seriöse Dobermannzucht ohne SchH-Prüfung?

  • Huhu Tula,
    also erstmal find ich es klasse, dass du dich so im Vorfeld informierst!


    Ich habe meinen inzwischen zweiten Dobi (10 Monate), und mir sind hier vorhin ein paar Dinge beim Durchlesen aufgefallen.


    Also, dein Buch, dass du da hast..soll nicht soooo der Bringer sein (meine Züchterin beschreibt es als dass schlechteste Buch, welches jemals über Dobis geschrieben wurde) Ich empfehle dir die Bücher von Gerda M. Umlauff und Lowell Ackermann (ein Buch in dem es hauptsächlich über Krankheiten bei den Dobis geht)


    Die Dobermannzucht die du ins Auge gefasst hast...ich habe deren Webseite durchstöbert, da einer der Würfe aus einer Verpaarung stammt, in dem der Vater meines letzten Dobis mit in der Linie steckt, aber als ich die Webseite und deren "Philosophie" lesen musste, hätte ich bald in die Tastatur gebissen :kopfwand: Ein Dobi ist ein Gebrauchshund, fertig.Das spiegelt sich nunmal in ihrem Wesen fest, und wer damit Probleme hat, soll sich einen Zwergpinscher oder deutschen Pinscher holen, wem es um die Optik geht.


    Ich kenne auch Dobis, die Agility machen, wenn die Hüfte und Herz ok sind, gibt es zumindest aus medizinischer Sicht keine Bedenken, bzw nicht mehr als bei vergleichbaren Rassen.


    Informiere dich einfach mal über verschiedene Sportarten, alles was Hirn fordert und man sich auch austoben kann, sind klasse für den Dobi..also auch VPG.Der Sport wird immer wieder so schlecht gemacht, und auch ich hatte immer Bedenken dabei..aber wie gesagt, guck dir die Arbeit auf einem guten (!) Platz an..ich habe meine Meinung geändert, wohl auch, da mein jetziger ein kleiner Kracher ist und diese Sportart für ihn einfach nur ideal ist.


    Fahre doch einfach mal verschiedene Züchter besuchen, und unterhalte dich mit ihnen, dort wirst du viel über die Hunde lernen, kannst sie beobachten und mehr über ihr Wesen erfahren.

  • Roxybonny


    Das ist die Kehrseite der Schönheitszucht und das Ergebnis von Anfragen wie diesen, wo die Leute sich eine Rasse einbilden aber am besten ohne Rassetypische Eigenschaften. Einen Hund der auf seine Leistung hin selektiert wurde, musst du nicht zum beissen zwingen, bzw wird er das auch nicht weil er für die Zucht wertlos ist.



    March


    Ich finde es auch nicht Hundegerecht mit einem BC nur Agi zu machen, mal so nebenbei.


    Tula


    "Schutztrieb" im Eigentlichen äussert sich so, dass der Hund in der Regel sehr schnell Dinge als zu seinem Revier gehörig betrachtet und diese Aufmerksam bewacht bzw ggf auch verteidigt. Bei Menschenbegegnungen sind Schutzhunderassen häufig zurückhaltend gegenüber Fremden und beobachten ihr Umfeld sehr genau um Gefahren zu erkennen!


    Was aber mit Schutztrieb beim Dobermann aber auch mit gemeint ist, ist einfach das, was ich vorhin als Kampftrieb bezeichnet habe, was eigentlich wieder nur eine Zusammenfassung ist. Dabei geht es um das Beute machen, das kämpfen mit dem Helfer, das Dominieren des selbigen, das Stauen im Gehorsam, etc.

  • Zitat


    March


    Ich finde es auch nicht Hundegerecht mit einem BC nur Agi zu machen, mal so nebenbei.


    Bordy es geht aber um das Generelle! Ein Border oder sonstwas soll ja nicht NUR Agi machen, davon war ja nicht die Rede. Sondern dass er es überhaupt nicht machen dürfte nach deiner Theorie, weil er auch zu hektisch ist und keine Ruhe findet- würde ihn also auch nur aufpushen.


    Aber mal davon ab pusht Agi ja nicht nur auf. Es ist ja eine Kombination aus körperlicher Anstrengung und Kopfarbeit. Es ist verdammt viel Konzentration gefragt und ich weiß das mein Hund danach echt erledigt ist, und das kommt nicht davon, dass wir nur wie die bescheuerten rennen und auf Tempo aus sind.


    Man sollte vielleicht immer mehrere Dinge mit einem Hund machen. Wir machen zB auch nicht nur Agi sondern machen aus Spaß verschiedene Fährtenarbeiten und Dummy-Apportier-Arbeiten. Aber ich denke dass das neben den üblichen Kopfarbeiten, Tricks, Spaziergängen und Treffen mit anderen Hunden auch reicht.


