Zweithund für einen Angsthund...(und für mich)

  • Ich habe meinen Mann. Wenn wir nur können gehen wir zusammen spazieren.


    In der erster Zeit würde ich mit den Hunden getrennt spazieren gehen :) Vor allem um den Neuling kennen zu lernen.

  • Ich glaube halt nicht, dass es man von einem Nachmittag mit einem anderen Hund darauf schließen kann, wie es mit einem permanenten anderen Rudelmitglied wäre. Vor allem, wenn man selbst den anderen Hund nicht ordentlich führen muss. Natürlich kann es sein, dass das Selbstbewußtsein deines anderen Hundes wächst. Aber was, wenn nicht? Hast du einen Plan?
    Wenn du dir so sicher bist, dass du einen anderen Hund dazu nehmen möchtest, warum fragst du dann, ob du es überhaupt tun sollst?

  • Sie schreibt doch gar nicht, dass sie den anderen Hund nicht vernünftig führen kann. Im Gegenteil soll der ja schon relativ alltagstauglich sein und durch den Zweithund lediglich an Selbstbewusstsein gewinnen. Klang für mich jetzt zumindest nicht so, als würde sie für einen “kaputten“ Hund ein Allheilmittel suchen.


    Edit: entschuldige bitte, habe dich missverstanden. Du meinstest den neuen Hund, oder?

  • Unser Eddie ist ein Angsthund, vielleicht depriviert, jedenfalls ganz sicher nicht normal, an den verstorbenen Alt-Rüden hat er sich null orientiert. Für ihn hätte es hier nicht wirklich weitere Hunde geben müssen, obwohl ich schon glaube, dass er zumindest zuhause von seinen Mithunden profitiert.


    Aber ich wollte noch Hunde, mit denen ich auch ein ganz normales Leben führen kann. Zu Eddie sind hier nacheinander 2 Welpen eingezogen.


    Geordy zog ein, da waren die Altrüden noch da, er war also der 4. im Bunde. Geordy hat den Garten mit Eddie zusammen erst verlassen, als er etwa ein halbes Jahr alt war. Zuvor ist er nur mit den älteren und sehr souveränen Rüden oder allein rausgegangen. Meistens habe ich den ältesten Opi und das Welpi kombiniert. Hat sehr gut funktioniert.


    Als Fin einzog, waren beide Alt-Rüden schon verstorben. Fin war schon zu Welpenzeiten eine obercoole Socke. Bei ihm habe ich nicht so lange gewartet, bis er mit Eddie zusammen raus ging. Ich schätze, 3 Monate waren es trotzdem.


    Beide haben sich von Eddies merkwürdigem Verhalten überhaupt nichts abgeguckt, weder zuhause noch unterwegs. Geordy, der selbst eine (ganz anders gelagerte) Angstproblematik hat und manchmal nervös und hektisch ist, ist manchmal genervt von Eddie und findet es dann auch doof, wenn Eddie mit raus geht. Da muß er durch und da sich Eddie schlecht regulieren lässt, muß er das (kann er auch). Er hat genügend Zeiten ohne Eddie.


    Fin ist ganz anders. Der steht da einfach drüber und strahlt Ruhe aus, der ist auch nicht genervt oder sonst irgendwie angepisst. Eigentlich ist er perfekt für Eddie. Allerdings ist Eddie auch das egal, der ist einfach in seiner eigenen Welt und orientiert sich nicht an seinen Mithunden. Zuhause agiert er schon mit den Beiden und das, denke ich, ist durchaus positiv für ihn, weil Sozialkontakte sonst gar nicht möglich wären. Aber Fortschritte macht er ansonsten nicht durch seine Mithunde.

  • Hm. Shiva ist handelbar, hört auf Zuruf (95%), wir haben keine Probleme mit Menschen oder Hunden, wenn sie an uns vorbei gehen. Wenn ein Hase kommt oder Reh, kann ich sie abrufen auch wenn sie schon losrennt. So sehen 90% unseres Spaziergänge aus. Kommt ein Fahhrad von vorne, gehen wir zur Seite und es warten ganz brav, vielleicht etwas weiter als ein normaler Hund warten würde.
    Doch kommt was überraschend oder laut, da hat sie noch Angst. Sind wir irgendwo wo sie sich nicht auskennt, ist sie unsicher. Und da wurde ein Hund, der sich nichts daraus macht, helfen. Und außerdem abgesehen von der ganzer Angst, würde sie jemandem zum Spielen haben.


    Ich Glaube auch nicht, dass man nach einem Nachmittag feststellen kann ob ein Hund passt oder nicht. Naja, eigentlich bin ich mir sicher dass man das nicht kann. Aber das verlangt kein Mensch von mir. Wenn ich den Hund nicht kenne kommt er halt nicht mit.


