Qualzuchten II

  • @Tahlly

    Mir brauchst Du mit dem Thema "Farbzucht" nicht zu kommen. Da rennst Du offene Türen ein.
    Also fahr mal runter.

    Nichtsdestotrotz ist Farbzucht per se KEINE Qualzucht.

    Ich hatte ne GP Hündin mit nem 49%-Wycliffe-Factor.
    Und trotzdem wurde sie fast 15, war bis ins hohe Alter fit und starb dann ganz schnell an einer Aspirationspneumonie. Ansonsten hätte sie noch einige Zeit leben können. Fit genug war sie.
    Meine apricot GP Hündin war aus einer Farbzucht. Mit nem COI15 von 18% und nem OEA von 51%.
    Und hätte sie nicht diese Besch..... Anaplasmose bekommen, wäre sie ebenfalls ein gesunder Hund gewesen.

    Die Frage ist immer - was liegt genetisch vor. Ist der Genotyp weitgehend in Ordnung, dann wird auch ein relativ hoher COI nicht gleich zum Drama.
    Liegt im Genotyp was im Argen, hilft u.U. auch der niedrigste COI nix - wenn Bsp zwei prcd-PRA Träger aufeinander treffen - da ist der COI völlig egal, das Risiko, dass die Hunde blind werden ist extrem hoch.

  • @Tahlly

    Mir brauchst Du mit dem Thema "Farbzucht" nicht zu kommen. Da rennst Du offene Türen ein.
    Also fahr mal runter.

    Nichtsdestotrotz ist Farbzucht per se KEINE Qualzucht.

    Ich hatte ne GP Hündin mit nem 49%-Wycliffe-Factor.
    Und trotzdem wurde sie fast 15, war bis ins hohe Alter fit und starb dann ganz schnell an einer Aspirationspneumonie. Ansonsten hätte sie noch einige Zeit leben können. Fit genug war sie.
    Meine apricot GP Hündin war aus einer Farbzucht. Mit nem COI15 von 18% und nem OEA von 51%.
    Und hätte sie nicht diese Besch..... Anaplasmose bekommen, wäre sie ebenfalls ein gesunder Hund gewesen.

    Die Frage ist immer - was liegt genetisch vor. Ist der Genotyp weitgehend in Ordnung, dann wird auch ein relativ hoher COI nicht gleich zum Drama.
    Liegt im Genotyp was im Argen, hilft u.U. auch der niedrigste COI nix - wenn Bsp zwei prcd-PRA Träger aufeinander treffen - da ist der COI völlig egal, das Risiko, dass die Hunde blind werden ist extrem hoch.

    Aber zumindest ist der Rassenerhalt damit als einziges stichhaltiges Argument für das weitere Züchten von Qualzuchtrassen unter dem Einfluss des VDH auszuschließen...

    Ach ich vergaß...

    ...logische Schlussfolgerungen = Populismus

    :birthday:

  • Auch da stutze ich wieder über den unangebrachten Tonfall.. "Fahr mal runter" sagt man wenn jemand aufgebracht reagiert. Hab ich nicht und ich bin es langsam leid, dass du mir was andichtest.


    Wie gesagt, da haben wir wohl einfach unterschiedliche Auffassungen zur Definition der Qualzucht. Ist doch okay. Aber meine Fragen sind weder lächerlich, noch niveaulos gewesen, noch habe ich das vorhin irgendwie ironisch/sarkastisch gemeint, mit dem ich freue mich über die Antworten, sodass man mich hätte als aufgebracht wahrnehmen können.

    Schade, dass solche Anfeindungen, die ich sonst im Forum nicht häufig sehe, in so einem interessanten Thread stattfinden, nur weil jemand fragt ob ein bestimmter Punkt unter das Threadthema passt. Offenbar lastet das ja noch an, wie konnte ich auch so etwas fragen ;)

    Und das merke ich jetzt auch nur an, weil Bademazda eine Rüge bekommt, aber Yade der Rücken gestärkt wird, trotz völlig unangebrachten Aussagen.


