Hunde für einen bestimmten Zweck suchen

  • @Helfstyna


    Kannst mir beim vielbemühten Blick über den Tellerrand helfen und die tiefere Bedeutung jenseits Platz 227 und Platz 153 nennen?

    Es ist doch immernoch Sport. Es geht nicht um den Weltfrieden, die einzige Lebensgrundlage ...


    Klar gibt es Menschen die sagen wenn ich beim Radeln, Klavierspielen und Gedichte schreiben nicht Weltspitze bin, dann macht mich nichts mehr glücklich und der Sinn meines Lebens ist dahin.


    Die können dann auch ehrlich zugeben, dass alles andere zweitrangig und nettes Beiwerk ist.


    Solang der Tierschutz gegeben ist, ist es nicht verwerflich Nutztiere zu halten.
    Aber das ist dann halt Nutztierhaltung für den Sport.


    Denn echte Freundschaft ist nicht geknüpft an Nützlichkeit.

  • Ich habe auch nichts dagegen, einen Hund abzugeben, wenn es gar nicht passt. Ist doch für beide Parteien besser. Ich bin heilfroh, dass meine Bliss von diesen unfähigen Erstbesitzern wegkam. Der Hund ist hier aufgeblüht!
    Ich habe aber etwas dagegen, sich gegen ein Tier zu entscheiden, weil es einem zu wenig Leistung bringt. Es ist "nur" Hundesport. Man verdient kein Geld damit...im Gegenteil. Man steckt ne dicke Summe rein und bekommt dafür recht wenig bis gar nix raus.

    Danke! Diese Einstellung teile ich auch. :bindafür:
    Ich mache super gerne Hundesport, aber wenn ein Hund sonst hervorragend zu mir passt und er lediglich im Sport (warum auch immer) eine Nulpe ist, sehe ich überhaupt keinen Grund den Hund abzugeben...In erster Linie habe ich Alltag mit dem Hund. Da ist er mein Kumpel und mein Begleiter. Wenns da stimmt ist es perfekt. Der Sport ist (für mich) nur das Tüpfelchen auf dem I.


    Edit:


    Fun Fact: Tex ist so ein Hund. Sportmuffel aus dem Bilderbuch. Aber mein Kumpel in allen anderen Lebenslagen. Den teufel hätte ich getan, diesen Goldschatz wegzugeben! Stattdessen zog Bliss ein...da wusste ich ziemlich genau, dass die Bock auf Sport hat. Übrigens habe ich mich da nach ihren Talenten gerichtet und wir sind im THS und RO gelandet. Dort haben wir gemeinsam Spaß und erreichen auch ein bisschen was.

  • Nein, aber man darf es (dem Anschein nach!) der mehrheitl. Meinung nur, wenn es gar nicht anders geht und das auch nur wenn es den Alltag betrifft..


    Natuerlich darf man das auch sonst, aber dann muss man sich gefallen lassen, dass man als jemand angesehen wird, der keinen Hund, sondern ein Sportgeraet hat, der einfach Hunde austauscht/keine Moral hat, der sich nicht genuegend Muehe gegeben hat, ....

  • Ich verstehe gar nicht, warum das hier so gegen die Hundesportler geht. Gerade die ambitionierten sind doch diejenigen, die genau schauen, aus welcher Zucht/welcher Linie der Hund kommt und die genau wissen, was sie sich da ins Haus holen. Die Gefahr, dass der Hund dann im Endeffekt doch nicht passt, den Anforderungen nicht gerecht, verletzungsbedingt sportuntauglich wird oder der HF überfordert ist, ist doch verschwindend gering. Und selbst dann heißt es doch noch lange nicht, dass der Hund weggegeben wird, schon gar nicht wahllos und zum Wanderpokal wird. Den weniger ambitionierten Sportlern ist es schlichtweg egal, wieviel Leistung der Hund bringen kann. Einfach weil nicht auf Leistung geachtet wird, sondern auf Spaß. Also Sport dürfte nur zu einem ganz geringen Prozentsatz der Aspekt sein, bei dem der Hund seinen Zweck nicht erfüllt.


    Und irgendwie hat sich der Thread wegentwickelt von der zweckgebundenen Anschaffung eines Hundes zur Abgabe wegen nichterfüllter (sportlicher) Erwartungen.

  • Warum einigt man sich nicht darauf, dass man sich nicht einig wird? :barbar:


    Am Ende ist und bleibt es für jeden seine eigene Entscheidung.


    Was eben auch - in meinen Augen - nicht verstanden wird:
    Es geht nicht um Platz 1 oder Platz 154. Prüfungen läuft man nur wenige im Jahr, die einen ein paar mehr, die anderen ein paar mehr.
    Aber ich verbringe den größten Teil meiner Zeit mit den Hunden im Sport. Beim Training. Das ist mein Alltag mit dem Hund. Da muss mein Hund reinpassen. Da müssen wir beide drin aufgehen. Es geht weniger um den Erfolg, es geht um den Alltag.


