Wir brauchen eine "eierlegende Wollmilchsau" :-/ Wer kann bei meinen Überlegungen helfen?

  • Aber er würde uns dringend empfehlen, einen Welpen und keinen erwachsenen Hund zu nehmen, weil man da nie die Vorgeschichte kennt und er plötzlich losbeissen könnte vor allem bei kleinen Kindern.....hm...

    Eigentlich beißt der durchschnittliche Welpe deutlich mehr als 99,9% aller Tierheimhunde zusammen genommen xD und Welpenzähne sind verdammt spitz... :hust: . Ein Welpe ist ja nicht ein erwachsener Hund in klein und unbedarft und niedlich, das ist als Hundeanfänger schon wirklich Arbeit. Ich liebe Welpen, ich habe auch nichts dagegen an Stubenreinheit, Beißhemmung, Umweltsicherheit, Leinenführigkeit, Sozialisierung etc. zu arbeiten. Aber so ein Welpe, der muss spätestens alle 2 Stunden raus (und trotzdem geht meist einiges am Anfang in die Wohnung und gerade morgens nach dem Wachwerden muss der absolut sofort! egal was dein Kind in der Zeit so will). Der spielt wild und mit Zahneinsatz, der wird jedes Kinderspielzeug auch begeistert als sein eigenes nutzen, der kennt draußen noch kaum etwas, muss an alles heran geführt werden, läuft definitiv nicht an der Leine brav neben einem Buggy her und darf eh die ersten Monate noch keine Spaziergänge machen. Das heißt, er muss oft kurz raus und man kann in nicht über 3 Gassirunden am Tag "auslasten". Ein Welpe hat seine dollen 5 Minuten und braucht dennoch sehr sehr viel Ruhe und Schlaf, um alle Eindrücke zuv erarbeiten und in der Ruhe-Zeit muss er für deine Kinder absolut tabu sein... Ich bin mir nicht sicher, ob man sich einen Gefallen tut als Hundeanfänger mit Welpe und Kleinkind... Klar kann das super funktionieren, aber ein Welpe ist sicher nicht weniger Arbeit, als ein passender Tierheimhund, eher im Gegenteil.


    Und ein 10-12 Wochen alter Welpe wird nicht nach 2 Wochen Eingewöhnungszeit 6 Stunden alleine bleiben können.

  • Ich hab gerade mit unserem neuen Vermieter gesprochen. An sich kein Thema von ihm aus. Aber er würde uns dringend empfehlen, einen Welpen und keinen erwachsenen Hund zu nehmen, weil man da nie die Vorgeschichte kennt und er plötzlich losbeissen könnte vor allem bei kleinen Kindern.....hm...

    1) Glaub uns bitte, für einen Welpen sind 2 Wochen Urlaub nicht genug. Da rechne mit Monaten, von wegen Stubenreinheit, Grunderziehung (Name, Rückruf, Regeln des Alltags) und Aufbau des Alleinbleibens. Und ja, ein Welpe ist nichts anderes als ein drittes Baby, das noch nichts kann und alles erst lernen muss. Auch wenn Welpen im Alltag grösstenteils mitlaufen sollen ist das wirklich sehr anstrengend für die meisten Menschen.


    2) Ganz allgemein von meinem Erleben, die meisten Menschen da draussen, die schon seit Jahrzehnten Hundehalter sind, haben eher überholte Vorstellungen von der Hundehaltung. (1 Mahlzeit am Tag, Gassigehen um den Block, Bällchenwerfen zur Auslastung, Rudelstellung, etc.)
    Ich bin echt immer wieder erschrocken, wie wenig Menschen hier ihren Hund auch lesen können bei einfachen Sachen wie Unwohlsein, Pöbeln, etc. oder auch auf die Bedürfnisse ihres Hundes eingehen.


    Tl;dr - nicht jeder der Hunde hält hat auch Ahnung von ihnen.

  • Mit Tierheimhund habe ich keine Erfahrung, mit Welpe und Kleinkind schon.