    @ Czarek: Auf die Frage wieso ich hier überhaupt Fragen stelle... echt jetzt? Ich dachte dazu ist das Forum da xD aber im Prinzip ging es mir drum, ob ich einen Welpen nehmen soll oder ein Tierheimhund. Ich wollte nur alle Meinungen wissen. Wenn was dagegen spricht, wollte ich drauf aufmerksam gemacht werden. Und ich hoffte auf Aussagen von Hundehalter, die so eine Überlegung schon hatten. Man kann außerdem eigene Entscheidungen hinterfragen und, jetzt kommt’s, die Meinung ändern wenn Hundehalter mit mehr Erfahrung gute Argumente dagegen haben.


    Und wenn es Shiva nicht besser geht? Naja dann ist sie immer noch ein toller Hund, ich hab dann vermutlich einen weiteren tollen Hund.


    Wird ein zuverlässiger souveräner Hund dann anfangen vor Fahrräder Angst zu haben, wenn Shiva wegrennt? Also die meisten blieben damals stehen und schauten doof.

  • Dann widersprichst du dir selbst... Im Ausgangspost hast du diese Lösung an erster Stelle stehen:

    1) Keinen Weiteren Hund holen und schauen, dass man den ersten zuerst komplett angstfrei bekommt (Nahezu unmöglich). Die Erziehung von einem Angsthund ist anstrengend genug, da braucht man nicht noch „weitere Probleme“.

    Dem habe ich zugestimmt, das wäre mein Weg.


    Jetzt paar Posts weiter unten: Hund ist gar nicht so depriviert, eigentlich funktioniert alles schon ganz toll, deswegen:

    aber im Prinzip ging es mir drum, ob ich einen Welpen nehmen soll oder ein Tierheimhund


    Vorher hat der Hund noch grundlegende Unsicherheit vor normalen Alltagssituationen und du musst erst noch überlegen:


    Grundlegende Angst vor Menschen hat sie noch, vor allem die auf Fahräder und Kinder sind total beängstigend.

    Und ich muss mir noch überlegen, wie ich das ganze bewältigen kann und was das Beste für uns alle wäre. Wir sollen alle glücklich werden, nicht nur Shiva.


    Jetzt:


    wir haben keine Probleme mit Menschen oder Hunden, wenn sie an uns vorbei gehen.

    Kommt ein Fahhrad von vorne, gehen wir zur Seite und es warten ganz brav, vielleicht etwas weiter als ein normaler Hund warten würde

  • Was heißt denn, sie hat Angst vor Menschen, Fahrrädern und Kindern?


    Heißt das, dass du bei jeder Begegnung sehr stark managen musst und dich komplett auf Shiva konzentrieren musst oder habt ihr das inzwischen so weit geregelt, dass ihr beide die Abläufe im Schlaf könnt und damit gut klar kommt?


    Angsthund ist ja nun nicht gleich Angsthund.



    Ich wollte zu meiner Hündin auch einen Hund, der ihr draußen mehr Sicherheit gibt. Finya war auch mal Angsthund (Menschen und Hunde), war allgemein einfach sehr unsicher und zurückhaltend/gehemmt, fand andere Hunde aber eher egal bis unnötig. Der Zweithund war also eigentlich für mich, sollte ihr aber auch einen Vorteil verschaffen.


    Nun was soll ich sagen - Finya hat seit Frodo da ist extreme Entwicklungssprünge gemacht. Sie ist viel offener geworden und irgendwie "normaler". Viele Situationen, die früher ein Problem waren, sind es nicht mehr, weil sie bei Frodo gesehen hat, wie locker er da rein geht, also hat sie das irgendwann auch einfach gemacht.
    Dafür hat sich Frodo natürlich das ein oder andere "Fehlverhalten" abgeschaut, wenn ich Situationen mal falsch gehändelt habe.
    Ich bin ja kein Roboter. Fehler passieren. Und so hatte ich nach einem Jahr einen jungen Pudel, der ebenfalls Angst vor Hunden hatte (meine Hündin zu dem Zeitpunkt allerdings nicht mehr), also durfte ich mit ihm auch nochmal mit Social Walks und dem ganzen Training anfangen.
    Dazu hatte er mit 1,5 Jahren eine extrem starke Angstphase über mehrere Monate, wo ich wirklich das Gefühl hatte, ich habs versaut. Ich hab jetzt zwei Hunde mit nem psychischen Knacks. Das war wirklich unlustig!
    Nach Monaten hat Frodo sich gefangen und jetzt sind eigentlich beide recht coole Hunde. Ich meine, sie sind beide oft genauso laut und chaotisch wie ich, aber im Alltag haben wir bis auf Frodos Kläfferei (nicht angstbedingt) eigentlich gar keine Probleme.


    Ich hatte übrigens niemanden als Unterstützung, was besonders anfangs, wenn ich getrennt gehen wollte, schon mal sehr kompliziert war, denn Frodo fand und findet alleinebleiben schlicht und einfach blöd und das artikuliert er gerne lautstark :muede:



    Bei mir kam im Übrigen kein TS Hund infrage, weil ich unbedingt einen Pudel wollte und erwachsene Pudel in Ö kaum zu finden sind und wenn, haben sie oft schon einen psychischen Schaden, weil sie so sensibel sind.

