Qualzuchten II

  • Ich gebe zu, ich habe oft über Mantelhündchen klammheimlich gelacht. Das ist mir gründlich vergangen. Man darf offenbar auch das Individuum und seine Möglichkeiten nicht ganz vergessen.


    Ging mir mal genau so...

    Dann kommt teilweise auch dazu, dass nicht jeder Hund ein gutes Fell entwickeln kann.
    Max war beim Vorbesitzer zum Einen stundenlang im Garten weggesperrt, auch bei schlechtem Wetter.
    Er hatte ein ganz gutes Fell, als er hier einzog.

    Aber er lebt hier in der Wohnung, nicht im Garten. Dazu ist er kastriert, und sas hat sich vielleicht auch auf das Fell ausgewirkt.
    Jedenfalls friert er diesen Winter deutlich früher, als letzten.

  • ich habe ja mit Mia auch einen Hund, der Mantel braucht (auch wenn es kein Rassehund ist). Ich würde das mit der Beeinträchtigung überhaupt nicht mit einem Hund vergleichen, der nicht richtig atmen kann..

    Mia braucht einen Mantel, wenns kalt ist. Ok.. dann hat sie ihren Mantel an und bewegt sich draußen fröhlich und frei. Sie kann rennen, toben, spielen, schnüffeln oder einfach nur so vor sich hindümpeln..
    sie bewegt sich mit Mantel nicht anders, als im Sommer bei 20 Grad (auch auch 25 Grad oder 35 Grad, sie hats gerne warm :roll: ).
    Sie hat mit dem Mantel keinerlei Einschränkungen. Nur ohne friert sie eben..


    das kann man, finde ich, nicht mit einem Hund vergleichen, der aufgrund seiner Anatomie nicht richtig atmen kann..
    das kann der nämlich nie..
    nicht, wenn er schläft. Nicht, wenn er drin ist. Nicht bei 15 Grad, nicht bei 0 Grad, nicht bei Minustemperaturen und auch nicht bei höheren Temperaturen..
    er kann nicht ohne Beschwerden rennen oder toben..
    er hat einfach immer, jeden einzelnen Moment seines Lebens, Atemprobleme, weil er nicht genügend Luft bekommt..

    das empfinde ich wirklich als viel viel größere Einschränkung, als wenn Hund einfach nur einen Mantel braucht.

  • Also Baxter braucht bisher auch keinen Mantel und zeigt auch kein frieren. Und im Sommer finde ich es schwer zu sagen, ab wann ein Hund schwitzt und ihm absolut warm ist....

    Denn wie bei uns Menschen auch, ist es wohl von Hund zu Hund unterschiedlich. :???:

  • Sind meine Hunde denn tatsächlich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, weil sie vielleicht zwanzig, dreißig Tage im Jahr einen Mantel anhaben?


    Ich sagte doch, das ist die Frage.

    Nicht, dass ich eine Antwort habe.


    Mir gefällt im Augenblick nicht, dass es vielen mal wieder sehr leicht fällt, schnell mit dem Finger auf andere zu zeigen und "die haben größere Probleme" zu plärren und beginnen eine Krankheit oder Einschränkung gegen eine andere gegenzurechnen.

    Darum ganz wertfrei die Frage, ob man sich die eigenen Probleme nur schön redet und sich damit herausredet, dass es um andere schlechter steht oder ob man sachlich-faktisch betrachtet den Punkt an dem man es objektiv (bei anderen) als bedenklich bis unzumutbar empfindet wirklich (noch?) nicht erreicht hat.

    Einfach nur mal zum darüber nachdenken.

  • Und genau in dieser Welt leben unsere Hunde ja auch mit uns. ;) Warum sollte es denen also anders gehen?

    Wenn du so argumentierst wird das ans logische absurdum geführt ala Mops mit keine Schnauze ist ok, weil die leben ja mit uns und kann man ja operieren :ka:

  • Hier sitzen zwei Schäferhunde.

    Ich denke, die beiden sind für meine Verhältnisse (Ostfriesland) sehr gut gerüstet.

    Eiseskälte macht ihnen nichts aus (Jule am Anfang der Läufigkeit ein wenig, da sie extrem abgehaart hat. Nun nicht mehr). Auch kalte Nässe und moorige Böden stellen kein Problem dar.

    Wärme bis Hitze hatten wir bisher so max. 35° (einmal, hier ist es meist noch etwas luftiger), haben beide problemlos überstanden. Sie waren träge, ja, aber es stand nie die Gefahr im Raum, dass sie einen Koller kriegen.

    Bei Monster weiß ich, dass das Fell wöchentlich ausgebürstet werden muss, damit es seine Funktion vollständig wahrnehmen kann, da er schon zu der "Varietät" Langstockhaar gehört. Jule wird auch gebürstet, verliert außerhalb des Fellwechsels und der Läufigkeit jedoch fast keine Haare.

    Zwei Rassen, die hier eigentlich ganz gut hinpassen :ka:


  • Dann kommt teilweise auch dazu, dass nicht jeder Hund ein gutes Fell entwickeln kann.
    Max war beim Vorbesitzer zum Einen stundenlang im Garten weggesperrt, auch bei schlechtem Wetter.
    Er hatte ein ganz gutes Fell, als er hier einzog.

    Das ist sicher ein sehr wichtiger Umstand. Fips hat die ersten zwei Jahre seines Lebens im Keller gelebt, dann kam er ins Tierheim, dort blieb er für 4 Monate, dann kam er zu uns.
    Fell: flusig und schlecht, aber es wird langsam besser. Verdauung total im Eimer, der Hund ist ein dauerhafter Schonkost-Patient. Offenbar ist das einfach vieles komplett schiefgelaufen in der Herausbildung eines guten Immunsystems und Temperaturmanagements.

  • Wenn du so argumentierst wird das ans logische absurdum geführt ala Mops mit keine Schnauze ist ok, weil die leben ja mit uns und kann man ja operieren :ka:

    Ich versteh beim besten Willen nicht, was du meinst?

    Was hat denn eine absichtlich herbeigeführte körperliche Behinderung (z.B. durch Fehlbildungen im Kopfbereich) mit der Wohnungshaltung von Hunden zu tun?

  • Bei der Temperaturdiskussion und Problemen mit der Witterung denke ich, muss man drei Gruppe unterscheiden:

    Gruppe eins: Hunde die auf Grund ihres Körperbaus und oder Fells bei normalen Wetterverhältnissen nicht ohne Schaden bleiben

    Gruppe zwei: Hunde die auf Grund ihres aktuellen Zustandes (mangelnde Pflege, mangelnde Kondition) Probleme mit normalen Wetterverhältnissen haben

    Gruppe drei: Hunde bei denen sich der Besitzer einredet, dass sie Probleme bei normalen Wetterverältnissen haben

    Da hast du Gruppe 4 vergessen: Hunde, die sich situativ nicht warmlaufen können.

  • Wie es bei Schnee aussieht weiß ich noch nicht, kann mir aber vorstellen, dass evtl. ein Mantel nötig sein wird, genau so wie es bei Benny der Fall war.

    Uuups da habe ich einen entscheidenden Buchstaben vergessen. Es sollte heißen: dass evtl. KEIN Mantel nötig sein wird.

    Was ich noch ergänzen wollte.
    Obwohl Benny fast nie einen Mantel an hatte, auch nicht bei -10 Grad und Schnee und er doch mit ca. 10cm Bodenabstand der Kälte stärker ausgesetzt war als ein höherer Hund, hatte er nie eine Erkältung oder eine Blasenentzündung oder Husten.

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