BARF - Allgemeiner Talk-Thread Teil III

  • Danke, find ich total spannend, eure Erfahrungen! Ich hab mir jetzt zwei der empfohlenen Bücher bestellt, behalte aber im Hinterkopf, dass das keine Bibeln sind. Danach werd ich wohl ins Gespräch mit der Verkäuferin hier vor Ort gehen und auch nochmal mit unserem Tierarzt sprechen, der barft selbst meines Wissens nach.

    Und dann mal schauen, noch haben wir einen 5-Kilo-Sack Futter da, und bis auf den hohen Kotabsatz verträgt meine Hündin das auch gut.

  • Die Argumentation, dass man Menschen auch nicht nach Plan füttert, beißt sich selbst etwas in den Schwanz, weil der Hund eine andere Spezies ist. Dementsprechend hat er andere Bedarfswerte, etc.

    Wobei ich dazu sagen möchte: Wäre es wirklich eine ausgewogene Ernährung wie auch ein "Allesfresser Mensch" essen würde, wäre es vermutlich in meinen Augen nicht so fehleranfällig wie seitdem die Idee im Raum steht, der Hund sei ja quasi noch ein Wolf.

    Außerdem kann ein Mensch sich äußern, dass er jetzt unbedingt XYZ haben möchte. Das kann ein Hund zwar auch, aber ich behaupte mal, das erkennen die wenigsten (wenn zB flying paws das erkennt bei ihren Hunden, glaub ich schon, dass sie das richtig erkennt. Oma Paschulke würde vermutlich daraus schließen, dass ihr Hund einen chronischen Mangel an Leberwurstbrot hat *Achtung Scherz)

    Einen Staatsakt würde ich auch nicht draus machen - nur wenn man nichts weiß, macht es Sinn, sich das Wissen, was es gibt, zumindest mal grob anzueignen.

  • Sorry, ich wollte dir nicht zu nahe treten.

    Ich bin nur irritiert, weil die Rechnungen nach MeyerZentek und die von S. Simon einen identischen Proteinbedarf liefern.

    Und in diesen Thread immer geschrieben wird, das sei zu hoch.

    Und das versteh ich eben nicht.

    Beim Barden wird nicht empfohlen, 80 % der Gesamtmahlzeit hoch Proteinhaltig zu füttern.

  • Ich bin nur irritiert, weil die Rechnungen nach MeyerZentek und die von S. Simon einen identischen Proteinbedarf liefern.

    bei mir nicht :ka:

    Ich kann mal den Rechenweg für Ares (29 kg) skizzieren.

    Ein Hund braucht etwa 5,5 g Protein pro Tag pro kg Stoffelwechselgewicht (laut Meyer/Zentek).

    Das Stoffwechdelgewicht errechnet man, indem man das Körpergewicht mit 0,75 potenziert.

    Bei Ares mit 29 kg wäre das Stoffwechselgewicht also gerundet 12,5 kg.

    Das macht einen Proteinbedarf von ungefähr 69 g pro Tag.

    Fleisch enthält ungefähr 20 % Protein.

    Er braucht also ungefähr 350 g Fleisch pro Tag, um seinen Proteinbedarf zu decken.

    Bei Barf nach Swanie Simon würde man ihn (aktiver Hund) wohl mit 3 % vom Körpergewicht füttern.

    Macht eine Futtermenge von 870 g.

    70 % Tierisches davon sind 609 g.

    Bei einem Proteingehalt von 20 % nimmt er dabei 122 g Protein pro Tag auf.

    Bei 80 % Tierisches wären es 696 g und eine Proteinaufnahme von 139 g.

    Also knapp das Doppelte von seinem eigentlichem Proteinbedarf.

    Meyer/Zentek empfiehlt bei großen Hunden auch nicht mehr als 4 g Protein pro kg Körpermasse pro Tag. Das wären bei Ares 120 g. Sowohl bei 70/30 wie auch bei 80/20 Fütterung nach Swanie Simon würde er also zu viel Protein aufnehmen.


    Ich habe das auch bewusst knapp berechnet, weil meine Hunde nicht nur ihr Hauptfutter bekommen. Sie bekommen im Training viele Leckerlis und sie bekommen noch Kaukram. Das erhöht die Proteinaufnahme ja auch noch mal.

    Da will ich nicht, dass sie schon vom reinen Hauptfutter her deutlich über den Bedarfswerten liegen.


    und zum Thema: für sich selbst macht man ja auch keinen Ernährungsplan. Wenn man sich mal anschaut, wie viele Menschen Probleme mit Übergewicht oder mit Erkrankungen, die auch eine falsche Ernährung zurück zu führen sind, zu kämpfen haben, wäre das oft vlt gar keine schlechte Sache, wenn sich der ein oder andere mal etwas genauer mit Ernährung befassen würde.

  • miamaus2013

    Danke für die ausführliche Erklärung!

    Noch zum Ernährungsplan für Menschen: Da liegt das Problem meistens ja nicht darin, dass der Mensch nicht weiß, was gesund wäre, sondern sich wissentlich für die Pizza, die Schokolade, die Chips etc entscheidet statt dem abendlichen Gurken-Karotten-Snack ;)

    Aber klar, ich als Mensch kann bewusst das Risiko einer ungesunden/falschen Ernährung eingehen - und muss halt dann auch ggf mit den Konsequenzen leben. Der Hund hat diese Wahl nicht.

