Freilauffläche - und wir mit der Schleppleine

  • Eine Schleppleine habe ich für meinen Podenco gebraucht, ca. 3 Monate.
    Sie war lediglich zum Üben gedacht damit er irgendwann abgeleint laufen kann. Darin verstehe ich auch den Sinn einer Schleppleine. Man muss jeder Zeit Zugriff auf den Hund haben damit er eben etwas lernt.
    Mir wäre es nie eingefallen damit größere Hundeansammlungen auf zu suchen, geschweige denn das mein Hund damals mit Schleppleine mit anderen Hunden herum gerannt wäre. Die Verletzungsgefahr ist riesig, vor allem für den eigenen Hund.
    Hier ist es leider üblich seinem Hund eine lange Leine zu verpassen, manche sind an die 20m lang. Hundi rennt dann durch die Gegend und der Besitzer fühlt sich sicher. Ist ja eine Leine dran. Ich habe hier zwei Unfälle erlebt und das möchte niemand.
    Erster Hund, ein netter Goldi, flitze mit Schleppleine über eine Wiese. Leider standen dort ein paar Bäume. Ein anderer Hund nähert sich und die beiden toben herum. Irgendwann rannten sie in Richtung der Bäume. Man hörte nichts, sah aber nur einen Hund zurück kommen. Das Ende der Biothane-Schleppleine hatte sich bei der Geschwindigkeit um den Baum gewickelt. Es war keine Handschlaufe dran die hängen bleiben konnte und der Hund trug ein Geschirr. Er hatte sich bei dem abrupten Stopp das Genick gebrochen.
    Zweiter Fall war auf einer Freilauffläche. Eine Gruppe Hunde läuft herum, wie es so ist. Es wurde nicht mal gerannt. Ein Hund hatte eine Schleppleine am Geschirr. Irgendwie waren alle dicht beieinander und liefen immer wieder umeinander herum. Die Leine wickelte sich um die Pfote eines anderen Hundes und der quietschte auf. Im Nu war eine Beißerei vom Feinsten im Gange. Wie viele Hunde dann zum Tierarzt mussten weiß ich nicht. Ich war nur froh das ich sehr weit weg war und meine Hunde bei mir hatte.
    Ich mache um Hunde mit Schlepp oder Flex einen Bogen und erlaube keinen Kontakt. Wem einmal eine Flexleine durch die Kniekehlen gezogen wurde wird das genau so sehen. Ich hatte richtige Schnittwunden und die waren nicht in ein paar Tagen verheilt. Dabei hatte ich eine feste Jeans an. Hundebeine dürften da empfindlicher sein.

    LG Terrortöle

  • Ich sehe es genauso wie @Terrortöle
    Ich habe auch zweimal schwere Verletzungen durch die Schleppleine miterlebt; Einmal ein gebrochenes Bein bei einem Hund und das anderemal ein schwerer Sturz einer HH, die durch eine Schleppleine zu Fall kam. Die Frau hatte einen Beckenbruch und hat insgesamt sechs Monate (Krankenhausaufenthalt und Reha) gebraucht bis sie wieder einigermaßen laufen konnte.

    Vielleicht sollten sich die Schleppleinennutzer auch mal über so etwas Gedanken machen und die Schleppleine wirklich nur als Übungsmittel einsetzen und nicht zum Dauergebrauch und schon gar nicht zum Spiel mit anderen Hunden.

  • Vielleicht sollten sich die Schleppleinennutzer auch mal über so etwas Gedanken machen und die Schleppleine wirklich nur als Übungsmittel einsetzen und nicht zum Dauergebrauch und schon gar nicht zum Spiel mit anderen Hunden.

    Was ja hier so viele betrifft :tropf: Und was machst du mit nem Hund der einfach nicht ableinbar ist? Nach nem Jahr aufgeben und ihn nur noch an 2m führen?

  • Aber die TE lässt den Hund doch hier nicht an der Schlepp spielen, sie geht auch auf keine eingezäunte Spielwiese.

    Ich verstehe das Problem nicht.

    Unser Auslaufgebiet sieht so aus:
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    Grunewald_04.jpg


    Hier scheint es sich um einen ÖFFENTLICHEN PARK zu handeln, in dem eben netter weise keine Leinenpflicht herrscht.

    Unsere trägt die Schlepp tatsächlich NUR in Gebieten wo andere Hund sind. Sind keine anderen Hunde da, ist keine Schlepp am Hund.

    Weil sie distanzlosen Spring ins Felde keine Ansage machen kann, sondern dann lieber ihr Heil in der Flucht sucht. Und sie kommuniziert sehr wohl, das sie keinen Kontakt will, interessiert aber den ein oder anderen Hund nicht, weil die auf "Softdrohen" > Blickkontakt oft gar nicht mehr reagieren.

