Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Von "nicht natürlich" habe ich auch nicht gesprochen...ja es ist natürlich, ja es ist Kommunikation und nur Ressourcenverteidigung und dennoch ist es unerwünscht und nicht geduldet.

  • @Caro1982 Ich habe von diesem Gen auch noch nie etwas gehört. Klingt schon interessant aber irgendwie kann ich mir nichts konkretes darunter vorstellen. Finde die Erklärung von @Czarek aber recht einleuchtend und kann es mir auch gut vorstellen. Moka ist das etwas ähnlich, bei ihm ist es aber auch viel Unsicherheit denke ich. Ist Emma auch manchmal unsicher? Wie arbeitet ihr bisher daran?

  • @Caro1982 Ich habe von diesem Gen auch noch nie etwas gehört. Klingt schon interessant aber irgendwie kann ich mir nichts konkretes darunter vorstellen. Finde die Erklärung von @Czarek aber recht einleuchtend und kann es mir auch gut vorstellen. Moka ist das etwas ähnlich, bei ihm ist es aber auch viel Unsicherheit denke ich. Ist Emma auch manchmal unsicher? Wie arbeitet ihr bisher daran?

    Ich habe von so einem Gen auch noch nichts gehört.
    Wüsste jetzt auch rein medizinisch nicht, wie ein einziges Gen aggressives Verhalten hervorrufen sollte. Es kommt ja auch immer etwas darauf an, wie oft ein Gen abgelesen wird, etc.
    Beim Menschen gibts halt diesen XYY-Trisomie-Mythos. Aber zum einen ist da das erhöhte Aggressionspotential widerlegt, zum anderen betriffts halt auch nur Männer.

    Was es wohl bei Hunden auch gibt, ist der erhöhte Testosteron-Spiegel bei Hündinnen, die im Mutterleib zwischen zwei Rüden lagen / bei starkem Rüden-"Überschuss" im Wurf.
    Das könnte halt auch zu erhöhtem Aggressionspotential bei den Hündinnen führen - aber mal ehrlich? Ich glaub nicht dran.

    Es gibt halt Rassen die allgemein ein erhöhtes Aggressionspotential mitbringen und wo entsprechend drauf eingewirkt werden muss. Und es gibt auch Hunde, die einfach von sich aus nochmal ein erhöhtes Aggressionspotential / eine geringere Nervenstärke / eine niedrigere Reizschwelle haben. Ob das letztlich durch ein spezielles Gen hervorgerufen wird oder ob es "nur" eine Folge von Selektion in der Zucht ist oder oder oder ist letztlich ja egal. Entsprechend drauf reagiert werden muss so oder so.

  • Davon kann ich ja auch ein Lied singen :D
    Nur dass Zelda eben nicht nur fiept, sondern kläfft. Worauf dann alle HH noch weniger Lust auf Kontakt mit dem Belltie haben. Wir haben das durch eine Kombi Ruhe-Abwenden-Sitz-Belohnung hinbekommen. Inzwischen kommen wir ab und an sogar gehend an Hunden vorbei, das wäre bis vor ein paar Monaten nie und nimmer möglich gewesen.

    Zunächst musste ich mich selbst disziplinieren. Ich hab die Leine immer unter Anspannung gehalten, wenn auch nur ein Hund in Sichtweite war. Danach hab ich mir einfach immer die Ruhe genommen, Zelda absitzen zu lassen. Sitz, mich anschauen, dann gab es ein Leckerli. Sie bellt? Sicht versperren, sitz, mich anschauen, Ruhe und Leckerli. Bleibt sie ruhig? Sicht wieder freigeben. Ein paar Monate gab es gar keinen Kontakt an der Leine. Jetzt sporadisch wenn es gut klappt. Aber seit der Läufigkeit interessiert sie sich auch nicht mehr für 100% der Hunde sondern nur noch für 88% :roll:

