Artgerecht in der Wohnung halten - Grundsätzlich möglich?

  • Also eine Art Wechselspiel war es sicherlich. Damit meine ich nicht, dass mit dem Wolf direkt so herumgezüchtet wurde, wie mit den Hunden heute.

  • Diese Schreibweise erinnert mich irgendwie an Werner

    Ich weiß was ihr meint, aber die Art ist finde ich eine andere. Hätte Werner Fragen gestellt, anstatt - ähm - so zu schreiben, wie er schrieb, wäre er sicher nicht gesperrt worden.


    Ich muss sagen, so naiv sie erstmal klingen, ich fand und finde die Fragen von bommi toll. Als Hundehalter merkt man, wie viel Wissen über das Wesen Hund und das Zusammenspiel mit dem Menschen man inzwischen als gegeben voraussetzt. Und was man eben auch hinterfragen kann.
    Ich habe gestern beim Zähneputzen ellenlange Antworten konzipiert, weil ich das Thema so spannend und faszinierend finde.


    Die Co-Evolution mit dem Menschen, die Erfolgsgeschichte des Hundes (den es heute wohl überall gibt, wo es Menschen gibt), seine Vielseitigkeit, die evolutionäre "Gutmütigkeit" des Hundes, der dem Menschen Fehler verzeiht, bei denen ein Wolf sich schon lange aus dem Staub gemacht hätte, die Bindung zum Menschen, die Tatsache, dass Menschen die unterschiedlichsten Hunderassen für bestimmte Zwecke gezüchtet haben (von Jagdhund über den Schlittenhund, den Hütehund bis hin zum Begleithund) ...


    EIne faszinierende Welt :)

  • Vllt. habe ich den Thread falsch verstanden, aber ich dachte, es geht darum ob ein Hund glücklicher ist, wenn er den ganzen Tag draussen im Garten sein darf als wenn er den ganzen Tag in der Wohnung sein muss, und nicht um Wölfe oder Straßenhunde.

  • Hab jetzt nicht alles gelesen ...


    Hunde sind keine Wölfe ... selbst Strassenhunde wandern ja nicht in die Wildnis ab, sondern bleiben in menschlicher Nähe ... und diese tun den lieben langen Tag ... joa nix , ne ... zumindest nicht viel, die latschen nicht 24/7 durch die Gegend ... gibt ja genügend Studien/Bücher darüber wo man nachlesen kann was denn unabhängige Hunde so den ganzen Tag treiben ...


    Meine Hunde haben vor allem im Sommer die Gelegenheit jederzeit raus zu gehen. Tun sie nur nicht. Tarek dreht höchstens mal ne Kontrollrunde und kommt dann wieder rein. Hunde die man nicht permanent puscht, nicht dauern deren aufmerksamkeit heischendes Verhalten fördert , die ruhen auch von sich auch viel mehr ...


    Eine gute Balance zwischen Bewegung, Beschäftigung und Ruhe ist wichtig und auch sehr individuell ...


    Meine Hündin wird dieses Jahr 15 ... bis vor 3 Jahren haben wir nur in einer Wohnung gelebt. Scheint ihr nicht geschadet zu haben,


    Ob man generell Tiere halten sollte, ist dann wieder ne andere Diskussion und muss schlussendlich jeder für sich entscheiden ...

  • Gibt es Beweise für diesen "Fakt" mit den Wölfen? :???:

    Stellst du es in Frage, dass eine Zuchtauswahl durch den Menschen stattgefunden hat?
    Was wäre dann der Weg? Und zu welchem Zeitpunkt hat die Zuchtwahl durch den Menschen angefangen (heute gibt es sie ja definitiv)?


    Es gibt verschiedene Huypothesen für die co-Evolution Hund/Mensch. Dass es welche gibt, in denen Selektion durch den Menschen nicht stattgefunden hat, ist mir nicht bekannt. Würde mich mal interessieren, worauf du anspielst.


    (Dass der Mensch den Wolf nicht aus der Natur entnommen und gezielt zum Chihuahua gezüchtet hat, ist ein hinreichend alter Hut. Aber zwischen dem und "keine Selektion" liegen ja nun Welten...)


