Zweithund für einen Angsthund...(und für mich)

  • Ich würde an dieser Stelle auch definitv zu einem sicheren Erwachsenen Hund suchen. Das wurde hier ja mehrfach gut erklärt, warum es sinnvoll ist.


    Aber unabhängig davon finde ich, dass man es gleich lassen sollte, wenn man da mit der Haltung dran geht, dass es bestimmt schief geht oder garantiert xy passiert.
    Genau diese unterschwelligen Gedanken merken Hunde uns an und spiegeln das eben auch, besonders Angsthunde kann das sehr irritieren und dann kann mans im Zweifelsfall echt vergessen.


    In unserem 'Familienrudel' sind 5 Hunde unterschiedlichten Alters, aus verschiedenen Ländern, mit verschiedener Herkunft und jeder mit seiner eigenen Geschichte und eigenen Macken.


    Aber: keiner von uns hatte auch nur eine Sekunde die Angst, dass was schief gehen könnte und das ist es bis heute nicht.
    Die Hunde akzeptieren die Macken des anderen und wir haben auch gelernt damit zu leben.


    Die Hunde leben nur temporär zusammen (sonst drei Haushalte) und trotzdem profitieren sie alle voneinander und es gibt nichts schöneres, als mit allen zusammen unterwegs zu sein.

  • Ich mach jetzt mal ein doofes Beipiel.


    Ich hab gehört, dass der ein oder andere Hund bellt wenn es klingelt. xD
    Könnte ja sein, dass es ein Hund ja auch aus seiner Unsicherheit macht. Jetzt hast du einen Welpen, der das nicht mitbekommen soll. Da darf man dann kreativ werden.


    Weil Welpi liegt zum Bleistift irgendwo und schläft, es klingelt und der andere Hund rauscht zur Tür. Welpi guckt und denkt sich oh was ist denn da los der große führt sich auf, da kommt jetzt was...etweder gehste mal gucken oder verpinkelst dich mal ganz schell, weil der Alarm losgegangen ist.
    Das passiert 3-4 Mal und irgendwann "ufft" klein Welpi mit.
    Das wäre eine ganz normale alltägliche Situation.


    Also nicht nur getrennt Spazieren gegangen und dennoch hat der kleine sich was abgekuckt. :ka:
    Ist jetzt nur etwas, das man mal sieht, wie schnell sowas geht.

  • Nach dem einen Post, wo ich geschrieben habe dass ich gerne einen Welpen hätte, versuchen mich alle überzeugen keinen zu holen.


    Als ob ich das fest beschlossen hätte... hab ich aber nicht. Das war nur ein Wunsch, hätte ich vielleicht nicht schreiben sollen.


    Ich finde aber in meiner Annahme passt ein Corgi wunderbar, wenn ich einen Welpen nehmen würde, wäre er für mich. Da ginge es drum die Hunde parallel zu erziehen. Und wenn ich nichts verpatzen würde, hätte ich dann so oder so souveränen Hund. Aber ich werde diese Angelegenheit noch für mich selbst klären, schließlich hab ich die Rasse noch nicht wirklich kennen gelernt. Vielleicht ist sie dann doch nichts für mich und das alles was ich gelesen habe stimmt mich...


    Aber bitte jetzt nicht „Neeeeiiiin“ schreien. Nix ist beschlossen, ich Wilmington einfach nur selbst überzeugen.


    Es gilt weiter die Frage von Anfang zu beantworten.


    Viel mehr wäre ich für jede Erfahrung im Bezug auf Tierheimhunde dankbar :) Wie habt ihr das bewerkstelligt? Wie kann man den Wuff richtig auswählen? Irgendwelche Tipps?



    Ich weiß dass für mich ein Tierheim Besuch schrecklich sein wird. Normalerweise würde ich da den armseligsten Gesellen holen. Doch das darf ich diesmal nicht. Ich habe überlegt paar mal dorthin zu gehen, wenn ich weiß dass ich noch keinen Hund holen darf. So zu „Immunisierung“

  • Ich habe das nicht so verstanden, dass dich alle überzeugen wollen, vielleicht 1 oder 2 Leute, der Rest versucht einfach nur seine Erfahrungen zu teilen :) Entscheiden musst in dem Fall natürlich eh du selbst, aber solltest halt bedenken, dass es oft trotz guter Planung und ohne etwas zu “verpatzen“ nicht so hinhaut, wie man es sich wünschen würde. Heißt nicht, dass das so passiert, bei anderen funktioniert es ja wunderbar.


    Was Tierheimhunde angeht kann ich dir leider nicht helfen, Kira ist zwar aus dem Tierheim, aber alles andere als ein unkomplizierter souveräner Hund und das habe ich auch gewusst, bevor ich sie geholt habe. Ihr wurde mit Gewalt abgewöhnt, normale Drohgebährden zu zeigen, stattdessen hat sie immer sofort zugebissen, wenn ihr irgendwas nicht passte. Auch mit anderen Hunden war sie im wahrsten Sinne gestört. Außerdem war sie ein Balljunkie wie er im Buche steht und hat als Border CollIie nie gelernt Ruhe zu halten, von Impulskontrolle ganz abgesehen. Inzwischen kann sie halbwegs normal kommunizieren, wenn sie sich nicht zu sehr aufregt.