  • DANKE!!!

    Ich nehme deine Zahlen, ohne jetzt nochmal nachzurechnen, weil ich genauso gerechnet habe.

    Laut M/Z 4. Auflage 1998 Seite 70 benötigen Hunde im Erhaltungsstoffwechsel 5 g Rohprotein/KG KM (hoch 75) /Tag

    Bei Ares mit 29 kg wäre das Stoffwechselgewicht also gerundet 12,5 kg.

    Das macht einen Proteinbedarf von ungefähr 69 g pro Tag.

    Auf Seite 70 geht es weiter mit:

    "insbes. kleinere Hunde ...., sollte die Proteinzufuhr während der Zeit des Haarwechsels......Herbst und Frühjahr um 20% erhöht werden."

    Weiter auf Seite 71:

    "Die Proteinversorgung sollte proportional zur zugeführten Energiemenge ansteigen, da aufgrund der höheren Futteraufnahme auch erhöhte endogene Stickstoffverluste anfallen und es bei Belastungs- und Stresssituationen günstig ist, die schnell verfügbaren labilen Proteinreserven aufzufüllen und ausreichend Aminosäuren für die Glukoneogenese bereitzustellen....wobei für Sport- und Arbeitshunde eine Relation von rd, 10g/1MJ einzuhalten ist. Nach neueren Untersuchungen ist die Proteinzufuhr bei Sporthunden aufgrund positiverEffekte .....besonders zu beachten....eine übermässige Eiweissversorgung ist allerdings bei Leistunggshunde zu vermeiden....."

    ....siehe Kapitel 6 Gebrauchs- und Sporthunde S.155 "Die Relation von verd. Rohprotein zu ums. Energie sollte bei Arbeitshunden wie im Erhaltungsstoffwechsel 10g/1Mj betragen

    Aufgrund der höheren Futtermenge (1,5 - 3fach gegenüber dem Erhaltungsstoffwechsel) wird der Mehrbedarf des Arbeitshundes an Protein bei der genannten Protein/Energierelation im Futter sicher gedeckt."

    Soweit bin ich bei dir ...

    Also mein Hund wiegt 30 Kg. Also rechne ich jetzt auch mit 69 g Rohprotein/Tag

    Zur Futtermenge nach den üblichen Barfrechnern:

    Bei Barf nach Swanie Simon würde man ihn (aktiver Hund) wohl mit 3 % vom Körpergewicht füttern.

    Bei Barf nach Swanie Simon würde man ihn (aktiver Hund) wohl mit 3 % vom Körpergewicht füttern.

    Macht eine Futtermenge von 870 g.

    70 % Tierisches davon sind 609 g.

    Bei einem Proteingehalt von 20 % nimmt er dabei 122 g Protein pro Tag auf.

    Was ich per se nicht als zu hoch empfinde nach den Ausführungen von M/Z , siehe oben : "Aufgrund der höheren Futtermenge (1,5 - 3fach gegenüber dem Erhaltungsstoffwechsel) wird der Mehrbedarf des Arbeitshundes an Protein bei der genannten Protein/Energierelation im Futter sicher gedeckt."

    Mein gleich schwerer Collie (30 Kilo), bkommt nicht wie Ares 3 % sondern nur 2% und liegt bei 80 gr Protein am

    Also 70 pro Tag ist Mindestempfehlung und 80 bekommt er.

    Kannst du dazu noch mal Stellung beziehen? Mache ich irgendwas absolut falsch? Ist da ein riesiger Rechenfehler drin?

  • Darf ich mich da gleich nochmal dranhängen? Wann würdet ihr einen Hund denn als aktiv oder sogar Arbeitshund einstufen? Gibt es da Richtlinien?

    Wenn er einen Job regelmäßig macht oder einen Sport mehrmals die Woche, bei dem er körperliche Höchstleistung macht und in der Zwischenzeit auch im Zweifel Physio-Muskelaufbau und so.

    Wenn der Hund nur fröhlich viel herumrennt und gern tobt und spiel und am Wochenende mit Wandern geht und einmal die Woche mit am Rad läuft und dann noch die eine Agi-Stunde hat, wäre es für mich kein besonders aktiver Hund/ Arbeitshund.

    Allerdings sieht man, wenn die Energiebilanz nicht stimmt (dazu zählt nicht Eiweiss! Das bezieht sich auf Fett/aufgeschlossene Kohlenhydrate) - dann sollte es mehr oder weniger Energie geben.

  • Wenn er einen Job regelmäßig macht oder einen Sport mehrmals die Woche, bei dem er körperliche Höchstleistung macht und in der Zwischenzeit auch im Zweifel Physio-Muskelaufbau und so.

    Wenn der Hund nur fröhlich viel herumrennt und gern tobt und spiel und am Wochenende mit Wandern geht und einmal die Woche mit am Rad läuft und dann noch die eine Agi-Stunde hat, wäre es für mich kein besonders aktiver Hund/ Arbeitshund.

    Allerdings sieht man, wenn die Energiebilanz nicht stimmt (dazu zählt nicht Eiweiss! Das bezieht sich auf Fett/aufgeschlossene Kohlenhydrate) - dann sollte es mehr oder weniger Energie geben.

    Danke, das wäre jetzt auch meine instinktive Einschätzung gewesen :)

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