    Ich denke, dass man einen Welpen auf gar keinen Fall innerhalb von zwei Wochen auf sechs Stunden alleine bleiben bekommt. Bei einem Großteil der Tierschutzhunde wird es vermutlich auch nicht möglich sein.


    Egal ob Welpe oder TS-Hund wird es wesentlich auf Prägung, Sozialisierung und passende Auswahl des Tieres ankommen. Dies kann ein versierter Züchter leisten und erfahrene, engagierte Tierheimmitarbeiter ebenso.


    Kleinkind im Kinderwagen und noch nicht leinenführiger Welpe empfand ich nicht als problematisch. Man muss geduldig sein und sich Zeit nehmen können. Ein Problem war es für mich nicht.


    Herumliegendes Spielzeug sollte meines Erachtens weder einem Welpe noch einem neu in die Familie kommenden Tierschutzhund zur Verfügung stehen. Da wäre mir das Risiko des Verschluckens in beiden Fällen zu groß.


    Tatsache ist, dass ein festgelegter Zeitpunkt der möglichen Übernahme und ein Zeitraum von nur zwei Wochen für (nahezu) jeden vierbeinigen Neuankömmling zu eng bemessen ist, um im Familienalltag perfekt „mitlaufen“ zu können.


    Wir hatten uns damals aus verschiedenen Gründen, gerade als Hundeanfänger mit kleinen Kindern, für einen Welpen entschieden. Bei uns lief es wirklich sehr gut. Elvis war aber auch der perfekte Welpe für uns und ist nun seit mehr als zehn Jahren unser Traumhund. - Vielleicht wäre es mit einem Tierschutzhund genauso glücklich gelaufen.


    Für mich ist das A & O, dass man den für sich richtigen Hund auswählt bzw. ausgewählt bekommt und bereit ist, viel Zeit, Einsatz und Disziplin aufzubringen. Denn man bekommt vom Aufwand her anfänglich eigentlich ein weiteres Kleinkind dazu. Dessen sollte man sich vollständig bewusst sein.

  • Nur um Euch zu beruhigen - nein, ich würde einen Welpen nicht nach 2 Wochen schon 6 Stunden allein lassen! Auf keinen Fall! und ehrlichgesagt ist mir persönlich ein erwachsener Hund auch deutlich lieber! Ich war nur echt irritiert, weil das ja auch ein Argument ist. Aber so oder so - ich habe mit meinem Mann gesprochen. Wir könnten es einrichten, dass insgesamt 3 Wochen jemand urlaubsmäßig zu Hause ist. Und dann geht auch noch einiges über homeoffice. Bei ihm, wie bei mir. Also ich denke, die Eingewöhnungszeit würden wir gut hinbekommen. Die Frage ist im Moment eher, wie es danach aussieht. Ich muss das für mich jetzt mal klären, ob und wann ein Hund Sinn macht bei unserem derzeitigen Leben. Und das verlangt Realitäts-Denken. Ihr habt mir alle auf alle Fälle wahnsinnig weitergeholfen bei dem Thema! Egal, ob der Hund bald oder später kommt!


    Und nein - wir wären nicht auf den Spitz fokusiert ;-) Aber es ist gut zu wissen, dass er so viele Fans hat :-)

  • Ich sehe hier auch eher einen second hand Hund als einen Welpen.
    Kann aber den Wunsch nach Welpen verstehen.
    Wenn das also euer Wunsch ist, schaut ob ihr das relisiertt bekommt und dem Aufwand gerecht werden könnt und wollt.
    Dann lass bitte aber auch die anhaltende Argumentation der "Vorgeschichte" ^^ (Das ist nicht böse gemeint)


    Aber wegen der Vorgeschichte, muss man sich eigentlich dann Sorgen machen, wenn man einen Hund holt, den man nicht kennt oder nie Gassi war.
    Und wenn man nicht gut recharchiert und auf einen schlechten Tierschutzverein/Tierheim vertraut.


