Jagdtrieb eine Frage der Erziehung?

  • Naja die Frage ist doch immer um welchen Preis. Ich kenne Leute die sagen das ihre Hunde aufgrund von Erziehung nicht mehr jagen, aber das haben sie mit Methoden erreicht, die niemals für mich in Frage kommen. Dann gibt es andere die nie Interesse zeigen und andere die meinen so kurz hinterher rennen ist kein jagen.


    Wie schon gesagt kommt es auf die Rasse an, auf Erfahrung und das Umfeld. Wir wohnen in der Pampa und treffen täglich Wild, bisher hatten alle meine Hunde Jagdtrieb, leider. Dann kommen die KLugscheisser aus der Stadt uns besuchen, deren Hunde niemals jagen. Wir gehen zusammen Gassi und ups Hund flitzt Reh hinterher. Ach ich denke die jagen nicht ... Naja ein Reh hat er noch nie gesehen xD

  • Warum ist es Spieltrieb, wenn der Hund sich abrufen lässt, aber Jagdtrieb, wenn er den Rückruf überhört? :???:

    Ich denke schon, dass das auch eine (vielleicht spielerischere) Form von Jagdtrieb ist.
    Aber ich stoße mich ein bisschen an dem "überhören".
    Meine Hunde "überhören" den Rückruf nicht, sie nehmen ihn einfach nicht mehr wahr.
    Da geht der Vorhang runter - und ob da einer schreit oder etwas im Weg ist oder Krallen abbrechen oder was auch immer... ist einfach außerhalb ihrer Wahrnehmung.
    Sie bemerken nicht einmal, wenn man sie z.B. hochhebt.

  • Es gibt auch Rassen, denen das Jagen auf dem Papier vollkommen abgesprochen wird, die aber dann plötzlich passionierte Jäger sind...... .
    Meine französische Bullldogge jagt so dermaßen, dass es nicht mehr schön ist. Läuft deswegen im Wald nur an der Schleppleine, da der Rückruf bei Sichtung überhaupt nicht funktioniert, da ist man weg!!!!!! Ich arbeite momentan an der Impulskontrolle, habe auch noch Hoffnung, dass es mit dem Erwachsensein dann besser klappt ( man ist jetzt 1 1/2), aber ich bezweifel es. Andere Bullyerfahrene haben mir glaubhaft versichert, so etwas hätten sie beim Bully noch nie gesehen....... .

  • Hab ich das geschrieben? :???: Die TE hat das glaube ich gefragt, ich hab sowas nicht in Zusammenhang gebracht.

    Du hast geschrieben, dass der gut im Gehorsam stehende Hund keinen Jagdtrieb habe, dass es dann Spieltrieb sei.


    Nach deiner Definition haben somit ein Grossteil der jagdlich geführten Jagdgebrauchshunde keinen Jagdtrieb, sondern wollen nur spielen.... |)

  • Und dann kann man auch noch Unterschiede machen zwischen Jagdtrieb und Hetztrieb.
    Ich hatte einen Hund, dem ging es "nur" ums Hetzen, blieb das Kaninchen stehen oder sitzen, dann stand der auch. :lol:
    Und dann gibt es noch die Vollblutjäger, die nicht nur hetzen, sondern das Kaninchen auch greifen.

  • Du hast geschrieben, dass der gut im Gehorsam stehende Hund keinen Jagdtrieb habe, dass es dann Spieltrieb sei.

    Nein, hab ich nicht geschrieben, eine Userin wollte wissen ob es schon Jagdtrieb ist, wenn ihr Hund ein Blatt oder Mäuse fängt.
    Ich habe niemals geschrieben, daß man eine " Jagdsau" durch Gehorsam vom Jagen abhalten kann. Wenn das so einfach wäre; meine Hunde hatten alle die Begleithund- und Schutzhundausbildung.
    Kopier mir das mal, wo ich das geschrieben haben soll.

  • Ich denke auch, dass das auf die allermeisten Hunde zutrifft - aber nicht auf alle.


    Während mein Boxer-Mix Jäger vor dem Herrn ist, habe ich sie aber zumindest dank Superrückruf so weit, dass sie sehr schnell wieder zurück kommt. Das geht auch, wenn sie wirklich hetzt. Ansonsten habe ich es gut im Griff, solange ich aufmerksam bin.


