steigende Welpenpreise

  • Mir ist aufgefallen, dass auch Auslands-Tierschutzhunde von so 250 Euro vor ca 6 Jahren auf jetzt gerne mal 380€ gestiegen sind. Das Angebot müsste da ja fast unerschöpflich sein. Sind Kastrations - und Transportkosten im Ausland gestiegen?

    Sind sie in der Tat. Besonders die Transportkosten sind sprunghaft angestiegen, die Fluggesellschaften verlangen immer mehr.

  • Wobei die Aussage mit der Nachfrage, wenn man es mal in Zahlen betrachtet, nicht so ganz der Realität entspricht.
    Bedenkt man, dass 2016 im VDH über 10 000 DSH verkauft wurden aber nicht einmal 2000 Pudel, kann es nicht mit der Nachfrage zusammenhängen. denn offensichtlich gibt es ja eine Käuferschaft und damit Nachfrage für über 10 000 Schäferhunde.

    Die Nachrage nach Kartoffeln ist auch höher als die nach Trüffeln ;) aber von letzerem ist im Vergleich zur Nachfrage weniger Angebot vorhanden. Daher teurer.

    Die Nachfrage nach Pudeln hat meinem Eindruck nach auch erst in den letzten Jahren schnell stark zugenommen. So schnell wächst die Zahl der neuen Züchter da dann nicht mit, während der Schäferhund ja hier stets weit verbreitet war. Hinzu kommt, dass man ja mit so einem Pudel dann auch ganz schnell selber viel Geld verdienen kann wenn man ihn als Deckrüden zur Doodlezucht anbietet und diesen aber mit guten Papieren bewerben kann. Da lohnt sich die Investition für einige.

  • Die Nachrage nach Kartoffeln ist auch höher als die nach Trüffeln aber von letzerem ist im Vergleich zur Nachfrage weniger Angebot vorhanden. Daher teurer.


    Wobei das ein schönes Beispiel ist, dass die Nachfrage in erster Linie aber auch durch das Suggerieren von Exklusivität steigt. Was meiner Meinung nach auch eine Erklärung für die unverschämten Preise bei manchen Zuchten - gerade Mischlingszuchten - ist.
    Man macht den Leuten weiß, dass es etwas besonderes ist und es sich deshalb lohnt, viel Geld dafür auszugeben.

    die entscheidende Frage ist doch, wieso die angebliche Nachfrage so hoch ist. Das ist man ein wenig bei der Henne und dem Ei angekommen.
    Steigen die Preise weil die Nachfrage steigt? Wenn ja, wieso haben sich die Wurfzahlen in den letzten zehn Jahren nicht auch nur ein wenig erhöht?
    Oder steigt die Nachfrage, weil durch Luxuspreise suggeriert wird, dass man da etwas gans Besonderes anbietet, was bei vielen Leuten Begehrlichkeiten weckt?

  • Ich glaube nicht das der Schäfer für dieses Geld "kostendeckend" abgegeben werden kann. Züchter betreiben dann eben eine "Misch-" oder "eh da-Kalkulation"

    Ebenso wie die Züchter von Jagdgebrauchshunden oftmals. Die werden auch teuer untersucht, aufwendig ausgebildet und manchmal geht der Zuchteinsatz bei Hündinnen sogar mit einem zeitweiligen Leistungsausfall zusammen, wenn der Wurf nunmal grade in einen jagdreiche Zeit fällt.

    Trotzdem sind die meistens sehr moderat her vom Preis, also, was ich so weiß gehe die meisten klassischen deutschen Jagdgebrauchshunde vom Jäger für den Jäger für unter 1000 €?


    ABER ich denke was bei Jagdhunden und Gebrauchshunden auch stark mit reinspielt, ebenso wie bei Pferden: Die Ausbildung.
    Das Papier kann noch so toll sein und der Hund noch so gut aussehen, er kann auch als Welpe schon gute Anlagen zeigen - aber ob er dann letztendlich auch wirklich tauglich wird und ob er nur durchschnittlich oder verdammt gut wird und ob er auch körperlich der Sache gewachsen ist und bleibt, na, das zeigt sich erst durch und nach der Ausbildung und nach jahrlanger Belastung.

