Zero Waste - Anregungen, Ideen und Austausch zum plastikfrei(er)en Leben

  • Apropos Foodsharing... ich war da heute wieder einmal total erschrocken. Bin auch schon länger dabei und habe seitdem leider sogar eine zweite gelbe Tonne, weil ich den Fairteiler betreue (der steht neben meinem Haus) und ich daher häufig Verpackungen von geretteten Sachen entsorgen muss.


    Heute dann war ich das erste Mal im Morgengrauen bei einer Großbäckerei retten... es war einfach furchtbar. Also, nicht das Retten an sich natürlich. Ich bin wirklich mengenmäßig schon vieles gewohnt, Großmarkt, Supermärkte, Palettenabholungen von Säften... aber DAS... Du stehst da und räumst Backwaren in deine Kisten und während du das tust, werfen die Mitarbeiter nonstop weg. Warum? Weil auch nonstop neue Sprinter eintreffen die voller Retouren sind. Den gesamten Morgen. Ich hab soviel eingepackt bis das Auto fast geplatzt ist, aber ich weiß, dass alle Organisationen inklusive Foodsharing gemeinsam ungefähr 1/3 von dort retten und 2/3 weggeworfen wird (2000kg am Tag- in die Tonne). Es ist zum Heulen. Das ging wie am Fließband dort. Und das sind wirklich krasse Sachen da, Torten, Kuchen, Puddingteilchen, belegte Brötchen, Pizza...


    Ich, meine Familie, die Abholer beim Fairteiler, meine Straße, mein Dorf... sind jetzt bis nächste Woche versorgt. Dann stehe ich wieder um 4 auf und fahre dahin, um zu heulen und zu retten, was ich reinkriege.


    Dieses System ist so krank. :(

  • Ja, weil die Leute bis der Laden zu macht alles kaufen können wollen. Früher war das normal, dass man bestimmte Sachen beim Bäcker gegen Abend nicht mehr bekam. Heute gehen die Kunden dann einfach woanders hin.


    So langsam wird es allerdings schwer als Kunde wo zu kaufen, wo nicht massenhaft weggeworfen wird, weil alle sich dem System ja anpassen ... Ein Teufelskreis.

  • Tja, da wird über kurz oder lang der Gesetzgeber gefragt sein. Anders wird es nicht möglich sein, diesen Wahnsinn zu beenden.

    Alle schimpfen über Verbote, aber vernünftiges und vorausschauendes Handeln liegt den Menschen einfach nicht.


    Containern bleibt verboten, und dann soll man sich dieses völlig obszöne Wegwerfen angucken und nicht durchdrehen vor Wut und Verzweiflung.


    Danke, dass du das machst Stachelschnecke

  • Ich bin so froh dass ich da im Laden nie Berührungspunkte mit hatte. Es wird einfach praktisch nichts weggeschmissen, außer es ist schlecht.

    Und ja, bei einem kleinen Laden geht das. Aber es gibt halt dann unter Umständen schon um zehn ein bestimmtes Brot nicht mehr.

    Die Leute die bei uns einkaufen finden das in Ordnung und gut so:herzen1:

  • Mal etwas Positives: bei uns hat ein Unverpackt-Laden aufgemacht! Gut, wir müssen da mit dem Auto hinfahren, aber da er in der gleichen Straße liegt wie der Hundefutter-Laden, ist das gut zu verbinden.

    Und Joghurt und Quark kaufen wir fast nur noch im Hofladen in Pfandgläsern. Das ist prima, weil ich da mit Bolero hinlaufen kann. Es muss sich alles noch ein bisschen besser einpendeln, aber zumindest ein paar kleine Veränderungen sind schon etabliert:tropf:

  • zu uns kommt jetzt ein Bio'Auto...das liefert Biosachen von der Umgebung 1x wöchentlich. Ich war soo traurig das das Biogeschäft 3 Orte weiter zugemacht hat. Nu gibts zumindest etwas Ersatz.

  • Wow, das klingt toll! Bei uns gibt's das leider gar nicht...


    Habe heute nach der Winterpause das erste Mal wieder auf unserem spärlichen Wochenmarkt eingekauft - mit selbst gehäkeltem Einkaufsnetz!

  • Ich musste heute ausnahmsweise, da ich erkältet bin, im Rewe statt im Unverpackt-Biohof einkaufen (Fahrt ist kürzer und das Einkaufen geht schneller - mit Kreislaufproblemen schon wichtig).

    Ich war echt schockiert. Lose und verpackte Zwiebeln nur aus Israel, Neuseeland, Ägypten. Also habe ich Schalotten im Netz auf Frankreich genommen.

    Lose Möhren nur aus Israel usw - also verpackt aus Deutschland.

    Kartoffeln genauso aus weit entfernten Ländern. Also im Netz aus dem Nachbarort gekauft.


    Das ärgert mich alles so. Ich kaufe auch nur wenig Bananen (2-3 pro Woche) und da immer die einzelnen, da die sonst oft weggeworfen werden müssen. Ich versuche möglichst regional und saisonal einzukaufen und gebe dem dann vor der Verpackung auch den Vorzug.

    Und dennoch fühle ich mich schlecht, wenn ich Verpacktes kaufe.

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