    Da hab ich mich heute morgen gefreut von Yade was in normaler Form ausgeführtes gelesen zu haben und dann kommt der nächste Punkt wo ich mir nur denke, es muss echt an der Silvesterzeit liegen.

  • Die Frage ist immer - was liegt genetisch vor. Ist der Genotyp weitgehend in Ordnung, dann wird auch ein relativ hoher COI nicht gleich zum Drama.
    Liegt im Genotyp was im Argen, hilft u.U. auch der niedrigste COI nix - wenn Bsp zwei prcd-PRA Träger aufeinander treffen - da ist der COI völlig egal, das Risiko, dass die Hunde blind werden ist extrem hoch.

    Letzteres stimmt, widerlegt aber nicht die negativen Auswirkungen von hohem COI.
    Ich selber hatte einen Hund mit recht hohem COI, der fast 18 geworden ist.
    Ja, das gibt es!
    Die Regel scheint es aber leider nicht (mehr) zu sein.

  • Für mich ist die Verringerung der genetischen Vielfalt auch eine Form der Qualzucht.
    Die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen steigt einfach, genauso wie die Wahrscheinlich von Atemnot steigt, wenn der Schnauze immer kürzer wird.

    Ich finde das Thema passt sehr gut in diesen Thread (wurde hier ja auch schon öfters angesprochen).

    Farbenzucht ist ein Weg, die genetische Vielfalt zu ruinieren, der Einsatz einiger weniger Rüden ein anderer.
    Rassen mit geringer Anzahl von Tieren, insbesondere Ausgangstieren sind inzwischen meist alle stark von den Auswirkungen betroffen.
    Warum sollte das keine Qualzucht sein.
    Die Tiere leiden unter den Auswirkungen diese züchterischen Irrsinns.

    Ich stimme dir in allen Punkten zu!


    Und somit kommen wir auch zu den sog. Haplotypen
    DLA - Haplotypenbestimmung - FERAGEN DNA Testing
    und eine Studie (in englisch) fbcace_ce0705c083824628b71d091f924e9a2c.pdf
    DLA Haplotypenstudie beim Labrador Retriever in Show- und Arbeitslinie

  • Haplotyp Bestimmung ist ja nun auch nix Neues.

    Am besten ist wohl, wir hören ganz auf zu züchten, weil eh jegliche Form der Selektion zu Qualzucht führt. Denn jegliche Form der Selektion, auch die auf Gesundheit'suntersuchungen hin, führt zur Einengung des Genpool.
    Denn wenn ich den Hund mit schwerer HD aus der Zucht nehme, nehme ich dessen genetische Varianz aus der Zucht.
    In der Natur Hätte der Hund sich evtl. Noch fortpflanzen können, wenn er denn keine allzugrossen Einschränkungen durch seinen anatomische Defekt gehabt hätte ...

    Nur dann kreischen wieder alle "Quakzucht", wenn dann Nachkommen entstehen, die schwere HD haben und die auch Probleme damit haben.

    Was also wollt ihr eigentlich? Gesunde Hunde soll man züchten, aber bitte keine Einschränkung des Genpools. Auf gar keinen Fall Selektion, denn das ist eine Einschränkung des Genpool, aber trotzdem bitte nur die Hunde in die Zucht, die bestimmten Anforderungen genügen ...

    Merkt ihr, wie sich das im Kreis dreht?

  • Sehe ich nicht so.

    Ich zitiere mal Prof. Dr. Irene Sommerfeld-Stur :


