Futter erarbeiten lassen?

  • Hab ich bei meinem Beagle damals ähnlich gehandhabt. Er hat
    sein Futter entweder aus der Hand oder aus dem Futterbeutel
    bekommen, ich hab etwa die Hälfte bis 3/4 seiner Portion so verfüttert, Rest gab es dann abends im Napf. Ich hab ihn unerzogen übernommen, bin der 3 Besitzer, er war 5 Jahre und interessierte sich für nix -außer für Futter. Spiel egal, nette Worte egal, Streicheln egal, Mensch eh egal.
    Also hab ich das genutzt und war damit auch erfolgreich.
    Es dauerte nicht lang und er hatte seinen Grundgehorsam gelernt und konnte in den Freilauf. Ich habe dann die Fütterung per Hand/Beutel abgebaut und bin wieder zum normalen Füttern
    übergegangen.

    Genau so ist es geplant :)

  • Aus Sicht des Hundes lässt Du ihn verhungern und bringst ihn in eine lebensbedrohliche Situation.
    Damit verstärkst Du die Abhängigkeit, aber nicht die Bindung. (Das ist ein Unterschied.)

    Man lässt seinen Hund weder verhungern noch bringt man ihn in eine lebensbedrohliche Situation. Es ist ja nciht so daß man sagt: Ok, wenn Du jetzt nicht bei jedem Hund sofort mich ansiehst und ein Engel bist, dann kriegst halt nichts.
    Richtig gehandhabt, hängt dir der Hund auch nicht am Po und bettelt.
    Aber man kriegt halt die Möglichkeit, den Fuß in die Tür zu bekommen bei einem Hund, der vom Menschen einfach nichts wissen will und draußen auch noch gar nicht in der Lage ist mit dir irgendwas zu arbeiten, zu suchen oder gar zu spielen.
    Bei Chilly gabs dann eben Anfang drinnen in der Wohnung kleine Übungen und Spiele, damit er zu seiner Tagesration kommt, dann konnte ich ihn allmählich draußen mit Futter bestätigen, weil er als nicht verfressener Hund halt auf Leckerlis gepfiffen hat.
    Und so gab sich halt eins dem anderen, er wurde draußen ansprechbarer, ich konnte mit Dummytraining über den Futterbeutel beginnen, inzwischen sucht er normales Dummy, er spielt draußen etc.

    Es kann also durchaus sinnvoll sein, vorausgesetzt, man versteht was man macht ;-)

  • Es geht darum, dass der Hund die Sicherheit hat, dass er sein Futter zu einigermassen regelmässigen Zeiten kriegt. Ohne Gegenleistung, und ohne stressige Situation.

    Muss nicht die volle Portion sein, aber einen Teil sollte er schon fix haben.

  • Das eine schließt ja das andere nicht aus. Abgesehen davon wird jeder, der über Futter motiviert, das in irgendeiner Form von der Hauptmahlzeit abziehen, sonst wird aus dem Hund ja eine Tonne.

    Ich habe zum Beispiel den Fleischanteil damals gegen kooperatives Verhalten getauscht. Den Gemüseanteil der Nahrung gab s aus dem Napf. Das Fleisch habe ich versteckt und gemeinsam gesucht. Oder es gab mal einen Brocken, wenn der Hund auf mich wartete, bevor die Schlepp zu Ende war. Das hat aus meiner Sicht überhaupt gar nichts mit verhungern lassen zu tun. Wenn man den Hund vorher hungern lässt, ist das natürlich eine andere Nummer, aber davon hat hier auch niemand gesprochen.

  • jeder sollte heutzutage wissen dass Lernen unter Stress nicht sonderlich effektiv ist. Stress entsteht unter anderem wenn Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden.

