Wie kommt es zu unverträglichen Hunden?
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Unverträgliche Hunde haben für mich einfach eine mangelnde Kommunikationsfähigkeit. Und das zumeist durch erlerntes Fehlverhalten. Zur natürlichen Kommunikation gehört bei Hunden auch aggressive Ausdrucksvarianten. Ein abschnappen, verbellen, knurren, fixieren usw. ist nicht zwangsläufig eine Unverträglichkeit gegenüber Artgenossen sondern eine ganz natürliche Form von: “verschwinde, du nervst.“ Die Toleranzgrenze des einzelnen Tieres ist da sicher auch Charakter und Rasse abhängig.
Unverträglichkeit im Sinne von “egal warum, Hauptsache drauf“ ist meiner Meinung nach immer anerzogen. Sei es durch übertriebenes Kontrollverhalten seitens des HH, dessen schlechter Erziehungsversuche, völlige Unterlassung selbiger oder ganz simpel zu extremer Vermenschlichung des Hundes und der konsequenten Untersagung jeglicher Formen aggressiver Ausdrucksformen und Beschränkungen des normalen hündischen Verhaltens. - Vor einem Moment
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Es gibt gar nicht mal so wenige Rassen, die das eigene Überleben durchaus hintenan stellen, wenn der Grund für eine offene Konfrontation gegeben ist.
Daher ist Unverträglichkeit ja durchaus auch rassetypisch.
Man hat es dem Hund über Jahrtausende angezüchtet, die Interessen des Menschen (Haus und Hof bewachen, Herde schützen, Eindringlinge vertreiben) ÜBER die eigenen Bedürfnisse und über die eigene Sicherheit und den eigenen Selbsterhaltungstrieb zu stellen.
Niemand kann einen Wach- und Schutzhund gebrauchen, der immer schön abwägt, ob einen Kampf denn auch gewinnen kann. Mein Pudel würde das machen - der tät halt auch mal gar nix taugen als Herdenschützer....
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Wieso der zweite Satz? Mit dem ersten gehe ich völlig konform.
Weil für mich da erst Unverträglichkeit beginnt. Wenn ich an einem Hund nicht vorbeigehen kann, ohne dass er sich auf meinen stürzen will und wenn er die Gelegenheit bekommt, auch richtig zupackt. Alles andere ist ein "verträgliches" Maß an Kommunikation.
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Was kann ich als Besitzer machen,damit der Hund möglichst verträglich bleibt oder wieder wird?
Ab wann korrigiert ihr euren Hund (schon wenn er knurrt,Zähne zeigt oder erst wenn ihr merkt,dass er sich am liebsten auf den anderen stürzen möchte) und wie teilt ihr eurem Hund mit,dass ihr dieses Verhalten nicht duldet? Wie korrigiert/maßregelt ihr eure Hunde in diesen Situationen?
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@Stadtmensch gute frage, würd mich auch interessieren.
wobei ich denke, die grenzen sind bei jedem hundehalter anders.bin gespannt auf eure antworten
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Ich korrigiere den Hund gar nicht. Ich versuche ihm begreiflich zu machen, das er sich auch anders verhalten kann. Das fängt an bei eigenem souveränem Verhalten bei Hundebegegnungen (ruhig bleiben, Bogen laufen, herausfinden wo die Toleranzgrenze liegt) über langsame Annäherungen bis hin zu gezielt ausgesuchten “Gassipartnern“ die über sehr gute Kommunikation verfügen und ein sehr gutes Sozialverhalten haben. Das hängt halt auch sehr vom Hund und der Motivation seiner Unverträglichkeit ab.