    Vorbeugen ist besser als heilen Am einfachsten ist die Situation, wenn in einer Population noch ausreichend genetische Varianz vorhanden ist. Moderne molekulargenetische Methoden ermöglichen es, das zu untersuchen. In diesem Fall stehen den Züchtern alle Methoden der klassischen Tierzucht zur Limitierung des Inzuchtanstiegs zur Verfügung. Die einfachste und effizienteste Maßnahme ist eine Deckzahlbeschränkung für Rüden. Damit wird einerseits ein rascher Anstieg des Inzuchtniveaus verhindert und gleichzeitig das Risiko der Verbreitung von möglicherweise vorhandenen Defektgenen reduziert. Eine weitere wirksame Strategie ist die Berücksichtigung der Verwandtschaft bei der Auswahl von Paarungspartnern. Durch Berechnung des zu erwartenden Inzuchtkoeffizienten der Nachkommen bestimmter Paarungen kann man für eine Hündin denjenigen Rüden auswählen, der für seine Nachkommen in Kombination mit der Hündin die größtmögliche genetische Vielfalt erwarten lässt. Eine der Ursachen für Genverluste in Populationen ist die Durchführung von Selektionsmaßnahmen, wobei insbesondere die hohe Gewichtung von Ausstellungserfolgen und Formwertkriterien oft dazu führt, dass Hunde auf Grund von Bagatellfehlern nicht zur Fortpflanzung kommen. Damit gehen aber der Population alle Gene dieser Hunde verloren, was nicht nur die genetische Vielfalt ganz allgemein einschränkt, sondern auch zum Verlust von speziellen Genen, die für die Rasse von Bedeutung sind, führen kann. So könnte der Zuchtausschluss eines Hundes wegen eines fehlenden Prämolaren (ein Backenzahn) dazu führen, dass auch die Gene, die für die gesunden Hüften oder das ausgeglichene Wesen dieses Hundes verantwortlich sind, verloren gehen. Eine weniger scharfe Selektion, bei der ein Zuchtausschluss nur bei schwerwiegenden Fehlern verhängt wird, wäre also auch im Sinne der Erhaltung genetischer Vielfalt von Bedeutung.
    Und wenn man die Ergebnisse der Studie von PEDERSEN bedenkt, dann wäre in jedem Fall eine Berücksichtigung von Leistungskriterien bei der Zuchtwahl eine weitere Möglichkeit, vorhandene Varianz zu erhalten. Und wenn es zu spät ist Das Schlimme an Genverlusten in geschlossenen Populationen ist, dass sie irreversibel sind. Gene, die einer Population verloren gegangen sind, kommen nicht von selber wieder. Sie sind für immer fort. Genetische Varianz in geschlossenen Populationen kann daher immer nur noch geringer werden. Die einzige Möglichkeit, die genetische Vielfalt einer geschlossenen Population wieder zu erweitern, ist die Immigration, also die Einführung neuen Genmaterials. Im allgemeinen züchterischen Sprachgebrauch bezeichnet man diese Maßnahme als Einkreuzung. Fatalerweise ist die Einkreuzung unter Rassehundezüchtern jedoch absolut negativ besetzt. Das Dogma der Reinrassigkeit ist in der Hundezucht sakrosankt, und wer es in Frage stellt oder gar dagegen verstößt, wird von der Züchtergemeinschaft verstoßen. Dieser Dogmatismus ist bedauerlich, verwehrt er doch Rassepopulationen, die in die Sackgasse der Genverluste geraten sind, die einzig wirksame therapeutische Maßnahme. Und bei aller Anerkennung der Gefahren, die Einkreuzungen auch mit sich bringen können – insbesondere der Gefahr der Immigration von fremden Defektgenen – die Öffnung von geschlossenen Zuchtpopulationen durch Immigration ist die einzige Möglichkeit, die genetische Vielfalt einer Rasse wieder zu vergrößern und damit auch die genetische Fitness und Anpassungsfähigkeit der Rasse zu verbessern. Es kann doch nicht sein, dass Rassezüchter lieber das Aussterben einer Rasse in Kauf nehmen, als alle Möglichkeiten zum Erhalt der Rasse zu nützen. Dabei kann Aussterben einer Rasse auch bedeuten, dass die Nachfrage so stark sinkt, dass Züchter für Ihre Welpen keine Abnehmer mehr finden. Züchter und Zuchtverbände sind somit in jedem Fall gut beraten, sich mit dem Thema der genetischen Vielfalt gründlich auseinanderzusetzen und für die jeweilige Rassepopulation Strategien zu erarbeiten, die eine effiziente Erhaltung oder Erweiterung der genetischen Vielfalt zum Ziel haben.

    Genetische-Vielfalt-v.-Sommerfeld-Stur.pdf

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