Qualzuchten II

    vielleicht ist das bei dir aber auch nur so, weil du im Tierheim arbeitest ?


    Viele Menschen behalten ja dann "ihren" findling schon und bauen eine Bindung auf, insbesondere wenn der Findling nur einer ist und sich keiner meldet bzw. Er offensichtlich "entsorgt" wurde.



    Nur so ein Gedankengang

    • Vor einem Moment
    • Neu

    Hi


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      @Mortizia : helfen schon, aber nicht bemuttern. Das ist für mich ein großer Unterschied. Helfen aus Verantwortungsbewusstsein, aber nicht aus Instinkt.
      Innerlich müsste ich mich überwinden.


      Ich hatte schon Bulldoggen zur Pflege und nichts, wirklich nichts an ihnen fand ich irgendwie süß.
      Ich hab' sie versorgt, gehegt und gepflegt, weil ich in dem Moment die Verantwortung hatte.
      Aber ich habe sie nie so mit Herzchen in den Augen angeschaut wie die eigenen Hunde.


      Bei Kindern ist es das Gleiche.
      Ich würde nie ein eltern- und hilfloses Kind einfach so am Straßenrand liegen lassen (tatsächlich schon eins gefunden), aber nicht, weil mich ein Trieb dazu zwingt, sondern weil ich in dem Moment in der Verantwortung bin, ihm zu helfen.
      Ich bin dann froh, wenn ich diese Verantwortung abgeben kann.


      Mit Babies genauso. Angeblich greift der Mutterinstinkt, das Kindchenschema, der Brutpflegeinstinkt, wenn man ein Baby auf den Arm bekommt.
      Bei meinen Schwägerinnen ist das auch der Fall, die juchzen und sind völlig entzückt vom "Marzipanduft" des Babys.
      Wenn man es mir dann "überhilft" ("du musst es un-be-dingt mal halten, bitte"), rieche ich kein Marzipan, sondern saure Milch und Ka**e und alles in mir ist froh, wenn ich es wieder loswerden kann.

      Zitat von Mejin


      Bei vielen Haushunden ist das Kindchenschema ja auch einfach fest verwurzelt - z.B. leicht größere Augen - besonders rund - unsere Hündin z.B. hat im Verhältnis auch eher mal größere Augen, als andere Hunde - und die können auch wirklich sehr groß und rund werden...(und manchmal klein und schmal) - da sieht sie für mich auch immer besonders niedlich aus - da wird also schon was getriggert.


      Bei menschlichen Kindern fehlt mir das z.B. auch eher - aber da kommen evtl. unterbewusste Sachen hinzu, die dagegen steuern, dass ich sie 'süß' finden kann.

      Ich muss ehrlich sagen, seit die Augen meines Hundes (also die Lider) operiert sind, gefällt sie mir viel besser. Vorher haben ihre Augen einfach nur riesig gewirkt und ziemlich glubschig. Auffallend glubschig. Nun, nach der OP, hat sie zwar immer noch Augäpfel, die nicht ganz im Schädelknochen drin sitzen, es wirkt aber anders. Sie hat damit eindeutig das Kindchenschema verloren.


      Und wenn ich aufrichtig sein soll: ich bin wahnsinnig froh, dass sie nun nach der OP anders aussieht. Ich hab meinen Hund vorher abgöttisch geliebt und jetzt auch. Aber ihre riesigen Augen durch das viele Augenweiß waren nicht schön.


      Ich habe meine Hündin natürlich aus gesundheitlichen Aspekten operieren lassen, nicht aufgrund von kosmetischen Vorlieben, nur um das gleich klarzustellen. Es wurde uns von Augenspezialisten nahegelegt.


      Jedenfalls wollte ich Euch erzählen, dass wir seitdem eher negativere Rückmeldungen erhalten.
      Leute, die Amber vorher kannten, meinen nun laufend, dass sie anders aussieht. Teils wurde mir gesagt, das sie „nicht mehr so schön aussieht“.
      Joa, weil sie ihr Kindchengesicht verloren hat und die Augen nun kleiner sind (oder eher wirken).


      Die OP meines Hundes und die Heilungsphase ging mir so nahe, dass ich absolut nicht verstehen kann, wie Menschen laufend zu Rassen greifen, wo gewisse (schmerzhafte) OPs vorprogrammiert sind. Ich könnte das nicht mehr. Ich bin unglaublich froh, dass wir das hinter uns haben.
      Wie sehr hätte ich mir im Nachhinein gewünscht, dass mein Hund keine Glubschaugen hat.
      Wenigstens konnten wir die dadurch drohenden Konsequenzen einschränken und verhindern.

      Danke für deinen Bericht. :) gibt es da vorher-nachher-Fotos?

      Das behalten von Fundtieren ist ja grundsätzlich nicht erlaubt und eine Bindung baut man ja nicht in dem max. halben Tag auf, den man das Tier bei sich hat, bevor es an den Halter zurück/oder ins Tierheim geht.



      Dh. damit sich eine Bindung aufbauen kann, muss man das Tier erstmal eine Zeitlang kennen und das heißt von Tierheim übernehmen (was auch nicht Mal eben hoppla hopp geht, Tierheime vermitteln ja nicht Tiere, die sie gerade erst gestern gefunden haben) - damit ist man also zu dem Zeitpunkt der Bindung schon offiziell der Halter.
      Dann ist diese Entscheidung aber nicht aus der Not entstanden, weil das Tierchen sonst nicht versorgt wäre und auch nicht aufgrund von Brutpflegeinstinkt. - der ganze Ablauf der dazwischen stattgefunden hat zieht mit sich, dass wir dann schon von einer bewussten Entscheidung für dieses Individuum Tier reden und nicht mehr von dem Instinkt, der von bestimmten Rassen ausgelöst werden soll ^^


      Es gibt da für mich einfach nicht das erhöhte Bedürfnis, die genannten Rassen zu umsorgen :ka: Alles was ich für diese mache wäre sozusagen aus einem Pflichtgefühl heraus, weil es das Richtige ist und das Tier so oder so nix dafür kann, und all das würde ich für jedes andere Tier gleichermaßen machen.


      Also gibt es da keine Steigerung, nur Aufgrund des Schemas. Liegen und sich selbst überlassen würde ich sie trotzdem nicht.


      Deswegen sind das für mich logischer Weise zwei verschiedene Sachen. =)



      Gesetzwidriges Verhalten indem man 'das arme Fundtier vor dem schlimmen Tierheim bewahrt' und es unterschlägt, klammere ich jetzt ganz bewusst aus - da spielen nämlich noch ganz andere Faktoren eine Rolle.



      Ich hab keine Ahnung ob das was ich sagen will jetzt verständlich ist :???: :lol:

      Ich hab' mir erlaubt die Bild-Links zu bereinigen, ist hoffentlich okay :ops:


      Ich denke die Leute empfinden es so, dass die Augen leicht zusammengekniffen wirken, nicht mehr so ein "offener Blick".
      Ich find's wunderhübsch :herzen1:

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