Qualzuchten II

  • @Esiul
    ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr, ob bei der Hüfte standartmäßig ein Ultraschall gemacht wird. Bei Tochter bin ich ganz sicher, dass man es gemacht hat, weil sie Anzeichen hatte, die für eine Dysplasie hätten sprechen können. Da wurde ich aber drauf hingewiesen und mir empfohlen, dass machen zu lassen. Daher bin ich zu einem spezialisierten Kinderarzt gegangen. Bei Sohnemann weiß ich es nicht - wenn, dann wurde es im Krankenhaus vorgenommen, beim Kinderarzt später definitiv nicht.

    US der Hüfte bei Babys war vor 19 Jahren schon Standard, (ich werd alt :ugly: ) und gehörte ganz normal zur Vorsorge, egal, ob was auffällig war oder nicht.
    Ebenso wie schon Bluttests für -damals bekannte- Stoffwechselerkankungen und son Zeug.
    Heute (meine jüngste ist fünf, mittlerweile gibts ggf. noch mehr) gehört noch weit mehr zum Vorsorgestandard bei Kindern und das ist auch gut so.

    OT Ende xD

  • Jede Röntgenuntersuchung birgt letztendlich ein unkalkulierbares Risiko. Aus diesem Grunde dürfen Röntgenuntersuchungen nur bei entsprechender Indikation durchgeführt werden, das heißt nur dann, wenn das Unterlassen einer Röntgenuntersuchung ein höheres Risiko beinhaltet als die Untersuchung selbst.

    Quelle: Radiologische Universitätsklinik Bonn


    Ich halte es schon für auch bedenklich, dass man Hund standartmäßig so durchröngt.


    Naja, da halte ich das tägliche Gassigehen neben der Straße gesundheitlich für wesentlich bedenklicher, als ein einmaliges Rötngen....
    Man kann da auch etwas arg übervorsorglich sein in Hinsicht auf Nebenwirkungen.

  • Bei Kindern ist der Hüft-US tatsächlich inzwischen Standard und Teil der U-Untersuchungen. Nur kann man das ja nicht mit Hundewelpen vergleichen. Ein Säugling, der eine Dysplasie hat, bekommt eine Spreizwindel für einige Zeit. Das geht bei einem Tier, das sich ja schon bewegt, gar nicht.

  • Mein verstorbener Hund war ein Mischling aus allen möglichen Rassen, den ich mit einem Jahr aus schlechter Haltung übernommen habe.

    Er war gesund bis zum Schluss. Mit 14 Jahren benötigte er dann eine Herztablette, das wars dann aber auch schon. Mit 16 bekam er Magenprobleme, die sich aber auch gut lösen ließen und Traumeel für seine Arthrose. Mir hat draußen niemand geglaubt, dass er 18 Jahre alt ist, er hat sogar noch mit anderen Hunden gespielt und ist auch in der Wohnung rumgerannt. Mit 18 Jahren ist er dann leider verstorben.

    Er war ein Mischling aus absolut schlechter Haltung, mit vielen negativen Erfahrungen und bei der „Zucht“ wurde garantiert nicht darauf geachtet, ob die Eltern gesund waren oder nicht. Trotzdem war der Hund topfit und hatte 14 Jahre absolut nichts. Selbst danach waren es Kleinigkeiten und gut behandelbar.

    Mein jetziger Hund ist ein Rassehund mit Papieren und ich kann nur hoffen, dass er genauso lang gesund und fit ist, wie mein leider verstorbener Mischling.

  • Sorry, aber ich kann mich nur wiederholen, denn hier geht um Qualzuchten... die zahlreichen Untersuchungen dürfen nicht als Ausrede herhalten und als Argument, warum Rassehunde gesünder sind als Mischlinge. Sie sind es nämlich nicht.

    Ist ja auch kein Wunder - man kann einen VDH-Frenchie kaufen mit Patella-Untersuchung und zahlreichen Gentests der Eltern. Schnaufen kann der trotzdem nicht.

    In Summe könnten die Rassehunde wohl gesünder sein, wenn man sie gesund züchten würde. Und genau das passiert nicht. Unter dem Deckmäntelchen von Gesundheitstests und VDH werden die Shelties immer haariger, die Dackel immer länger und kurzbeiniger und die Kurznasen immer breiter und kurznasiger bis sie ohne OP nicht mehr überleben können.
    Aber über Mischlinge rümpft man die Nase... :ka:

  • Es geht nicht um ihren Kinderwunsch, sondern darum Verantwortung zu übernehmen für ein ungeborenes Leben.Ich habe selber einen genetischen Defekt, wenn man das hier so unverblümt sagen darf. Wenn ich jemals schwanger geworden wäre, hätte ich jede mögliche Untersuchung gemacht. Denn auf der Grundlage, von etwas das ich kenne, kann ich die Entscheidung für das Ungeborene treffen. Nach bestem Wissen und Gewissen.

    Und in der Hundezucht, versucht der verantwortungsbewusste Züchter, mit all seinen Kenntnissen über die Gesundheit der Vorfahren, möglichst gesunde Welpen zu züchten.
    Denn auch für diese trägt der Züchter die Verantwortung.... mit der durchdachten Anpaarung.

    Es spricht doch niemand davon, nicht die Verantwortung für ein neues Leben zu übernehmen. Du hast einen genetischen Defekt, da ist es doch klar, dass man entsprechende Untersuchungen durchführt. Ich habe doch auch nirgends geschrieben, dass man es nicht machen soll.

    Aber es werden bei Kindern nicht routinemäßig Gentests durchgeführt. Das und nichts anderes möchte ich damit ausdrücken. Und Verantwortung für ein Leben zu übernehmen, heißt mehr, als ins Blaue hinein irgendwelche Tests zu machen.

  • Der Unterschied zwischen Mensch und Hund dürfte eher sein, dass bei Rassehunden die ELTERN untersucht werden BEVOR man damit züchten darf, auch wenn die Elternhunde keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Problemen zeigen - DAS ist beim Menschen definitiv nicht der Fall.
    Der Mensch, der keinerlei Probleme hat, merkt dann erst hinterher ob er was an sein Kind vererbt hat oder nicht.
    Ich habe meine deformierten Kniescheiben von meiner Mutter geerbt - nur wusste sie damals gar nicht, dass sie mir was Negatives vererben könnte weil sie bis ich 20 Jahre alt war gar keine Probleme mit den Knien hatte - und ich habe die Probleme seit ich 16 bin.

  • Können wir vielleicht mal von diesem Hunde-Kinder-Vergleich wegkommen? Der hinkt doch hinten und vorne... Man macht ja bei Welpen und Junghunden auch keine ärztlichen Untersuchungen, ob sie sich "geistig altersangemessen entwickeln", bei Kindern aber schon – was sagt das also aus? Nix.

    Wer einen Hund ohne Gentests (in der Eltern-/Großelterngeneration oder beim Welpen selbst) haben will, weil er das für unnötigen Schnickschnack hält, der soll sich doch einfach so einen kaufen. Ist ja nicht so, als ob es davon zu wenige auf dem Markt gäbe. :hust:

  • Die seriösen Tierschutzorganisationen und die Züchter sind hier als Quelle eine absolute seltenheit.

    Und genau deswegen wird sich - früher oder später - das Verhältnis statistisch wieder verändern, da bin ich mir ziemlich sicher. Es mehren sich die Berichte, über kranke Hunde aus Auslandstierschutz.

    Und so lang läuft das noch gar nicht, so dass man A-TS (und die damit angeschleppten Krankheiten und Probleme) schon fast als invasorisch betrachten könnte ...

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