    Und HuSchu hat natürlich auch geholfen. Arbeiten ohne zu anderen Hunden zu dürfen, das hat ihre Konzentration auch noch mal gestärkt. Ich bin sicher, mit Geduld, Ruhe und Übung werdet ihr das auch locker in den Griff bekommen :bindafür:

    Cosmo will auch zu JEDEM Hund hin. Allerdings nicht quiekend oder bellend, sondern so: ducken, fixieren, losrennen. Das zu unterbinden braucht Kraft, obwohl er gar nicht mal so groß ist. Interessant finde ich, dass er sich bei Begegnungen ohne Leine auf oft duckt/hinlegt, dann aber abwartet bis der andere Hund zu ihm kommt. Dann wird kurz geschnuppert und er kommt zu mir gelaufen oder es wird gespielt, je nach Ort und wie der andere Hund halt reagiert.

    Hehehe, so einen habe ich hier auch. Nur pinkelt er niemanden an und lässt meine Wohnung heile. Dafür haben wir andere Baustellen. Mir kommt es meistens auch vor als würden wir auf der Stelle treten. Jetzt ist wohl Geduld gefragt.

  • Von "nicht natürlich" habe ich auch nicht gesprochen...ja es ist natürlich, ja es ist Kommunikation und nur Ressourcenverteidigung und dennoch ist es unerwünscht und nicht geduldet.

    Grisu hat das ja wirklich extrem gemacht in dem Alter... Wobei ich so im Nachhinein kaum sagen könnte, was wie hilfreichgewesen ist. Nur deckeln hat dazu geführt, dass er eher überlegt hat, ob es den Ärger mit mir Wert ist, ja. Aber dafür musste er seine Hirnzellen in dem Moment noch beisammen haben und hat sich halt einfach nur zusammen gerissen (durchaus auch mit der Konsequenz, dann bei Folgekleinigkeiten in die Luft zu gehen). Ich fand umlenken/Alternativverhalten letztlich entspannter. Und ich würde bei einem Grisu nie, nie wieder irgendein Drohverhalten bestrafen! Ich bin so froh, dass er mittlerweile wieder sehr sauber drohen kann! Ich fand es wahnsinnig schwer damals, da die Balance zu finden und den richtigen Weg... Bei Grisu war dazu ja umgefähr alles eine Ressource...

    Aber geht ja um Junghunde: Joey macht sich weiter prima :D ! Frank ist total glücklich mit ihr im Training (BH und Agi) und auch sonst fluppt alles. Heute ist sehr knapp vor ihr ein Reh hoch gesprungen, sie stand felsenfest. Zwar sehr interessiert am hinterher starren, bis sie sich dann losreißen und zu mir wenden konnte, aber nach wie akzeptiert sie die Barriere und bleibt von sich aus stehen. Und sie ist immer noch sehr, sehr nett in jeder Hinsicht, deeskalierend, dennoch selbstbewusst, umweltsicher, immer gut gelaunt und toll zu motivieren. Ich weiß, sie ist erst 16 Monate, aber bislang macht sie einfach nur Spaß. Guuut, ein wenig kann man an Hibbeligkeit, Frusttoleranz und Entspannung in spannender Umgebung noch arbeiten, aber für einen Aussie finde ich sie da völlig im Rahmen und sie bleibt immerhin immer ansprechbar.

  • @Chestergirl Hier!! Ich!! Kurzhaarcollie steht auch auf meiner “Hunde, die ich bis zu meinem Tod mal haben möchte-Liste“ :D

    Wir waren gestern bei einem Vortrag von Thomas Baumann über Aggressionen bei Hunden. Im Anschluss daran habe ich ihm unsere Situation mit Emma geschildert, dass sie auf besonders laute Hunde gehen möchte (auf dem Platz gibt es 2-4, die beinahe durchweg kläffen und fiepen) und auf besonders ängstliche (das hatte ich ja auch schonmal geschrieben). Seine Ferndiagnose war (es war ja eher zwischen Tür und Angel), dass Emma gern mobbt. Soweit, so “gut“. Er sagte aber auch, dass 10-15% der Pits ein Gen haben, das seines Zeichens gefährlich sei und große Probleme machen könnte. Nach weiteren Schilderungen hat er das jedoch ausgeschlossen. Ich möchte Emma trotzdem gern von ihm bewerten lassen und werde ihm beim Vortrag morgen nochmal darauf ansprechen.