    Ob ein Hund einigermaßen "schön" wird, kann man recht früh erahnen. Wenn das also mehr oder minder alles ist, was man von einem Hund will, dann kann man tatsächlich bei den Welpen schon recht gut sagen, wer was taugt und wer nicht, dementsprechend kann man dann auch einen tadellosen Welpen zu nem tadellosen Preis verkaufen.

    Bei Arbeitsleistung ist das viel unsicherer, also warum sollte man, wenn es einem wirklich auf einen tauglichen, leistunsgstarken Hund ankommen, ewig viel Geld in einen Welpen investieren, wo noch keiner absehen kann, ob er seine Versprechen auch hält und wo man eh einen Großteil der wertschöpfenden Arbeit (die Ausbildung) selber erbringen muss?

    Dementsprechend sind ausgebildete, taugliche Jagdhunde dann auch auch einiges wert, da muss man dann schon ein paar Scheine hinblättern wenn man so einen kaufen will.

  • Wobei das ein schönes Beispiel ist, dass die Nachfrage in erster Linie aber auch durch das Suggerieren von Exklusivität steigt. Was meiner Meinung nach auch eine Erklärung für die unverschämten Preise bei manchen Zuchten - gerade Mischlingszuchten - ist.
    Man macht den Leuten weiß, dass es etwas besonderes ist und es sich deshalb lohnt, viel Geld dafür auszugeben.

    Das ist in der VWL der klassische "Snop-Effekt".


    Ich denke der ist bei den Doodlen defintiv vorhanden, bei blauen Bulldoggen und vielen Merlehunden bestimmt auch -also man kauft WEIL es exklusiv und teuer ist.

    Ich glaube aber nicht, dass das beim Großpudel so viel ausmacht. So besonders ist ein Pudel auch nicht. Da steigt glaube ich einfach aus anderen Gründen (als WEIL teuer und Exklusiv) die Nachfrage. Warum auch immer. Denkbar für steigende Nachfrage: Wird plötzlich verstärkt in Hundeforen empfohlen, Allergien nehmen zu, Hunde leben eher im Haus und sollen nicht haaren, der Trend geht eher zu Tut-Nix-Wiesen geeigneten Hunden und da tut sich der Pudel leichter als der Schäferhund.. Ich denke es ist dort einfach steigende Nachfrage weil sich die Ansprüche an den Hund ändern.

  • Wenn ich überlege, dass ich meinen exklusiven blue Merle Labrador (edelmix ;) ) vor fünfeinhalb Jahren quasi zum Selbstkostenpreis bekommen hab.
    Hab grad mal nach schöden Labbimixwelpen gegoogelt..da wird einem ja schwindelig. Bei Doggenmixen sind die Preise utopisch. Wer zahlt das?
    Auch die "gebrauchten" werden wohl immer teurer.
    Da wird der 8monatige Junghund (Labrador Mix) schweren Herzens aus Zeitgründen abgegeben..zum Schnäppchenpreis von 800€ :shocked:

  • Ebenso wie die Züchter von Jagdgebrauchshunden oftmals. Die werden auch teuer untersucht, aufwendig ausgebildet und manchmal geht der Zuchteinsatz bei Hündinnen sogar mit einem zeitweiligen Leistungsausfall zusammen, wenn der Wurf nunmal grade in einen jagdreiche Zeit fällt.

    Trotzdem sind die meistens sehr moderat her vom Preis, also, was ich so weiß gehe die meisten klassischen deutschen Jagdgebrauchshunde vom Jäger für den Jäger für unter 1000 €?