    Ich glaube nicht dass man so etwas 100%ig an einer Rasse fest machen sollte.

  • Hallo Tula,


    wir haben selbst 2 Dobis (beide aus dem TH), leider wissen wir daher nichts über ihre Abstammung, was aber gerade in Bezug auf die Herzproblematik beim Dobi wichtig wäre. Ich würde an deiner Stelle auch bei den Züchtern nachschauen ob sie mit ihren Zuchthunden diese DCM-Untersuchung gemacht haben um das Risiko diese Krankheit weiterzuvererben möglichst gering zu halten.


    Wenn du mehr zum Dobi wissen willst dann schau doch mal bei uns im Forum vorbei (sind auch sehr aktiv) hier. dort tummeln sich auch einige Dobi-Züchter mit denen du dich autauschen kannst.


    LG
    4dogs

  • 4dogs: war grad in dem Forum...finde ich super...vorallem, weil sich hier viele mit dem Charakter von Dobis auskennen

  • @ dobimum
    na wenns dir gefällt- dann nix wie anmelden und mitreden! Wir freuen uns immer über neue Gesichter! :D


    Es gibt dort auch einen eigenen Thread zu Herzkrankheiten beim dobi und viele waren auch schon in München zum 24-h-EKG und haben darüber berichtet!

  • Hui, danke für die vielen Antworten!



    Zitat

    das Ergebnis von Anfragen wie diesen, wo die Leute sich eine Rasse einbilden aber am besten ohne Rassetypische Eigenschaften.


    Ich möchte einen Dobermann und das nicht nur, weil er mir optisch gefällt, sondern auch, weil er mich von der Rassebeschreibung her anspricht.
    Leider habe ich noch nie direkten Kontakt mit so einem Tier gehabt und möchte mich deshalb informieren, eben über diese rassetypischen EIgenschafen und wie man mit ihnen im Alltag umgeht.
    Und ich möchte keinen Hund, mit dem ich später überfordert bin, da ich ihn nicht auslasten kann. Deswegen möchte ich alles so genau wissen.


    Zitat

    "Schutztrieb" im Eigentlichen äussert sich so, dass der Hund in der Regel sehr schnell Dinge als zu seinem Revier gehörig betrachtet und diese Aufmerksam bewacht bzw ggf auch verteidigt. Bei Menschenbegegnungen sind Schutzhunderassen häufig zurückhaltend gegenüber Fremden und beobachten ihr Umfeld sehr genau um Gefahren zu erkennen!


    Das sind Verhaltensweisen, die unsere Hunde auch an den Tag legen, nur mit bellen in jeder Situation verbunden. Bis auf das bellen stört es mich nicht und bis zu einem gewissen Grad kann man das ja auch durch eine ordentliche Sozialisation positiv beeinflussen. oder irre ich mich da?
    Und das bellen ist, denke ich, bei jeden Hund erziehungssache.


    4dogs
    Danke für den Link!
    Ich habe mich jetzt dort mal registriert und werde mich umschauen, bin schon gespannt.


    Wenn noch jemand Tipps oder Meinungen für mich hat, immer her damit!
    Ich bin ganz wissbegierig :ops: [/quote]

  • Zitat

    Das sind Verhaltensweisen, die unsere Hunde auch an den Tag legen, nur mit bellen in jeder Situation verbunden. Bis auf das bellen stört es mich nicht und bis zu einem gewissen Grad kann man das ja auch durch eine ordentliche Sozialisation positiv beeinflussen. oder irre ich mich da?
    Und das bellen ist, denke ich, bei jeden Hund erziehungssache.


    Das Bellen hat wenig mit der sog. "Sozialisation" zu tun, denn egal ob der Hund etwas kennt oder nicht, wenn er bewacht, dann ist das "seins". Egal bei wem, insofern er nicht zum Rudel gehört.
    Als Erziehungssache würde ich das Bellen bei sehr lautstarken Rassen nicht unbedingt abtun, da es sehr oft einfach zu den Ausdrucksweisen gehört.. Natürlich muss man es nicht fördern, aber abgewöhnen ist denke ich kaum möglich.

  • Wir haben einen 3,5 Jahre alten Dobermann-Rüden. Es ist mein fünfter Hund. Nach enem Pudel, einem Collie einem Mix aus dem Tierheim und einem Mix aus der Nothilfe, haben wir uns einen Dobi vom Züchter geholt für EUR 1300,--. Aber das war es uns wert. Gerade beim Dobi wollten wir das Risiko von Erkrankungen und auch schlechtes Vorleben nicht haben.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein Dobi gut für Agi ist. Aber das liegt vielleicht daran, daß unserer sehr hibbelig ist und ich dies nicht auch noch mit so einer Art von Sport unterstützen will.


