Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Also bei uns war es auch ähnlich, wie bei @oregano . Milla hat es auch durch das Deckenkommando gerlernt. Wir haben von Anfang an im Haus NIX gemacht mit Hundi, ab und an mal ein Kauteil. Aber zum spielen und trainieren sind wir rausgegangen. Milla hat es auch einfach gelang uns zuzugucken. Mitrennen, rumrennen, zuschauen. Die Box haben wir auch genutzt. War auch gut so, würde ich wieder tun.

    Heute muss man im Alltag nix mehr sagen, die pennt im Haus immer. Wenn schwierige Situationen sind, wie Besuch oder woanderssein, dann gibt es das Kommando und gut ist. Dann schläft das Tier.

    Auf dem letzten Seminar ging das sogar ohne Kommando, da ist sie einfach von sich aus in die Box und hat geschlafen.

    Also finde so ein Deckenkommando kann durchaus der erste Schritt sein. Und ich wüsste auch in "Hardcore-Situationen" nicht, was tun ohne. War letztens bei meiner Freundin in WÜ zu Besuch. 2 Menschen, 4 Hunde, auf 15qm..... :D Ihre Hunde kennen leider kein Deckenkommando. Hätten meine auch keins gekonnt... na dann viel Spaß :D Aber so hat es gut geklappt :)

  • Achja: ich habe das Deckenkommando nur mit Futter auftrainiert "geh ins Hundebett". Später dann das Signal + Kauzeug.

    Aber dann habe ich sehr zügig kein Futter mehr gegeben, sondern das Wort nur noch gefordert. Natürlich, wenn ich davon ausging, dass sie müde ist. Aber sonst eben kein Futter mehr, denn sonst wäre es immer unter Erwartungshaltung gewesen. Habe es irgendwie einfach "gefordert" und verbal gelobt.

  • Grundsätzlich gebe ich dir hier absolut recht. Mir ist beim Erfolg jedoch der Stresspegel des Hundes sehr wichtig. Ein Hund der in der Box resigniert, kam für den Menschen sicher auch zum Erfolg. Für das Tier finde ich es schlimm.

    Mir ist der Stresspegel des Hundes ebenfalls das Wichtigste wenn ich ihm Ruhe vermitteln will - das ist ja der Sinn und Zweck den Stresspegel zu reduzieren ;) Der Erfolg definiert sich ja über die Stressreduktion.

    Ich glaube nur eben, dass das Überinterpretieren von "Resigniert" "gibt sich auf" und was man sonst so alles liest bis hin zur angeblichen "erlernten Hilflosigkeit" eben NICHT zuterffen (bis auf wirklich wenige Ausnahmen) sondern eben davon abhängen, welche Einstellung der Mensch zu der Sache hat und wie er es seinem Hund rüberbringt.

    Ich selbst glaub, dass viele Probleme daher kommen, dass man ununterbrochen sich selbst in Frage stellt, wie man etwas wohl am allernettesten hinbekommt und "mal probiert" oder eigene Ängste und Sehnsüchte auf den Hund projeziert (sehr beliebt dabei, der Freiheitsbegriff).

    Nicht falsch verstehen - ich bin niemand der martialisch und egoistisch einfach macht und dem der Hund egal ist. Ich glaub einfach dass ne gesunde Einstellung von "ich mach das jezt" und "jetzt ist es halt mal so" auch eine Menge Ruhe vermittelt. Und ob ich das nun über Korrekturen mache (die "Neins" von dir) oder ob ich dem Hund genauso selbstverständlich vermittele, dass es sein gemütlicher Schlafplatz ist und die Enge das ist, was ihm eigentlich hilft, ist dann recht wumpe.

    Mir ist nur die Bewertung wichtig bzw dass es eben keine gibt von "besser" und "schlechter".

  • Mir ist der Stresspegel des Hundes ebenfalls das Wichtigste wenn ich ihm Ruhe vermitteln will - das ist ja der Sinn und Zweck den Stresspegel zu reduzieren ;)

    Bei dir bin ich mir da auch sicher ;) Aber leider bei den wenigsten, denen eine Box bei einem bestimmten Problem empfohlen wird und zur Grundausstattung des Welpens gehört.

