Unser Zwergpudel will beißen, wenn man etwas aus der Körbchenritze holen möchte - Was tun?

  • Auch ein Toypudel ist ein ganzer Hund und lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen.
    Dass man einen kleinen Hund hochheben kann, heißt nicht, dass man es tun darf. Denn genau das ist übergriffig. Und wenn man sich so manchen Klischee-Mini-Wadenbeißer-Kläffhund anschaut, sieht man, dass meistens die Umgebung den Hund nicht für voll nimmt oder ihn übergeht, weil es halt möglich ist. Irgendwann kippt es und dann ist der kleine Wadenbeißer plötzlich in Erscheinung getreten.


    Hier wurden alle nötigen Tipps gegeben. Behandelt den Hund genauso wie einen 40kg Schäferhund. Übt mit ihm und führt klare Regeln ein, seid für ihn immer gleich konsequent und vorhersehbar.

  • Deine letzte Antwort klingt gänzlich anders als:

    Sollte meinen 2 Hübschen hier bei mir zu Hause jemals in ihrem Erdenleben einfallen, mich anzuknurren, dann wäre aber ordentlich was los... denn der Chef wird NIEMALS, ich wiederhole, NIEMALS angeknurrt


    Für mich klingt das wie - zu mir als Chef darf NIEMALS, NIEMALS jemand nein sagen / mir seine Grenze aufzeigen. "Ich Kuchen, du Krümel"


    Da ist langsames Heranführen und Eingehen auf das Individuum nicht herauszulesen. Anders als bei deiner letzten Nachricht. Wirkt auf mich gerade etwas widersprüchlich.

  • Mein Hund darf mich anknurren, denn ich hinterfrage warum er es tut. Er tut es nicht weil er etwas nicht will, sondern aus Unsicherheit oder Schmerz.


    Mein Hund durfte meistens ruhig noch pinkeln, wenn ich ihn gerufen habe, denn es gab 2 Rufarten. 1x nach dem Motto "nun komm mal in die Hufe (Pinkeln war OK) und 1x in Form von "jetzt sofort". Das konnte mein Hund durchaus unterscheiden.


    Wer seinen Hund an Bahngleisen frei laufen lässt, muss sich nicht wundern, wenn ein Zug dem ein Ende setzt.

  • Deine letzte Antwort klingt gänzlich anders als:

    Für mich klingt das wie - zu mir als Chef darf NIEMALS, NIEMALS jemand nein sagen / mir seine Grenze aufzeigen. "Ich Kuchen, du Krümel"


    Da ist langsames Heranführen und Eingehen auf das Individuum nicht herauszulesen. Anders als bei deiner letzten Nachricht. Wirkt auf mich gerade etwas widersprüchlich.


    Meine Hunde dürfen natürlich eine Meinung zu gewissen Dingen haben. ZB liegen sie gern gegen spätem Nachmittag/Abend in meiner Nähe. Wenn ich zufällig in die Küche gehe, laufen sie wedelnd hinter mir her. Das signalisiert mir "Hey, wir haben Hunger". Ich kann jetzt füttern, oder ich kann es ignorieren, weil ihr Futter zB noch nicht aufgetaut ist. Das ist Kommunikation. Mich jetzt anspringen oder bellend oder knurrend Futter einzufordern wäre keine bloße Meinungsäußerung, sondern eine Frechheit. Und da zeige ICH eine Grenze auf.


