Qualzuchten II

  • Worüber streiten wir hier überhaupt? Willst Du wirklich behaupten, dass es eigentlich gar kein Problem gibt?

    Streiten? Habe noch gar nicht angefangen zu streiten? Das ist auch besser so ...

    Hast Du die Überschrift des Threads eigentlich gelesen? Worauf deutet die denn hin? Hast Du die vielen Beiträge gelesen, die sich mit dem Thema Qualzucht auseinandersetzen (muss man bei weitem nicht alle, sind ja zu viele, aber so quer). Wie kann man dann nur so eine Frage stellen? Du machst doch hier überwiegend ein Mischmasch draus.

    Was fällt Dir überhaupt ein, aus meinen Ausführungen zu basteln: "Willst Du wirklich behaupten ... "?

    Aber so am Rande ... liest Du eigentlich was Du anderen schreibst? Meine Antworten beziehen sich auf Deine Pauschalaussagen mir gegenüber (die da lautete, dass ich mir meine Hunde aus der Dissidenz holen soll). Wenn Du nicht differenzieren kannst, dann beschwere Dich nicht und erspare uns allen rhetorische Unterstellungen, wenn man auf das undifferenzierte Zeug höflicherweise auch noch eingeht. Im Nachhinein mir das vorzuwerfen, sorry, das ist das Letzte. (und dabei hab ich die jetzt Krallen noch gar nicht ausgefahren ...)

  • Und ich glaube auch nicht, dass man alleine den Verbandszüchtern den schwarzen Peter zuschieben kann. Dem ist auch nicht so.

    Sehr viele Qualzuchttrends werden ja gar nicht vom Verband "bedient". Man schaue nur die ganzen Farbzüchtungen, Teacups und Brachycephalen an .... gut 90 Prozent dieser Hunde, die auf meinem Tisch landen, sind Vermehrerhunde!

    Die sind nicht grad besser dran nur weil die kein Papier haben. Heißt aber andersrum nicht, dass Qualzuchten aus Verbandszucht gesünder sind. Qualzucht ist Qualzucht, ganz egal ob mit oder ohne Papier.

  • Die sind nicht grad besser dran nur weil die kein Papier haben. Heißt aber andersrum nicht, dass Qualzuchten aus Verbandszucht gesünder sind. Qualzucht ist Qualzucht, ganz egal ob mit oder ohne Papier.

    Hätte ich gerne häufiger geliked :gut:

  • Die Tasso-Statistik zeigt, dass die franz. Bulldogge 2018 auf Platz 5 der beliebtesten Rassen stand.
    Es wurden in diesem Jahr 11.203 Hunde neu bei Tasso angemeldet.
    Im VDH werden jährlich ca 200-200 geboren.

    Ich selbst kenne nur 4 Stück, das ist also wenig ausschlaggebend in Bezug zur Gesundheit der Rasse.
    Eine davon stammt aus zweifelhafter Herkunft und kann im Sommer nur rausgehen, wenn man ihr alle paar Meter was zu trinken gibt, sie schnauft ganz schön und zeuigt immer das sogenannte "Bullylächeln" (ringen nach Luft), was uninformierte Menschen immer in reines Verzücken versetzt.
    2 stammen aus kontrollierter Zucht (selber Züchter, selber Vater, als Welpe beide fit und nicht schnorchelnd) wovon 1 gesund ist. Der Andere wurde an den Atemwegen operiert und hat oft Entzündungen in den Falten. Er grunzt immer noch ab und an, wenn er aufgeregt ist.
    Der Dritte kam als Welpe von einer Notstelle, Herkunft unbekannt, außer dass er aus einem Messihaushalt beschlagnahmt wurde.
    Er hat Atemprobleme und leider jetzt eine bakterielle Entzündiúng im Gehirn, die er sich laut Arzt schon im Mutterleib zugezogen haben soll. Aber das war wohl mit Antibiotika oder so in den Griff zu kriegen.

