Entscheidungshilfe benötigt - Schäferhund oder Labrador?


  • Ich würde eindeutig zum DSH tendieren. Der scheint sowohl von seinem bisherigen Leben her als auch gesundheitlich dann deutlich stabiler und er ist ein Jahr älter.


    Bzgl des Alleinseins, ja das kann gut ein Problem sein, 3 Wochen werden kaum reichen. Aber evtl kann man ja eine Übergangszeit mit einer Wartezeit im Auto koppeln?


    Viele Hunde (und wenn er im Sport war er ganz sicher auch) können sehr gut im Auto warten. Und solange er genug Platz hat, sich gut und gemütlich hinlegen kann, sollte das für einen DSH auch im Winter kein Ding sein.


    Wenn ihr nicht den lustigen Schnullibulli-Spieler unter Hunden erwartet sondern auch damit klarkämt, wenn es mal Exemplare gibt, die er eben nicht mag (zB weil die hysterisch-quirrlig oder dreist sind) würde ich den eindeutig vorziehen.


    Vom Labbi würde ich in diesem Fall sowohl verhaltenstechnisch (Unsicherheit ist immer das Schwierigste zum Bearbeiten) und auch gesundheitlich (Retriever sind leider auch keine gesunde Rasse und der ist halt nicht mal aus kontrollierter Zucht) absehen.

  • Ich würde von beiden Hunden Abstand nehmen. Beide Hunde haben gehörige Baustellen, an denen ihr als im Grunde Hundeanfänger schwer zu knabbern haben würdet.


    Beim Aussuchen eines Hundes muss es Click machen. Ihr wollt euch zwischen 2 Hunden entscheiden, die eben wohl gerade verfügbar sind, besondere Empathie für einen lese ich aber nicht raus.


    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, ich würde keinen Hund mehr nehmen, von dem ich schon vorher weiß, dass einiges auf mich zukommen wird. Und in eurem Fall wird dies bei beiden Hunden der Fall sein.


    Ein Schäferhund, der 3 Jahre ist und nicht allein bleiben kann. Wie wollt ihr das handeln? Das kann mit etwas Übung funktionieren, kann aber auch schief gehen, und dann habt ihr ein richtiges Problem. Ich verweise einfach mal auf die entsprechenden Threads hier.


    Ein Labbi, der schon mehrfach seine Familie wechseln musste? Wisst ihr die Gründe? Wisst Ihr, woher er ursprünglich stammt?


    Ihr wollt einen einfachen Hund, der alles mitmacht, freundlich ist und auch mal auf die Hundewiese kann. Da wärt ihr bei beiden falsch.


    Ich habe hier einen extrem Angsthund sitzen, zudem schwer krank. Gesagt wurde mir vom Tierheim, der ist ein bisschen ängstlich und zurückhaltend, das ist leicht in Griff zu bekommen. Ich arbeite jetzt intensiv seit April mit ihm mit einer Trainerin, die ich wöchentlich für Einzelstunden sehe. Es wird besser, aber ein unkomplizierter Mitlaufehund wird er nie werden.


    Mein Rat wäre: schaut euch weiter um, sucht nach einem Hund, der nicht zu große offensichtliche Baustellen hat. Und sucht nach einem Hund, für den sofort Empathie da ist und es Click macht.

  • Ich habe auch einen DSH. Es ist mein erster Hund, davor nur in der Familie und als Kind Hunde gehabt. Aber ich bin richtig auf die Welt gekommen...Ich steh mit ihm minimum 2 mal in der Woche auf dem Hundeplatz, weil er einfach nur ausgeglichen ist, wenn er Arbeiten kann. Minimum auf einem der täglichen spaziergänge steht training an, sei es fährten legen oder UO oder Geschicklichkeit oder Kopfarbeit/Suchspiele zu Hause. Ein Teil vom Futter wird nur über die Hand gegeben. Aber genau darauf habe ich richtig Lust. Ich will mit meinem Hund arbeiten und jedes Training ist ein neues Highligt für mich. Der Hund passt wie die Faust aufs Auge Aber...was ich nicht bedacht habe, ist das mein Vater den ihn in Urlaub nimmt, wirklich mehr als Überfordert ist mit dem guten Tier...und der Klopskopf da einfach nur noch Mist macht, weil ihm einfach langweilig ist.

