Artgerecht in der Wohnung halten - Grundsätzlich möglich?

  • @Cattlefan

    Ich möchte noch anfügen, dass mein Sätzchen nicht als absolut und erhaben über andere Hunderassen in Bezug auf Familientauglichkeit angesehen werden soll ;)

  • Die Besitzer gehen regelmäßig, 3-mal täglich mit ihrem Hund gassi. Trotzdem bettelt er mich regelmäßig an mit ihm raus zu gehen. Dadurch habe ich das Gefühl bekommen, man kann einen Hund einfach nicht Artgerecht in einer Wohnung halt. Ihm wird die Möglichkeit genommen, selbst, wann immer er will, zu Laufen/Jagen/Spielen

    3 mal täglich raus kann alles sein :ka: 3 mal täglich zum Grünstreifen an der Ecke? Wie sehen denn die Gassigänge aus?
    Woher weißt du denn, dass er raus möchte?
    Rennt er zur Tür oder so und schaut dich dann erwartungsvoll an?
    Kann ja sein, dass DER Hund tatsächlich nicht artgerecht gehalten wird.

    Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass Hunde, die beispielsweise verwildert irgendwo im nirgendwo lebend, auch nicht machen können was sie wollen. Will einer von ihnen spielen, gibt es bestimmt sogar mal auf die Mütze, von dem Hund, der gerade überhaupt keine Lust hat auf spielen.
    Ich denke es verhält sich in der "Freiheit", wie es sich für so viele wildlebende Tiere verhält. Jagen...und wenn es nichts zu jagen gibt, wird ausgeruht. Auch um Kräfte zu sparen.

    Ich denke, viele Hunde leben bei uns im echten Luxus. Sie bekommen gutes Futter, werden medizinisch versorgt, bekommen Zuwendung, erfahren keine (vom Menschen und anderen Tieren) herbeigeführten Schmerzen, leben in der warmen Wohnung / Haus und betten ihre Hintern auf weichem Untergrund.
    Bewegung wird gegeben, nicht zuviel, nicht aus der Not heraus, weil sie schlicht was zu fressen besorgen müssen. Dürfen auch mal faul sein (und du glaubst gar nicht, WIE faul sie mal sein wollen)

    Doch, ich denke den meisten Hunden geht es echt gut und würden eher an der Tür kratzen, um wieder reinkommen zu dürfen, gäbe man ihnen die Möglichkeit "in die Freiheit" zu gehen.

    Von Verwahrlosung, übertriebenem Ehrgeiz und was es nicht noch alles für fehlgeleitete Haltungsbedingungen gibt mal abgesehen.

  • ok Rotbunte ^^

    Man darf Hunde nicht als eigenständige Tiere betrachten. Durch die jahrtausend alte Geschichte der Haltung wurden sie vom Menschen abhängig und sind auf ihn angewießen. Man kann fast von einer Symbiose reden. Das ist mittlerweile Teil ihrer Natur (im Gegensatz zu z.B. Wölfen).

    Auch ihr "Freiheitstrieb" ist dadurch minimal. (Die ganzen Bericht hier von Hunden die unter keinen Umständen allein sei wollen und so was.) Sie "wollen" also so leben.

    Auch mein Gefühl, wie es dem Hund geht, ist auf Grund von mangelnder Erfahrung mit ihm vermutlich oft falsch.

    Die Alternative wäre sie nicht zu halten, woran Viele zu grunde gehen würden, was ja wirklich niemand will.

    Was ich aber immernoch, oder gerade deswegen, zutiefst tierfeindlich finde ist die aktive Zucht. Dort geschehen nämlich genau diese Veränderungen der Natur des Tieres, aus komplett egoistischen Motiven. Es wird ihnen die Überlebensfähigkeit genommen. Er wird so zu einem Maskotchen des Menschen gemacht.

  • Das ist ja genau das, was ich eingangs schrieb:

    Zitat von Millemaus

    Natürlich kann man einen Hund in einer Wohnung "artgerecht" halten. (Wenn man von der Diskussion, ob Tiere generell in menschlicher Obhut leben sollten absieht.)


    Und diese Diskussion ist so unnötig und so müßig, dass zumindest ich mich dann hier ausklinke. Sie führt nämlich niemals zu einem annehmbaren Ergebnis, sondern immer nur zu verhärteten Fronten, die mit den immer gleichen Argumenten kommen und sich munter im Kreise drehen.

  • :roll: Natürlich.
    Und ich beziehe mich auf diesen Absatz:

    Was ich aber immernoch, oder gerade deswegen, zutiefst tierfeindlich finde ist die aktive Zucht. Dort geschehen nämlich genau diese Veränderungen der Natur des Tieres, aus komplett egoistischen Motiven. Es wird ihnen die Überlebensfähigkeit genommen. Er wird so zu einem Maskotchen des Menschen gemacht.

  • @bommi
    Fast hätte ich Dich geliked. ;)
    Zu dem unten stehenden Abschnitt gibt es jedoch verschiedene Meinungen, wie Du bestimmt gleich erfahren wirst. :D

    Was ich aber immernoch, oder gerade deswegen, zutiefst tierfeindlich finde ist die aktive Zucht. Dort geschehen nämlich genau diese Veränderungen der Natur des Tieres, aus komplett egoistischen Motiven. Es wird ihnen die Überlebensfähigkeit genommen. Er wird so zu einem Maskotchen des Menschen gemacht.

    L. G.
    Edit: Hups, leicht zu spät! :pfeif:

  • Spät aber: schön, dass du fragst, bommi. Das Thema Hunde ist (zum Glück) viel komplexer, als man als Nichthundehalter erst einmal denkt.

    Wenn du magst, schmöker doch ein bisschen im Forum herum, gerade das Thema Zucht wäre wohl geeignet :) Aber prinzipiell ist alles von vor der Anschaffung über das Jungehundeforum bis hin zu den Problemen und den Senioren ausgesprochen aufschlussreich.

    Ich verspreche dir, es wird spannend, erhellend und du wirst garantiert nicht dümmer. Vielleicht bekommst du sogar Lust auf einen Hund, der zu dir gehört, wer weiß.

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