Schutzhundesport und FH Austausch
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Jeder Aufbau wird den Hund auch irgendwo in seinem Suchverhalten formen und ihn Techniken vermitteln die für den Zielgeruch Sinn ergeben. Warum lediglich der Zielgeruch „Bodenzerstörung“ gleich so unnatürlich sein soll, auch die Ausführung überzeugt mich nicht, da hilft auch kein Augenroll-Smiley. Es ist nicht mehr oder weniger unnatürlich wie das Aufspüren einer Münze, Kongstücke, Otterkot, usw.
Je nach Zielgeruch muss ja sogar beim Training vermieden werden dass der Hund sich beim Stöbern nicht anfängt an Fährten zu orientieren, aber da kräht kein Hahn nach. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Danke für eure Ideen. Seminar gerne, alleine die Zeit dafür fehlt aktuell. Aber wen würdest du denn z.B. empfehlen?
Tatsächlich ist mir aufgefallen, dass der Hund auf dem Weg zum Fährtenquadrat (ohne Futter, ohne Auftrag) die Nase runter nimmt und recht manierlich meine Spur, die zum Quadrat führt verfolgt. Vielleicht baue ich das mal ein bisschen aus und probiere, welche Art der Motivation passend ist. Kong suchen und verweisen haben wir angefangen. Vielleicht auch kleine Quadrate zwischenrein oder Bestätigung durch mich.
Und aus eigener Erfahrung zum Thema unnatürliches Suchverhalten: wenn es auf der Schweißfährte haarig wird (sprich: kein sichtbarer Schweiß, hohe Stehzeit, kein Bodenbewuchs, Trockenheit), nimmt der Hund die Nase runter und orientiert sich meiner Ansicht nach viel mehr an Bodenverwundung - oder vielleicht auch „schweren“ Geruchspartikeln. Who knows… es kommt aber vom Suchstil her der Sportfährte sehr nah. -
Klar, KOENNEN sie so suchen. Abet kein Hund der Welt muss dumm pendeln um den Gegenstand auf der Faehrte zu finden. Der findet den auch wenn er 1m neben der Faehrte sucht oder statt zu pendeln, nur rechts oder links sucht. Die Nase der Hunde braucht dieses genormte Faehrten-Suchverhalten ganz sicher nicht! Und zwar fuer gar nichts!
Wegen Seminar hoer ich mich mal um. Mein Guru gibt keine Seminare mehr, sonst haette ich sie empfohlen.
Ich hab u.a. ueber Korrekturen gearbeitet + ein ganz deutliches Ritual bevor die Hunde suchen durften. Wobei Itsy immer schnell gesucht hat. War aber kein Thema, sie hat absolut sauber gesucht, deswegen haben wir es ihr gelassen (und bis auf die IFH hat sie auch immer im V gesucht, die IFH 'nur' im hohen SG).
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Die Nase der Hunde braucht dieses genormte Faehrten-Suchverhalten ganz sicher nicht! Und zwar fuer gar nichts!
Na ein Glück steht diesen genormte Suchen so auch nicht in der PO wie es immer wieder verbreitet wird.
Eine hohe Nase im Fährten macht nun mal keinen Sinn, das ist auch alles, die wird ein Hund der intensiv eine Spur sucht auch nicht anbieten, weil sie schlicht keinen Sinn macht um zum Ziel zu kommen.
Und kein Richter wird einen durchfallen lassen, weil der Hund mal die Nase hochnimmt zum prüfen, ja, es gibt Abzüge, aber damit fliegt man nun auch nicht von der Fährte oder würde keine Prüfungen schaffen. Aber klar V oder SG ist damit nicht, aber ist doch auch klar, irgendwo muss man nun mal abstufen. -
Und aus eigener Erfahrung zum Thema unnatürliches Suchverhalten: wenn es auf der Schweißfährte haarig wird (sprich: kein sichtbarer Schweiß, hohe Stehzeit, kein Bodenbewuchs, Trockenheit), nimmt der Hund die Nase runter und orientiert sich meiner Ansicht nach viel mehr an Bodenverwundung - oder vielleicht auch „schweren“ Geruchspartikeln. Who knows… es kommt aber vom Suchstil her der Sportfährte sehr nah.
