Zero Waste - Anregungen, Ideen und Austausch zum plastikfrei(er)en Leben

  • Wir sind in der Schule in Biologie öfters raus gegangen, um am Inn (Fluß) Müll zu sammeln - ich weiß nicht, ob die Schulen heute noch solche Aktionen machen.

    Zu meiner Schulzeit (und nein, sooo lange ist das noch nicht her) gab es folgendes an meiner Schule/ in meiner Klasse:


    Wenn eine Klassenfahrt anstand, wurde von unserer Klasse bzw. unserem Klassenlehrer nach Rücksprache mit uns und unseren Eltern beim Förderverein angefragt zwecks eventuellem Zuschuss (entweder für alle paar Euro oder für einzelne Schüler aus eher ärmeren Familien ein Großteil der Kosten).
    Das Geld gabs nicht einfach so, sondern gegen eine Leistung. Im Klartext: für einen Monat hat sich unsere Klasse aufgeteilt in 4 Gruppen und jede Gruppe hat einen Freitag nach der letzten Stunde den Schulhof gesäubert. Wir bekamen so kleine Greifzangen aus Holz und haben den ganzen herumliegenden Müll in die Tonnen befördert.
    Zugegeben - damals fand ich das Aufräumen durchaus bisschen doof :hust:
    Heute denk ich mir schon wahnsinn, wieviel ich dadurch doch geprägt und vermittelt bekommen habe. Tu was für deine Umwelt und sorge gleichzeitig dadurch dafür, dass auch dein Freund mitfahren kann, weil von dem Geld die Fahrt erschwinglich gemacht wurde.
    Keine Ahnung, wie geläufig sowas ist heutzutage, aber ich würde mir sowas in der großen Masse ehrlich wünschen.



    Achja, den TV Beitrag habe ich leider nicht mehr gefunden, aber hier einen Zeitungsartikel über die Mülltonnen mit Chip:
    https://www.waz.de/staedte/dui…heim-aus-id209168955.html

  • Tolle Aktion, @Lauretti!

    Wir sind in der Schule in Biologie öfters raus gegangen, um am Inn (Fluß) Müll zu sammeln - ich weiß nicht, ob die Schulen heute noch solche Aktionen machen. Gehen die überhaupt noch Wandertag (da lernt man eigentlich auch, dass man in der Natur und am Weg nichts liegen lässt).

    Zwei Wandertage sind zumindest bei uns an der Schule Pflicht.
    Außerdem gibt es jedes Jahr die RamaDama-Aktion ("Rama dama" könnte man in etwa mit "Räumen tun wir" übersetzen, auch wenn's nicht haargenau "unser" Dialekt ist, da müsste es nämlich "Rama dejma" oder so heißen.) Da ziehen Vereine, Schulen, Kommunion- und Firmkinder, Jugendgruppen usw. los und räumen einen Tag lang alles weg, was an Müll in der Gegend rumliegt.
    Macht dann auch Spaß, weil bei vielen ein richtiger Wettkampf draus wird: Wer sammelt mehr?
    Letztes Jahr hatten wir mit unserer Klasse eine große Plastik-Fasten-Aktion mit Ausstellung.
    Es passiert schon was an den Schulen. ;)

  • Außerdem gibt es jedes Jahr die RamaDama-Aktion

    RamaDama gibt's also noch?
    Da haben wir als Schüler auch immer mitgemacht.


    Ich muss ja sagen - hier in Schottland liegt leider viel mehr Müll rum als in Deutschland.
    Leider wird alles einfach hingeworfen und der ständige Wind macht es auch nicht besser... uns wurden schon ein paar Mal die Mülltonnen leer geweht. Nervig.

  • Bei uns gab es so etwas nicht. Weder in der Schule zu meiner Zeit noch jetzt. Außer mal Schulhof reinigen.
    Aber ich kann mich trotzdem nicht erinnern, dass zu meiner Kindheit so viel Müll im Wald herum lag. Wir sind ja immer im Wald unterwegs gewesen.

  • Bei uns gab es so etwas nicht. Weder in der Schule zu meiner Zeit noch jetzt. Außer mal Schulhof reinigen.

    Aus meiner eigenen Schulzeit kenn ich das auch nicht.
    Pausendienst haben bei uns die Klassen wochenweise im Wechsel. Ist sehr begehrt. Sehr viel liegt bei uns zum Glück nicht rum. Und Müll aufklauben ist auch überhaupt nicht mehr eklig oder dergleichen, wenn man es NACH der Pause machen darf. :p
    Wir haben auch in jedem Klassenzimmer Altpapier, Gelben Sack und Restmüll. Und da wird rigoros getrennt. Wehe, ein Schüler wirft sein Bonbonpapier in den Restmüll... :lol: Da schau'n die anderen Schüler seeeeehr genau.



    Aber ich kann mich trotzdem nicht erinnern, dass zu meiner Kindheit so viel Müll im Wald herum lag. Wir sind ja immer im Wald unterwegs gewesen.

    Da hast du allerdings recht.
    Du wenn man wirklich mal eine Fasche oder so was gefunden hat, war die von anno dazumal und irre spannend.

