Schutzhundesport und FH Austausch

  • Ist vermutlich eine ähnlich aufwändige Sache im Aufbau wie beim Revieren

    Revieren ist reiner Gehorsam, da ist nix aufwändiges oder kompliziertes dabei. Ja, man kann es sich mit veralteten Ausbildungsmethoden schwer machen, aber das ist ein anderes Thema.
    Auch beim Fährten ist da, wenn man es von Anfang an konsequent aufbaut, nix schwieriges dabei.

    Das große Problem hier dürfte tatsächlich sein, dass der Hund durch das Trailen bereits ein komplett anderes Suchverhalten gelernt hat und da jetzt zu erklären, dass das bei dieser Art von Suche nicht gewünscht ist, das ist hier jetzt die Krux.

    Je mehr ich versuche, ihn festzuhalten, umso stärker hält er dagegen und konzentriertes Suchen ist erst recht nicht möglich.

    Druck erzeugt Gegendruck und beim Tauziehen wird man da eher schlechte Karten haben.
    Es geht mehr drum, den Hund mit der Leine zu korrigieren, nicht ihn festzuhalten.

  • Ich sehe da gar keine negativen Reize beim Fährten. Also hier in meinem Umfeld jedenfalls. Für die Hunde, die ich kenne, ist das Fährten um des Suchens Willen selbstbelohnend, also macht das schon Sinn für sie. Gibt ja auch immer reichlich Bestätigung. Durch den ganzen Aufbau wird das nur in die Richtung gelenkt, die man möchte (hier Bodenzerstörung). Ist ja in sämtlichen anderen "Suchsportarten" nicht anders. Fährte wird hier rein positiv verknüpft. Kein Gerucke oder Geschimpfe. Alles ruhig, leise und entspannt. Ich bin bislang immer sehr gut damit gefahren. Fährte ist aber auch Lieblingssparte. Und weil die Hunde es nach kurzer Zeit nicht abwarten können zum Ansatz zu kommen, muss auch sehr schnell der Weg dorthin besonders geübt werden. Sonst siehts so aus vom Auto zum Acker: :hundeleine04:

    Da nehm ich zurzeit 'ne zweite Leine ans Halsband und die lange Leine ans Geschirr.

    Auch da gilt das Prinzip Ruhe lernen um zum Ziel zu kommen. Braucht manchmal etwas Geduld.

    Ich find, der Vergleich zwischen Revieren und Fährten hinkt ein wenig, weil Revieren ja nur eine Übung/ein Baustein innerhalb des SD ist. So gesehen finde ich eine schöne, gleichmäßige Suche aufzubauen vllt schon aufwendiger. Schon wegen dem ganzen Drumherum (passendes Gelände, ggf Leute die Legen, und generell der ganze zeitliche Aufwand)

  • Ja nun ganz ohne Korrektur und Gehorsam einfordern geht es idR bei gar nix. Irgendwann wird zwangsläufig aus "wollen" ein "wollen müssen " werden wenn man Prüfungen machen will.

    Und bei dem beschriebenen Problem wäre erklären was ja , was nein vermutlich noch sinnhafter & fairer in Hinblick darauf was der Hund vorher für Suche zeigen sollte.

    Andere auch Suchhundesportarten- welche genau? Stöbern ? ZOS/SHS? Das sind ja nun Welten zu dem was bei Ner FH verlangt wird.

  • Ist vllt auch Definitionssache. Kommt mir auf die Art der Korrektur an. Ich find den Kontext da wichtig und sie muss in Relation stehen. Im Fährten mach ich das aber gerne über Stimme. Gehorsam brauch ich natürlich auch für den Weg zum Abgang - ich bin da allerdings wohl eher weichgespült und nehme mir da auch sehr viel Zeit für.

    Aber klar - ob das bei dem aktuellen Problem zum Erfolg führen würde weiß ich natürlich auch nicht. Spielt ja auch die Grundausbildung eine Rolle. Vielleicht hilft es, sich aus den unterschiedlichen Antworten etwas rauszusuchen und zu gucken, womit man weiter kommt.

  • Bei meinem letzten Hund musste ich gar nix korrigieren, das lief rein über Motivation.
    Also keine Ahnung wie man richtig korrigiert.

    Man bekommt halt sonst immer nur gesagt, dass man hochwertigeres Futter nehmen soll und Bögen legen….
    Ersteres verschlimmert das Problem und zweiteres mache ich ja schon die ganze Zeit.

    Ich muss keine Prüfung laufen, aber mir ist es schon wichtig, dass der Hund lernt, sich auf der Fährte zurückzunehmen und langsam, konzentriert und sorgfältig arbeiten kann.

    Der Hund ist eine Bracke die auch jagdlich geführt wird. Allerdings gut im Gehorsam, haben letztes Wochenende die IBGH 1 mit 93 Pkt bestanden. Und

  • Mein Ansatz wäre wohl den Hund nicht weiter mit Futter zu stören. In erster Linie bedeutet auch Fährtenarbeit dass die Hunde eine Bodenverletzung suchen sollen und keine Futterspur. Futter ist ein toller Motivator, aber nicht alle Hunde brauchen einen externen Motivator so stark um suchen zu wollen. Ich würde weniger futter legen und den Hund längere Fährten arbeiten lassen, dabei über die Leine führen und Kontakt halten, keine lockere Leine anstreben.
    Wozu einen Hund auf Futter umbauen, der doch schon genau das sucht was er suchen soll? Das macht für mich keinen Sinn, und langsamer macht man solche Hunde damit doch nur im Training, solange genug Futter liegt! Baut man das Futter wieder ab, müssen solch hochmotivierten Hunde wieder lernen ruhiger zu suchen, es löst das Problem meiner Meinung nach nicht, sondern verschleppt es nur.