    Enya kam dann von einem Tierschutzverein aus Rumänien und wurde als freundlich und selbstbewusst beschrieben, was sich beim ersten Besuch als totaler Bullshit herausstellte.... sie war völlig verängstigt und unsicher, trotzdem habe ich sie genommen.


    Alles in allem also nicht wirklich die optimale Kombination an Hunden, nach sehr viel Arbeit funktioniert es aber gut und Kira profitiert von Enya. Die beiden verstehen sich auch sehr gut. Aber Enya wäre ohne Kira sicherlich noch sicherer geworden bzw. es wäre wesentlich schneller gegangen. Ob ich das nochmal machen würde? Ja, Enya ist definitiv mein Seelenhund und ich bin glücklich sie zu haben.... aber lieber wäre es mir, ich hätte sie ohne negativen Einfluss aufziehen können.


    Ansonsten haben wir damals unsere Familienhündin Moira (HerderXBorder Mix) im Tierheim geholt und die war zwar die ersten Tage ein bisschen unsicher, aber ansonsten der Inbegriff eines tollen problemlosen Hundes. Damals sind wir auf gut Glück ins Tierheim gegangen und haben einfach alle Hunde angeschaut, uns optisch und von der Beschreibung auf sie und eine Terriermixhündin namens Etoile (finds immer wieder witzig, dass ich den Namen noch weiß, obwohl ich nie wirklich was mit dem Hund zu tun hatte) eingeschossen und haben dann zunächst Moira mit in den Auslauf des Tierheims genommen. Da war dann ganz schnell klar, sie wirds. Das war damals in Frankreich und es war nicht möglich spazieren zu gehen. Nach 2 Besuchen haben wir sie mitgenommen.


    Bei Kira haben wir es anders gemacht, da haben wir zuerst auf der Seite des Tierheims die Hunde angeschaut und sind dann gezielt nur für sie ins Tierheim gefahren... einfach weil ich sonst auch immer am liebsten alle mitnehmen würde. Mit ihr waren wir mehrfach spazieren und es hat sich schnell gezeigt, dass sie ein bisschen bescheuert ist. Wir waren dann auch noch mit einer netten Staffhündin spazieren, aber unser Vermieter hat keine “Kampfhunde“ erlaubt. Nach einigem Überlegen wurde es dann Kira.


    Enya hatte ich im Internet gezielt nach der Beschreibung ausgesucht, weil ich einen selbstsicheren, wesensfesten Welpen als Zweithund haben wollte. Tja. In dem Fall wars aber einfach sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick.... und obwohl ich ein schlechtes Gefühl dabei hatte, habe ich sie mitgenommen. Hat zum Glück letztendlich geklappt, hätte aber auch ein riesiges Fiasko werden können.

  • Wie kann man den Wuff richtig auswählen? Irgendwelche Tipps?

    Mit gaaanz viel Vernunft!

    Ich habe überlegt paar mal dorthin zu gehen, wenn ich weiß dass ich noch keinen Hund holen darf. So zu „Immunisierung“

    Vorher in die Birne kloppen:
    "Ich darf (noch) nicht, ich kann nicht, ich soll nicht!" :headbash: :klugscheisser:


    Ich hatte es etwas leichter als Du, weil ich bereits einen "souveränen Ersthund" hatte, der sich mit allem und jedem vertrug, auch mit den ätzendsten "Kackbratzen", die er auf wundersame Weise um den Finger die Pfote wickeln konnte, so dass sie sogar mit ihm spielen wollten (bin nie genau hinter sein Geheimnis gekommen, aber er sprach anscheinend einfach super "hündisch").
    So konnte ich es mir "erlauben", meinen "Angsthund" aufgrund eines Fotos und intensiver Gespräche mit der gut informierten Orga herzuholen.
    Als dann mein Ersthund tot war, habe ich nach zwei verworfenen Ideen meinen jetzigen Gefährten zu meinem "nicht-mehr-Angsthund" gefunden.
    Mir schwebte wieder ein schwarzer Pseudo-Labrador-Mischling vor, geworden ist es aber dann ein brauner Labrador - ebenfalls nach stundenlangen Telefonaten mit einer anderen Orga, die ihre Hunde sehr gut kennt. Eine verstandesmäßige Entscheidung auf "Nummer sicher", auch wenn sie dann doch so ziemlich mein Beuteschema optisch erfüllte.
    L. G.

  • Huhu,

    falls sich wer noch nach den 2 Jahren fragt, wie ich mich entschieden habe....


    aus purer Verzweiflung und dem Mangel an Sicherheit (das es sicher so läuft, wie ich das geplant habe), in Anbetracht eurer Hinweise und eurer wunderbaren Hilfe (vielen lieben Dank), habe ich keinen Zweithund geholt...


    ich wollte keinen Welpen mit Shiva Angst anstecken und ich wollte dass kein Tierheimhund Shiva auf die schiefe Bahn lenkt (etwas dramatisiert dargestellt)...


    also kein weiterer Hund.


    Dafür habe ich mit ihr den Hundetrainer besucht (zuerst Einzeluntericht, dann Gruppe) und mich zu gemeinsamen Spaziergängen mit ruhigen, ausgeglichenen Hunden verabredet.... wobei ich des Öfteren merken musste, das Shiva da der ruhige, ausgeglichene Hund ist (mit kurzen, sporadischen Angstattacken:)

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