Probleme zwischen Hund und Kleinkind

  • Ich habe selbst zwei Kinder und würde in diesem Fall sagen, es ist besser dem Hund ein neues Zuhause zu suchen.
    Klar soll man Hund und Kind nie alleine lassen, aber das ist fast unmöglich. Da kann es schon ausreichen sich mal umzudrehen, krabbelnde Kinder können verdammt schnell sein. Und wenn ihr weiteren Nachwuchs plant, wird es noch schwieriger. Da muss man ja vor jedem Stillen oder Windelwechseln erst den Hund wegsperren,damit man sicher gehen kann, dass das ältere Kind dem Hund nicht zu nahe kommt. Auch wenn man dem Kind klar macht, dass es beim Hund nichts zu suchen hat, es ist erst 15 Monate alt! Da wäre mir sogar das Risiko bei meinem fast 6jährigen zu groß. Und wenn was ernsthaftes passiert, gerade im Gesichtsbereich, machst du dir dein Leben lang Vorwürfe.
    Lieber dem Hund ein neues für ihn stressfreies Zuhause suchen.

  • Ein Laufstall ist aber für einen RR keine wirklich unüberwindliche Hürde.....

    das stimmt.
    Der Laufstall steht ja auch in meinem Wohnzimmer und mein Hundi würde nicht freiwillig zum Kind gehen. Es geht hier auch um kurze Momente (Kaffee holen, Klo usw.) und soll verhindern, dass Kind zum Hund krabbelt oder läuft ...
    Also kurz um, ich trenne Kind und Hund immer! Mein Kleinkind darf auch nix unbeaufsichtigt erkunden. Mein Hund braucht sich vom Kind nicht anfassen zu lassen, wenn er nicht mag.

    Im vorliegenden Fall würde ich beide Hunde abgeben und bitte auch keine neuen Tiere anschaffen. Tiere sind kein Spielzeug für Kinder. Es ist toll für Kinder mit Tieren aufzuwachsen aber Kinder müssen auch lernen, dass Tiere keine Spielsachen sind ...

  • @tingeltangel meine Schwester kam mit nicht mal 1,5 Jahren aus dem Laufstall raus. Die hat sich hochgezogen und mit den Füßen so nachgeschoben.
    Das Problem besteht ja nicht nur jetzt im Krabbelalter, sondern auch, wenn sie 2 oder 3 ist. Und manche Hunde können einfach nicht mit Kindern.

  • Ein Laufstall ist aber für einen RR keine wirklich unüberwindliche Hürde.....

    ...und Händchen und Arme des Kleinkindes passen auch durch die Gitter.

    Ich frage mich, was ist das für ein Leben für Hund und Familie, wenn nur darauf bedacht sein muß, daß stets und ständig strikte Trennung statt findet?

    Ob die Hunde damit glücklich sind, stets weggesperrt zu werden, wenn Kind - Kinder unterwegs sind?
    Es dauert, bis Kinder lernen die Hunde in Ruhe fressen, auf ihrem Schlafplatz zu lassen. Was ist Nachts, wenn das Kind mal zu den Eltern ins Schlafzimmer möchte? Wenn aber der Hund in jeder Situation, wo das Kind in seine Nähe kommt, schnappt, wie will man das ohne Zwinger, in dem der Hund dauerhaft untergebracht wird, deichseln.

    Ich kann meine Hunde kurzfristig separieren, wenn Kinderbesuch kommt, aber nicht Zeit ihres Lebens.

  • Die Situation, dass Hunde nichts mit ganz kleinen Kindern anfangen können, ist ja nicht selten.
    Es ist mir nicht so ganz klar, welches Ausmass das in Eurer Familie hat. Ich will hier niemanden dazu überreden, sein Kind zu gefährden, aber wenn es 'nur' darum geht, dass der Hund garstig wird, wenn das Kind ins Körbchen krabbelt oder bedrängt wird, und wenn der Hund ordentlich vorwarnt, dann ist das meiner Meinung nach mit etwas Aufwand zu managen.
    Ich finde, man muss sich ganz schnell von der Vorstellung verabschieden, dass Hunde und Kinder von Anfang an "beste Freunde" sind und dass man beide ganz entspannt miteinander machen lassen kann. So wie ich das einschätze sind die wenigsten Hunde so.

