Dritthund und die Hundetagesstätte

  • mit 2 Hündinnen die nun 10 Monate alt sind

    Die beiden sind noch Jahre (!!!) davon entfernt erwachsen, also mental und ihrem Geschlecht entsprechend ausgereift zu sein. Bei zwei Hündinnen im selber alter dieser Rassekonstellation würde ich mal schön abwarten, denn da wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit noch zu Zoff kommen.
    Abgesehen davon wird das Jagdverhalten und das Verteidigen von Ressourcen sich erst noch richtig entwickeln. Das wird auch noch "spaßig" für Euch und die Umwelt.


    Sabine, die sonst in Hundeauslaufgebieten und sonst mit anderen Hunden nichts anfangen konnte, fing in der Tagesstätte an Freundschaften zu schließen und sogar auch mal anderen Hunden hinterher zu rennen oder zu pisacken.

    Das ist eine komische Sicht der Dinge. Für mich wäre es ein Grund das Projekt Hundettagesstätte sofort abzubrechen, wenn meine Hunde dort anfangen zu piesacken.

    Jeden Morgen kriegt man sie schon kaum gebändigt vor Freude, wenn wir aus dem Auto steigen und sie wissen es geht jetzt wieder zur Tagesstätte.

    Sie sind wohl jetzt schon auf "Stoff", weil sie viel zu wenig Ruhe bekommen. Ist logisch. Bei dieser Rassekonstellation ist eine solche Umgebung der pure Stress. Da nützt es auch nix, wenn dort Ruhezeiten eingehalten werden. Es ist einfach vom Grund her viel Unruhe da, wenn so viele Hunde auf einem Haufen sind.

    oder ob der Hund 5 Stunden am Tag mit anderen auf Feld und Wiesen spielen kann..

    Kein Hund, vor allem nicht von diesem Typ, sollte fünf Stunden am Tag spielen. Das macht die Tiere krank!


    Ich würde meine Hunde bei mir Zuhause lassen, ruhige Spaziergänge machen, zu gegebener Zeit eine Beschäftigung ins Auge fassen, drei Jahre warten und dann noch mal über einen Welpen nachdenken, falls noch Bedarf ist.

  • Meine beiden Hunde sind selbst bei Freunden in Betreuung, aber nichts läge mir ferner als meine Hunde wegzugeben, wenn es nicht notwendig ist. Training und Auslastung sehe ich als meine Aufgabe als Hundehalterin. Ich würde das nie aus der Hand geben wollen. Auch wenn ich Vollzeit arbeite, bin ich mit Leib und Seele Hundehalterin und deswegen kann ich mich mit der Einstellung der TS gar nicht identifizieren.


    Nein, ich würde mich in dieser Situation nicht für einen dritten Hund entscheiden.

  • Hi,


    möchte nur mal eine Lanze für die Hundebetreuung brechen.
    Als wir noch in München lebten haben wir Teddy alle 2 Wochen ca dort hin gebracht und haben Abends einen müden und zufriedenen Junghund zurück erhalten. (Beim ersten Mal war er 5 Monate alt).
    Wir haben dies nur genutzt als Event für den Hund. 8 Stunden mit 10 anderen Hunden bespaßt werden können wir halt nicht leisten.


    Jetzt sind wir umgezogen und an 3 Tagen die Woche angewiesen auf Betreuung von 08:00 bis 18:00 Uhr. Er ist der einzige der so oft da ist, dazu kommen dann 1 bis 3 Hunde als Urlaubsbetreuung.
    Die gehen 10 bis 15 km täglich spazieren und organisieren sogar Spaziergänge im kleinen Rude.


    Für unseren Hund waren beide Orte wie ein 2tes Zuhause und die jeweiligen Sitter gehören ganz schnell zum engeren Kern.
    Ich würde nie auf die Idee kommen meinen Hund 6 Stunden oder länger alleine zu lassen wo es doch die Möglichkeit gibt ihm auch einen schönen Tag zu bescheren.
    Übrigens erhält man so auch einen Hund der gut mit anderen Hunden umgeht. ;)


    Gut jetzt arbeitet die TS daheim und gibt trotzdem 5 Tage ab und da hätte ich auch die Befürchtung zu viel Verantwortung abzugeben. Weil man ja doch gerne selber erziehen möchte und dabei auch eigene Ideen und Ansprüche umsetzen will. Das kommt so halt zu kurz. Aber den Hunden schaden wird das wohl nicht.

