Hunde für einen bestimmten Zweck suchen

  • Zu den Bedürfnissen der Hunde - Ein Blick auf die 5 Pappenheimer hier:
    Wenn ich jetzt mal Franks und meine "Bedürfnisse" hinten an stellen würde, so für die ganzen nächsten Jahre, wäre die Zusammenfassung in etwa so:
    Keiner würde arbeiten, aber in nem Haus an einem eigenen See wohnen, natürlich getrennt, weil Spitzohr weibliche Nebebuhler (egal ob Mensch oder Hund) doof findet, ich wäre geclont, damit ich zeitgleich mit den Knutschies fahren kann und mit dem Opi unter der Kirsche sitzen kann.
    Ach so. Und rund um mein Haus gäbe es ein 10kilometer breiten Todesstreifen, in dem nichts mehr lebt und auch keiner mehr, der diesen betritt, lebend wieder verlässt. Bewacht vom Grinch.

    Welch hübsche Aussicht.

    Ich finde schade, wie du das ins Lächerliche ziehst.

  • Nö. Das sind leider die ganz realen Bedürfnisse der Hunde, die hier leben.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    Und die Beschreibung, wie es aussehen würde, wenn wir Menschen unsere Bedürfnisse da mal hinten anstellen.

  • Unter dem Wort "Moral" versteht man in der westlichen Welt, dass jemand nicht nur auf den eigenen Vorteil schaut, sondern auch auf das Leid, dass er eventuell bei anderen, Schwächeren oder Schutzbefohlenen verursacht.

    Daher verstehe ich nicht, wie man so auf "Moral" schimpfen kann. Wenn man immer nur die eigenen Wünsche im Auge hat, wird es nicht immer zum Besten für alle sein.
    Und was passiert dann? Nimmt man sich zurück, denkt man über Alternativen nach -- oder redet man sich ein, dass die bequemste Lösung auch die beste ist?

    Ich denke es ist auch eine Form von "Moral", wenn man Usern sagt, die mögen anderen Menschen nicht die Laune verderben, indem sie ihre Meinung ehrlich äußern.

    Für den Hund ist ein Besitzerwechsel Stress. Für manche Hunde mehr als für andere.
    Klar hat er den gleichen Stress egal, ob die Entscheidung aus zwingenden Umständen oder oder aus einer Laune heraus getroffen wurde.

    Aber wenn ich derjenige bin, der entscheidet, dann werde ich doch einem Lebewesen nicht mehr Stress, Risiko und Leid zufügen, als unbedingt nötig.

    Und das ist die Frage: Ist es unbedingt nötig, statt nur Vereinsmeister auch Landesmeister zu sein?
    Wenn ich mein Bestes gegeben habe, ist es nicht Wurscht ob ich Platz 227 oder Platz 153 im Ranking bin?
    Es gibt immer welche darunter und darüber. Ob man als Mensch alles gegeben hat, weiß man nur selbst.

    Ich finde es verständlich, dass man einen Hund mit speziellen Fähigkeiten will, solange man ihm auch im Alltag gerecht wird.
    Aber wenn eine Weitergabe nicht nur im Katastrophenfall (Tod, Unfall, schwere Krankheit, Arbeitslosigkeit, häßliche Scheidung etc) notwendig wird, sondern schon im Bereich des Möglichen liegt (Hund nicht perfekt schön geworden, Hund nicht perfekt gesunde Gelenke, Hund nicht ganz triebig/aggressiv genug, Hund verletzt sich beim Sport), sollte man dafür einen ganz sicheren Plan B und C haben.
    Oder eventuell die Anschaffung überdenken.

    Niemand sollte sich die Entscheidung leicht machen.
    Manchen Menschen fehlt es an Wissen und Einsicht. Gerade auch manchen Familienhundkäufern.
    Aber ist das wirklich ein toller Maßstab?
    Irgendjemanden, der es nooooooch schlechter macht, findet man doch immer.