    Es gibt dazu auch im Hundebereich die sogenannte Bedürfnispyramide von Maslow. Diese wird durch solches Handeln komplett auf den Kopf gestellt. Der Hund soll lernen und sozialen Kontakt aufnehmen um seine wirklichen Grundbedürfnisse erfüllt zu bekommen und dass unter dem Gesichtspunkt des Bindungsaufbaus. Wer möchte denn eine Bindung die auf dem Stress beruht Essen zu bekommen.

    wirkliche Bindung kommt wenn man zusammen über längere Zeit viel zusammen erlebt. Das schweißt zusammen und schafft gemeinsame Basis auf der man dann auch lernen kann.

  • 1 Handvoll gibt´s jeden Abend pur in den Napf (mit etwas Öl, Wasser und Kokos gegen die Zecken) Er muss sich hinsetzen, ich stelle den Napf auf den Boden, er muss kurz Blickkontakt halten und nach "ok" darf er fressen.
    Ich gestalte das Leckerlie verdienen auch einfach, er muss also nicht verhungern und kriegt viele, viele kleine Chancen um sich ein Leckerlie zu verdienen (Manchmal rufe ich ihn ran, manchmal warte ich darauf, das er sich umdreht, manchmal rufe ich seinen Namen und werfe dann ein Leckerli ins Gras ect. ect.)

  • Du setzt einfach voraus, dass es für den Hund Stress ist, über Leckerlies belohnt zu werden.
    Ein Hund, der einen Teil seiner Nahrung erarbeitet und den Rest so bekommt, hat doch nicht zwingend Stress. Über Grundbedürfnisse zu argumentieren macht hier gar keinen Sinn.

  • vllt liegt es an der uhrzeit oder ich stell mich irgendwie doof an, aber ich seh da noch immer 2 unterschiedliche sachen.

    es ist doch ein unterschied ob ich mit dem hund arbeiten/trainieren will und somit vom ihm verhalten verlange/fordere

    oder ob ich sage statt dem normalen ablauf - gassi, dann fressi - bekommt er beim gassi für jede kleinigkeit die der hund "richtig" macht (bzw erwünschtes verhalten zeigt) nen futterbrocken.
    (von bindung sprech ich jetzt nicht, nur von aufmerksamkeit)
    ich seh da nichts was den hund, in bezug auf das grundbedürfniss futter, stressen sollte? er bekommt hin und wieder futter zugesteckt und den rest (wie sonst auch) nachm spaziergang.

    ich mach es schon lange nicht mehr, würde es aber dennoch gern verstehen.

  • Du setzt einfach voraus, dass es für den Hund Stress ist, über Leckerlies belohnt zu werden.
    Ein Hund, der einen Teil seiner Nahrung erarbeitet und den Rest so bekommt, hat doch nicht zwingend Stress. Über Grundbedürfnisse zu argumentieren macht hier gar keinen Sinn.

    Zuerst einmal rede ich nicht davon dass es für den Hund Stress bedeutet über Leckerlies belohnt zu werden sondern davon dass hier die Idee favorisiert wird dass der Hund sich sein komplettes Futter erarbeiten soll. Ich beziehe mich da wirklich auf den Eingangspost. Leckerlies sind Luxus, die es eben ab und an zusätzlich gibt bzw deren kleine Menge von der Futterration abgezogen werden.
    Im ausgangspost ging es nicht darum den Hund nur einen Teil seiner Nahrung erarbeiten zu lassen sondern alles.

    Stell dir doch einfach mal vor mit dir würde man es so machen. Du weißt zwar dass du am Ende des Tages eine Gesamtkalorienzahl bekommen haben wirst, die zum Leben reicht, du weißt es gibt immer nur einen kleinen Biss vom Brötchen, sattessen und entspannt zurücklehnen ist nicht. Dein Magen wird den ganzen Tag nach mehr schreien denn ein Sättigungsgefühl setzt so nicht ein. Versuch es mal 2 Tage lang. bereite dein Essen für den ganzen Tag vor und iss alle viertel Stunde nur einen einzigen Bissen davon. Glaub mir am Ende des 2 Tages bist du nicht mehr wirklich entspannt und relaxed genug um das Leben auch noch genießen zu können.

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