv einen Job, dem ist langweilig ;-)

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