  • Auf der anderen Seite nervt es mich, wenn gefragt wird:
    "Warum MUSS es ein Spezialist sein?"

    "Ich versteh nicht, warum es diese Rasse sein MUSS!"

    Meine Meinung ist, dass es völlig egal ist, ob man irgendwie beweist, dass es die Rasse sein "muss".

    Wer einem Schäfi gerecht werden kann, soll einen Schäfi halten.
    Wer mit der Art eines Border Collies umgehen kann, der soll einen BC halten.

    Wer mit der Art einer bestimmten Rasse aber *nicht* klar kommt, dann hilft es nicht, wenn er sagt: Aber ich *muss* einen Hund haben der mein Grundstück bewacht, oder ich *muss* einen Hund haben, denn ich will Schafzüchter werden.
    Da denk ich mir: "Dann kauf ne Alarmanlage, zieh Zäune, überdenk deine Nutztierwahl -- aber wähl nicht nen Hund der "eigentlich" nicht zu dir passt."

    Angenommen es ist tatsächlich so, dass ein Hund spürt und leidet, wenn man wegen seiner Sportuntauglichkeit frustriert ist -- wie fühlt sich dann ein Hund dessen Mensch seinen Kerncharakter als "too much" oder "unangenehm" empfindet, aber diese Rasse *muss* es halt für die eigenen Ziele sein.

  • ...

    Eine menschliche Partnerschaft aufzulösen, egal ob beruflich, privat oder hobbymäßig, ist durchaus gesellschaftlich anerkannt.
    Aber die Partnerschaft mit einem Hund nicht? Weil er der abhängige Part ist oder weil er - einfach mangels Fähigkeit - die Partnerschaft nicht selbst auflösen kann?!
    ...

    Der Unterschied ist - und @Die Swiffer nur stellvertretend rausgepickt,

    - der Hund ist uns ein Leben lang schutzbefohlen
    - den Hund haben wir nicht gefragt/fragen können, ob er unser Hobby mit uns teilen möchte
    - und auch nicht, was er alternativ gerne in seinem Hundeleben hätte,
    - und auch nicht, ob wir eine einvernehmliche Trennung durchführen möchten/können.

    Ich habe hier in diesem Thread doch einiges an Erkenntnissen sammeln können, zum Beispiel wie "echte" Hundesportler ticken (ich bezeichne mich jetzt mal als "unechten", weil ich in der Regel tatsächlich nur zweimal pro Woche trainiere, dafür aber ganz viele andere Sachen noch mit meinen Hunden mache). So gesehen, spannend, wenngleich nicht immer meins...

    PS: ich freue mich allerdings in der Tat sehr, dass dieser Fred noch nicht "ausgeartet" und weitestgehend sachlich geblieben ist!

  • Beim Lesen dieses Threads kam mir folgender Gedanke:

    Man stelle sich vor, ich wäre absolut begeisterter Schutzhundesportler und würde mir sagen wir einen Malinois holen, eine absolute Granate in seinem Bereich, der für den Schutzhundesport wie geschaffen ist, ein Überflieger, der für den Sport lebt. Nun passiert Leben und ich kann aus gesundheitlichen Gründen diesen Sport nicht mehr machen.

    Es wurde also der Hund für einen bestimmten Zweck angeschafft, ICH kann dem Hund nicht mehr gerecht werden.
    Kann man es dem Hund zumuten, nun bei mir zu bleiben, obwohl er nicht mehr seinen Anlagen gemäss ausgelastet werden kann?

    Wäre es nicht fairer, mich von dem Hund zu trennen und einen geeigneteren Platz zu suchen?

    Würde es für einen Hund einen Unterschied machen, aus welchem Grund ich ihn hergebe?