    Es sind jetzt nur 4, aber wenn 3 davon krank sind, finde ich das durchaus bedenklich.
    Ich freue mich über jeden gesunden Frenchy, trotzdem kann man nicht leugnen, dass die Rasse in der Gesamtheit eine Qualzucht ist.
    Theoretisch, um die Rasse gesundheitlich zu unterstützen, müssten alle freiatmenden Bullys in die Zucht genommen werden, auch die deren Besitzer "nur" einen Hund wollen (bei denen zumindest die Rüden).
    Was nutzt es der Rasse wenn der Einzelne sich über seinen gesunden Rüden freut, aber eben genau diese Hunde dann nichts für die Rasse beitragen? Das finde ich irgendwie von den Besitzern zu engstirnig gedacht.
    Wenn man sich für eine Rasse begeistert will man doch, dass es ihr gut geht und nicht nur dem eigenen Hund?

  • Streiten? Habe noch gar nicht angefangen zu streiten? Das ist auch besser so ...

    Hast Du die Überschrift des Threads eigentlich gelesen? Worauf deutet die denn hin? Hast Du die vielen Beiträge gelesen, die sich mit dem Thema Qualzucht auseinandersetzen (muss man bei weitem nicht alle, sind ja zu viele, aber so quer). Wie kann man dann nur so eine Frage stellen? Du machst doch hier überwiegend ein Mischmasch draus.

    Was fällt Dir überhaupt ein, aus meinen Ausführungen zu basteln: "Willst Du wirklich behaupten ... "?

    Aber so am Rande ... liest Du eigentlich was Du anderen schreibst? Meine Antworten beziehen sich auf Deine Pauschalaussagen mir gegenüber (die da lautete, dass ich mir meine Hunde aus der Dissidenz holen soll).

    Typisch. Mir vorwerfen, dass ich nicht lese ehe ich schreibe und dann selbst krass aus dem Zusammenhang zitieren. So macht man das, wenn man eine Diskussion eskaliereren will. Ich war geneigt, meinen Beitrag, auf den Du Dich beziehst, hier nochmal in voller Länge zu zitieren. Aber wenn Du überhaupt Interesse hast, dann kannst Du ja selbst nochmal nachlesen.

    Um meine Grundhaltung nochmal zusammenzufassen: Menschen züchten seit mindestens 20.000 Jahren Tiere. Wahrscheinlich viel länger! In diesen mindestens 20.000 Jahren sind zahllose "Rassen" entstanden. Es ist aber nie dazu gekommen, dass durch die Zucht "Qualmerkmale" bei den so "erzeugten" Tieren entstanden sind. Bei allen "Nutztieren" ist es noch heute so, dass die Zucht nicht zu Qual bei einer nennenswerten Zahl der Individuen führt. Von dem, was seit mindestens 20.000 Jahren als "Zucht" betrachtet wurde, weicht das heute übliche System der "Linienzucht" bei Tieren, die NICHT mehr "Nutztiere" sind, aber drastisch ab. Ich rede von Tieren, die wir nicht mehr "brauchen", um (über)leben zu können: Hunde. Katzen. Zierfische. Vögel. Da geht es plötzlich nicht mehr um den "Nutzen", den die Tiere haben, sondern nur noch um die "Schönheit"! Diese Tiere müssen nicht mehr "funktionieren" und uns lebenswerte Vorteile verschaffen. Die müssen nur noch unseren Schönheitsidealen entsprechen. Und dabei ist es - offensichtlich! - völlig egal, ob unsere Schönheitsideale für die Tiere "gesund" sind.

    Bei der Zucht von Nutztieren - seit mindestens 20.000 Jahren geübt und verfeinert! - galt immer die Grundregel, dass es nicht zu Inzucht kommen darf, weil das schädlich für die "Rasse" ist. Deshalb wurden Tiere verpaart, die "erwünschte" Merkmale oder Eigenschaften aufwiesen. Und danach wurde die Zucht auf eine MÖGLICHST BREITE BASIS gestellt! Ein Schäfer hatte (und hat noch heute!) ein Interesse daran, dass möglichst ALLE weiblichen Schafe gedeckt wurden. Ein Schweinehalter hatte (und hat noch heute!) ein Interesse daran, dass möglichst ALLE Sauen gedeckt werden!