    Andere Hunde jagen, wieder andere gehen vielleicht gern zu fremden Menschen,... irgendwie muss man das auch alles trainieren.

    Und wenn die Schlepp vorrausschauend, fachgerecht und technisch korrekt genutzt wird, weiß ich gar nicht, wie es da zu Verletzungen kommen kann.

  • Meinen Rüden kann ich auch nicht ableinen und er läuft meistens an der Schlepp. Angsthund mit Jagdtrieb das wäre einfach zu gefährlich und hat weniger mit Erziehung zu tun.
    Das man an der Schlepp nicht wildes Spiel zu lässt ist logisch , aber nette Sozialkontakte und guten Tag sagen sind unproblematisch. Ob der andere Hund Kontakt aufnimmt entscheide ja auch nicht ich, sondern der Besitzer des anderen. Nimmt der seinen Hund kurz nehme ich meinen auch kurz. Kommt ein unangeleinter Hund entgegen lasse ich die Schleppleine einfach lang. Ich wüsste nicht wo das Problem ist. Wobei meine Schleppleine in der Regel 5 oder 6 m hat.

    Wir gehen sogar in Hundegruppen spazieren und da sind mehrere Hunde an der Schleppleine. Wenn die Hunde entsprechend erzogen sind verletzt oder verheddert sich da keiner. Sonst hätten Hunde jetzt in der Setz und Brutzeit ja keinerlei Sozialkontakte.

    Ich kenne auch Hunde die schon im Geschirr verheddert haben und ein Hund fast erstickt wäre und einen Fall wo sich ein Hund am Halsband beim spielen tatsächlich stranguliert hat. Aber dieses Restrisiko gibt es nun mal.

  • @mairi
    Und ich mag mal einwerfen, dass die wenigsten Leute supergroßen Spaß dran haben, ihren Hund an der Schleppleine zu führen, sondern das aus Verantwortungsbewusstsein ihrer Umwelt gegenüber tun.

    Danke! So kann ich das bestätigen!

  • Es ist ja wohl ein Park, in dem auch Jogger etc unterwegs sind. Daher ja die Schleppleine.
    Es ist kein Hundespielplatz. Nur weil Freilauf gestattet ist, heisst das ja nicht, dass jeder machen kann, was er will.

    Von daher, ich finde es völlig korrekt, den Hund an der Schlepp zu lassen. Wer keinen Kontakt möchte, muss seinen Hund ja nicht hinlassen.

    Kein Hund MUSS zu jedem anderem hin rennen, ob frei, Schlepp oder sonstwas.
    Sind die Leute auch genervt, wenn eine Hündin läufig ist? (da ist hier im Forum immer der Tenor, warum soll man mit der läufigen Hündin woanders gehen? Ist doch das Problem der Rüdenhalter... aber der gesicherte Hund soll woanders hin?)

    Wenn sich Leute dran stören, sollen sie. Mich stören Hunde, die frei laufen, aber nicht hören, und dann noch Stunk machen, sehr viel mehr.

    Lass dich nicht kirre machen.

    Diese Diskussionen, ob Schleppleinen per se sinnvoll sind oder gefährlich, finde ich hier völlig irrelevant.

  • Versteh das auch nicht, warum man (oder Frau) sich schon wieder aufregen muß. Ein Hund, der nur an der 2 m Leine läuft und alles tackern will, was auch nur ansatzweise in seine Nähe kommt, ja, sowas finde ich unangemessen in einer stark frequentierten ausgewiesenen Freilaufzone.


    Aber ein Hund, der da soweit kein Problem hat und hat und halt schlecht hört/jagd, aus sonstigen Gründen am langem Seil läuft, ist mir komplet egal, . Grundsätzlich bin ich persönlich absolut kein Schleppleinenfreund, aber das ist meine Sache und betrifft meinen Hund.
    Wenn ich nicht möchte, daß mein Hund damit spielt, verhindere ich das.

    Bei Begegnungen wird bei uns sowieso nicht immer gespielt. Normal sogar eher selten, also sehe ich da echt kein Problem.
    Sollte es doch dazu kommen haben wohl die anwesenden Menschen einen Mund zum sprechen :D .

    Also für die TE:

    Ich verstehe daß die Situation wirklich blöd ist, aber ich würde weiter Gassi gehn dort. Mit Schleppleine!

  • Ich finde, wenn jemand nicht will, dass der eigene Hund mit einem Hund an der SL spielt, dann ruft man seinen und geht woanders hin. Wenn deren Hunde dann nicht abrufbar sind, sollten die selber über eine SL nachdenken. Ich würde an deiner Stelle, um das Konfliktpotenzial zu minimieren, wohl nicht aktiv auf Hunde zugehen, sondern nur auf Hunde und Halter eingehen, wenn die den Kontakt zu dir suchen.

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