  • Daher verstehe ich nicht, wie man so auf "Moral" schimpfen kann. Wenn man immer nur die eigenen Wünsche im Auge hat, wird es nicht immer zum Besten für alle sein.
    Und was passiert dann? Nimmt man sich zurück, denkt man über Alternativen nach -- oder redet man sich ein, dass die bequemste Lösung auch die beste ist?


    Vielleicht guckt man auch einfach mal über den eigenen Horizont und erkennt, dass der vermeintlich "leichte" weg, den ein anderer wählt, ihm wesentlich schwerer fällt, als man sich in seiner beschränkten Sichtweise vorstellen kann und eben nicht der Egoismus, sondern tiefer gehende Gründe dahinter liegen?

    Genau das ist nämlich das Problem bei der angeblichen Moral, man hat zu schnell ein Brett vorm Kopf und urteilt oberflächlich, weil manche Handlungen auf den ersten Blick nicht ins eigene Weltbild passen.

    Sieht man ja auch an dem Kommentar:

    Und das ist die Frage: Ist es unbedingt nötig, statt nur Vereinsmeister auch Landesmeister zu sein?
    Wenn ich mein Bestes gegeben habe, ist es nicht Wurscht ob ich Platz 227 oder Platz 153 im Ranking bin?


    Denn auf die Idee, dass da eben mehr dran hängt am Ende, als nur diese Frage, darüber will man nicht nachdenken, denn dann ließe sich ja nicht mehr so leichtfertig aburteilen.

    Ja, eine Trennung ist Stress für einen Hund, aber ich bleibe dabei, zwei, drei Wochen Trennungsstress würden für viele Hunde ein besseres und zufriedeneres Leben einläuten. Aber es ist verpönt das zu sagen, denn dann wird dem Besitzer ja schnell wieder unterstellt, er würde es sich ja nur leicht machen.

  • Ja, eine Trennung ist Stress für einen Hund, aber ich bleibe dabei, zwei, drei Wochen Trennungsstress würden für viele Hunde ein besseres und zufriedeneres Leben einläuten. Aber es ist verpönt das zu sagen, denn dann wird dem Besitzer ja schnell wieder unterstellt, er würde es sich ja nur leicht machen.

    Das Problem an der Sache ist für mich vor allem, dass die Abgabe mit dem Argument "der Hund hat es jetzt viel besser" ziemlich häufig ganz zufällig damit zusammen fällt, dass der Hund zum ursprünglichen Zweck nicht mehr taugt/gebraucht wird. Seien es nun die Zuchthunde, die nach erfolgtem Zuchteinsatz aus der Zucht gehen, weil sie im Rudel ja untergehen, oder der Sporthund, der im Sport nicht (mehr) die erwünschten Leistungen erbringt. Da kann ich persönlich einfach nicht glauben, dass es um den Hund geht, denn dann hätte der Hund schon längst abgegeben werden müssen.

    Das heißt natürlich nicht, dass es immer so abläuft und es nicht Fälle gibt, in denen es wirklich im Sinne des Hunde ist, abgegeben zu werden. Ebenso bin ich der Meinung, dass die allermeisten Hunde eine Abgabe problemlos überstehen und sehr unkompliziert überstehen. Und wie bereits geschrieben, verurteile ich auch keine Abgabe eines Hundes. Ich kann es nur nicht nachvollziehen, wenn sich die Abgabe offensichtlich schön geredet wird. Wenn man zu seiner Entscheidung steht, sollte das doch wohl möglich sein.

  • Wir haben einen Hund in der Familie, der nur da ist, weil 'man gibt einen Hund nicht ab!'. Dieses bescheuerte (sorry) Denken sorgt in diesem Fall fuer unglueckliche Menschen und einen Hund, der ein weniger tolles Leben fuehrt. Aber man ist ja sooo toll, weil man gibt den Hund nicht ab und kann sich selber auf die Schulter klopfen. Ich finde so eine Situation um einiges schlimmer als ein paar Wochen Stress wegen neuer Besitzer..

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