  • Ganz ehrlich ?
    8-10 Stunden mit anderen Hunden bespasst werden, das will ich für meine Hunde nicht :verzweifelt:


    Und der Mythos, dass durch sowas Hunde total gut mit anderen umgehen können, hält sich ja anscheinend immer noch. Viele Hunde haben in großen Hundegruppen einfach massiv Stress. Ich habe es damals mit Theo auch nicht besser gewusst und habe ihn viel in solchen Hundespielgruppen laufen lassen. Das einzige was mein Hund da gelernt hat: andere Hunde kann man mobben, man kann gemobbt werden und andere Hunde bedeuten Action, Action, Action.
    Ich würde es nie wieder so machen. Und natürlich macht ein Junghund das alle mit, auch Quintus würde das alles Mega gerne mitmachen. Ich lege allerdings mittlerweile mehr Wert auf Ruhe und einen entspannten Umgang mit anderen Hunden. Wenn die Hunde hier in einer Hundegruppe mitlaufen, dann nur unter meiner Aufsicht.

  • Achso, und Theo (der ja auch alleine bleiben kann, Quintus ist noch zu klein) kann durchaus auch einen schönen Tag haben, wenn er daheim 5 Stunden schläft und dann Spaß mit mir hat :ka:

  • Ich würde es nicht wollen, das meine Hunde mehr mit anderen Leuten erleben, erzogen und gemaßregelt werden. Meine Hunde würde den ganzen trouble nicht jede Tag haben wollen.


    Vor allem ist es bei uns so, das es meine Hunde eigentlich genießen wenn sie die paar Stunden zuhause bei meiner Familie chillen können. Die sehen es eher als Entspannung, denn wenn ich nach Hause komme dann gibt es Programm, Spielereien und grosse gassi Runden wo power benötigt wird.


    Wenn ich mir vorstelle das mein Hund den ganzen Tag nur rumtollt, irgendwelche Sachen mit vielen anderen Hunden treibt wo ich keinen Einfluss drauf habe... ne Danke.



  • Unsere freuen sich wenn es dorthin geht und wie gesagt Für Sabine ist so etwas optimal, da sie eine konstante hundegruppe und einen konstanten Platz braucht um aufzublühen. Klar Fahren wir mit den Beiden auch unter der Woche regelmäßig raus und machen ausgiebige Spaziergänge aber so wie es mit den Beiden gerade ist läuft es gut. Andere haben ja auch nicht die Zeit um den Hund jeden Tag bei sich zu haben.



    Also die beiden sind nicht mal ein Jahr alt, haben den ganzen Tag Halligalli mit den anderen in der Tagesstätte, werden dort am Nachmittag trainiert, und dann geht ihr abends noch ausgiebig spazieren.


    Ist das nicht a bisserl viel in dem Alter?


    Und ist ein Hund der einen grösseren Teil des Tages einfach in einer Ecke flackt und pennt "nicht aufgeblüht"? Meines Wissens ist es für Hunde normal und gesund 16-18 Stunden am Tag zu schlafen oder zu dösen.

  • Hallo!


    Ich gehöre zu den Hundehalterinnen, die ebenfalls auf eine Tageshundebetreuung angewiesen ist, und zwar 3-mal in der Woche, denn ich arbeite Teilzeit und so leisten wir beide unseren Beitrag dazu, dass wir unser Leben teilen dürfen. Wenn sie läufig ist, nehme ich sie mit in die Firma, das ist glücklcherweise gestattet. Ich möchte einmal kurz meine Erfahrungen schildern, vielleicht ist ja etwas für Dich dabei zum Nachdenken.


    Ich habe seit etwa 7 Jahren einige Betreuungsformen versucht, verworfen, verschlissen, Bertha war mal erst willkommen, wurde dann zuweilen als "schwierig" eingestuft, rauskomplimentiert usw. Ich habe gelernt, dass es nicht "DIE OPTIMALE" Hundebetreung gibt, denn meine Hündin brauchte in ihren unterschiedlichen Entwicklungsphasen auch einfach eine unterschiedliche Umgebung. Ich habe das meistens erst bemerkt, wenn sich die Hundesitter über angebliches "Fehlverhalten" beklagt haben...


    Ehrlich? Viele Baustellen hätte ich nicht bearbeiten müssen, wenn ich Bertha nicht hätte fremdbetreuen lassen (und auch zum Teil auf falsche Ratschläge von Hundetrainien gehört hätte). Ein Beispiel: in einer HuTa haben sie Bertha dahingehend "eingesetzt", dass sie zu heftiges Spiel bei Junghunden unterbrechen durfte. Das hat sie dann natürlich auch gemacht, wenn sie nicht darum gebeten wurde. Als dann sie dann mal eine Junghündin gemaßregelt hat, die anscheinend (ich war ja nicht dabei..., aber im Ergebnis gsd kein Beißvorfall) aufgeschrien haben soll, kam ich mit meinem Hund dort auf die "Abschussliste" und musste mir ganz schnell eine neue Betreuung suchen. Einen Riesenschnauzer noch zu ermutigen, selbst das Heft in die hand zu nehmen und dann hinterher herumzujammern, ... ich empfand das als inkompetent und total unfair dem Tier und auch mir gegenüber.


