Unser Zwergpudel will beißen, wenn man etwas aus der Körbchenritze holen möchte - Was tun?


  • Das Ding ist, Knurren und abschnappen sind halt keine Agression.
    Das ist ein Aufzeigen von persönlichen Grenzen. Und ein Hund sollte ein Recht haben auf individuelle Grenzen.
    Wenn ich mein Kind mitten in der Nacht aus dem Bett schubse, wird es auch weinen/grummeln/vielleicht evrtört oder zornig sein.
    Das ist doch auch keine Agression ...


    Und natürlich wird es immer Situatiopnen geben wo ich die Individualgrenze vom Hund überschreiten muss.
    In einem vernünftigen Hund/HalterVerhältniss ist das auch kein Problem.
    Zum problem wird es dann, wenn der Hund ständig "unterbuttert" wird, weil er keinerlei Rechte hat.
    Wenn er jede Grenzüberschreitung hinnehmen muss und Sorge haben muss, dass er bestraft wird wenn er was "sagt", ist das eher vergleichbar mit Skalvenhaltung.
    Dann kann es gut sein dass irgendwann das fass überlauft, udn der Hund, de rnie knurren durfte, anfängt bei jeder Kleinigkeit zu beißen und am Rad zu drehen.


    Und das ist einfach die gefahr bei solchen Aussagen wie:
    "Mein Hudn hat mich auf keinen fall anzuknurren! der Hat sich überall anfassen zu lassen, vom bett runterschieben zu lassen, der muss das über sich ergehen alssen und Punkt!! Alles Andere wäre frech und dreist!!
    Das zeigt einem verunsicherten Hundehalter NICHT wie er mit der Situation umgehen soll.
    Es sagt nur eins aus. "Dein Hund tanzt dir auf der Nase rum!" - und das will niemand.


    Wenn hier Leute schreiben, (wie ich)
    dass ein knurren akzeptiert werden sollte, dann heißt das NICHT dass man sich verkrümelt udn das was man machen will, bleibt liegen.
    es werden immer auch maßnahmen genannt, die man darüber hinaus machen kann.
    Ein kompromiss - der Hund darf seine Grenze zeigen aber der Halter überlegt wie er seinen Willen bekommt, OHNE den hund zum knurren zu bringen.
    Das hat nix mit hinnehmen zu tun, sondern mit Akzeptanz.


    Fast alle Situationen kann man managen oder Trainieren.
    Hier war es das Futter aus dem Bett wegnehmen. Futter ist sehr wichtig für Hunde.
    Ich werd auch mega Grantig wenn mein Mann mir mein Kopfkissen klaut - was soll das?


    Es wurde gesagt dass man den Hund weglotsen soll udn das Körbchen sauber macht während der Hudn nicht drinne ist.
    so einfach ist das.
    Der Hund wird nicht in eine missliche Lage gebracht, Halter bekommt seinen Wille, keiner wird unterbuttert oder muss sich künstlich als "Rudelführer" behaupten.
    (Wobei auch ein "Rudelführer" unter Hunden niemals das recht hat, einem anderen Hund Fressen wegzunehmen.)

  • „Ein richtig erzogener und sozialisierter Familienhund ist für mich einer, für den Aggression gegen Menschen ein absolutes Tabu ist.„


    Es gibt aber nun mal nicht nur gut sozialisierte und „erzogenen“ Familienhunde


    Aggression ist ein normales Kommunikationsmittel im hundeverhalten und hat nichts damit zu tun, dass der jetzt den Thron der Welt besteigen will.


    Ich habe lieber einen Hund, der sich äußern kann, wenn was nicht passt, als einen der resigniert hat.


    Für mich persönlich wäre es auch kein ausschlusskriterium für die Aufnahme eines Hundes, wenn es da im Vorfeld schon Konfliktsituationen gab.

  • Wir mussten unseren Hund mal aus einem Fussabtretgitter befreien. Er hatte sich mit den Krallen eines Fusses verfangen.


    Er hat in Panik gejault, geknurrt und geschnappt. Ich habe ihm dann meine Hand angeboten zum "Beissen". Hat er nicht gemacht, er hat seine Zähne sanft benutzt.


    Ja, ich hätte ihn zusätzlich anmeckern können. Nur warum?