    Hunde von guten udn sehr guten Pflegestellen, guten und sehr guten Tierheimen können eingeschätzt werden.
    Wenn du gut guckst, dass der Hund zu euch passt, ist es sehr sehr unwahrscheinlich dass er plötzlich anfängt zu beissen wegen seiner Vorgeschichte.
    Die wahrscheinlichkeit, dass ihr den Hund dann aus Unwissenheit so "verzieht" dass er sich nur noch mit beissen zu helfen weiß, ist mM nach größer.
    Das kann euch beim Welpen übrigens genauso passieren.


    Ich empfehle euch, solltet ihr einen erwachsenen Hund ins Auge fassen, mal bei einer guten Hundeschule/Trainer vorbeizuschauen.
    Sehr viele helfen (natürlich auch gegen eine Bezahlung) bei der Hundewahl, beraten und gehen mit ins Tierheim.
    Ein guter Trainer kann beim Gassi gehen und im Spiel schon einige Tendenzen erkennen.
    Wie der Hund reagiert in manchen Situationen. Geht er nach vorne oder eher zurück, wie hoch ist die Tolleranzsschwelle und frustrationstolleranz.
    Kann der hund "normal" kommunizieren und und und.
    Dinge, die man als Anfänger einfach nicht sieht.

  • Welpe lieber? Ich weiß nicht. Welpen sind niedlich, klar... aber 1. sind sie das nicht ewig und 2. machen sie vor allem in der Anfangszeit ja nochmal viel viel mehr Arbeit! Von demher nein, MIR sind sie nicht lieber. Ich hätte gern einen Hund, der bereits sozialisiert ist, stubenrein und einen netten Charakter hat. Wie es scheint muss ich mich da also auf die entsprechenden Mitarbeiter etc. verlassen... Ich verstehe aber die Argumentation meines Vermieters zum Thema Vorgeschichte. Und klar macht mir das dann erstmal Angst, wenn er mir von einem Pudel erzählt, der von seiner Mutter geholt wurde (ohne dem Wissen um die Vorgeschichte) und der dann seinen kleinen Sohn plötzlich angesprungen und gebissen hat... Sorry, aber ich habe kaum Erfahrung mit Hunden. Es gibt da so vieles zu bedenken. Deshalb bin ich ja hier. Ich will keinen Fehler machen! Ob es wirklich 100 pro so klappt, wie ich mir das vorstelle, steht dann ja nochmal auf einem anderen Blatt. Aber wenigstens will ich die bekannten Fehlerquellen bestmöglich vermeiden....


    Das heißt - wenn ich mir einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim holen möchte, muss ich a) erstmal kucken, welches Tierheim/Tierschutzverein etc. vertrauenswürdig ist (woran erkenne ich das?) und b) lerne ich ihn erstmal bei mehrmaligem Gassigehen kennen usw... letzteres hätte ich mir auch so gedacht. Einfach nur sehen und "nehm ich" is bei einem Hund nicht.


    Woher also weiß ich, ob eine Pflegestelle etc. gut ist oder nicht, so dass die das gut einschätzen können?" Ideal wäre natürlich eine Stelle, wo der Hund bereits mit Kindern und Katzen beobachtet werden konnten.


    Verziehen ist natürlich immer so ein Thema. Aber ich würde mit dem Hund schon auch gerne "arbeiten". Nicht nur spazieren gehen und Ball werfen.


    Das mit dem Hundetrainer ist auch ein guter Tip. Hierzu muss ich dann aber wiederum auch an einen geraten, der gut ist :D heieiei....

  • Ein Welpe ist wirklich ein Projekt über Monate. Und du kannst dir sicher sein, dass der Welpe auch gerne mal in dein Kind reinbeißen wird - Stichwort fehlende Beißhemmung. Wie gesagt, ich bin mit einer ganz tollen Tierheimhündin aufgewachsen - und nein, Tierheimhunde sind keine Bestien, die ohne Vorwarnung beißen. Der Rütter hat mal gesagt, dass statistisch gesehen die Leute nach drei Jahren mit einem Hund, den sie als Welpe bekommenn haben, mit den selben Problemen dastehen, als ob sie sich einen dreijährigen Hund aus dem Tierheim geholt hätten.


