Qualzuchten II

  • Frenchies sind eigentlich sehr aktive Hunde. Die sind dem Mini Bullterrier relativ ähnlich, allerdings meistens etwas "biestiger" als ihre entfernten Terrierverwandten.

    In gesund, also mit normaler Nase, sind das megageile Hunde, sehr aufgeweckt, wenn sie Bock haben kann man sie für ziemlich vielen Scheiß begeistern.

    Gleichzeitig sind sie schon ziemlich eingebildet und halt auch stur.

    Wenn man damit kann sind es wirklich ganz tolle Hunde! Wenn man diese Originale kennt tut es nur leider umso mehr weh zu sehen was daraus gemacht wird. :(

    Beim Mops ist es ähnlich. Möpse haben einen großartigen Charakter, sind auch in gesund durchaus mit wenig zufrieden wenn man sie ansonsten halt genug auslastet.

    Die lieben es immer dabei zu sein, egal wo. In der City bummeln? Klar doch. Im Wald spazieren? Aber gerne doch. Zum Kaffe mit 58 Leuten treffen? Mops ist gerne dabei.

    Der Charakter ist für mich schwer zu beschreiben, aber sie sind echt großartig. Darum fing der Hype ja an!

    Aber das, was sie jetzt sind... Ein Trauerspiel!

    Der kleine stolze Clown, die Nachbarschaftspolizei, der Charmeur, eingesperrt in dieser Karikatur von Körper. :(

  • Ich lieb sie ja auch so sehr! Sehr tolle Hunde. Möpse sind noch angenehmer als Frenchies, weil sie etwas sanfter sind.

    Mal abgesehen vom gesundheitlichen Trauerspiel kann man eigentlich nur froh sein, dass die Leute sich solche Rassen zulegen. Möchte mir nicht vorstellen was passiert wenn die gleichen Leute mit ernsteren Rassen los ziehen, die vielleicht nicht so umwelttauglich sind oder wo die Defizite bei der Erziehung viel gravierender auffallen.

  • Klingt ja fast so als wäre jeder frenchie oder Mops Besitzer der schlimmste Hundehalter (im Erziehungstechnischen) überhaupt.

    Ich denke ja das sich der Mensch dann durchaus auf die andere Rasse die er da hat, mit den anderen Bedürfnissen einpendeln kann/würde.

  • Ich gestehe, aus meiner persönlichen Erfahrung heraus bin ich immer wieder ein wenig erstaunt, wenn der Mops als so freundlich hingestellt wird. Zwar kenne ich auch freundliche Exemplare, aber auch gar nicht so wenige richtige Stinkstiefel. Und ein früherer Vereinskollege hatte mal zwei, die konnte er zum Beispiel nur getrennt füttern weil die sich sonst ernsthaft an den Kragen sind, und auch sonst musste er alle Ressourcen penibel verwalten. Sein O-Ton: Früher hatte ich Schäferhunde, mit denen war das Leben deutlich einfacher! :emoticons_look:

  • Wir wollten auch unbedingt als ersthund eine Französische oder Englische Bulldogge, aber was ich hier so alles in diesem Forum gelesen hatte über mögliche Erkrankungen die kommen könnten (und die Chance einen wirklich gesunden Welpen zu bekommen ist gering) hat uns/mich dann doch abgeschreckt.

    Jetzt sind wir ganz umgeschwankt, und das ist auch gut so, sind sehr sehr seeeehr froh über diese Entscheidung das es ein wunderschöner schwarzer Bolonka Welpen wird...Stammt aus einer Privaten VDH-Zucht in meiner Nähe, 100% gesunde Tierchen.

    Heute wird der Vorvertrag unterschrieben und ich denke dann so in 3 bis 4 Wochen darf der kleine Bursche bei uns einziehen, dann wäre er 10/11 Wochen jung.?

  • Es ist schön zu hören, dass die Aufklärung Menschen erreicht. Viel Spaß mit Eurem neuen vierbeinigen Begleiter. Ich habe Bolonkas bisher als sehr tolle Begleithunde kennengelernt, die für jeden Spaß zu haben sind. Ihr werdet Eure Freude haben. :smile:

  • Klingt ja fast so als wäre jeder frenchie oder Mops Besitzer der schlimmste Hundehalter (im Erziehungstechnischen) überhaupt.