    Wir hatten eigentlich vor, eine Schutzhundeausbildung zu machen. Nach dem wir uns hier aber umgesehen haben und leider fest stellen mußten, daß einige die Schutzhundeausbildung etwas falsch verstehen und die Hunde aggressive machen, haben wir es gelassen. Nach 4 Versuchen hatten wir einfach keinen Bock mehr.


    Ob unserer wirklich so ist, wie das hier einige beschreiben mit Revier verteidigen etc. - ne, nicht wirklich.


    Unser Dobi ist mit im Geschäft und sieht jeden Tag 30-50 Kunden. Weder bellt er noch sonst was. Und er ist es nicht von Anfang an gewohnt. Erst seit ca. 6 Monaten. Davor war er immer in der Werkstatt und hat nur selten Kontakt zu Kunden gehabt. Am Anfang hat er gemeint, jeder Kunde kommt nur, um ihn zu besuchen und nahm immer gleich ein Spielzeug ins Maul und begrüßte jeden. Irgendwann wurde ihm das zu blöd und nun beachtet er keinen mehr. Er hat aber nie Probleme mit Menschen gehabt, ob wohl er in den ersten Monaten seines Lebens nicht viel Kontakt zu Fremden oder überhaupt zu vielen Menschen hatte.


    Bewachen tut er, aber nur abends, wenn die Geschäftstüre abgeschlossen ist und jemand daran wackelt. Dann bellt, knurrt und macht ein rießiges Theater. Aber das ist auch gut so und er darf dies - ich will es sogar. Beim Spaziergang kann kommen wer will, er begrüßt jeden. Nur wer einen Hund dabei hat, der wird nicht beachtet - sondern nur der Hund. Ist klar.
    Wenn ich abends im Dunklen spazieren gehe, dann macht er einen auf ganz dicke Hose und bewacht mich wie blöd. Auch das finde ich sehr sehr gut und will ich auch. Aber ansonsten bewacht er nicht. Im Grunde bewacht er wie alle meine anderen Hunde auch - nicht mehr und nicht weniger.


    Ich würde den Dobi auch nicht als Ersthund empfehlen. Und sogar, wenn man Hunde hatte, ist ein Dobi doch was ganz ganz anderes.
    Ich hatte nun ja schon ne Menge Hunde, auch schwierige - aber der Dobi ist extremer. Er fordert mehr, man muß konsequenter sein (nicht 99% - sondern 110%), man muß sich mit ihm und ihn mehr beschäftigen und auch geistig fordern. Ein Fehler und der Dobi läßt einen das sehr sehr lange spüren. Es ist schon schwieriger. Aber auch sehr sehr schön.


    Ich bin sehr froh, daß wir uns damals für einen Dobi entschieden haben. Aber ganz ehrlich, eine Zeitlang wußte ich nicht mehr weiter. Wir haben ihn falsch behandelt und nicht 110% Konsequenz gehabt. Und als er so 8 Monate alt war, gab es richtig Probleme mit ihm. Er machte was er wollte und ich wurde nicht mehr Herr. Ich glaube, viele hätten da aufgegeben. Nur wir haben die Verantwortung übernommen und Fehler gemacht, also müssen wir da durch. Wir holten uns dann prof. Hilfe (einen Einzeltrainer) und übten, übten .... Vor allem wir mußten viel lernen. Aber wir haben es hinbekommen und haben einen Weltklasse Dobi und sind mächtig stolz auf ihn und auf uns. Aber es war viel viel Arbeit.


    Also nur wer Zeit hat und sich vorher intensive informiert hat, auch Hilfe vom Trainer etc annehmen würde - nur so jemand sollte sich einen Dobi holen. Und natürlich muß er sowohl körperlich als auch geistig ausgepowert werden.


    In diesem Sinne gehe ich jetzt nochmals mit meinem Süßen raus.

  • HUhu!
    Danke für die Antworten!


    bordy
    Sorry, ich hab mich völlig verquer ausgedrückt. Das mit der Sozialisation bezog sich auf Reserviertheit gegenüber anderen Menschen etc, aber nciht auf das Bellen. Konnte man aber aus meinem Satzbau so nciht herauslesen. :ops:


    Bis jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass ich einen Dobermann haben möchte. Ich habe ja mittlerweile einige Adressen von Züchtern gesammelt und werde dort im Laufe diesen Jahres wohl noch vorstellig werden, ich bin so gespannt darauf.
    Wenn jemand nocht Tipps, Links, Adressen oder sonstiges für mcih hat, ich würde mich freuen!

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