Zweithund für einen Angsthund...(und für mich)

  • Aus dem Auslandstierschutz würde ich auch nicht unbedingt einen Hund nehmen, schon gar keinen, der erst kurz in D ist und vorher auf der Straße gelebt hat. Aber es gibt ja auch deutsche Abgabetiere auf Pflegestellen und da bin ich dann der Meinung, dass eine gute Pflegestelle die Alltagstauglichkeit der Hunde besser einschätzen kann als das Tierheim.

  • Also ich habe mir grade einen 4 Seiten Fragebogen einer Pflegestelle in meiner Nähe durchgelesen....
    - Sind sie oder einer ihrer Angehörigen behindert?
    - An Ehepaare: Ist in Zukunft Nachwuchs geplant?
    - Was passiert wenn sie sich trennen?
    - Reisepass oder Perso, Nummer? Ausgestellt von?
    - Haben Sie einen Partner?
    - Sind Sie verheiratet? (Zwei getrennte Fragen).


    Also, ich verstehe dass sie sich absichern wollen, aber irgendwo hört es ja auf. Die Fragen darf mir mein Arbeitsgeber nicht stellen, oder sonst wer aber Hundepflegestelle? Wenn alle Pflegestellen solche Fragen stellen, wird das nichts. Ich will einen Hund und dabei meine Privatsphäre und Würde behalten.... und ich dachte Tierheime wären schlimm xD

  • Such dir am besten die Rosinen raus, sowas gibt es aber immer mal wieder.
    Beim zergportal.de gibt es auch Pflegestellen-Inserate. Und sonst inseriert in meiner Gegend auch ein seriöses Tierheim ihre Pflegestellen- und Tierheimhunde über die ebay Kleinanzeigen.
    Wenn du eine bestimmte Rasse suchst, gibt es über Facebook oft Gruppen für Liebhaberabgabehunde oder Platz-vor-Preis-Hunde oder direkt im Internet Notfallseiten für bestimme Rassen. Es gibt so viele Wege zu einem tollen Hund zu kommen, man muss nur wirklich aufpassen und sich Zeit nehmen.

  • Ich finde prinzipiell und theoretisch würde ein Zweithund gehen, sonst würde ich ja nicht in diese Richtung überlegen. Ob das dann tatsächlich klappt, kann ich sagen wenn es soweit ist

    Und genau mit dieser Aussage hätte sich für mich diese Sache erledigt. Denn wenn du dir gar nicht sicher bist, dass es klappt, steht das alles auf wackeligen Füßen. Am Ende wird ein Hund vielleicht wieder weitergereicht.


    Ich persönlich würde mir gar keinen zweiten Hund holen, wenn der erste nicht sehr gut funktioniert. Man macht sich da einfach so viel Arbeit und Hundehaltung soll doch Spaß machen - ganz abgesehen davon, dass es auch noch andere Dinge im Leben gibt als 24/7 Frauchen zu sein. Man muss es sich nicht schwerer machen als es eh schon ist.
    Auf irgendeine Weise reagieren die Hunde immer aufeinander. Was machst du, wenn der Neuzugang beginnt deinen Hund zu maßregeln, wenn er unsicher wird? Oder in die Verteidigung kippt und nach vorn gegen Menschen schießt? Oder er sich die Unsicherheit abschaut und du zwei Menschen anbellende Hunde hast, die sich gegenseitig rein schaukeln? Kannst du dir sicher sein, dass du die Zeit, die Nerven und das Umfeld hast, um das souverän trainieren zu können?

  • Wird man nie raus finden wenn man es nicht probiert...Niemand kann hellsehen und vorher wissen, dass es klappt.
    Man kann einen Hund auch wieder abgeben wenn es gar nicht funktioniert, aber die Möglichkeit eines Mehrwertes für einen selber und beide Hunde ist ja realistisch und gegeben!
    Vielleicht kann man das selbst nicht verstehen wenn man keinen Angsthund hat, aber gerade solche Hunde profitieren in der Regel enorm von einem Zweithund.

  • Vielleicht kann man das selbst nicht verstehen wenn man keinen Angsthund hat, aber gerade solche Hunde profitieren in der Regel enorm von einem Zweithund.

    Absolut richtig!


    Mein Angsthund kam zu einem erwachsenem, souveränem Hund. Das tat ihr richtig, richtig gut. Als dieser starb brach für meine Hündin die Welt zusammen, es war wirklich schlimm. Durch ganz viel Einzeltraining mit einer tollen Trainerin haben wir sie halbwegs aufgebaut bekommen. Aber es war trotzdem noch ein riesen Unterschied zu der Zeit, als sie Zweithund sein konnte.


    Da sie zusätzlich angstaggressiv gegenüber anderen Hunden ist, kam ein erwachsener Hund für uns nicht in Frage. Also entweder kein neuer Zweithund, oder einen Welpen. Und ihr tat der Kleine so gut. Mit 6 Jahren hat sie nochmal einen großen Entwicklungsschub hingelegt. Es gibt einfach Hunde, oft Angsthunde, denen ein zweiter Hund unglaublich gut tut.