    Pro Welpe:
    - Kann man wirklich so fördern, wie man möchte
    - Züchter kann man sich aussuchen
    - "Kontrolle" über die Erfahrungen, die das Tier sammelt
    - Eigenschaften nach Rasse werden mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten
    - Süß sind sie!



    Contra Welpe:
    - Erfordert echt viel Zeit. Ich hab mir vor über anderthalb Jahren einen zugelegt, und das auch nur weil ich drei Monate Sommerferien hatte, mein Vater den Hund mit ins Büro nehmen kann, ich nach den Ferien mit an die Uni und eine 4,5-köpfige Familie ständig zur Verfügung steht. 6 Stunden alleine bleiben konnte meiner mit acht Monaten oder so.
    - Erfordert Management hoch zehn. Regale unzugänglich machen, in meinem Schlafzimmer gabs für ein Jahr keine Teppiche mehr, weil Welpi leider öfters des Nachts draufgekotzt hat...
    - Also zumindest ich brauche eigentlich viel Schlaf. Ich war wirklich froh, dass ich Ferien hatte und mein Hund einer von der schnellen Sorte war, der nach kurzer Zeit nachts schon fünf Stunden durchhalten konnte. Bis ich wieder acht Stunden Schlaf bekam, hats aber gedauert.
    - Welpenzähne sind wirklich verdammt spitz, deutlich schlimmer als wenn ein erwachsener Hund mal an deiner Hand knabbert. Und der meint das wirklich nicht böse, aber wenn dir das kleine Mistvieh mal vor lauter überdreht sein seine Beißerchen in den Arm hackt... Arghhh. Und nicht vergessen, ruhig bleiben und nicht den Welpen anschreien oder strafen.
    - Der fängt dann auch noch zu pubertieren an, und wenn du vorher dir nicht die Zeit genommen hast, weil du ja Arbeit und Familie hast, oder zu viele Fehler gemacht hast, nimmt dir dein ehemals süßes Welpi die Bude auseinander und du gibst sehr viel Geld fürn Trainer aus.


    Also wenn ich die Wahl gehabt hätte zwischen einem erwachsenen Hund und einrm Welpen, hätte ich definitiv den erwachsenen genommen. Da ich aber diese eine Rasse haben wollte, wurde es halt ein Welpe.

  • Und es gibt sehr viele Beißunfälle mit Kinder wo der Hund als Welpe in die Familie gekommen ist. Du weißt ja auch nicht, ob der Hund aufgrund seiner Vorgeschichte das Kind gebissen hat oder ob schlicht die Zeichen übersehen wurden. Bei vielen Beißvorfällen sind die Eltern überrascht dass es passiert ist und für viele kommt es auch sehr unvorhergesehen.
    Viele schätzen einen Tierheimhund falsch ein und schauen auf die falschen Dinge. Mir hat mal jemand erzählt, Tierheimhunde wären unberechenbar. Ein befreundete Familie hat einen geholt und mussten ihn dann zurückgeben, weil er einen Menschen gebissen hat. Als ich gefragt habe wie er sich bei den Spaziergängen im Tierheim benommen hat, haben sie gesagt er habe Menschen angeknurrt. Da fehlen mir die Worte, was dachten die sich dabei?
    100 prozentige Gewissheit hat man nie.
    Wichtig sind nicht nur die Erfahrungen die ein Hund mit Kindern gemacht hat sondern auch sein Charakter. Ist es eher ein unruhiges nervöses Tier oder eher gelassen und ein "Choutpotato" (das letzere ist besser). Geht er bei Konflikten eher nach vorne oder zieht er sich zurück? Findet er von selbst Ruhe, etc.

  • Jap, ich hätte gerne einen Couchpotatoe :-) Er sollte aber schon wenigstens mal "Wuff" machen, wenn jemand Böses kommt nachts ;-) Aber da ich von vornherein gegen einen Welpen war, bestärkt Ihr mich darin nur!

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