Qualzuchten II

  • Kannst du die vielleicht verlinken? ich hab sie nämlich öffentlich nicht gefunden und ja hast Recht, wenn öffentlich einsehbar, gehört sie mit dazu.

    Sorry, hatte ganz vergessen darauf zu antworten.


    Die Stellungnahme von Herrn Wingerath war in der LCD Zeitung abgedruckt.
    Bin davon ausgegangen, dass Hund & Jagd die auch veröffentlicht hat ( war nämlich an die Redaktion gerichtet)

    • Neu

    Hi


    hast du hier Qualzuchten II* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Die Domestikation von Haustieren, auch des Hundes, verfolgte nie den Zweck, die Wildform zu "verbessern". Das wurde doch auch nie behauptet. Haustiere sind weder dümmer, noch anfälliger, ihre Selektion erfolgte eben in eine andere Richtung, die den Nutzen für den Menschen maximierte. Vom ethischen Standpunkt aus sind auf jeden Fall Auswüchse dabei, die abzulehnen sind. Aber die Leistung einer Milchkuh, die unfassbare 10 000 l Milch im Jahr gibt, ist nicht geringer als das Überleben des Auerochsens früherer Jahrhunderte in den Wäldern Europas.

      Was man unter "Verbessern" versteht - das war ja der Ausgangspunkt der ganzen Diskussion und die Frage, um die es geht.


      Dass Zucht nicht nur bloßes Vermehren sei, sondern ein Züchter ständig bestrebt sein muss, seine Rasse zu verbessern, das kommt doch immer als DAS Unterscheidungsmerkmal zwischen Züchter und Vermehrer. Ich habe das gerade hier im DF immer und immer wider gelesen.
      Wenn es um die Doodle geht, heisst es immer: die züchten nicht, die haben kein langfristiges System, die vermehren immer nur F1 etc., die tragen nichts zur Entwicklung und Verbesserung der "Rasse" bei.


      (Ich hoffe, ich trete jetzt keine Doodle-Diskussion los. Es geht mir nicht drum, ob das stimmt, sondern was gemeint ist.)


      Das hat mich immer interessiert. Warum können sich reinrassige Hunde von Generation zu Generation verbessern und Mischlinge nicht?
      Daraufhin habe ich hier sogar mal einen Thread eröffnet und gefragt, was heisst das eigentlich genau? Wie wurde welche Rasse verbessert? Wie geht man da als Züchter dran? WAS möchte man verbessern und warum?



      Und die Frage, welches Tier "dümmer" ist als ein anderes, hat ja mal grad gar nix mit der Sache zu tun. Schon gar nicht, wenn man nicht definiert, was man mit "dumm" überhaupt meint.

    • Die Verbesserung von Haustieren kann nur in Bezug auf ihren Nutzen (materiell oder emotional) für den Menschen gesehen werden. Nicht in Bezug auf die Wildform. Definiert ist das anzustrebende Ideal in den Sortenbeschreibungen bei Pflanzen oder den Rassebeschreibungen bei Tieren. Die stellen das Ziel dar. Wie bei allem menschengemachten, das ist bei Straßen oder Gebäuden nicht anders, gibt es keinen statischen Zustand für die Ewigkeit, weil außer dem Menschen noch ungezählte externe Einflüsse einwirken. Wenn eine Straße nicht permanent instandgehalten wird, verschwindet sie irgendwann, zerbröselt, wird unpassierbar. Ihr Nutzen ist futsch. Mit Haustieren und Nutzpflanzen ist es nicht anders. Der Dingo ist ein Überlebenskünstler, aber ist weder spezialisierter Jagdhelfer, noch Herdenschützer, noch emotionaler Halt oder Sportpartner. Wozu sollte man sich einen Dingo halten, wenn er nur Probleme schafft?

    • Mit "Verbessern" ist ja nicht gemeint das etwas für den Hund und sein Leben verbessert wird sondern es geht ausschließlich um optische Merkmale für den Halter. Der Hund wird größer oder kleiner, die Nase Platter, das Muster einheitlicher ...
      Bei Rassen die noch arbeiten ist sicherlich Leistung noch ein Aspekt. Wobei das eher ein Randthema ist.