    Es kommt doch immer auf den Grund an, warum ein Hund knurrt.


    Knurren ist nichts anderes für den Hund wie für den Menschen meckern. Kommunikation!


    Ich finde Aggression und echtes Beissen sind schon eine andere Hausnummer.

  • Warum wird Knurren mit Aggression gleichgesetzt?


    Wenn mein Hund von einem anderen Hund bedrängt wird und knurrt muss das nicht gleich Aggression sein.


    Bei meinem habe ich oft erlebt, dass er 1x knurrt und der andere Hund sich dann einfach sanft nähert.


    Also war das Knurren nur: "mach langsam, ich fürchte mich" o.ä.

  • Ich hätte meinen Rüden vor 4 Wochen auch traumatisieren können, indem ich ihn für ein normales, völlig natürliches Verhalten abgestraft hätte. Der hatte ein dickes Abzess am Kopf und ich musste das nunmal versorgen. Fand er ziemlich bescheiden und hat das auch lauthals kund getan... und hat mich machen lassen.


    Meine Hündin ist ein Futterverteidiger. Ich hätte sie mit verbieten ihrer Körpersprache zu einem ernsthaften Abwehrer machen können, hätte ich ihr nicht den Freiraum gegeben und sie in Ruhe (!) gelassen, wenn sie Futter hatte.


    Heute zuckt sie nicht einmal mehr mit der Wimper, wenn ich ihr in den Napf packe und ich darf ihr auch alles abnehmen.


    Und das funktionierte nicht, weil ich ihr verboten habe mir mitzuteilen, wann ich ihre Individualgrenze unterschritten habe, sondern weil ich sie akzeptiert habe.


    Knurren lassen und gleichzeitig am Problem zu arbeiten, schließt sich nicht aus. Im Gegenteil. Weil der Hund weiß, dass man sein "Lass mich bitte in Ruhe" akzeptiert, baut er Vertrauen auf. Übersieht man das aber (mit Absicht oder nicht) wird der Hund die nächste Ebene nutzen und soweit gehen, bis es zum ernsthaften Beissen kommt.


    Und wer bekommt dann den Stempel des Schuldigen aufgedrückt? Der Hund. Und dabei hat er doch alles versucht mitzuteilen, was er konnte, bevor er zu drastischen Maßnahmen greifen musste.


    Aber das Überwesen Mensch.... :ka:

  • Danke @PocoLoco. Knurren ist mehr als erwünscht. Neulich hatte Spuk beim Tierarzt so große Schmerzen, dass er den TA ernsthaft gebissen hätte. Die Lösung: Vertrauen. Ich habe ihm den Maulkorb aufgesetzt und seinen Kopf gehalten und ihm dabei signalisiert, dass ich sein Unwohlsein wahrnehme, aber in dieser Situation nun einmal entschieden habe, dass wir da gemeinsam durch müssen. Wundversorgung muss sein. Weil er aber weiß, dass ich immer kompromissbereit bin, wenn es machbar ist, teilt er sich mit und akzeptiert dann, wenn ich situationsbedingt entscheide, dass etwas sein muss, was ihm unangenehm ist.


    Auch bin ich ein großer Freund von Tabuzonen. Hunde haben Tabuzonen einzuhalten, warum also nicht auch Menschen? Das Hundebett ist hier auch so eine Zone. Schon meine Straßenhündin kannte das Konzept "My bed is my castle". Anfangs hat sie sich dann immer in ihr Nest gelegt, wenn sie wusste, wir gehen gleich raus. Rausgehen hieß, dass ich sie die Treppe runtertragen musste, weil sie sich nicht traute, sie allein zu gehen. Tragen war doof. Also war ihre Lösung, sich ins Nest zu verkrümeln, wenn sie mitbekam, dass wir gleich losgehen.
    Klar hätte ich sie da rauszerren können. Das hätte mir allerdings einen ohnehin schon Angsthund noch zusätzlich traumatisiert. Meine Lösung war, das Geschirr immer am Hund zu lassen. Morgens anziehen, abends nach der letzten Runde ausziehen. So hatte ich jederzeit die Möglichkeit, sie ohne große Vorwarnung zu mir zu rufen und dann gleich die Treppe runterzuschaffen. Dann bin ich halt wieder rauf und hab meine Jacke und Schuhe erst dann angezogen. Nach wenigen Wochen war das Treppentragen zwar noch immer nicht ihre Lieblingsbeschäftigung, aber sie hat es als notwendig akzeptiert und versteckte sich nicht mehr im Nest.