    Unser Sohn ist jetzt 3 (und Kind #2 ist unterwegs). Meine Hündin hat Nerven wie Drahtseile, aber mein Rüde war auch unsicher, vor allem in der Zeit als das Söhnchen langsam mobil wurde (Krabbeln / wackelig laufen). Wir haben von Anfang an deutliche Grenzen gezogen - Bereiche bestimmt, in denen die Hunde in Ruhe gelassen werden, der Rüde wird nicht umarmt, Hundespielzeug und Kinderspielzeug wird getrennt, dem Kind wird kein Essen weggenommen, der Hund wird aus Situationen mit frontalem Konflikt (Hund / Kind auf Augenhöhe) abgerufen, Hunde werden nicht 'verfolgt' wenn sie weggehen, mit Kindergittern trennen, etc. etc.
    Klar war das eine Zeit lang sehr anstrengend, aber zumindest für uns kann ich sagen, dass die anstrengendste Phase vielleicht so 9-12 Monate dauerte und es danach deutlich besser wurde. Ich bin mir auch sicher, dass unser Sohn langfristig davon profitiert, mit Hunden aufzuwachsen und zu wissen, dass man mit Hunden halt nicht alles machen darf. Er geht auch z.B. nicht auf fremde Hunde zu um sie zu streicheln, was mir ganz recht ist. Unser Sohn hat schon sehr früh beim Füttern mitgeholfen und macht das mittlerweile fast alleine (holt Hundefutter, schickt die Hunde an die Schwelle zur Küche, stellt die Näpfe hin und schickt die Beiden einzeln zum Fressen). Er macht auch z.B. schon einfache Apportier- und Suchspiele mit den Hunden im Garten (absetzen, warten lassen, Apportel verstecken, Hund schicken und Apportel gegen Futter 'tauschen'). Eine 'Autoritätsperson' ist er natürlich nicht, aber alle Beteiligten haben Spass dabei und das Verhältnis bessert sich stetig.

    Wie gesagt, es kommt natürlich immer drauf an, wie Euer Hund drauf ist und wieviel Management Ihr betreiben könnt/wollt. Wenn Ihr das Gefühl habt, dass der Hund wirklich gefährlich für das Kind ist würde ich da auch keine Experimente machen.
    Falls Ihr Euch wirklich für die Abgabe entscheidet würde ich mir auch keine Vorwürfe machen, in manchen Situationen ist das einfach die beste Lösung.
    Ich denke, falls Ihr die Hunde abgeben wollt würde ich erst mal bei rassespezifischen Vereinen (z.B. RR in Not) anfragen. Die bieten soviel ich weiss auch Vermittlungshilfe an. Ich würde das lieber mit Unterstützung eines Vereins machen und mich von ebay Kleinanzeigen u.ä. fernhalten - zuviele Spinner...
    Ganz ehrlich, ich würde an Eurer Stelle aber auch davon ausgehen, dass eine Vermittlung nicht ganz einfach wird. Zwei ältere grosse Hunde (nur zusammen?), mindestens einer davon nicht ganz einfach, das könnte eine Weile dauern, bis sich da jemand geeigneter findet.

  • Ihr habt euch vor zwei Jahren entschieden. Für das Kind, gegen die Hunde (die sind ja nicht erst seit gestern schwierig).
    Und wenn sich das Kind ganz frei entfalten soll, ohne Regeln, dann zieht die Konsequenz. Gebt die Hunde ab (und bitte, schafft keine weiteren an).

    Denn, was passiert, wenn du mal wieder nicht in der Lage/Willens bist, die Situation zu kontrollieren? Der Hund setzt seine Regeln durch (du willst ja nicht, was hat er für eine Wahl?), das Kind wird verletzt, womöglich dauerhaft geschädigt und der Hund? Tja, der muss dann sofort weg.

    Spar allen Beteiligten die Eskalation...

  • @Sammy2016 da hast du natürlich recht. Und bei solch ernsthaften Problemen ist eine Abgabe auch das Sinnvollste.

    Trotzdem lässt man kleine Kinder niemals nicht mit Hunden allein.

  • Ihr habt euch vor zwei Jahren entschieden. Für das Kind, gegen die Hunde (die sind ja nicht erst seit gestern schwierig).
    Und wenn sich das Kind ganz frei entfalten soll, ohne Regeln, dann zieht die Konsequenz. Gebt die Hunde ab (und bitte, schafft keine weiteren an).

    Denn, was passiert, wenn du mal wieder nicht in der Lage/Willens bist, die Situation zu kontrollieren? Der Hund setzt seine Regeln durch (du willst ja nicht, was hat er für eine Wahl?), das Kind wird verletzt, womöglich dauerhaft geschädigt und der Hund? Tja, der muss dann sofort weg.

    Spar allen Beteiligten die Eskalation...

    Ich finde deine Aussagen wirklich ganz schön unfair.