    Was ich nie zugelassen habe und auch nich gewollt habe ist, dass in der HuTa mein Hund "trainiert" wird. Mir reicht es völlig, wenn Bertha sich dort "benimmt", zur Ruhe kommen kann, sich lösen kann und genug Wasser zum Trinken hat, im Sommer ein schattiges PLätzchen und im Winter Schutz vor Nässe bekommt.


    Wenn ich meine Bertha in die Betreuung bringe, dreht sie auch auf - es ist Stress. Sie kann damit umgehen und sie mag auch die Betreuungspersonen, aber am ALLERLIEBSTEN ist sie mit mir zusammen!


    Und ich genieße und nutze die gemeinsame Zeit mit Dankbarkeit!


    Wenn ich soviel Möglichkeiten hätte wie ihr und meine Zeit mit dem Hund verbringen könnte, würde ich es so machen, wie ihr das ganz am Anfang geplant hattet: 1 Tag / oder stundenweise, in die Betreuung für Termine etc. ich finde es auch nicht schlecht und es kann wirklich sehr hilfreich sein, wenn der hund mal von anderen Menschen betreut werden kann und dann nicht durchdreht) und dann den Rest zu Hause.
    Hundekontakt- und Begegnungen würde ich ganz kontrolliert mit souveränen Hunden durchführen, auch mal einzeln trainieren. Eure Hündinnen müssen noch sooo viel lernen. Wie schnell festigt sich unerwünschtes Verhalten...


    Doggen/3-Hund-Plan: würde ich echt auf Eis legen, bis eure Hündinnen aus der Pubertät raus sind (so in 3 Jahren ca.).

  • Durch Berichte, Videos und Bilder haben wir jedoch schon nach 2 Wochen gesehen dass beide dort absolut aufgeblüht sind. Sabine, die sonst in Hundeauslaufgebieten und sonst mit anderen Hunden nichts anfangen konnte, fing in der Tagesstätte an Freundschaften zu schließen und sogar auch mal anderen Hunden hinterher zu rennen oder zu pisacken

    Das sind keine Kinder, sondern Hunde. Das "pisacken" ist mir ebenfalls aufgefallen, könnte durchaus auch ein Zeichen für Stress sein, so wie das hier

    Jeden Morgen kriegt man sie schon kaum gebändigt vor Freude, wenn wir aus dem Auto steigen und sie wissen es geht jetzt wieder zur Tagesstätte.

    Das finde ich absolut NICHT wünschenswert. Ein Hund, gerade ein Junghund, sollte ruhiges und gemäßigtes Verhalten lernen. Wenn man diese "Freude" (ich nenne es mal Aufregung oder auch Stress) nicht in den Griff bekommt, kann es passieren, dass die Hunde irgendwann über Tische und Bänke gehen. Ob eure HÜndinnen dauerhaft verträglich bleiben, steht sowieso noch auf einem anderen Blatt. Mit Läufigkeiten und Erfahrungen, auch negativen, kann sich das ändern.


    Ich habe kein Problem mit gut strukturierter Tagesbetreuung, wenn es denn notwending ist. Ich glaube aber, ihr seht es als praktisch weil ihr vllt. auch im Grunde mit der Erziehung zweier Junghündinnen überfordert seit. Die Huta kommt euch da gelegen, da ihr offenbar der Meinung seit, dass hier der Großteil der Erziehung stattfindet.Und nur, weil es grad gut läuft, muss das nicht so bleiben.



    sondern weil die beiden dort ein riesiges Gelände hatten

    Ersetzt für mich trotzdem nicht Spaziergänge, Umweltgewöhnung, moderates Training und Interaktion mit dem Halter. Nur weil ein Hund abends müde oder besser erschöpft ist, heisst das nicht, dass er zufrieden ist und allgemeinverträglich bleibt oder ist. Aber das kommt halt darauf an, welchen Anspruch man an seine Hunde hat.


    Sicher, ein dritter Hund hört sich jetzt einfach zu wuppen an, die Arbeit übernehmen ja andere (hofft ihr zumindest).

    Meine Hündinnen sind glücklich so wie es ist aktuell.

    Auch das kann sich mit dem erwachsen werden ändern, da ist ggfs. gutes Management nötig, damit die beiden auch untereinander verträglich bleiben. Über einen dritten Hund würde ich mir daher, wenn überhaupt, erst in drei oder vier Jahren Gedanken machen und bei eurem Betreuungs- und ERziehungskonzept, sodenn es so bleibt, komplett Abstand von der Idee nehmen.

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