Genauso ist es, es gibt nicht grundlos Schweißhundetypen und Stöberhundtypen. Alles hat seine Berechtigung und auch seinen Sinn.
Tatsächlich ist mir aufgefallen, dass der Hund auf dem Weg zum Fährtenquadrat (ohne Futter, ohne Auftrag) die Nase runter nimmt und recht manierlich meine Spur, die zum Quadrat führt verfolgt. Vielleicht baue ich das mal ein bisschen aus und probiere, welche Art der Motivation passend ist. Kong suchen und verweisen haben wir angefangen. Vielleicht auch kleine Quadrate zwischenrein oder Bestätigung durch mich.
Das pendeln über Futter ist für viele Hunde ein Weg zum Ziel. Kein Hund muss aber pendeln um die PO voll zu erfüllen. Ich würde da gedanklich flexibler bleiben und nicht so starr in diesem Bild denken.
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Grade im OG Bereich finde ich es auch schade, wie viele Sportler sich die Fährte madig machen, weil sie meinen man würde nur mit einem Hund bestehen, der langsam pendelt. Das ist totaler Blödsinn. Die Nase soll tief, das Suchverhalten intensiv sein, das Suchtempo konstant. Die Geschwindigkeit ist explizit kein Kriterium.
Es ist für viele Hunde ein passender Weg um die PO zu erfüllen, das bestreite ich nicht, aber die PO lässt viel mehr Spielraum in der Ausbildung als dieses eine Endbild. -
Woher kommt das eigentlich? Dieses das sei kein normales Suchverhalten? Das ist doch gar nicht wahr, wer erzählt denn sowas immer, worauf begründet sich das?
In meinem Fall: Ich habe mit Lucy damals ein Mantrailing-Seminarwochenende gemacht und bin noch eine kurze Weile dabei geblieben. Ist lange her, aber da wurde sehr anschaulich erklärt, wie Hunde echte Fährten / Menschen absuchen und das sehr angepasst an die Gesamtbedingungen und keinesfalls nur Nase am Boden (natürlich situativ auch). Also nicht stöbern, sondern ganz konkret jemanden finden. Es ist echt Wahnsinn, was Hundenase können... Und Spuren folgen können, sollten die ja nun laut Evolution eh... Ich glaub nicht, dass ihnen ein Mensch da erklären muss, wie das geht. Ich war dennoch völlig platt, als Lucy die Zielperson sogar in einer Vorstadt gefunden hat, auf Asphalt, nichts mit Bodenverletzungen und sicher kein stöbern (und ohne, dass ich wusste, wo wir so hinlaufen müssen). Also, daher kommt mein Denken aus deinem Zitat. Muss ja nicht stimmen und je nach Hundetyp nutzen die halt bloß Nase-am-Boden, was weiß ich
.
Dass es dazu in eurer PO steht, ist mir bewusst und dann muss man es eben so dem Hund beibringen. Ich habe es aber tatsächlich bislang immer für eine Art Relikt aus früheren Zeiten gehalten, ehrlich gesagt. Man simuliert ja, einen Täter zu verfolgen im Schutzhundesport, oder? Und irgendein Mensch annodazumal hat sich überlegt, dann muss der Hund die Nase die ganze Zeit konzentriert auf dem Boden haben, wenn das was geben soll, und es sieht schick aus...
Wie gesagt, nur mein Empfinden, kann ja auch ganz anders sein. -
Lucy_Lou
Ein Hund wird immer so Suchen wie es für ihn Zielführend ist, im MT kommt die Belohnung bei der Zielperson, in der Fährtenarbeit wird kein Mensch als Zielgeruch gesucht, sondern dem Folgen einer zeitlichen Bodenverletzung + GS. Sehr vergleichbar mit einer jagdlichen Fährtenarbeit.