    Wenn ich ans Nest muss, warte ich im Idealfall, bis der Hund nicht mehr drin ist, oder ich rufe ihn raus. Da meine Hunde wussten und wissen, dass normalerweise war ganz Tolles passiert, wenn ich sie aus dem Nest hole (Spiel, Tricks, Küche putzen, wenn mir was Leckeres runtergefallen ist, beim Kochen was abstauben, Gassi), sind sie immer freiwillig gekommen, wenn ich sie gerufen habe.
    Respektiert den Wunsch des Hundes nach persönlichen Grenzen. Wir Menschen wollen auch nicht dauernd Menschen, Hunde, Katzen in unserem "Tanzbereich" haben, wieso sollte ein Hund das akzeptieren müssen?


    Fun Fact am Rande: Mein Spuk kann Kinder nicht ausstehen. Warum? Weil er in seinen ersten drei Lebensjahren den kleinen Kindern der Vorbesitzer ausgesetzt war und sehr wahrscheinlich eben keinen Rückzugsort hatte, der für die Menschen tabu war. Er war 24 Stunden täglich ausgeliefert. Das erste, was er bei mir zu Hause gemacht hat, war, sich in sein Nest zu legen und stundenlang zu schlafen: Endlich Ruhe. ;)


    Mein Rat also: Erstmal Hausleine dran für Notfälle und dann das Rauskommen aus dem Korb durch Training so attraktiv wie möglich machen. Erst wenn das in jeder anderen Situation sitzt, könnt ihr es auch versuchen, wenn eure Pudel Futter im Korb hat.
    Solange es kein Nassfutter oder sonstwie verderblich ist, könnte man ja sogar überlegen, ob das Futter nicht einfach im Korb bleiben kann, als Nacht-Hunger-Notfallration oder so? ;)

  • Ich weiß nicht ob es so einfach ist, einem Hund wieder was abzutrainieren :/
    Kamen bis jetzt noch nicht in so eine Situation aber kann es mir echt schwer vorstellen...
    Das mit dem Körbchen würde ich auch lassen, da es ja wirklich ein Rückzugsort für unsere Vierbeiner ist.
    Hoffe, dass dein Problem gelöst wird...


    LG

  • "Der Hund hat nicht aggressiv zu sein" - hübsches Wunschdenken. Das fällt ja nicht vom Himmel.


    Grenzen respektieren und mit Verstand dran arbeiten, dass der Hund immer mehr toleriert ist allemal besser als durch Konfrontation einen Vorfall und großen Vertrauensverlust zu provozieren.


    Gerade die Pudel sind jetzt auch nicht grad die duldsamsten.

  • Wer hat denn behauptet, dass der Halter das hinnehmen soll?

    Es gibt hier einige Postings, die die Meinung vertreten, dass man den Korb grundsätzlich in Ruhe zu lassen hat, wenn der werte Herr Hund das nicht wünscht...

    Es gibt aber einfach einen Unterschied zwischen "Knurren gibt es nicht" und "mit dem Knurren will der Hund mir was sagen, da schau ich mal nach dem Grund und nach nötigen Änderungen"

    Ich denke, da liegen wir nicht weit auseinander. Wenn ein Hund seinen Halter anknurrt, betrachte ich das als ein Problem, das gelöst werden sollte.
    Allerdings definitiv dahingehend, dass der Halter zukünftig bei Bedarf jederzeit gefahrlos in den Korb greifen kann.

  • Es wurde gesagt dass man den Hund weglotsen soll udn das Körbchen sauber macht während der Hudn nicht drinne ist.
    so einfach ist das.

    Für mich eine erschreckende Vorstellung, dass jemand soviel Angst vor dem eigenen Hund haben muss...Bei kleinen Hunde kommt es öfter vor, dass sie so wenig erzogen sind, dass sie knurren und beißen, wenn ihnen etwas nicht passt, bei großen sollte man da andere Maßstäbe ansetzen.

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