Korrekturen kommen m.M.n bei einem unverträglichen Hund entweder gar nicht an oder verschlimmern sein Verhalten, weil er sich je nach Art und Weise der Korrektur missverstanden fühlt oder in seinem Verhalten bestätigt. -
Ab wann korrigiert ihr euren Hund (schon wenn er knurrt,Zähne zeigt oder erst wenn ihr merkt,dass er sich am liebsten auf den anderen stürzen möchte) und wie teilt ihr eurem Hund mit,dass ihr dieses Verhalten nicht duldet? Wie korrigiert/maßregelt ihr eure Hunde in diesen Situationen?Ich bin bei Grisu sehr froh, dass er mittlerweile recht schön droht, das untersage ich ihm also nicht, sofern er wirklich dadurch kommunziert. Also Beispiel: fremder Hund läuft auf uns zu, Grisu macht sich groß, knurrt. Das würde ich ihm nicht verbieten, viele Fremdhunde verstehen das ja auch und Grisu lernt, er braucht nur drohen und muss nicht gleich explodieren. Dennoch führe ich ihn sofort aus der Situation und bleibe natürlich nicht in Konfrontation. Wenn er dagegen schon plustert, bloß weil ein Artgenosse in Sicht kommt, der sich überhaupt nicht für ihn interessiert, sage ich schon "hey du Depp, der guckt doch nicht mal!". Klar, ist nur mein Tonfall, der Missfallen ausdrückt, aber funktioniert bei Grisu in dieser Situation gut. In aller Regel ignoriert er mittlerweile Hunde auf Distanz oder angeleinte Hunde (er unterscheidet absolut, ob der andere Hund angeleint ist oder nicht). Taucht dagegen sehr dicht vor uns plötzlich z.B. ein Schäferhund auf, gibt es ein scharfes Nein! und wir drehen sofort um. Ebenso gibt es ein deutlich Nein! wenn Joey oder Smilla einen fremden Hund begrüßt, das mag Grisu auch gar nicht. Alles in allem ist er aber schon sehr entspannt und duldsam geworden für seine Verhältnisse.
Grisu ist unverträglich mit Fremdhunden, so ziemlich nach jeder Defintion, wobei es ihm um Distanz geht. Er ist überhaupt nicht ängstlich, er ist nicht unsicher, er duldet sie nur nicht in seiner Nähe, so ich ihn ließe. Er ist aber gut zu führen, so dass es anderen im Alltag meist nicht auffällt. Ich laufe Bögen, spreche ihn frühzeitig an, lasse ihn hinter mir laufen, lobe ihn für jeden Ansatz ruhigen Verhaltens, lasse ihn wissen, dass ich für die nötige Distanz sorgen kann. Ein Leinenpöbler war er nie, ob er selbst angeleint ist oder nicht, macht keinen Unterschied. Wir können auch dicht an anderen Hunden vorbei laufen, Grisu völlig ruhig. Direkter Kontakt geht aber nicht
Bis auf ganz wenige Ausnahmen braucht er mindestens Wochen, um mit Fremdhunden warm zu werden (das gilt auch für Welpen, die hier einziehen, bei Smilla waren es sogar mehrere Monate). Auch wenn man regelmäßig zusammen läuft, kommt er in der ersten Zeit nicht mal auf die Idee, mal unauffällig hinterher zu schnüffeln, irgendwie Kontakt aufzunehmen. Er hat keine schlechten Erfahrungen gemacht, hatte viel Hundekontakt als Junghund, er wurde so mit dem erwachsen werden.
Da es eben auch mal kam: Grisu ist einer der wenigen Hunde die ich kenne, der sich wirklich keine Sorgen macht, ob er selbst etwas abbekommt. Ich kenne es sonst auch fast nur so, dass der Hund abwägt. Vielleicht Aussie-Erbe in dem Sinne, dass er ja auch beim wütenden Rind an sich glauben und gegen halten müsste?! Ihm ist völlig egal, wie groß, schwer, wütend fletschend und zu allem entschlossen der Gegenüber ist...
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Ab wann korrigiert ihr euren Hund (
Ich habe meine Hunde immer und sofort korrigiert, wenn sie sich auf einen anderen Hund gestürzt haben. Es ist ja typisches Jungrüdenverhalten, das machen sie eigentlich alle in einem bestimmten Alter. Und da hab ich angesetzt; draufstürzen wurde sofort unterbunden und zwar sehr massiv mit vollem Körpereinsatz meinerseits.
Was ich wohl durchgehen ließ, war Geplänkel unter Rüden, aber niemals ernsthaftes lossprinten mit Angriff.
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Ich bin der Meinung es gibt mehrere Arten der Unverträglichkeit- gemeinsam haben schlicht nur alle das fremde Artgenossen der Problemauslöser sind.