    Knurren oder gar beißen ist m.E. immer schon das Ende der Bandbreite. Vorher zeigt mir der Hund schon auf ganz andere Weise, dass er mit etwas nicht einverstanden ist. Macht sich steif, starrt mich durchdringend an, schleckt mit der Zunge, winselt vielleicht.
    Hebt eine Lefze an. Knurrt ganz leise, schleckt danach gleich wieder. "Ich find das blöd, aber will keinen Stress."
    Wenn ich als Mensch das nicht checke und entweder darauf eingehe oder den Hund zurechtweise, wird er deutlicher werden. Armer Hund! Er hat sich vor dem Knurren und Beißen sicher Mühe gegeben, aber kein Gehör gefunden. (No offense ;) )


    Unsere Kommunikation hier daheim läuft so ab, dass wir viel leiser kommunizieren. Ich nehme zB meinen Hunden einen Knochen ab, damit sie sich nicht darum streiten. Da wird nur blöd geschaut, nicht geknurrt. Sollte einer meiner Hunde auf diese Idee kommen, stimmt was nicht in unserer Beziehung. Dann habe ich vorher nicht zugehört, oder mein Hund ist grad geistig umnachtet (Scherz).


    Ich wiederhole, es geht um die innere Einstellung. Ich lasse mich nicht anknurren. Basta. :klugscheisser: :respekt: :D

  • Die Sache ist die, wenn man seinen Hund noch nicht so gut lesen kann und die ersten Anzeichen übergeht, dann knurrt er eben und wenn man ihm dann sagt "Ey, du hast mich nicht anzuknurren, weil ich dein Meister bin!", dann wirds unfair.
    Das passiert hundertfach und immer ist dann der Hund der Böse, weil er ja seinen Menschen angeknurrt hat.


    Meine haben mich anfangs auch angeknurrt, wenn ich an ihr Kauzeug wollte. Bei meiner Hündin hatte ich noch wenig Ahnung von Hundeverhalten und sie ist halt ein ehemaliger Tierschutzhund, der es einfach nicht wirklich kannte, dass er nichts zu fürchten hat. Und das Pudeltier - naja, der hat als Welpe immer losgebrüllt, wenn ihm was nicht gepasst hat. Der hat auch gelernt, dass das nicht notwendig ist.


    Das was du da als Beispiel nennst, ist doch eine gänzlich andere Situation. :ka:
    Wenn deine Hunde dich in dieser Situation anknurren würden, hättest du ein weit größeres Problem, als dass sie nur frech sind, schätze ich.

  • @DerFrechdax


    Er hat sich vor dem Knurren und Beißen sicher Mühe gegeben, aber kein Gehör gefunden.



    Wenn ich meinen Hund streichel und ihn kurz danach hochhebe, dann hatte er vor dem Knurren keinen Grund, sich steif zu machen und die Lefzen zu lecken.


    Das Knurren ist dann ganz einfach meine eigene Dummheit und darum darf er mich anknurren. Darum hinterfrage ich den Grund des Knurrens. Darum sch...ich meinen Hund dann nicht zusammen. Darum sorge ich dafür, dass er nicht knurren muss.

  • Zumahl es auch immer abhängig vom Individuum ist.
    Manche Hunde knurren eben schneller als andere. Bei manchen gibt es auch im knurren noch verschiedene Abstufungen.
    So oft wie sich mein Hund über die Lefzen schleckt, müsste man meinen der ist permanent am beschwichtigen. nein, ist er nicht ...


    Menschen kommunizieren im Groben udn Ganzen "gleich" - aber doch gibt es sehr viele Unterschiede.
    Bei Hunden ist das nicht anders.


    Außerdem ist auch die Stimmung unterschiedlich.
    hat herr Hund nen guten Tag, dann fährt er nicht gleich "aus der Haut" sondenr kommuniziert erstmal anders, mault n bisschen, lässt es über sich ergehen, zeigt erst in allen kleinen Etappen an, dass er das nicht möchte.
    Manchmal (vielleicht ein sehr stressiger Tag, oder es liegt einfach nur ein pups quer ...) ist er aber schon gleich gereizt und mault gar nicht erst, sondern sagt klipp und klar "hier ist meine Grenze."