    Das ist glaube ich nicht innerhalb einer Rasse verallgemeinerbar.
    Und hängt glaube ich auch damit zusammen, daß du das so willst und daß dein Vater nunmal nicht Hauptbezugsperson ist. Andere betrachten Bewachen und Beschützen als Fulltime -Job (dann brauchen sie auch was zum Bewachen und Beschützen, sonst wird es langweilig und die Hunde unausgelastet). Wieder andere stehen eher auf den Kick beim Jagen. Dann gibt es welche die darin aufgehen, wenn sie Frauchen zum Lächeln bringen-egal bei was. Und dann gibt es gibt noch zig andere.


    Der Hund wurde doch kennengelernt, fur gut befunden, jetzt werden eher noch potentielle Zweifel abgeklärt. Und ich finde jetzt absolut nicht, daß der Hund übermäßig problematisch klingt. Er ist mit drei jahren gefestigt im Wesen und kann eben besser draußen alleinebleiben. Da er das nicht lange tun müßte, wäre ein großer Zwinger eine Alternative.

  • Ein Hund, der Zwinger kennt und damit nichts schlechtes verbindet, aber alleine in der Menschenwohnung jault...
    Also ganz ehrlich, da geht mir das Hundewohl vor der Ästhetik.

    Natürlich :smile: es gibt halt immer verschiedene Sichtweisen.
    Ich sehe einen sicheren Ort, ausbruchsicher und auch einbruchsicher :smile:
    Ein Ort an dem der Hund seine paar Stunden Alleinesein entspannt durchpennen kann.
    Man kann aber auch die dicken, fiesen Gitterstäbe sehen, ohne Aussicht auf Entkommen...
    Weisst was ich meine?
    Wenn man zu Zwingern eh schon nicht so ein gutes Verhältnis hat, sieht es einfach heftig aus :ka:
    Dass das Wohnzimmer nicht viel anders ist, ist für uns Menschen halt schwer zu erkennen.



    aber wenn der DSH bislang zum Arbeiten genutzt wurde und gezielt für das gekauft, ist die Wahrscheinlichkeit auch hoch, dass er aus einer Zucht kommt die genau auf solche Arbeitstiere wert legt.


    Sälü @Lara&Aik :winken:
    Der Hund ist ja auf einer Pflegestelle (?) und ist bekannt, von dem her ist's unwahrscheinlich dass er abhebt und eine durchgeknallte Platzkanone ist :smile: Sie wollen ja auch arbeiten mit dem Hund, man muss nicht zwingend in einem Verein sein um den Hund anständig auszulasten. Grad Suchspiele und Fährten ist doch genial :smile:
    Das wäre mit dem Labbi auch nicht viel anders.
    Aber ich find's sehr gut dass Du die negativen Aspekte aufzeigst :gut:
    Ich selbst geh' immer vom Schlimmsten aus, wenn ich gewillt bin, das zu ertragen, ist's okay :lol:

  • Ich habe eine Freundin, die eine tolle Schäferhündin hat.
    Diese Hündin lebt, wenn ihre Familie da ist im Haus und wenn sie arbeiten müssen, hat sie ein Gartenhaus inkl. Zwinger mit Hütte und Wärmelampe und verschiedenen Liegeplätzen.
    Wäre das nicht eine Option für euch, falls der Schäferhund draußen ruhig ist und nur drinnen heult, wenn er alleine ist?


    Meine Stimme für den DSH, wenn ihr bereit seid, mit ihm zu trainieren.
    Ein geselliger Hundewiesenhund wird das allerdings nie.
    Gruppengassi okay, aber nur mit wachen Augen und Management.
    Schäferhunde sind Arbeitstiere und suchen sich eine Beschäftigung, wenn man ihnen keine bietet.
    Das solltet ihr bedenken.

  • Guten Morgen zusammen,


    zum Thema "Hundewiese". Es ist nicht unser primärer Wunsch mit dem Hund täglich auf die Wiese zu gehen und das dann unter "Auslastung" abzustempeln. Vielmehr wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass mir regelmäßige Sozialkontakte für den Hund wichtig sind. Ob das dann ausgesuchte Hundekontakte sind oder eben die Wiese ist für mich nebensächlich, ich möchte einfach nur, dass die Fellnase sich regelmäßig mit Artgenossen austoben kann.


    Ich habe jetzt hier einige Male rausgelesen, dass man die Sozialisierung des Labbis nachholen könnte. Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass ich die schlechte Sozialisierung maximal abschwächen, aber niemals wieder aushebeln kann. Daher ja auch meine Bedenken beim Labbi. Würde ich sowas denn genauso angehen wie beim Welpen?