  • Vielleicht kann man das selbst nicht verstehen wenn man keinen Angsthund hat, aber gerade solche Hunde profitieren in der Regel enorm von einem Zweithund.

    das kann ich wirklich nur so unterschreiben. Wie ich schon geschrieben habe war es für meine damalige Hündin, die beste Entscheidung. Wir haben sehr sehr lange darüber nachgedacht. Würden mehrmals von unserer Trainerin angesprochen, dass es das beste für sie wäre.


    Hinterher habe ich mich geärgert, dass wir es nicht schon früher gemacht haben.


    Sally war eine sehr unsicherer und ängstlicher Hund, der auch mal nach vorne gegangen war. Auch noch relativ unverträglich.
    Ich habe es aber auch mal ausprobiert mit einem anderen Hund, den sie damals kannte und auch möchte, der 2 Wochen in Urlaubsbetreuung bei uns war und dann noch eine Hündin meiner Trainerin. Es hatte wunderbar funktioniert.


    Unser damaliger Welpe könnte sie so oft aus Situationen rausholen, das war einfach wunderbar.
    Mit dem 2. Hund war sie einfach wie ausgewechselt.


    Ja es hätte schief gehen können, dennoch wollte ich meiner Hündin die Möglichkeit bieten ein relativ normales Hundeleben bieten zu können.

  • Die Pflegestellen werde ich mir genauer anschauen. Das eine „Unding„ verschreckt mich keinesfalls und ich weiss dass es überwiegend angemessene Fragen gestellt werden. Das war nur die erste Pflegestelle die ich mir angeschaut habe....
    Tierheime in der Nähe beobachte ich schon seit ca 1 Jahr, da ist ein passender Hund noch nicht aufgetaucht.


    @ Czarek: nun ja. Du hast glaube ich nicht ganz verstanden was ich will. Ich will das Ganze so abwickeln, dass ich einen Zweithund für Shiva zur Verstärkung hole, eben weil ich den Eindruck habe, dass es ihr gut tun wird. Da kann ich nicht warten bis sie sehr gut funktioniert. Vielleicht wird sie das nie ohne zweiten Hund? Ich sehe die Tendenz, dass es ihr besser geht, wenn ein souveräner Hund in der Nähe ist. Es geht jetzt im Prinzip den besten Weg auszuwählen und nicht den Schlimmsten mit der meister Arbeit. Das ist aber alles Theorie, denn wie es wirklich wird, kann kein Mensch vorhersehen.
    Und ja, es wird erstmals schlimmer werden und ich werde mehr Arbeit haben, aber ich wäre naiv zu denken, dass alles sich von alleine klärt. Ich sehe das als eine Investition. Ich investiere meine Zeit, Nerven und weiss der Geier was noch, damit wir alle später besser haben. Was mach ich den, wenn mein Neuzugang sich von Shiva was abguckt... nun ja, das gilt es hier zu vermeiden. Deswegen soll das Ganze gut durchdacht werden und deswegen frage ich erfahrene Leute nach ihrer Meinung.


    @ Atrevido, Surina182: sehe ich auch so. Ich glaube ohne selbst einen Angsthund zu haben,weiss man nicht wirklich mit man zu tun hat. Man kann sich nicht vorstellen was alles nicht geht und worauf man alles verzichten muss. Da ist es wohl nachvollziehbar, dass man sich Hilfe holt, wenn man es kann. Und deswegen frage ich in dem Forum nach.


    Shiva ist sehr sozial, sie profitiert von anderen Hunden. Ich erinnere mich an einen Vormittag als wir zusammen mit anderem sehr chilligen Hund und Frauchen unterwegs waren. Auf ein Mal gab es einen Knall. Davor hat Shiva Angst, sie wollte wegrennen (da ist sie noch abrufbar, man glaubt es kaum ist aber wahr, sonst könnte sie nicht ohne Leine laufen.). Sie hat aber zuerst zu mir geschaut, dann zu dem Hund und als sie gesehen hat, das keiner reagiert, hat sie weiter geschnüffelt. Das war sehr einleuchtend.
    Ich versuche oft mit anderen Hunden zu gehen, aber das ist nicht immer möglich.


    Ich glaube, das Wichtigste hier ist es, den richtigen Hund zu holen. Und natürlich holt man dann einen an dem sie interessiert ist und den sie mag und der uns gefällt.

  • Bist Du alleine,oder hast Du jemanden, dermit Dir und den zwei Hunden raus geht???


    ich frage nur,weil ich imer alleine mit den Zweien unterwegs bin.


    Wenn mein Mann Zeit hat, dann sind die Gänge super entspannt.


    Nur alleine, dass hat schon was .
    Doppelte Leine, doppelte Aufmerksamkeit usw.

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