    Meiner persönlichen Erfahrung nach macht man bei den üblichen Preisen bei Gebrauchshunden nur dann "Gewinn", jetzt mal davon ausgehend das man das "ordentlich" macht, wenn man wirklich nur die Aufzucht betrachtet und das meiste andere als "eh da" hinnimmt. Und dann muss auch noch alles funktionieren. Wurf nicht voll, nicht alle mit 8 Wochen verkauft, evtl Komplikationen in Aufzucht und Trächtigkeit und das mit dem Plus ist durch.


    Gibt natürlich auch hier Leute, die trotz geringem Preis wirklich Gewinn machen, weil sie dann eben auf Masse statt auf Klasse gehen. Allerdings muss man hier miteinbeziehen, dass die sich idR erstmal einen Namen machen müssen,bis sie sich das "erlauben" können - wenn ich meine Hündin mit 70-70-80 durch die 1 schiebe, 2 mal im Jahr belegen lasse und die Welpen für 600 Euro anbiete, muss ich die auch erstmal losbekommen.. wenn ich das schaffe, wird's natürlich ein Plus.

    Zum Thema Welpenzahlen beim DSH sollte man im übrigen nicht vergessen, dass das nicht ganz so damit zusammen hängt wie beliebt der in D ist. Gerade im HZ Bereich geht vieles ins Ausland und ich bin mir gerade nicht sicher ob der SV nicht sogar Möglichkeiten hat, auch für im Ausland gezogene Welpen SV Papiere zu bekommen, wenn man denn die Auflagen erfüllt.. bzw wie die WUSV Welpen verrechnet werden.
    Dazu ist der "Schwarzmarkt" für Papierlose DSH vergleichsweise klein. Wenn ich "nur" 2000 Golden Retriever Welpen habe, habe ich dafür noch 10 Mal so viele "aus liebevoller Hobbyzucht". Das ist beim DSH nicht so.

    ABER ich denke was bei Jagdhunden und Gebrauchshunden auch stark mit reinspielt, ebenso wie bei Pferden: Die Ausbildung.
    Das Papier kann noch so toll sein und der Hund noch so gut aussehen, er kann auch als Welpe schon gute Anlagen zeigen - aber ob er dann letztendlich auch wirklich tauglich wird und ob er nur durchschnittlich oder verdammt gut wird und ob er auch körperlich der Sache gewachsen ist und bleibt, na, das zeigt sich erst durch und nach der Ausbildung und nach jahrlanger Belastung.

    Ob ein Hund einigermaßen "schön" wird, kann man recht früh erahnen. Wenn das also mehr oder minder alles ist, was man von einem Hund will, dann kann man tatsächlich bei den Welpen schon recht gut sagen, wer was taugt und wer nicht, dementsprechend kann man dann auch einen tadellosen Welpen zu nem tadellosen Preis verkaufen.

    Bei Arbeitsleistung ist das viel unsicherer, also warum sollte man, wenn es einem wirklich auf einen tauglichen, leistunsgstarken Hund ankommen, ewig viel Geld in einen Welpen investieren, wo noch keiner absehen kann, ob er seine Versprechen auch hält und wo man eh einen Großteil der wertschöpfenden Arbeit (die Ausbildung) selber erbringen muss?

    Dementsprechend sind ausgebildete, taugliche Jagdhunde dann auch auch einiges wert, da muss man dann schon ein paar Scheine hinblättern wenn man so einen kaufen will.

    Ja, das kommt sicher noch dazu. Ein Junghund der dann schon mal geröntgt ist und sich gut zeigt, hat auch ohne Ausbildungskennzeichen schnell ein vielfaches seines Welpenpreises als Wert. Nicht umsonst kaufen Behörden selten gut aufgezogene Hunde mit VDH / FCI Papieren an - die können sie sich einfach kaum leisten.

    Im Bereich KNPV wars (zumindest bis vor ein paar Jahren) noch extremer. Da waren Preise von 200-300 Euro total normal.. wenn die 100% Erfolgsquote, wie von manchen Fans angepriesen, hätten, wären die PH1 Hunde nicht viel teurer. Sind sie aber nicht, da wird ein Hund dann schnell mal viel mehr wert. :pfeif:

    Das ist halt grundsätzlich häufig auch ein anderes Verhältnis zum Hund.