  • Ich verstehe nicht vorauf du hinaus willst. Magst du mich vielleicht einfach nicht?
    xD
    Ich widerspräche mir selbst nicht.


    Ich habe dir doch erklärt wieso Punkt 1 auch dabei war.


    Und ja der Hund hat eine grundlegende Angst vor Menschen, die ist doch nicht weg wenn sie Menschen bei spazieren gehen ignorieren kann. Wenn sie an uns vorbei gehen sind sie mittlereweile egal, sollen sie auf Shiva zukommen mit ausgestreckter Hand sie anfassen wollen, werden sie verbellt und sie geht weg.


    Fahrräder von vorne —> ok
    Fährrader überraschend oder von hinten —> nicht ok.


    Einzeln Spaziergänger mit oder ohne Hunde —> ok
    viele Menschen, anfassen wollen —> gar nicht ok.


    Gewohnte Umgebung —> Supi
    Komplett Unbekannte Umgebung —> Unsicherheit, Ängstlichkeit


    Es gibt unterschiedliche Situationen in denen ein Angsthund anders reagiert. Mensch ist nicht gleich Mensch, da gibt es Unterschiede. Das ganze ist nicht schwarz oder weiß, da gibt es tausende Graustufen, deswegen ist die Arbeit mit Angsthunden ja so schwer. Ich hoffe wenigstens paar Leute verstehen was ich meine?


    Und das mit bewältigen war doch im Bezug auf Neuzugang gedacht und nicht im Bezug auf momentane Situation. Denn ich hab eine Idee aber einen Plan für alles habe ich noch nicht.


    Ich sehe das alles nicht so schlimm, ich habe eine Idee und nun will ich sie grundlegend durchdenken und mir paar Erfahrungsberichte holen. Es ist
    nicht so dass ich einen Hund unbedingt holen MUSS. Vielleicht klingen meine Aussagen nach einem Beschluss aber naja, ich tendiere dazu einen weiteren Hund zu holen, gaaaanz einfach weil ich einen haben will und daran glaube, dass es uns gut tun wird.


    Aber nun gut. Du bist für die Möglichkeit Nummer 1. Das habe ich zur Kenntnis genommen.

  • Ja genau, ich mag dich einfach nicht :roll:
    Ein sehr erwachsener Beitrag.


    Nun hast du aber deine Frage im Forum gestellt und ich habe das Gefühl, dass du eine Emunterung möchtest, dass das ganz toll funktioniert und dass es dem Ersthund viel bringt. Das wäre der Idealfall. Hast du genug Zeit und Nerven, dich auf zwei Hunde einzustellen, die du evtl ziemlich viel getrennt führen musst, tu es.


    Ich bin bei der Hundeanschaffung prinzipiell pro Welpe. Das liegt daran, dass ich die Vorteile darin sehe, mir meinen Hund von Beginn an komplett selbst zu "formen" und weil ich bisher bei den zwei Hunden aus zweiter Hand die Erfahrung gemacht habe, dass die gesamte Charakterbeschreibung bis hin zur Altersangabe und körperlichen Gesundheit nicht ehrlich angegeben wurde und es zuhause sowieso ganz anders war, als versprochen wurde.
    Andere im Forum nehmen ausschließlich ältere Hunde aus dem Tierschutz oder aus privater Hand auf und sind mit denen absolut glücklich, sie fügen sich wunderbar ins bestehende Rudel ein. Je nach Erfahrungsbericht wird es da unterschiedliche Antworten geben.
    Wer meistens nicht schreibt, ist der, der einen Hund schon wieder zurück gegeben hat, wo es nicht geklappt hat und wo es Probleme mit Überforderung beim HH oder Probleme zwischen den Hunden gab ;)
    Jedenfalls schreiben die Leute im Internet nicht gern darüber. In meinem realen Umfeld gab es in den letzten 3 Monaten 6 Rückläufer, wo der Zweithund wieder abgegeben wurde.

  • Das ist auch eine sehr große Gefahr. War auch einer meinen größten Ängste, das meine Hündin sich damals nicht mit dem Welpen verstanden hätte.
    Ich wollte da nämlich auch unbedingt einen Welpen, statt eines Hundes aus 2. Hand. genau aus den gleichen Gründen wie @Czarek es genannt hatte.


    Mir war es auch bewusst, dass es unglaublich viel Zeit und auch kraft in Anspruch nehmen wird.
    Das allerwichtigste war aber auch, dass es hätte sein können, dass ich den Welpen hätte jederzeit wieder zurück bringen dürfen.
    Die Suche nach dem Züchter war wirklich traumhaft :headbash:


    Ich hatte sehr viel Glück es konnte ja keiner glauben oder vorhersehen, dass aus meiner ängstlichen Hündin auf einmal eine Welpen Nanny wurde.

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