    Frage an Euch: kennt Ihr dieses Gen? Was bewirkt es? Was hieße das für uns? Er würde mir das dann sicher sagen - aber ich konnte kaum schlafen.

    von solch einem Spezial Gen habe ich nix gehört, aber das Pits/Staffs auf andere Hunde/Tiere gehen ist ja nicht so selten. Wenn man überlegt wofür sie gezüchtet wurden - sogar erwünschtes Verhalten. Vielleicht wollte er dir sagen dass bei einem Anteil der Pits die Genetik doch durch schlägt. Diese Erfahrung habe ich auch machen dürfen und seit Hecci ist wie er ist habe ich weitaus mehr Hunde mit ähnlichen.Problemen "kennengelernt" als damals als ich Besitzer über die Rasse ausgefragt habe. Über manche Sachen wird halt nur ungern öffentlich gesprochen.

  • Ich war heute mit Daily erstmals zum Gruppen-AGi-Training (nicht in meinem AGiStammVerein)

    Und die Maus war während des Trainings überhaupt nicht an den andern Hunden interessiert, wollte nur mit mir "arbeiten" bzw. Spass haben, so dass ich keine Leine brauchte, wenn wir zum Start gingen :bindafür: und sie hat sich ganz toll gezeigt, es hat sooo viel Spass gemacht :bindafür:
    Die Trainerin war begeistert und hat uns gleich Aufgaben gestellt, die wir so noch nicht geübt hatten, aber der Hund hat genial mitgearbeitet :hurra:

  • Ich fand es wahnsinnig schwer damals, da die Balance zu finden und den richtigen Weg... Bei Grisu war dazu ja umgefähr alles eine Ressource...

    Ja, ich stimme dir da zu. Es ist wahnsinnig schwer die Balance zu finden (wobei Dash meilen von dem entfernt sein wird, was Grisu gezeigt hat ;) ).
    Unter Balance verstehe ich aber durchaus auch, dass nicht nur Alternativen geboten werden, sondern dass er auch merken darf, dass das was er macht gerade von mir nicht erwünscht ist.
    Wenn danach jemand seinem Spielie zu nah kam, habe ich auch nur mit einem "Aus" in seine Richtung kommentiert, sodass er sein Krams frei gibt, und dann bei mir hochwertig belohnt - die Ressource ist ihm nämlich längst auch nicht so lieb, als das er Spiel mit mir dem vorziehen würde.

    Denke auch, dass das für ihn durchaus der richtige Weg ist, weil ihm meine Meinung halt (rassetypisch?) einfach auch sehr wichtig ist - auch wichtiger als die Ressourcen.

  • @Avocado @Brizo @La.Bella Danke auch für Eure Antworten. Er hatte es ja bei näheren Erläuterungen auch ausgeschlossen (da sie nicht auf alle Hunde geht und “seriöse“ Hunde durchweg beschwichtigt und mit dem Welpen von Bekannten super umgeht...) - ich frage ihn morgen trotzdem nochmal. Das find ich mal sehr interessant. Auch, ob es da Studien gibt, oder das seine Erfahrung ist. Ich kann darüber auch nichts finden. Dass die Genetik an sich auch eine Rolle spielt, ist ja auch klar. Erziehung bewirkt viel, aber nicht alles. Und ja @Avocado es wird so manches tatsächlich schön geredet. Dennoch würde ich sie im Leben nicht hergeben...

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    Wichtig ist ja schlussendlich “einfach“ :lachtot: die Kontrolle über den Hund und die Akzeptanz, dass manches nicht geht.

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