Erfahrungen mit Chihuahuas und anderen Kleinhunden 2.0

Zitat von Lagurus

Zitat von tinybutmighty

Da lob ich mir mein Jasminchen, das sich für Wild genau null komma gar nicht interessiert und immer in meiner Nähe ist

Ja für uns Menschen ist dass die schönere Variante, aber meistens sind die Hunde, die immer in unserer Nähe sind, Hunde die schnell hemmbar sind und immer die Sicherheit des Menschens brauchen. Für die Hunde ist es angenehmer, wenn sie diese Hemmung nicht empfinden und selbstsicher durch die Umwelt gehen.

Das ist mir klar

Jasmin ist halt bedingt durch ihre Vergangenheit ein eher unsicherer und zurückhaltender Hund und schnell gehemmt. Trotzdem liegt mir dieser Typ Hund, weil ich es urschön finde zu erleben, wie sie immer sicherer werden und regelrecht aufblühen, wenn man ihnen die schönen Seiten des Lebens zeigt

Ehemalige Vermehrerhunde aus Ungarn stehen auf jeden Fall mit ganz oben auf meiner Liste. Ich kann damit einfach ganz gut, das habe ich durch Jassi gemerkt.

Ich glaub die meisten Menschen haben lieber Hunde, die in ihrer Nähe sind und nicht ständig ihr Ding machen. Ich wollte nur sagen, dass das, was wir an diesen klebrigen Hunden schätzen für den Hund eben eher nicht so schön ist.

Zitat von Lagurus

Ich glaub die meisten Menschen haben lieber Hunde, die in ihrer Nähe sind und nicht ständig ihr Ding machen, Ich wollte nur sagen, dass das, was wir an diesen Hunden schätzen für den Hund eben eher nicht so schön ist.

Ja, wobei es schon auch genug Hunde gibt, die nichts Schlimmes erlebt haben und sich dennoch sehr am Menschen orientieren, in der Nähe bleiben und wenig eigenständig sind. Und bei den Tierschutzhunden selbst aus unguten Verhältnissen gibt es trotzdem noch genug Jagdsäue.

Bei den Chihuahuas gibt es diese "am Menschen kleb und nie eigenes Ding mach"- Charaktere ja durchaus auch. Rex gehört da halt so gar nicht dazu

Ein Hund muss nichts schlimmes erlebt haben um Umweltängste und Unsicherheiten zu empfinden. Ein Hund, der immer an seinem Menschen klebt und wenig in die Umwelt geht, der bringt zum einen vermutlich grundsätzlich leicht hemmbare Wesenszüge mit und oft wird es vom Menschen auch unbewusst verstärkt bzw. wird auch nichts rein investiert um den Hund selbstsicherer zu machen, weil die meisten eben genau das schätzen, da es unkompliziert für den Menschen ist.

Und Jagen bedeutet auch nicht, dass der Hund automatisch keine Umweltängste hat und selbstsicher ist.

Ich habe ja nichts anderes behauptet als dass die Bandbreite da sehr groß ist

Wir haben hier ja insgesamt 5 Second-Hand-Hunde sitzen, auch wenn nur die Minis wirklich "meine" sind, und die könnten teils unterschiedlicher nicht sein. Gehemmt und eher unsicher ist tatsächlich außer Jasmin nur noch Luna, die ehemalige Straßenhündin aus Bulgarien, die hat z.B. anfangs immer Angst vor neuen Menschen und ist auch ein Hund, der sich sehr oft rückversichert. Gleichzeitig ist sie aber ziemlich jagdtriebig und würde da durchaus auch mal eigene Wege gehen

Und klar, bei diesem Hundetyp besteht immer die Gefahr, dass das Selbstbewusstsein nicht gestärkt wird. Das war mir bei Jasmin z.B. sehr wichtig, dass sie lernt, sich mehr zuzutrauen. Ich habe auch darum mit ihr longiert, damit sie etwas macht, wo sie nicht unbedingt an meinem Bein klebt und das war echt eine tolle Sache, am Schluss hat sie sogar an mehreren Kreisen gearbeitet und super auch auf größere Distanz zu mir gearbeitet.

Pauli hat auch kaum Jagdtrieb, sehr angenehm ist das. Spuren interessieren ihn 0, Rehe oder Vögel in der Ferne ebenfalls. Wegfliegenden Vögeln ist er früher nachgehopst, mit ein bisschen Training macht er das nicht mehr. Einzig wenn Rehe sehr nah sind, muss ich ihn anleinen. Da würde er glaub ich schon hin. Aber auf Grund seiner Größe sieht er die meistens gar nicht

Er ist auch am liebsten in meiner Nähe und hat mich draußen immer am Schirm, pickt aber nicht bei mir. Er ist tatsächlich ein Hund, der meinen Rückhalt braucht und schnell gehemmt ist.

Also Amber ist definitiv ein Hund, der an mir klebt.

Wenn wir erst mal raus gehen, ist sie ohne Leine und wartet direkt neben mir, bis ich meinen Sohn zB in den Kinderwagen gesetzt habe.

Dann erst leine ich sie an.

Sie hat noch nie etwas Schlimmes erlebt, kam von der Züchterin (welche ganz bezaubernd und toll war, nun aber nicht mehr züchtet) mit 13 Wochen zu uns.

Sie ist ein sehr sensibler Hund, allerdings kommt sie mit Umweltreizen gut klar.

Man könnte mit diesem Hund direkt um Mitternacht an Silvester spazieren gehen und es würde sie die Schießerei nicht interessieren.

Jagen tut sie mäßig.

Sie setzt an, wenn sie Krähen sieht.

Mehr auch schon nicht mehr.

Ja- ich finde es so viel einfacher, wenn Amber sich an mir orientiert.

Finde aber absolut nicht, dass bei ihr was im Argen ist.

Zitat von Lagurus

Ja für uns Menschen ist dass die schönere Variante, aber meistens sind die Hunde, die immer in unserer Nähe sind, Hunde die schnell hemmbar sind und immer die Sicherheit des Menschens brauchen. Für die Hunde ist es angenehmer, wenn sie diese Hemmung nicht empfinden und selbstsicher durch die Umwelt gehen.

Das muss aber nicht so sein. Josephine is auch ein Fersenkleber, aber trotzdem ein sehr eigenständiger, selbstbewusster Hund mit keinerlei Ängsten.

Und mein Rüde hat dauerhaft Leinenpflicht, weil er sofort auf der Jagd wäre - und der ist ein Schisser in vielerlei Hinsicht.

Ein Hund der einem an den Fesen klebt sucht die Sicherheit des Menschen. Das hat Gründe. Aber das ist hier nicht das Thema, ich kann und will eh keine Hunde beurteilen, die ich nicht kenne.

Öri hat auch etwas Jagdtrieb, aber nur Mäuse interessieren sie. Koali hat als Pubertier mal einem Vogel nachgesetzt, seitdem war nix mehr.

Ich finde das sehr angenehm.

Und ich freue mich gerade... meine Eltern haben ja eine Havaneser Hündin, die zeitgleich mit Koali aufgewachsen ist und die beiden sind allerbeste Freunde auf Lebenszeit. In ein paar Tagen kommen sie her und bleiben ein paar Wochen- der Zwerg wird ganz ausser sich sein vor Freude. Und sie sind jetzt auf der Liste für einen weiteren Wurf- das heißt im März soll dort noch ein Havaneserchen einziehen. Ich werde dann also auch wieder ein Welpenbärchi zum Schmusen kennen lernen.