    Ist doch beim menschen auch nicht anders.
    Menn ich früh morgens meinen mann an den Füßen kitzel - kommt es ganz auf seine Laune an wie er reagiert.
    manchmal maulig, manchmal kitzelt er zurück, manchmal blafft er mich auch an - treten würde er mich desswegen nie.
    Genau wie mein Hudn mich nie beißen würde, weil er mal im knurren deutlicher wird.


    ich habe sogar die Erfahrung gemacht, dass sein knurren deutlich seltener wird WENN ich darauf eingehe und seine Grenze akzeptiere. Anstatt ihn dafür zu rügen.

  • Genau das erscheint eben schnell als Widerspruch.


    Ich lass mich nicht anknurren. Basta - versus - Aber wenn es so weit kommt, hat der Hund bestimmt vorher schon Kommunikationsversuche gestartet, die leider erfolglos waren.


    Ich lass mich nicht anknurren. Basta - Das kann jemand, der diese Bandbreite der Kommunikation nicht kennt, ganz schnell falsch verstehen. Als: "Darf ich unter keinen wie auch immer gearteten Umständen durchgehen lassen - da muss ich einen auf dicke Hose oder auf Chef machen / mich rabiat durchsetzen."


    Das ist etwas gänzlich anderes, als: Wenn der Hund knurrt, muss Ursachenforschung erfolgen. Da muss ich als Halter schauen, was passt in der Kommunikation und in der Beziehung nicht?



    Zu klein (den beherrsche ich körperlich) versus groß (körperlich eventuell dem Menschen überlegen) - das Verhalten des Umfeldes und der Hundehalter ist da oft anders. Von Anfang an. Das kann eine Problemquelle sein.


    Der Kleine knurrt - Umfeld meint dazu: Ach, wie putzig. = Hund lernt, da muss ich direkt deutlicher werden.
    Großer muss deutlich seltener knurren, weil die meisten schon ganz automatisch respektvoller sind, mehr Abstand halten, weniger körperlich agieren. Aber wenn er denn doch mal knurrt - Halter / Umfeld reagiert darauf mit: oh oh.
    Halter denken sich, da muss ich mal was machen. Umfeld geht auf Abstand. Hund hat keine Notwendigkeit, Grenzen ständig mit Knurren einzufordern.

  • Ich stimme Frechdachs in weiten Teilen zu. Ich hätte nie von einem Hund geduldet, dass er mich anknurrt oder schnappt! Und ich finde es bei gerade großen Hunden äußerst bedenklich, wenn sie dies tun. Schockiert mich etwas, dass hier so viele meinen, dass das normal sei, wenn der Halter "übergriffig" sei. Ein richtig erzogener und sozialisierter Familienhund ist für mich einer, für den Aggression gegen Menschen ein absolutes Tabu ist.


    Ich erwarte von jedem Hund, dass er sich zu jeder Zeit überall anfassen lässt, und dass ich ihm alles aus dem Maul nehmen kann. Ein Hund hat bei mir auch keinen Platz, der für andere zur Tabuzone würde! Es kann immer einen Situation geben, in der ich irgendwas tun muss, was dem Hund nicht so gefällt, ihm Medikamente eingeben, ihn waschen, weil er sich in Kot gewälzt hat, eine Zecke an blöder Stelle (z.B. unter dem Auge) entfernen, ihm etwas schädliches aus dem Maul nehmen, oder eben erbrochenes aus dem Körbchen entfernen.


    Allenfalls bei einer schmerzhaften Behandlung, z.B. wenn eine Wunde versorgt wird, fände ich es hinnehmbar, wenn ein Hund aus Reflex zum Schnappen neigt.


    Im Fall des TE bin ich auch für trainieren, nicht hinnehmen.

  • Im Fall des TE bin ich auch für trainieren, nicht hinnehmen.

    Wer hat denn behauptet, dass der Halter das hinnehmen soll?


    Es gibt aber einfach einen Unterschied zwischen "Knurren gibt es nicht" und "mit dem Knurren will der Hund mir was sagen, da schau ich mal nach dem Grund und nach nötigen Änderungen"

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