    Geschwindkeit kann man korrigieren in dem man den Hund darein korrigiert wo der hin möchte: nach vorne. In die Bewegung in die er möchte. Dafür braucht man aber wen an der Leine der weiß was er tut und genug Trieb und Robustheit, für manche Typen passt diese Form der Arbeit sehr gut, für andere ist es der Anfang vom Ende.

    Ja, das Idealbild ist der pendelnde Hund, aber an diesem Ziel kann man sich auch tot-trainieren ohne je eine gute Fährtenarbeit zu erreichen und meiner Erfahrung nach kommt es in Prüfungssituationen viel weniger darauf an als immer erzählt wird, das pendeln kommt oft von alleine sobald die Fährten anspruchsvoller werden und die Tritte weiter.

    Fürs intensivieren kann man dann schauen: Depot legen, Futter einpieken, Futterdosen oder auch Mini-GS für besonders Nasenaffine Hunde die gerne verweisen, Verläufe anpassen, und und und.

  • Und wenn du es als Trick aufbaust? Es ist ja kein normales Suchverhalten für einen Hund, nur der Mensch will es so sehen. Also per Clicker z.B.

    Woher kommt das eigentlich? Dieses das sei kein normales Suchverhalten? Das ist doch gar nicht wahr, wer erzählt denn sowas immer, worauf begründet sich das?

    Stöbern macht auf der Fährte keinen Sinn, damit kommt ein Hund nie zum Ziel, die tiefe Nase muss man auch nicht wirklich trainieren auf der Fährte und so extrem wie dargestellt wird auch selten gerichtet. Sicher, wenn man sein V haben will, überregional führen will, brauchts einen sehr sauberen Fährtenverlauf, aber für ganz normale Prüfungen reicht es, wenn der Hund der Spur folgt und normal verweist. Daran ist doch nichts unnormal.

    Und auch die V Hunde bieten das Suchverhalten ganz normal an, die lernen einfach einer Spur zu folgen, für Triebziel(e) und sich dabei von Umwelteinflüssen nicht stören zu lassen, weil nicht zielführend.

    Das Gegenstück bilden die Stöberprüfungen, beide Formen haben ihre Berechtigung und schließen sich auch nicht einander aus!

    Die Leute die ständig nur Sichtfährten mit viel Futter auf Sahneäcker trainieren sind doch nicht die, die vorne dabei sind.

  • Stapfer fuer Stapfer absuchen, ja nicht abweichen, auch wenn der Wind entsprechend ist, bloss nicjt die Gosch oeffnen, usw. ist kein natuerliches Suchverhalten. Der Hund muss nicht jeden Schritt absuchen um ans Ende/Ziel zu kommen. Waere es anders, waeren alle anderen Bereiche, in denen (anders) gesucht wird, nicht erfolgreich zu machen. Hunde koennen (wenn sauber ausgebildet) Wasserleichen und Fingernaegel unter der Erde finden. Aber im faehrten schaffen sie die Aufgabe nur, wenn sie stumpf Stapfer fuer Stapfer absuchen? :roll: Also ja, es ist natuerlich auftrainiertes Verhalten.


    Hast du mal drueber nachgedacht auf ein gutes (!) Seminar zu gehen Pirschelbär?

  • Stapfer fuer Stapfer absuchen, ja nicht abweichen, auch wenn der Wind entsprechend ist, bloss nicjt die Gosch oeffnen, usw. ist kein natuerliches Suchverhalten.

    Ich weiß ja nicht, wie viel du da bei deinen Hunden machen musst, aber wir sind weit weg davon da irgendwas an Suchverhalten aufbauen zu müssen. Und das alles braucht es nicht in den Extrem um eine Prüfung in dem Bereich zu bestehen. Den Wind zu nutzen ist auch nicht immer klug, Wind ist trügerisch, grade in Gegenden mit viel Sturm. Sehr viele Hundetypen bieten das Suchen mit tiefer Nase einfach an, da brauchts keine Zwänge für.

    Waere es anders, waeren alle anderen Bereiche, in denen (anders) gesucht wird, nicht erfolgreich zu machen.

    Vielleicht ist „natürliches Suchverhalten“ auch einfach nichts binäres und völlig ok dass es verschiedene Selektionsformen und Suchverhalten gibt. Im jagdlichen Bereich ist man da ja auch wesentlich offener. Die Technik sich am Wind zu orientieren macht nicht für jeden Bereich und jedes Gelände Sinn. Spätestens bei Abrissen muss der Hund aber auch lernen die Umwelt zu nutzen.

    Hunde koennen (wenn sauber ausgebildet) Wasserleichen und Fingernaegel unter der Erde finden. Aber im faehrten schaffen sie die Aufgabe nur, wenn sie stumpf Stapfer fuer Stapfer absuchen?

    Die Intensität der Moleküle hat sehr wenig mit der Art zu tun wie ein Hund sucht, eine normal getretene Fährte (ohne stampfen), auf Plattem Lehmboden bei Sturm ist mindestens genauso anspruchsvoll, weil die Moleküle am Boden ebenso minimal sind. Genauso kann man den Hund Mini-GS verweisen lassen, oft nur 1mm groß, machen mittlerweile auch viele.


    Manch ein Weltmeister baut die Fährtenarbeit sogar erfolgreich ohne Futter auf, nur übers verweisen ähnlich dem Hard Surface Tracking.

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