    Ich denke ja das sich der Mensch dann durchaus auf die andere Rasse die er da hat, mit den anderen Bedürfnissen einpendeln kann/würde.

    Nein sehe ich tatsächlich nicht so, denn dazu sind einfach nicht alle Menschen bereit (und das ist okay). Ich finde Frenchies und Möpse im Vergleich sehr sehr anspruchslos. Den reicht das einfach dabei zu sein und das war es. Haben mit nix und niemandem Probleme eine angenehme Größe und sind auch recht ungesprächig, haben keinen nennenswerten Jagdtrieb oder Umweltängste. Sicherlich findet man da auch andere (gesündere) Begleithunderassen die das auch mögen und leisten können. Allerdings sind die dann in der Omas-Wuschel-Sektion und jemand der einen bulligeren Kurzhaarhund möchte, wird dann eher was anderes nehmen. Und das "andere" ist dann womöglich schwieriger. Ich wüsste jetzt keine gesündere Version dieser einfachen Charaktere in derselben Gewichtsklasse und Begleithundesektion.

    Ich lasse die gesundheitlichen Aspekte jetzt mal bewusst außen vor. Jemand der auf das Wesen von Mops und Frenchie steht und nicht komplett offene optische Vorstellungen hat, findet wirklich schwierig Alternativen.

    Hier laufen die beiden meistens an Flexis oder leinenlos im Park, dann auch gerne auf der Hundewiese. Sind mit jungen Erwachsenen unterwegs deren 1. Hund das ist (wo natürlich viel falsch gemacht wird, aber auch von Hundeseite viel verziehen) oder leben bei Familien wo sie den Alltag mit Kindern auch easy abfangen können ohne selbst Schaden zu nehmen. Das sind einfach Hunde wo man nicht groß in die Erziehung investieren muss, weil sie von alleine recht unproblematisch sind.

    Ich möchte jetzt hier gar nicht für die Anschaffung plädieren. Ich möchte nur mal darauf hinweisen, dass es schwierig ist von den beiden Rassen wegzukommen, weil die charakterlich wirklich toll und einfach sind in der Regel. Und da kann ich persönlich es nachempfinden, dass manche sich das mit der Gesundheit versuchen schön zu reden oder sich Mops und Frenchie in der heutigen Zeit immer noch zulegen (trotz der Qualzucht). Auch wenn das gegen den gesunden Menschenverstand ist und in den allermeisten Fällen nicht gut geht. Ich denke viele haben dann einfach die Hoffnung den einen gesunden Hund abzubekommen.

  • Ich finde es einfach furchtbar, wenn Menschen sich absichtlich kranke Hunde kaufen, weil die nicht so viel Auslauf brauchen :( :

    Habe ich zum Glück persönlich noch nie so gehört - wurde ja aber hier nun mehrmals berichtet.

    Es gibt sooo viele Hunderassen - und darunter auch einige Hunde, die eher gemütlich und ruhig sind....

    Und wenn man nicht mal dieses Mindestmaß an Spazierengehen und Beschäftigung leisten möchte - dann nimmt man einfach keinen Hund....

    Aber absichtlich eine kaputt gezüchtete Rasse nehmen, damit man möglichst wenig mit dem Hund machen muss...

    Da fällt mir nichts mehr ein :no:

  • Ich möchte jetzt hier gar nicht für die Anschaffung plädieren. Ich möchte nur mal darauf hinweisen, dass es schwierig ist von den beiden Rassen wegzukommen, weil die charakterlich wirklich toll und einfach sind in der Regel.

    Aber die sind vielleicht zum Großteil nur deshalb so einfach, weil sie nicht können.

    Nicht, weil sie nicht wollen - und das finde ich für den Hund einfach traurig.

    Ein gemütlicher Hund, der einfach am liebsten im Garten liegt, ein bisschen aufpasst und ansonsten einfach alles ruhig angehen lässt - der mag das so.

    Aber ein Hund, der aus gesundheitlichen Gründen nicht toben kann - der hat ja gar keine Wahl :( :


    Ich klebe Lucy ja auch nicht die Nasenlöcher zu, damit sie es dann nur noch einmal die Straße hoch schafft und wir dann wieder nach Hause gehen können.

    Das ist natürlich sehr überspitzt (und auch böse...), aber einen Hund gesundheitlich kaputt zu züchten und sich dann freuen, dass er einfach und anspruchslos ist - das ist für mich einfach furchtbar :( :

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