    Wie sieht das in der "Linienzucht" bei Hunden aus? Da wird plötzlich der krass entgegengesetzte Weg gegangen. Bei der Zucht wird die Zuchtbasis möglichst klein gemacht. Paradebeispiel: Duck-Tolling-Retriever. Alle, wirklich ALLE heute lebenden Duck-Tolling-Retriever stammen von genau ZWEI Deckrüden ab. Und die waren auch noch Brüber! Inzucht wurde in der Zucht immer vermieden. Seit mindestens 20.000 Jahren. Und in der Linienzucht ist Inzucht plötzlich das wichtigste Mittel der Wahl.

    Was meint eigentlich der Begriff "Reinrassigkeit"? Hast Du Dir die Frage mal gestellt? Es gibt keine Reinrassigkeit! Kann es nicht geben. Nur in der Linienzucht gibt es dieses Paradigma. Seit höchstens 180 Jahren. Und es bezeichnet nur den Umstand, dass möglichst viele genetische Merkmale "reinerbig" sind. Nichts sonst!

    Du hast gefragt, wie es Deine Beacuies ohne Zucht hätte geben sollen? ES GAB DIE BEREITS, BEVOR IRGENDEIN LINIENZÜCHTER SICH DER RASSE "ANGENOMMEN" HAT! Gerade der Beauceron ist eine Hund, der schon lange vor beginn der Linienzucht existiert und seine Arbeit verrichtet hat. Die "Züchter" haben lediglich auf der Grundlage dessen, was schon existierte, daran "gearbeitet", die Rasse möglichst unveränderlich zu machen. Durch Inzucht und bewusster Verkleinerung des Genpools.

    Ich könnte als Beispiel jetzt noch den Ridgeback anführen. Der ist das Ergebnis einer Einkreuzung europäischer Hunderassen in afrikanische Rassen. Der Ridgeback existierte bereits, als irgendwelche "Züchter" plötzlich meinten, die "Rasse" erhalten und ausformen zu müssen. Dabei schrieb der Rassestandard vor, dass ein Ridgeback einen Ridge haben muss. Bis in die 1980er Jahre war es im britisch geprägten Raum "normal", dass Ridgeback-Welpen ohne Ridge getötet wurden! Dabei ist der Ridge eine Erbkrakheit! Er ist eine milde Form von "offenem Rücken". Da haben "Züchter" in blindem Vertrauen auf irgendwelche bescheuerten "Standars" gesunde Welpen getötet, um kranke Welpeln zu erzeugen. DAS ist Linien-Zucht!

    Es ist ein System, das kranke Individuen erzeugt. Ohne jede Not. Nur damit es "dem Auge" des Halters gefällt. Ich kann nur nochmal aus persönlicher Betroffenheit sagen: Mein Ridgeback-Mix hat einen Ridge. Ein paar seiner Wurfgeschwister hatten keinen. Und mir war das VÖLLIG LATTE! Es interessiert mich auch einen Dreck, ob der Ridge die vorgeschriebene Länge hat und ob die "Crowns" an den Enden die vorgeschriebene Form haben. Ist mir drissegal! Aber DAS sind die Kriterien, die bei der Linien-Hundezucht zugrundegelegt werden! Bei JEDER Rasse! Auch bei Deinen geliebten Beaucis! Und die Rassen existierten in der Mehrzahl der Fälle schon lange, bevor ein "Züchter" auf die Idee kam, diese Rasse jetzt "reinrassig" machen zu müssen.

    Das war jetzt wahrscheinlich wieder zu lang und wird wahrscheinlich (wenn überhaupt) wieder nur aus dem Zusammenhang gerissen zitiert, aber daran bin ich in diesem Froumn ja inzwischen gewöhnt....


    I

  • Also ich bezweifel das moderne hochleistungskühe mit übermässig grossem Euter oder Masthähnchen, die sich ausgewachsen nciht mehr auf den Beinen halten können etc. sich nicht quälen. Also grad bei Nutztieren gibt es genug Qualzucht im Namen des Profits...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!