Was mich stört, ist diese Abwertung der Fährtenarbeit, als würde man da die Hunde verbiegen. Ich frage mich da immer, wozu? Ist ja nun nicht so, als würden wir da heutzutage Zwangsfährten oder sowas machen. Es liegt kleines Futter am Boden, der Hund ersucht das, selbstverständlich am Boden, dort liegt es schließlich. Zielgeruch-Verhalten-Erfolg. Gerne wird auch noch ein Triebziel am Ende gelegt. Zwischendurch wird verwiesen, wieder am Boden.
Nein, man trainiert da nichts mit Hunden was sie nicht selbst anbieten oder zwingt Hunde in irgendein unnatürliches Verhalten, ich versichere dir, du hättest in einer Fährtenarbeit keine negative Erfahrung mit deinem Hund gemacht, der hätte da genauso verstanden wie er zu seinem Ziel kommt und das entsprechende Verhalten gelernt.
Ein anderes extrem ist das freie aufstöbern ganz ohne Spur, hier muss man dann penibel darauf achten keine Verleitungen zu legen an denen der Hund sich orientieren könnte.Ich wundere mich immer über diese Denkweise sobald es Fährtenarbeit heißt und manchmal ja, da nervt es auch einfach, dass man sobald irgendwas in Richtung IGP kommt immer wieder solche Spitzen oder Grundsatzdiskussionen starten. Wir kommen doch auch nicht in den Agility-Thread und werten das ab was dort gemacht wird oder Rücken Fragestellungen direkt in einen negativen Kontext.
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Man simuliert ja, einen Täter zu verfolgen im Schutzhundesport, oder?
Ja, und im dienstlichen Bereich wird nicht nur das praktiziert was man im MT lernt und die Hunde suchen durchaus mit tiefer Nase. Ein Fährtenhund ist kein Mantrailer. Beides hat seine Berechtigung. Genauso der Flächensuchhund der nochmal anders sucht.
Man braucht einfach verschiedenen Spezialisten. Ein Leichenspürhund ist auch kein Flächensuchhund und umgekehrt. Das sind verschiedene Geruchsbilder. Und für einige Fälle braucht es eben Hunde die sich nicht am menschlichen Geruch orientieren, sondern an der mechanischen Bodenverletzung. -
Ja, und im dienstlichen Bereich wird nicht nur das praktiziert was man im MT lernt und die Hunde suchen durchaus mit tiefer Nase.
Ah, das wusste ich nicht, dass im dienstlichen Bereich auch Fährten so abgearbeitet werden
. Oder mehr die Richtung "Scent Detection" von Substanzen / Gegenständen, die man auf dem Boden vermutet? Akribisch einen Boden absuchen zu können, hat ganz sicher seine Berechtung, das stelle ich ganz sicher nicht in Frage.
Und für einige Fälle braucht es eben Hunde die sich nicht am menschlichen Geruch orientieren, sondern an der mechanischen Bodenverletzung.
Völlig ernst gemeint: für was braucht man die Orientierung an der mechanischen Bodenverletzung? Selbst wenn da jetzt eine Leiche im Teppich weggeschleppt wird, würde ich eher an den Geruch denken, den die Leiche hinterlässt, zumindest so aus Hundesicht. Und wie oft hat man im Diensthundealltag einen Untergrund, der überhaupt "mechanische Bodenverletzung" zulässt? Gut, Dorfpolizist in der Pampa, aber sonst
?
Ich will das gar nicht kleinreden, wieviel bringt man Hunden sonst so bei, das halt nur bedingt irgendeine Form von Sinn ergibt, siehe dein Agi-Beispiel, das ist einfach so. Und in dem Fall eines Diensthundes gibt ein Kommando für: such akribisch den Boden im Umkreis xy ab ja sogar sehr viel Sinn! Auch wenn sich mir der Sinn im Suchen von mechanischen Bodenverletzungen tatsächlich nur teilweise erschließt, nach wie vor. Als Sport oder als Trick, ja. Aber nicht mit der Begründung, ein Diensthund braucht das oder ein Gebrauchshund würde so natürlicherweise einer Fährte folgen. Und das war ja die Ursprungsfrage: ist das natürliches Suchverhalten oder muss man es auftrainieren.
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