In meiner Umgebung kann ich Hunde, die tatsächlich "sozial, gut sozialisiert, halbwegs erzogen und verträglich" sind an einer Hand abzählen. Wahlweise benehmen sie sich wie die letzten Trampel, pöbeln wie die Weltmeister oder beißen schlicht zu.
So ein kleines Ekel hatte ich früher in der Nachbarschaft. Der war aufgrund nicht geregelter Kontrollsucht unverträglich (was nicht binnen 5 Millisekunden pariert hat wurde getackert- egal ob mit Leine, ohne Leine, mit Maulkorb wurde halt so draufgegangen, Welpe, Althund, Rüde, Hündin, kastriert oder intakt, alles egal..). Ich denke, er wäre mit den passenden Hunden absolut verträglich- wenn er denn gelernt hätte nicht der absolute Mittelpunkt des Universums zu sein und seinen Willen direkt mit Zähnen durchzusetzen. Und damit meine ich jetzt nicht den Willen nach Distanz- der suchte nämlich absolut die Nähe und sobald irgendwas nicht nach seiner Nase lief hing er dem anderen Hund im Pelz. Leider oft unvorhersehbar, deshalb war er schon ziemlich verrufen und wurde gemieden.
Leinenpöbler die durchaus auch zubeißen würden wenn die Leine sie nicht hindert haben wir hier genug. Und meiner Meinung nach sind gute 80% davon (wenn nicht mehr) absolut hausgemacht! Da wird an der Leine gerissen, der Hund hinter sich her geschliffen, gemotzt und gemeckert was das Zeug hält. Dass diese Hunde absolut kein gutes Verhältnis zu Artgenossen aufbauen können ist mir absolut klar. Wobei ich bei 99% von denen sagen würde- wäre der Besitzer weeeeeeit weg wären die Hunde super.
Meine sind- mit entsprechender Anleitung- quasi mit fast allem verträglich. Würde ich sie aber unkontrolliert in eine Gruppe Hunde schmeißen... hätte man das schönste Mobb-Fest. Die wissen schon wie man sich Artgenossen gegenüber adäquat verhält- aber Mobben macht schlicht mehr Spaß.
Und ich glaube fest daran dass es keinen Hund gibt der wirklich, 100%ig, komplett unverträglich ist- er hat nur seinen Gegenpart noch nicht gefunden. Hunde die grundlos schwer beschädigen sind aber nicht unverträglich- sondern schwer traumatisiert und (teilweise) gar nicht oder komplett falsch erzogen. Wäre die vermurkste Erziehung nicht glaube ich bei kaum einem Hund daran dass er Artgenossen trotzdem schreddern würde.
Gewisse Grundregeln im sozialen Miteinander einfordern (ordentliches Annähern, Distanz, Respekt,..) hat für mich dagegen absolut nichts mit unverträglichkeit zu tun.
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was ich hieri n meiner umgebung oft beobachte sind besitzer, die ihren hund sofort maßregeln, wenn der hund kommuniziert, dass er auf das grad keinen bock hat.
zum beispiel: ich treff mit marley auf einen hund, marley ganz überschwänglich vor freude, wirft sich vor den hund, will ihn die lefze lecken und der andere hund zeigt zähne. besitzer sofort: wasti hörst du auf und ruckt an der leine. ich sage dann meistens, sie sollen ihn ruhig lassen, marley soll schon lernen, dass er nicht so plump und überschwänglich sein soll.ich lasse natürlich marley auch nicht einfach so andere hunde bedrängen, wenn ich seh, der andere hund mag das nicht, ist schluß.
aber woher sollen junge hunde sonst lernen (ausser natürlich auch durch den besitzer), dass sein verhalten bei einigen hunden zu weit führt?viele besitzer finden das sogar peinlich wenn ihr hund dann mal einen knurrer macht. ich finde es sehr schade. ich bin die letzte, die sagt hunde müssen selbst regeln. aber bis zu einem gewissen punkt gehört es meiner meinung nach dazu, dass hunde selbst sagen dürfen, wie weit der andere gehen darf. und für den anderen ist es ein schönes lernbeispiel
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