    Ich würde das auch nicht immer so betiteln. Meine beiden Großen haben nicht resigniert, ich habe sie nicht gebrochen oder sonst was. Aber sie haben sich definitiv unwohl darin gefühlt. Und ich verstehe eben nicht, warum es über diesen Weg sein muss, wenn es andere gibt. Das ist jetzt auf kein konkretes Beispiel bezogen, sondern allgemein.


    Ich selbst glaub, dass viele Probleme daher kommen, dass man ununterbrochen sich selbst in Frage stellt, wie man etwas wohl am allernettesten hinbekommt und "mal probiert" oder eigene Ängste und Sehnsüchte auf den Hund projeziert (sehr beliebt dabei, der Freiheitsbegriff).

    Nicht falsch verstehen - ich bin niemand der martialisch und egoistisch einfach macht und dem der Hund egal ist. Ich glaub einfach dass ne gesunde Einstellung von "ich mach das jezt" und "jetzt ist es halt mal so" auch eine Menge Ruhe vermittelt. Und ob ich das nun über Korrekturen mache (die "Neins" von dir) oder ob ich dem Hund genauso selbstverständlich vermittele, dass es sein gemütlicher Schlafplatz ist und die Enge das ist, was ihm eigentlich hilft, ist dann recht wumpe.

    Mir ist nur die Bewertung wichtig bzw dass es eben keine gibt von "besser" und "schlechter".


    Ich bin jetzt auch nicht extrem zart besaitet und kann meinen Hunden durchaus unmissverständliche Ansagen verteilen. Und im Zweifel auch mal körperlich korrigieren (ohne dass ich schlage oder trete), wo sie mir eigentlich auch "Leid tun" dass das in diesem Moment sein muss ;) Das kann ich dann auch so rüberbringen. Genauso wie sie eben in die Box packen, wenn es in dem Moment keine andere Möglichkeit gibt. Ich denke nicht, dass da irgendeiner der Hunde meine Einstellung zur Box wieder gespiegelt hat. Denn alle 3 Hunde waren unabhängig von einander ohne groß zu Üben ruhig darin, obwohl ich die Box nicht mag |)
    Gerade Shira als Angsthund tut mir ständig leid. Wenn ich so mit ihr durchs Leben gehen würde, hätten wir bisher keinerlei Fortschritte gemacht. In vielen Situationen kommt dein " Wir machen das jetzt einfach so" zum Einsatz.

    Aber das wird vermutlich zur Grundsatzdiskussion. Ich mag es einfach nicht, wenn die Box als Pauschallösung und für jeden Hundetyp angepriesen wird. Und womöglich noch in geschlossener Variante als Dauerlösung genutzt wird. Um mehr geht's mir gar nicht =)

  • Wir haben das mit der Box bei unserem Neufi Welpen auch aus Wärme-technischen Gründen gelassen und einen "Gehege" mit Terrassenzugang (den allerdings nur tagsüber) geschaffen. Da kommt er immer rein, wenn Ruhe sein soll und ich lege mich daneben. Er akzeptiert es immer schneller, liegt allerdings nicht immer entspannt da drin. Vor allem nicht, wenn ich nicht daneben liege. Sobald ich mich hinlege, liegt er auch.
    Ich mache zwischendurch wirklich nur kurze Gartenspaziergänge von 2 Minuten und dann eine kurze Übung oder ein Futtersuschspiel von max. 5 Minuten und dann geht es wieder dort rein. Dort liegt dann in seinem Bett ein Stück Käse zum Suchen, so vergeht sein Eindruck gleich von Anfang, wieder eingesperrt zu sein. Wieder ins Gehege gehen gibt ihm die Chance, was Leckeres zu bekommen. Sonst dreht er so hoch, dass man ihn nur noch bremsen muss. Ich denke die Zeit wird es bringen, dass er sich im Haus wirklich sofort entspannt und weiß "hier fressen, dann schlafen, sonst nix".

    :bindafür:

  • @Atrevido

    Dann sind wir ja doch nicht so weit auseinander. ;-) Ich finde Pauschallösungen selten gut. Und was für den einen gut ist, muss es für den anderen nicht unbedingt sein.
    Vielleicht erlebe ich auch einfach zu viele Menschen, die vor lauter eigener Unsicherheit auch ja nix Falsches zu tun oder vor lauter Druck, irgendwas nicht perfekt zu machen für ihren Hund, sich selbst total vergessen.