    Nur weil man sich für ein Kind entscheidet, entscheidet man sich nicht zwangsläufig gegen seine Hunde!
    Es gibt Hunde, die kommen mit fremden Kindern nicht klar, aber sie lieben die eigenen Kinder. Ebenfalls gibt es Hunde, die mögen Kinder, haben aber was gegen Bestimmte (und auch da können es die Eigenen sein!).

    Und selbst wenn die Hunde vorher schon nicht 'einfach' waren, heisst das nicht, dass es zwangsläufig so kommen musste. Oder dass man sich deshalb absolut gegen ein Kind entscheiden sollte.
    Prinzipiell ist es BEI JEDEM HUNDEHALTER so, dass es gut gehen kann, aber nicht muss. Und da kann es der liebste und bravste Hund sein, es kann immer passieren, dass er schlussendlich mit dem Kind nicht klarkommt.
    Und dazu muss ein Kind nicht 'ohne Regeln' aufwachsen. Auch mit Regeln kann schnell was passieren. Weil man einfach NIE 100%ig beide im Blick hat.

    Zudem finde ich es gerade FÜR den Hund entschieden, wenn sie ihm ein neues Zuhause sucht. So wird keiner von ihnen glücklich...weder Kind, noch Mama, noch Hund.

    Und - ganz ehrlich - man kann Kind und Hund NIE 100%ig trennen. Da kann mir keiner was erzählen. Reißt ihr wirklich den Hund immer aus dem Schlaf, wenn ihr aufs Klo müsst? Bindet ihr eurer Kind (vor allem dann mit 2,3 Jahren) an euch fest, während ihr euch den Hintern abwischt? Das geht vielleicht im Babyalter, aber sogar da und mit Laufstall, hat ganz schnell ein Kind durchgefasst wenn der Hund vorbei geht, welcher sich erschrickt und zubeisst.

  • Ihr habt euch vor zwei Jahren entschieden. Für das Kind, gegen die Hunde (die sind ja nicht erst seit gestern schwierig).
    Und wenn sich das Kind ganz frei entfalten soll, ohne Regeln, dann zieht die Konsequenz. Gebt die Hunde ab (und bitte, schafft keine weiteren an).

    Denn, was passiert, wenn du mal wieder nicht in der Lage/Willens bist, die Situation zu kontrollieren? Der Hund setzt seine Regeln durch (du willst ja nicht, was hat er für eine Wahl?), das Kind wird verletzt, womöglich dauerhaft geschädigt und der Hund? Tja, der muss dann sofort weg.

    Spar allen Beteiligten die Eskalation...

    Das ist ja Quatsch!

    Wie genau Hunde auf Kinder reagieren kann man im Voraus nicht immer abschätzen.
    Es gibt schwierige Hunde, die sich dann doch mit Kindern wunderbar verstehen.

    Es geht hier auch nicht um Kinder, die sich ohne Regeln frei entfalten sollen, sondern um ganz normale Kinder mit ganz normalem Verhalten.
    Wenn ich Kind und Hund bei jeder Gelegenheit trennen oder im Augen behalten muss, hätte ich nach 2 Wochen einen Nervenzusammenbruch. Das ist aber auch für Kinder wie für Hunde ein unzumutbare Situation.
    Niemandem ist damit gedient, die Hunde/den Hund auf Biegen und Brechen zu behalten.

    Und deswegen muss die TE auch nicht zukünftig Buße tun und auf einen Hund grundsätzlich verzichten.
    Es gibt nämlich auch sehr problemlose Hunde.
    Meine Kinder sind mit mehreren Hunden aufgewachsen und ich habe sie auch nie immer alle gleichzeitig im Blick gehabt. Das geht auch spätestens mit 2 Kindern nämlich gar nicht mehr.

  • Ändert es denn etwas an der Angst des Hundes wenn er oder das Kind in einem Laufstall sitzen ? Wahrscheinlich nicht.

    Es gibt einfach Hunde die fühlen sich in Anwesenheit von Kindern unwohl - da braucht das Kind nicht mal etwas zu tun.
    Und natürlich gibt es Hunde die nur ein Problem mit Kleinkindern haben, aber es gibt auch die, die grundsätzlich alle Kinder komisch finden. Nicht umsonst passieren die meisten Beissunfälle mit Kindern ab dem 5. Lebensjahr. Spielen, rennen, lärmen, albern und fröhlich sein - all das kann ich keinem Kind verbieten - aber für einen ängstlichen Hund kann das bedrohlich sein. Und nicht alle Hunde gewöhnen sich daran. Und das gilt nicht nur für Hunde die aggressiv werden, ein Hund der sich zurückzieht und still leidet ist genauso furchtbar dran.

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