  • Ein komplett plastikfreies Leben ist sicherlich machbar, aber sicherlich schwierig. Es steckt ja ueberall drin.
    Plastikdosen benutzen wir schon. Zum Aufbewahren und Einfrieren von Lebensmitteln. Runde Gurkenglaeser faende ich da ziemlich unpraktisch, weil schlecht stapelbar. Die Dosen werden aber auch seit Jahren wiederverwendet. Und alte Glaeser werden zum Marmeladeeinkochen gesammelt.
    Frueher habe ich oft Alufolie oder diese duenne Lebensmittelfolie benutzt. Kannte ich so von meiner Mutter. Das versuche ich, zu vermeiden. Wenn ich eine Schuessel ohne Deckel habe, stelle ich da lieber einen Teller drauf, als mit Folie abzudecken. Fuer die Kueche haben wir uns einen Satz Edelstahlschuesseln in verschiedenen Groessen zugelegt. Alle mit Deckel. Das ist praktisch zum Aufheben und man kann sie auch auf den Tisch stellen zum Servieren.
    Muelltrennung machen wir schon ewig. Auch unseren Feriengaesten in Deutschland haben wir die Moeglichkeit geboten. Ich habe sogar zwei Komposter aufgestellt. Es wird gut angenommen.


    Z.Zt. lebe ich ja noch in Thailand und auch hier trennen wir von Anfang an unseren Muell. Zeitungen, Glas, Dosen und Plastik wird in grossen Behaeltern gesammelt und wenn genug beisammen ist, verkauft. Da kommt regelmaessig ein Mann mit einem Lastenfahrrad und kauft die Sachen auf. Man bekommt einen Kilopreis dafuer, der Betrag ist minimal, aber man hat ein besseres Gewissen. Viele Leute trennen nicht, aber spaetestens auf den Muellhalden wird das wieder auseinandersortiert. Kompostieren funktioniert hier auch. Durch die Waerme ist der Durchlauf sogar recht schnell und ich habe immer gute Blumenerde.


    Es ist aber wirklich erschreckend, wie schnell sich so ein gelber Sack fuellt. Da werde ich in Zukunft auch mehr drauf achten. Auf Eure Anregung hin, habe ich mir im Internet bereits einen Unverpackt-Laden in meiner Naehe gesucht.


    Uebrigens erinnere ich mich noch gut daran, das es eine solche Aktion bereits Anfang/Mitte der 80er Jahre gab. Da konnte man bei Budni Milch zapfen, Waschpulver und Putzmittel abfuellen und eigene Gefaesse mit in den Supermarkt bringen. Auch fuer Aufschnitt und Salate. Das wurde dann allerdings recht schnell aus Hygienegruenden wieder eingestellt.


    Gruss aus Bangkok
    Soidog

  • Was für ein wunderbarer Thread! Hab ihn jetzt erst entdeckt und werde den auf alle Fälle nachlesen (wird aber ein paar Tage dauern).


    Wir kaufen schon seit langem gerne in Bioläden ein, seit 3 Jahren haben wir auch unseren Stammbioladen gefunden, wo wir jede Woche einkaufen. Dort bekommen wir Käse von der Theke, Joghurt, Buttermilch und Milch in Gläsern und Flaschen. Ich benutze fast nur Hafermilch, die bekomme ich leider nur im Tetra-Pak. Allerdings ist der Hafer dafür am Bodensee angebaut worden und hat daher keinen allzu große Strecke zurückzulegen.


    Obst und Gemüse kaufen wir lose - nur loser Spinat wird in Tüten abgepackt, die ungewaschenen Karotten (halten einfach besser) werden in alten Zeitungen eingepackt. Außerdem achtet die Inhaberin darauf, dass sie kein Hybrid- und CMS-Gemüse (männlich steril) verkauft. Das ist für mir sehr wichtig, da ich im Umweltschutz aktiv bin und mich da vor allem für die Kulturpflanzenvielfalt einsetze (Falls jemand aus Oberschwaben kommt und Hobbygärtner ist: Am 17.03. findet unser 2. oberschwäbisches Saatgut-Festival in Bad Schussenried statt, mit um die 30 Aussteller und interessanten Vorträgen).


    Passierte Tomaten kaufe ich in Flaschen und den Apfelessig, den ich am meisten benutze, gibt es in der Mehrwegflasche. Getrocknete Bohnen habe ich von einem lieben Bekannten aus dem Garten bekommen - verpackt in wiederverwendeten Marmeladengläsern. Ansonsten baue ich auch sehr viel Gemüse selbst an, da fällt dann (außer Samentütchen, sofern ich das Saatgut nicht selbstgewonnen habe) kein Müll an.


    Beim Deo habe ich schon versucht, auf Natron umzusteigen, allerdings mit dem Problem, dass sich die Haut an den Achseln abgelöst hat. Haarseife bzw. Shampoo am Stück haben wir auch schon einige Zeit verwendet, allerdings ist es a) umständlich, welche zu bekommen und b) meistens sehr teuer. Werde mich aber mal in dem bereits verlinkten Shop mal umschauen. Körperseifen habe ich auch längere Zeit verwendet, mag ich total gerne. Nur die Aleppo Seife fand ich jetzt geruchlich nicht so der Hit ;-) Da möchte ich gerne wieder umsteigen von Duschgel auf Seife. Zum Händewaschen verwende ich nur Seife am Stück aus dem Bioladen, da ich die besser vertrage. Nur meine Familie mag weiterhin Seife aus dem Spender verwenden :(


    Dennoch fällt auch bei uns einiges an (Plastik-)Müll an :( Wir tätigen auch ca. den halben Wocheneinkauf nach wie vor im Discounter :( Zwar bestellen wir 1-2x jährlich eine gemischte Rindfleischkiste im Bioladen, aber wir kaufen nach wir vor auch einiges an Wurst und Fleisch im Supermarkt. Auch TK-Produkte (gibt es bei uns im Bioladen so gut wie nicht), Getränke (allerdings nur in Mehrwegflaschen aus Glas), Hygieneartikel etc. kaufen im Supermarkt.


    Seit wir Cassy haben, fällt natürlich auch einiges an Hundefutterdosen an. Allerdings scheue ich den Schritt, für den Hund zu kochen (muss ja auch für die Familie kochen).

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