  • Ich glaube, das ist gerade beim ersten Hund auch nicht einfach.

    Luna ist mein erster Hund und ich muss zugeben, dass ich am Anfang extrem unsicher war, weil ich das alles, trotz Vorbereitungen vorab, komplett unterschätzt hatte. Die ganze Situation erinnert mich total an die Kleinkindzeiten meiner Kinder. Dann die ganzen unterschiedlichen Meinungen - ebenfalls wie bei der Kindererziehung- und dann immer das: "Oh Gott, wenn du das machst, traumatisierst du den Hund." "Wenn du den so im Auto transportierst, seid ihr alle des Todes."

    So langsam werde ich entspannter, aber ich bin trotzdem heilfroh, dass ich mir hier Hilfe holen kann. Ja, man kann sich das raussuchen, was für einen am besten passt, aber dazu muss man erstmal lernen, was denn nun am besten passt :-) Und am Ende probiert man in bestimmten Situationen auch einfach rum.

  • Wir haben das mit der Box bei unserem Neufi Welpen auch aus Wärme-technischen Gründen gelassen und einen "Gehege" mit Terrassenzugang (den allerdings nur tagsüber) geschaffen. Da kommt er immer rein, wenn Ruhe sein soll und ich lege mich daneben. Er akzeptiert es immer schneller, liegt allerdings nicht immer entspannt da drin. Vor allem nicht, wenn ich nicht daneben liege. Sobald ich mich hinlege, liegt er auch.
    Ich mache zwischendurch wirklich nur kurze Gartenspaziergänge von 2 Minuten und dann eine kurze Übung oder ein Futtersuschspiel von max. 5 Minuten und dann geht es wieder dort rein. Dort liegt dann in seinem Bett ein Stück Käse zum Suchen, so vergeht sein Eindruck gleich von Anfang, wieder eingesperrt zu sein. Wieder ins Gehege gehen gibt ihm die Chance, was Leckeres zu bekommen. Sonst dreht er so hoch, dass man ihn nur noch bremsen muss. Ich denke die Zeit wird es bringen, dass er sich im Haus wirklich sofort entspannt und weiß "hier fressen, dann schlafen, sonst nix".

    :bindafür:

    Gehst du gar nicht spazieren?

  • Emma hat sich heut über einen Karton mit Glühbirne her gemacht. Groß, rund, kannman mit spielen... Ein großer Scherbenhaufen (ich war nicht da) :shocked:

    Das Thema Box / Kennel / Zimmerzwinger kommt also neu ins Gespräch bei uns...

    Dass die herum lag war natürlich keine Absicht. Es war auch nicht voraus zu sehen, dass Emma was kaputt macht - aber wir können ja zukünftig nicht alles immer wegräumen, wenn wir gehen :/

  • Ich glaube, das ist gerade beim ersten Hund auch nicht einfach.

    Luna ist mein erster Hund und ich muss zugeben, dass ich am Anfang extrem unsicher war, weil ich das alles, trotz Vorbereitungen vorab, komplett unterschätzt hatte. Die ganze Situation erinnert mich total an die Kleinkindzeiten meiner Kinder. Dann die ganzen unterschiedlichen Meinungen - ebenfalls wie bei der Kindererziehung- und dann immer das: "Oh Gott, wenn du das machst, traumatisierst du den Hund." "Wenn du den so im Auto transportierst, seid ihr alle des Todes."

    So langsam werde ich entspannter, aber ich bin trotzdem heilfroh, dass ich mir hier Hilfe holen kann. Ja, man kann sich das raussuchen, was für einen am besten passt, aber dazu muss man erstmal lernen, was denn nun am besten passt :-) Und am Ende probiert man in bestimmten Situationen auch einfach rum.

    Ich unterschreibe aber so wirklich bei allem, was du hier gerade gesagt hast ;-)

    Ich finde es außerdem auch noch sehr beruhigend, dass ich hier mitbekomme, dass so mancher Goldie-Besitzer mit ähnlichen Problemen kämpft/gekämpft hat. Ansonten ist hier viel trial & error - und viel Bauchgefühl. War beim Kind nicht das verkehrteste (also das Hören auf die eigene Intuition) und wird deswegen beim Hund auch nicht so falsch sein.

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