      Eigentlich legitimiert sich der Züchter mit diesem Wort. Würde er nicht mehr von verbessern sprechen klänge das gesamte Thema weniger erstrebenswert. ;)


      Tatsächlich verbessern wär für mich zB ein längeres Leben, bessere Gesundheit, Wesensfestigkeit.

    • Darf ich kurz was einwerfen?
      Gestern musste ich an euch und diesen Thread denken.
      Ich traf im Dorf eine mir bis dahin nicht bekannte ältere Dame, kurz vor 80, wie sie sagte. Sie hat Rocky mit Leckerchen abgefüllt ( :ops: ) und währenddessen haben wir uns unterhalten.
      Sie hatte noch nie Hunde gehalten, war aber sehr gut informiert über Französische Bulldoggen und die Probleme zumindest mit der Atmung bei dieser Rasse. Das alles wisse sie aus dem TV. Ich war ehrlich beeindruckt.


      Warum ich das hier schreibe? Damit ihr seht, dass nicht alles sinnlos irgendwo verpufft, sondern es doch bei den Menschen ankommt.

    • Eine Berger-des-Pyrenees-Züchterin hat mir mal erzählt, dass bei ihrer Rasse alle Verpaarungen vom Zuchtverein genehmigt werden müssen. Ob das nach populationsgenetischen Gesichtspunkten geprüft wird, weiß ich nicht. Aber so eine übergreifende Prüfung wäre zwingend notwendig um Genverluste für die Rasse wirksam zu minimieren.

      Das ist bei uns auch so. Wir muessen Rueden (inkl. aller Daten der Rueden) und alle Daten der Huendin einreichen. Dann wird geprueft und die Verpaarungen werden freigegeben (oder auch nicht. Deswegen und um Ersatz zu haben, falls was mit Ruede A ist o.ae. muessen bzw. sollten es mehrere Rueden sein) oder man bekommt ggf. gesagt, dass die Verpaarung mit einem der Rueden evtl. weniger gut, weil er bekannt fuer irgendwas ist (das ist eigentlich immer was im Bereich Krankheit).


      Sodala. Das klingt alles ganz super. Aber um ganz ehrlich zu sein..es ist ein Witz! Zumindest bzgl. genetischer Vielfalt. Solange der IK in den ersten 3 Generationen unter 25% ist, bekommt man es genehmigt. Bei 25% oder mehr muss eine Sondergenehmigung eingeholt werden vom Zuchtgremium..

    • Mit "Verbessern" ist ja nicht gemeint das etwas für den Hund und sein Leben verbessert wird sondern es geht ausschließlich um optische Merkmale für den Halter. Der Hund wird größer oder kleiner, die Nase Platter, das Muster einheitlicher ...
      Bei Rassen die noch arbeiten ist sicherlich Leistung noch ein Aspekt. Wobei das eher ein Randthema ist.

      Das ist so absolut nicht richtig, zumindest nicht bei allen Rassen und allen Züchtern.
      Ich trage seit Jahren zur Verbesserung der Rasse bei, ohne je dem Ausehen einen riesigen Stellenwert zuzuschreiben.
      Ich züchte weder auf Linie, um schneller ein einheitlicheres Aussehen zu bekommen, noch ist mir eine breitere Brust oder sonstwas wichtig.
      Ich verbessere meine Rasse in folgender Hinsicht:
      - ich lege großen Wert auf Gesundheitsuntersuchungen und den passenden Verpaarungen
      - halte durch meine Verpaarungen immer den genetischen Pol groß und versuche ihn durch passende Verpaarungen zu unterstützen (Importhündin aus Finnland x Importrüde aus Schweden = komplett neue Linie für die deutsche Zucht)
      - ich achte immer erst auf die Gesundheit und das Wesen, erst dann auf das Aussehen
      - ich unterstütze die Forschung an der HD mit dem Blut meiner Hunde
      - ich studiere die Stammbäume genau undbevorzuge Hunde mit langlebigen Ahnen
      ......
      Kurzum, ich züchte nach diesen Kriterien in genau dieser Reihenfolge: Gesundheiz - Wesen - Aussehen
      In Finnland z.B. haben sie damit die Population meiner Rasse enorm verbessert, weil HD durchaus häuiger vorkam und jetzt eher selten.

    • ....da überlegt man ja fast, eine andere Art Lockenkopf in seine Überlegungen mit aufzunehmen :ops:

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