    Und es ist alles immer leicht gesagt, wenn man die Situation noch nie hatte.
    Ich habe Balou geliebt, ich weine heute noch, wenn ich an ihn denke. Aber genauso ... möchte ich ihn nicht zurück. 15 Jahre habe ich mit einem Hund zusammen gelebt, der meinen Wünschen nie entsprechen konnte. Der immer irgendwie ungenügend war.
    Und so wie ich ihn geliebt habe, so wie ich an diesem Hund hing, es war nicht immer einfach. Ständig habe ich all die tollen Hunde gesehen (sei es im Sport, sei es, dass sie einfach nur ohne Leine laufen konnten) und ich?! Ich saß da, drehte mich im Kreis. Kam nicht voran, war nie so zu 100% glücklich.
    Ich hab mir sehr oft gedacht, dass Balou es bei jemand anderem besser hätte. Bei jemanden, der weiß, was er sich da ins Haus holt und sich auf ihn einlassen kann. Ganz, nicht nur zum Teil, wie ich.
    Balou wurde eben auch ohne genaue Vorstellungen geholt. Ich wollte nur einen Hund.
    Und ich hing viel zu sehr an meinem Sargnagel, als dass ich ihn hätte abgeben können. Und klar, ich habe auch viel von ihm und mit ihm gelernt.


    Ich weiß aber auch sehr wohl wie es ist, sein Leben mit einem Hund zu teilen, den man eben akzeptiert. Bei dem man durchatmet und weitermacht. So sehr man ihn auch liebt, den Weg mit ihm macht das nicht leichter.
    Ich weiß wie es ist jahrelang auf so vieles zu verzichten, was man gerne tun würde. Ich weiß wie es ist so viele Jahre neidisch auf andere zu sein. Und ich weiß wie es ist, sich zwischen den Hunden teilen zu müssen um jedem seine Bedürfnisse erfüllen zu können.


    Und ganz ehrlich: Ich würde es nicht noch einmal für 15 Jahre wollen. Ich würde es mir selbst auch nicht mehr antun wollen.

  • Das ist wohl einfach der Zeitgeist.
    Anstatt zufrieden zu sein, mit dem was man hat sucht man immer nach dem Haar in der Suppe und ist neidisch auf das was die anderen tolles haben.
    Ich bin der Überzeugung dass man mit so einer Einstellung nie zu innerer Zufriedenheit findet.
    Blöd halt noch wenn das ganze noch auf dem Rücken anderer Lebewesen ausgetragen wird.

  • Wo es bei mir - ganz wertfrei - noch Veständnisprobleme gibt, ist nur: ich erwarte, wenn ich so drüber nachdenke, eine ganze Menge Flexibilität und Anpassungsbereitschaft von meinen Hunden, damit unser gemeinsames Leben 'funktioniert' - sie akzeptieren meine Regeln bei unseren Spaziergängen, obwohl die aus Hundesicht bestimmt nicht immer nachvollziehbar sind; sie nehmen es problemlos hin, dass ich entscheide, wann es Zeit für Futter, Ruhezeiten und Action ist; sie leben konfliktfrei miteinander, obwohl da keiner den anderen 'ausgesucht' hat; sie nehmen es mir nie krumm, wenn ihre Bedürfnisse wegen Krankheit meinerseits oder verschärftem Stress mal für 1-2 Tage hintenanstehen müssen; usw. usf.


    Das Mindeste, was ich im Gegenzug tun kann, ist doch, wenigstens im Bereich des 'Hobbys'/Sports auf ihre Interessen einzugehen und meinerseits ein bisschen Flexibilität, Anpassungsbereitschaft und Interesse für Neues zu zeigen. Dann muss ich mich halt nach jahrelangem Trainieren in einer bestimmten Sportart mal in was anderes reinfuchsen - ist das wirklich so schlimm, dass es einem das gesamte Zusammenleben trübt? Ist das gute Gefühl, dem Trainingspartner ein Stück entgegenzukommen und mit dem Hund gemeinsam was zu unternehmen da nicht größer?


    Mag sein, dass es bei mir da wirklich mit dem Verständnis hakt, aber wenn man sich in ein neues Thema einarbeitet und sieht, wie der Hund in etwas, womit man vorher keine Berührungspunkte hatte, aufblüht und Spaß hat, spornt einen das nicht auch selbst an? Macht das nicht auch glücklich, weil man den eigenen Horizont und Erfahrungsschatz erweitern kann?

  • Aber jetzt ganz ehrlich, der prozentanteil von Hunden die abgegeben werden, wegen des Sportes, der ist doch sehr, sehr gering. Somit schreiben wir hier von einem so kleinen Prozentsatz in der Flut der abgabehunde, dass sich das aufregen darüber kaum lohnt.


    einig wird man sich hier nicht, muss man auch gar nicht, denn hier schreibt keiner mit, der seinen untauglichen, kranken, den Sport nicht erfüllenden Hund, abgegeben hat. Trotzdem gibt es diese Fälle, sehr selten eben.


    Ich finde solange es am Ende Herrchen und Hund gut geht, beide glücklich sind und zufrieden, kann man unterschiedliche Meinungen und Standpunkte akzeptieren.
    Man muss nicht alles werten, oder alles nachvollziehen und verstehen können. Am Ende sollte es für alle Beteiligten gut sein.


    Lg

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