    Der Schäfi sitzt nicht in einem Tierheim, sondern in einer Notstelle speziell für Gebrauchshunde. Wir sind auf ihn gekommen, weil er von dort als reiner Familienhund beschrieben wurde. Eben triebschwach und für Sportler "langweilig". Das klingt also erstmal passend wie die Faust aufs Auge. Beim Recherchieren die letzten Tage habe ich Infos über die Eltern geben lassen. Beide haben die IPO3 und sind reine Gebrauchshunde. Meine "Befürchtung" ist wie Lara&Aik schrieb, dass unser "0815" Programm ihm nicht gerecht wird. Das gepaart mit dem Thema des allein bleibens hält mich beim Schäfi zurück. Ich glaube zwar nicht, dass die Betreuer ihn absichtlich falsch beschreiben (was hätten die davon?), aber bei den Elterntieren wurde mir schon irgendwie mulmig.


    Im Prinzip ist auch nur wegen dieser Bedenken der Labbi ins Spiel gekommen. Einen unerzogenen Labrador traue ich mir mit Hilfe einer guten HuSchu und ggf. auch ein paar Einzelstunden zu. An Geduld und Konsequenz mangelt es mir nicht. Und wenn es eben dauert, dann dauert es. Rein vom Herzen her gefällt mir der Schäferhund einen Ticken besser. Aber eine reine Herzensentscheidung finde ich bei der Wahl eines Begleiters für hoffentlich viele Jahre falsch. Die Idee mit dem Zwinger ist mir bisher noch überhaupt nicht gekommen muss ich sagen. Ich belese mich da mal drüber und schaue, was sich für uns gut anfühlen und finanziell realisieren ließe.


    Zum Thema "warum muss es einer dieser beiden Hunde sein". Müssen muss natürlich nichts. Klar ist einfach nur, dass es ein erwachsener Hund sein soll. Einen unbelasteten Welpen mit nur drei Wochen Eingewöhnung an uns zu gewöhnen und ihn dann drei Stunden allein lassen ist für mich ganz persönlich keine Option und auch nicht artgerecht (Ich möchte damit niemanden angreifen, jeder muss das für sich und seinen Hund selbst entscheiden). Ich habe also einen festen Zeitpunkt, welcher sich anbietet einen Hund aufzunehmen. Mit diesem Zeitpunkt und unseren Vorstellungen sind wir los und haben in umliegenden Tierheimen, Tierschutzorgas und im Netz nach passenden Hunden geschaut. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass ich einen erwachsenen Hund ohne Baustellen finde, wenn ich einen konkreten Zeitpunkt habe, wo ich ihn übernehmen möchte. Von den Hunden welche wir uns angeschaut haben, kommen diese zwei am ehesten Infrage. Der Rest ist "Geschichte"... ;)


    Für mich bleiben also drei Fragen:


    - wenn ich den Schäfi die Probewoche über nach Hause hole, zeigt er mir genug von seinem Temperament um einschätzen zu können, ob wir ihm gerecht werden oder nicht?
    - würde sich das Territorialverhalten und die Verträglichkeit sich von einem jetzt humanen und gut verträglichen Wesen tatsächlich so drasitisch ändern können, nur weil er ein neues Zuhause hat?
    - ließe sich die Sozialisierung vom Labrador wirklich soweit nachholen, dass es realistisch ist, aus ihm einen gut führigen und umweltsicheren Hund zu machen?

  • Ich will euch wirklich keine Angst machen aber wenn der DSH bislang zum Arbeiten genutzt wurde und gezielt für das gekauft, ist die Wahrscheinlichkeit auch hoch, dass er aus einer Zucht kommt die genau auf solche Arbeitstiere wert legt


    Da die Ahnentafel ja vorhanden ist, lässt sich das mit einem einzigen Blick überprüfen, wenn jemand ein bisserl Ahnung hat.
    Da muss man nicht mutmaßen und abwarten.



    aber bei den Elterntieren wurde mir schon irgendwie mulmig.


    Wer sind denn die Eltern?
    Gern auch per PN

  • Einfach auf den Namen über dem Avatar clicken, dann kommst du ins Profil des betreffenden Users.
    Da siehst du dann oben rechts zwei Sprechblasen, das ist die PN Funktion ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!