  • Trotzdem sind die meistens sehr moderat her vom Preis, also, was ich so weiß gehe die meisten klassischen deutschen Jagdgebrauchshunde vom Jäger für den Jäger für unter 1000 €?


    ABER ich denke was bei Jagdhunden und Gebrauchshunden auch stark mit reinspielt, ebenso wie bei Pferden: Die Ausbildung.
    Das Papier kann noch so toll sein und der Hund noch so gut aussehen, er kann auch als Welpe schon gute Anlagen zeigen - aber ob er dann letztendlich auch wirklich tauglich wird und ob er nur durchschnittlich oder verdammt gut wird und ob er auch körperlich der Sache gewachsen ist und bleibt, na, das zeigt sich erst durch und nach der Ausbildung und nach jahrlanger Belastung.

    Naja, beim Jagdgebrauchshund ist halt vieles schon da was nicht zusätzlich Geld kostet.

    Der Hund wurde ausgebildet und geprüft, aber nicht um eine Zuchtzulassung zu bekommen sondern um ihn als Jagdhund zu führen.
    Es ist vermutlich ein taugliches Gehege/Haltung vorhanden wo man nicth viel extra anschaffen muss für die Welpen. Dann hat die Jagdhündin ausserhalb der Jagdsaison eh weniger im Revier zu tun und wird nicht benötigt.

    7 Welpen je 1000 Euro sind dann 7000 Euro. Da wird neben der Kostendeckung schon genug für den zeitlichen Aufwand hängenbleiben.

  • Auch die "gebrauchten" werden wohl immer teurer.
    Da wird der 8monatige Junghund (Labrador Mix) schweren Herzens aus Zeitgründen abgegeben..zum Schnäppchenpreis von 800€ :shocked:

    Das habe ich aber schon vor gut 3 Jahren bemerkt. Da war mein Eindruck fast durch die Bank weg, dass man da versucht, den Verkaufspreis wieder rein zu bekommen (bzw stand das sogar oft genau so in den Anzeigen mit drin).

    Steigt also der Anschaffungspreis für den Labbimix von 400€ auf 800€, dann wird der eben letztendlich auch teurer abgeben.

  • Ist die Nachfrage nach Pudeln wirklich größer? Betrachtet man die Welpenstatistik, sind die Wurfzahlen nicht gestiegen - was zumindest in einem gewissen Rahmen zu erwarten wäre, wäre die Nachfrage so groß - sie sind in den letzten Jahren relativ stabil geblieben und davor sogar gefallen.

    An der steigenden Nachfrage kann es also nicht wirklich liegen.


    Traue nie einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

    Du machst einen Denkfehler.

    Die VDH Statistik unterscheidet nicht in die einzelnen Pudelvarietäten.

    Wenn ich mir die Wurflisten der 4 Clu s ü er's Jahr verteilt ansehe, fällt mir auf, dass die GP Würfe deutlich gestiegen sind. In den 90ern sind ME deutlich weniger GP Würfe gefallen als in den letzten Jahren. Es sind eine ganze Menge neuer Züchter dazu gekommen, die quasi gleich mit ihrer ersten GP Hündin sofort in die Zucht eingestiegen sind.
    Umgekehrt sind die Erzählen bei den Kleinpudeln gefallen.
    Heute einen Kleinpudel zu finden ist schon deutlich schwieriger als früher.

    Toy und Zwerge sind auch eher etwas gestiegen bzw. gleich geblieben.

    D.h., die absolute Zahl der Welpen hat sich nicht verändert, wohl aber die Verteilung über die Varietäten.

    Dabei muss man immer auch bedenken, dass gerade die Toy und Zwerge sehr viel außerhalb des VDH zu haben sind.

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