    Ist halt so eine Sache mit Beweisen, die Wissenschaft funktioniert ja über Hypothesen und deren Untermauerung (eine Zeitmaschine hat noch niemand erfunden), nicht mit Beweisen.


    http://scienceblogs.de/planete…h-bewiesen-gibt-es-nicht/

  • Vllt. habe ich den Thread falsch verstanden, aber ich dachte, es geht darum ob ein Hund glücklicher ist, wenn er den ganzen Tag draussen im Garten sein darf als wenn er den ganzen Tag in der Wohnung sein muss

    Nein, so hab ihn nicht verstanden, ich habe es so verstanden, dass es darum geht, ob Hunde in menschlicher Obhut nicht zu stark in Grenzen gepresst werden, die sie eigentlich gar nicht wollen, weil sie ihre eigenen Bedürfnisse somit nicht ausleben können und dieses nur zur Bedürfnisbefriedigung des Menschen geschieht. Ob das nun im heimischen Garten passiert, in dem ich den Hund einsperre oder in der Wohnung, spielt dabei ja eher eine untergeordnete Rolle.


    Für meinen Hund ist es das größte Glück auf Erden in einer Wohnung zu leben, für sie wäre ein Leben draußen furchtbar. Sie geht auch so gut wie nie alleine raus, auch wenn die Terrassentür zum Garten offen steht. Unser Garten ist nicht komplett eingezäunt, sie könnte durchs ganze Dorf spazieren, wenn sie wollte, tut sie aber nicht. Habe auch mal vergessen die Terrassentür zu schließen, als ich auf Arbeit gegangen bin, sie hätte in den folgenden 5 Stunden spazieren gehen können, aber als ich Heim kam, war die Couch warm und der Hund verschlafen. Ihr wäre es vermutlich nur lieber, wenn ich nicht arbeiten gehen würde, sie öfter bei mir sein könnte.


    Das Hunde für eigene Bedürfnisse gezüchtet werden, ist ganz sicher ein rein egoistischer Akt. Aber die Frage ist, ob der Hund denn unglücklich ist, weil er nicht mehr die Bedürfnisse eines Wildtieres hat und von uns abhängig gemacht wurde? Für meinen Hund ist das Couch und Bettleben mit engem menschlichem Anschluss aber das größte Glück auf Erden. Sie denkt sicher nicht drüber nach, wie es wäre einen ausgeprägteren eigenen Willen zu haben, der ihr mehr Unabhängigkeit bescheren könnte.

  • Naja so ein Straßenhund wird oft nicht besonders alt und es ist oft ein täglicher Überlebenskampf mit Hunger, Kälte und unerwünschheit. Warum versuchen sonst so viele Straßenhunde sich dem Menschen anzuschließen ?

    Der Hauptgrund ist die Abhängigkeit von Nahrung und dann kommt lange,lange zeit nichts.
    Kein Agility, keine Pipirunden nach Stechuhr, der wunsch ein Bürohund zu sein, Sofabesitzer, Fußbodenheizung, Klassenbester usw. sind alles dinge, die ein Hund nicht auf dem schirm hat.

  • Bei einem auf der Strasse geborenem Hund mag das stimmen ... ich bin nun keine die dafür ist alle Strassenhunde hier her zu karren ...


    Aber ich würd mal ganz frech behaupten, dass meine Hunde mehr als nur Nahrung bei mir hält ... ohne jetzt das zu romantisieren ... aber Hunde sind durchaus in der Lage auch mit Artfremden Individuen Bindungen einzugehen ... ich glaube kaum dass meine Hunde von nem Leben auf der Strasse träumen ... ich glaub meine Hündin würde mir was husten ... ok Tarek findet ich müsste mich zu nem besseren Jagdpartner mausern, aber er arrangiert sich damit, dass wir eben nicht alles jagen können was uns vor die Füsse läuft ... das Leben ist nun mal nicht nur rosarot ...

  • Kann ich für meinen Hund so unterschreiben, bei ihr ist garantiert nicht nur Futter das, was sie bei mir auf der Couch hält, wenn die Tür zur Freiheit offen steht ;) Sie hält Menschen auch für den deutlich besseren Sozialpartner als andere Hunde. Und sie würde eine Fußbodenheizung ganz sicher dem Leben auf der Straße vorziehen :D

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