    Der Vizsla geht auch hinterher, aber eigentlich nur, weil der Boxer losrennt. Ich habe Lise beigebracht, Luna "einzusammeln". Aber wenn dann eben ein Tier zum Hetzen auftaucht, geht sie hinterher, kommt aber auf den Superrückruf zurück.


    Wir haben also vor allem am Superrückruf gearbeitet und sind viel an der Impulskontrolle. Da bin ich ein bisschen nachlässig :/ .

  • Ich kann nur von meinen beiden sprechen, aber ich würde meinem Pudel ehrlich gesagt eher zutrauen, dass er ein Tier reißt (kein großes, aber einen Vogel oder eine Maus bestimmt) als meinem Terrier-Spitz Mix.
    Die beißt ja nicht mal gefangene Mäuse tot. Geschweige denn, dass sie lange einem Tier hinterher hetzen würde, der geht es wirklich nur um diesen Adrenalinkick nehme ich an, denn ausdauernd ist sie nicht. Spuren geht sie nur nach, wenn sie wirklich frisch sind.
    Trotzdem war sie es die Jahre gebraucht hat um bei Wildsichtung ansprechbar zu werden und nicht mehr schreiend in der Leine zu hängen. Sie lässt sich erst seit ein paar Monaten nach einer Weile schauen abrufen.


    Der Pudel hat einfach wirklich von Welpe an gelernt, dass ich entscheide was wann und wie gejagt wird und da er mir um jeden Preis gefallen möchte, hält er sich da im Großen und Ganzen dran. Für den Rest gibts Leinen, so dass er keine Hetzerfolge haben kann.
    Der lässt sich abpfeifen und abbrechen, aber wenn ich ihn walten lassen würde, wie er Lust hat, dann hätte ich garantiert bald bei jeder Wildsichtung einen vor Frust kläffenden und schreienden Pudel an der Leine. Ob er sich dann noch abpfeifen lassen würde? Ich werde es nicht ausprobieren, wenns nicht sein muss ;)

  • Ich habe niemals geschrieben, daß man eine " Jagdsau" durch Gehorsam vom Jagen abhalten kann. Wenn das so einfach wäre; meine Hunde hatten alle die Begleithund- und Schutzhundausbildung.
    Kopier mir das mal, wo ich das geschrieben haben soll.

    Hast du nicht geschrieben - kopiere mir das mal, wo ich solcherlei behauptet haben soll. Hast ja eher das Gegenteil geschrieben.


    Aber ich nenne es Gehorsam, wenn ein Hund sich abrufen lässt auch unter höchster Ablenkung. Und da gibt es auch Hunde darunter, die echten Jagdtrieb haben, und trotzdem gehorsam genug gemacht worden sind, um abrufbar zu bleiben. Ob man das mit allen Hunden hinkriegt ohne sie zu brechen wage ich zu bezweifeln (soweit sind wir uns einig), aber man kann nicht umgekehrt generell sagen, einen jagdtriebigen Hund kriegt man nicht gehorsam am Wild.


    Mäuseln gehört übrigens auch zum Jagdverhalten, und wird von manchen Hunden sehr ernsthaft betrieben. Es kann Spiel sein, muss aber nicht.

  • Mir geht es wie Pinky4. Benni sieht ein Reh, sein Hirn setzt völlig aus und er rennt los. Und wenn da ein Ast blöd im Wege wäre würde er sich aufspießen.
    Da kann eine Wand, ein Mensch oder ein Schnitzel im Weg liegen oder stehen, er bemerkt es überhaupt nicht.


    Sicher habe ich auch zu Anfang in der Erziehung viel falsch gemacht, aber ich hatte auch nie so wirklich einen Trainingsansatz. Tiere im Zoo lösen bei ihm keinen Jagdtrieb aus und ansonsten erlebe ich eben nur spontane Situationen. Er hat mich vor Jahren (hatte ich hier geschrieben damals) sogar ein paar Meter über den Boden gezogen als er einer Katze nachrannte (10m Leine, Dauerregen, schlammiger Weg relativ steil nach unten, keinerlei Bäume oder Sträucher).


    Ich behaupte einfach mal, Bennis Jagdtrieb ist nicht wirklich zu kontrollieren. Zumindest nicht von mir. :flucht:

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